Bern, Burgerbibliothek, Cod. 756.78
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Redigiert von Florian Mittenhuber und Livia Sandri, März 2018.

Handschriftentitel: Ulrich von dem Türlin: Arabel (Vorgeschichte zu Willehalm) [Fragment]
Entstehungsort: Süddeutschland: vermutlich bayrisch-österreichisch
Entstehungszeit: Anfang 14. Jh.
Beschreibstoff: Pergament
Umfang: 2 unvollständige Blätter
Format: 26 x 13 cm, beschnitten; ursprüngliche Blattbreite mindestens 15,5 cm.
Seitennummerierung: Moderne Foliierung: 1–2
Lagenstruktur: 2 Blattfragmente
Zustand: Gut
Seiteneinrichtung: Zweispaltig, Schriftspiegel 17,5 x 13 (6,5) cm, 32 Zeilen, Linierung mit Blei, Punktierung am oberen und unteren Rand erkennbar.
Schrift und Hände: Gotische Minuskel (Textualis); 1 oder 2 Schreiber.
Buchschmuck: Wechselnd rote und blaue zweizeilige Lombarden mit Aufstrichen, erster Buchstabe jedes zweiten Verses abgesetzt und rot gestrichelt; f. 1vb: Platz von 12 Zeilen (ca. 6,5 x 6,5 cm) für 1 Illustration frei gelassen, mit roter Überschrift Hie slecht Kandaris uf daz gezelt.
Einband: (nicht aufgenommen): Moderne Archivschachtel, die einzelnen Fragmente jeweils in Umschlägen.
Inhaltsangabe:
  • 1. Ulrich von dem Türlin: Arabel [Fragment]
    Editionen:
    • Ulrich, von dem Türlin: Arabel. Die ursprüngliche Fassung und ihre Bearbeitung. Kritisch hrsg. von Werner Schröder. Stuttgart 1999.
    • Singer, Samuel (Hg.): Willehalm. Ein Rittergedicht aus der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts von Meister Ulrich von dem Türlin. Prag 1893 (Nachdruck Hildesheim 1968).
  • 1rv Ulrich von dem Türlin: Arabel (Verse recto: 256,14–258,15; verso: 258,16–260,4) … der burgraf sprach do wider in. in minne sich nv hat geselt. si ist ewer tut swaz ir welt …–… vnd si minne lieb twanch. vnminne werben was hie chranch
  • 2rv Ulrich von dem Türlin: Arabel (Verse recto: 276,4–278,5; verso: 278,6–280,7) … von des worten vnd gebot. ein imer val dich vellet. vnd wer sich dir gesellet …–… wol im der mit lieb ergetzet. wirt auf der haide sorgens wan
    Schröder (1999), S. 240-243, 258-262 (Version *R); Singer (1968), S. 302–305, 322–326.
  • Bemerkung zum Inhalt:
    Es handelt sich um die Vorgeschichte zu Wolfram von Eschenbachs Willehalm. Vermutlich fehlen 4 Blätter zwischen den Fragmenten.
Provenienz der Handschrift:
  • Vorbesitzer: Hans Peter Kraus, Antiquar in Wien – sein schriftliches Angebot (zu Fr.200.-) an Dr. Hans Bloesch, Stadt- u. Hochschulbibliothek Bern, dat. 24. Nov. 1937, in der internen Dokumentation der Burgerbibliothek Bern.
Erwerb der Handschrift:
  • BBB Erwerbungszeit: BB seit 1938: Blindstempel und EK-Nr. 1938/107 mit feiner Feder auf jedem der beiden Pergamentstücke
Kataloge:
  • 1. Bloesch, Hans: Katalog zu den Hagen-Nachträgen Cod. 723–824 (1930ff.), S. 15.
Literatur zur Handschrift (Auswahl):
  • Keine (auch im Handschriftencensus nicht verzeichnet).
Literatur (Auswahl):
  • Bastert, Bernd: Helden als Heilige. Chanson de geste-Rezeption im deutschsprachigen Raum. Tübingen/Basel 2010.
  • Bushey, Betty C.: Neues Gesamtverzeichnis der Handschriften der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin, in: Wolfram-Studien VII (1982), S. 228–286.
  • Schröder, Werner: Leipziger Arabel, in: Stammler, Wolfgang / Langosch, Karl (Hgg.): Verfasserlexikon, 2. Aufl., Bd. 5 (1985), Sp. 686–689.
  • Schröder, Werner: Ulrich von dem Türlin, in: Stammler, Wolfgang / Langosch, Karl (Hgg.): Verfasserlexikon, 2. Aufl., Bd. 10 (1999), Sp. 39–50.
  • Schröder, Werner: ‚Arabel‘-Studien I. Prolegomena zu einer Ausgabe Ulrichs von dem Türlin. Mainz 1982.
  • Wolfram, von Eschenbach: Willehalm. Codex Vindobonensis 2670 der Österreichischen Nationalbibliothek. Kommentar von Fritz Peter Knapp. Graz 2005.
Externe Ressourcen: