Sion/Sitten, Archives de l'Etat du Valais/Staatsarchiv Wallis, AVL 507
Leisibach Joseph, Huot François, Die liturgischen Handschriften des Kantons Wallis (ohne Kapitelarchiv Sitten), Freiburg 1984 (Iter Helveticum, Subsidia 18), S. 48-49.
Handschriftentitel: Antiphonarium Fratrum Minorum secundum consuetudinem Romanae Curiae. Temporale, pars hiemalis
Entstehungszeit: 14. Jh.
Beschreibstoff: aus ziemlich starkem, etwas rauhem Pergament, F weiß und fein, H gelblich mit sichtbaren Poren, etwas rauher.
Umfang:
224 erhaltene Bl.
Format: 495 x 360 mm.
Seitennummerierung: Keine alte Foliierung. Tintenfoliierung des 17./18. Jhs. 5-241 mit folgenden Fehlern: 49 bis, 50 bis, 102 bis, 137 bis, 206 bis, 232 bis, 234 bis. Die von mir angefügte Bleistiftfoliierung stimmt mit der Tintenfoliierung überein. Folgende mitgezählte Blätter fehlen: 1-4, 10, 79, 158-167, 189-196.
Lagenstruktur: Zusammensetzung: V(-1.2.3.9) (11), 6 V (69), V(-10)(78), 8 V (157), [V fehlt= 158-167], 2 V (187), V(-2 bis 9) (197), 4 V (234bis), V(-8.9.10) (241). Keine Kustoden oder Reklamanten.
Zustand: Pergament wenig abgegriffen, aber in neuerer Zeit beschnitten. Keine Risse und Löcher. Gleichmäßiger Schnitt (roh). Die ersten und letzten Blätter zerknittert.
Seiteneinrichtung:
Liniierung mit blindem oder braunem Griffel: Für die Textzeile je eine Doppellinie, von denen das oberste und unterste Paar von Rand zu Rand reicht. Je eine vertikale Spiegelbegrenzung von Rand zu Rand. Zirkelstiche nur am inneren Rande sichtbar. Spiegel 370 x 240-255 mm.
Schrift und Hände:
Got. Textur des 14. Jhs. von einer Hand .
Musiknotationen: Text in 8 Langzeilen mit Quadratnotation auf 4 roten Linien.
Buchschmuck:
- Die ausgedehnten Rubriken mit gewöhnlicher Tinte in kleinerer Schrift, rot unterstrichen. Braune Tinte. Kleine Rubriken rubriziert.
- Textmajuskeln rot gestrichelt.
- Cadellen mit Federstrichverzierung (fleuronartig) und roter Strichelung.
- Am Anfang von Antiphonen- und Responsorienreihen etwas größere rot/blau spationierte Fleuroninitialen, z. T. mit einfacher Randleiste.
- Zwei Zeilen hohe Deckfarbeninitialen mit Miniaturen und Zierleiste aus Ranken:
Einband:
Einband des 18. Jhs. aus 2 Holzdeckeln (520 x 360 mm), VD gebrochen. Überzug aus dunkelbraunem Leder mit Streicheisen- und Rollenverzierung. Auf beiden Deckeln je 5 muschelförmige Eisenbuckel. Spuren von 2 Langriemenschließen vom VD zum RD. 6 Bünde. Kapital verloren. Einband in schlechtem Zustand: RD von den Bünden abgetrennt, VD noch am untersten Bund hängend. Leder abgegriffen und an den Kanten losgelöst. Keine Besitzervermerke. Einband aus dem gleichen Atelier wie der von AVL 506. Im VD Fragment eines Druckes (Psalter).
Inhaltsangabe:
- Anfang (f. 1-4) fehlt.
-
f. 5r
['Dominica I in Adventu, Resp. II, Vs' Pote]//
stas eius potestas eterna que non auferetur …
- >Resp.< Missus est Gabriel angelus ad Mariam
- (241v) >[Sabbato sancto] in IIIo Noct. … Resp.< Astiterunt reges terre et//
-
Fehlende Teile:
- a. f. 10 fehlt.
- b. f. 79 fehlt.
- c.
f. 158-167 (= 1 Lage) fehlen.
- (157v) >Dominica in XL ad Matut. invit.< sit vobis vanum mane surgere ante lucem quia promisit dominus coro// [nam vigilantibus]
- (168r) [['Feria VI post Dom. I in Quadragesima ad Bened. ant.' Angelus domini descendebat de celo et mo]// vebatur aqua et sanabatur unus. Benedictu. s 'Ad Magn.ant.' Qui me sanum fecit …
- d. f. 189-196 (= innere 4 Doppelbl. einer Lage) fehlen.
Entstehung der Handschrift: Wohl Italien.
Bibliographie:
- Carlen, Kultur, Abb. S. 173 (f. 108v, 210r); Abb. S.174 u. 222 (f. 54v); Abb. S. 224 (f. 89v).