Bern, Burgerbibliothek, Mss.h.h.I.3
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Beschreibung für e-codices von Florian Mittenhuber, Burgerbibliothek Bern, Sammlung Bongarsiana, Oktober 2011.

Handschriftentitel: Diebold Schilling: Amtliche Berner Chronik, Band 3
Entstehungsort: Bern
Entstehungszeit: 1478-1483
Beschreibstoff: Meist feines Pergament, an einigen Stellen durchscheinend.
Umfang: 472 Blatt
Format: 38 x 27,5–28 cm
Seitennummerierung: Moderne Paginierung: A + 1–940 + Z.
Lagenstruktur:
  • I4 + 58 IV932 + (IV-4)940
  • 59 aus Quaternionen bestehende Hauptlagen, sowie voraus ein Pergament-Doppelblatt; dazu je ein modernes Doppelblatt Vor- und Nachsatz. Die linke Hälfte des Vorsatzblattes bildet den vorderen Spiegel, die rechte Hälfte Vorsatz A; die rechte Hälfte des Nachsatzblattes bildet den hinteren Spiegel, die linke Hälfte Nachsatz Z.
Zustand: Restauriert im August 1936 von Johann Lindt (Vermerk im hinteren Spiegel).
Seiteneinrichtung: Einspaltig, 25–27 x 15–17 cm, 31–39 Zeilen. Die Räume zwischen den Kapiteln, Titeln und Abschnitten sind oft sehr breit.
Schrift und Hände:
  • Autograph des Diebold Schilling, nach Zahnd 1991, S. 1, eine ‚Bastarda libraria‘.
  • Wenige Nachträge von zwei Händen, 16./17. Jh. (A, B, s. unten spätere Ergänzungen).
Buchschmuck:
  • Jedes Kapitel beginnt mit einer einfachen, drei- bis vierzeiligen Initiale in rot oder blau; häufig finden sich rote Strichelung an den Satzanfängen sowie Zierelemente in den Leerräumen. Auf acht Seiten weisen grosse ornamentale Initialen auf:
    • 5 Auf der Eingangsseite eine grosse, mit Spruchbändern, verzierte Initiale >I<. Daneben zwei Personen sowie zwölf Bannerträger vor goldverziertem Hintergrund. Buchstabenkörper und Ranken orange und cremefarben, auf blauem Grund (zur Umrahmung s. unten Bildregister).
    • 9 Im Prolog eine 15zeilige Initiale >D< in rotem Kästchen mit blauem Hintergrund; in den Ecken vier Medaillons mit Bären. Buchstabenkörper und Ranken gold und orange. Im Buchstabenrund reitender Berner Venner in Landschaft. Darüber grünes und blaues Rankenwerk mit Hirschjagd.
    • 133 Am Anfang der Burgunderkriege eine 15zeilige Initiale >U<. Buchstabenkörper und Ranken violett und grün, vor braunem Hintergrund mit oranger Stange. Im Buchstabenrund eine Blüte mit purpurnen und grünen Hüllblättern und braunem Fruchtkolben.
    • 340 Am Beginn das Feldzuges von Grandson eine 15zeilige Initiale >D< auf diagonal geviertem und gemusterten Grund in gelb und grün. Buchstabenkörper und Ranken blau. Am linken Rand Männerkopf mit Blick nach links. Im Buchstabenrund zwei Knospen in gelb, blau und türkis.
    • 397 Am Anfang des Blamonter Zuges eine 17zeilige Initiale >D<. Buchstabenkörper blau, Ranken purpur und grün, vor hellbraunem Hintergrund. Im Buchstabenrund kniender Berner Venner in stimmungsvoller Landschaft vor der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind.
    • 477 Am Beginn der Eroberung der Waadt eine 14zeilige Initiale >U<. Auf rotem gemustertem Grund der Buchstabenkörper blau, mit grünen Ranken verziert. Fruchtknoten gelb in grünen Kelchblättern mit blauen Blümlein.
    • 600 Am Beginn der Schlacht bei Grandson eine 18zeilige Initiale >D<. Buchstabenkörper türkis mit purpurnen Ranken vor hellbraunem Hintergrund. Im Buchstabenrund ein Berner und ein Freiburger Venner in einem Raum mit getäfertem Boden.
    • 685 Am Anfang der Schlacht bei Murten eine 17zeilige Initiale >U<, auf hellbraunem Hintergrund. Buchstabenkörper blau, purpur und grün; im Innern diagonal geviert, oben und unten grün, links und rechts purpur mit gelben Verzierungen.
  • Bildregister:

    Die Handschrift enthält insgesamt 281 kolorierte, jeweils mit Tintenrahmen eingefasste Illustrationen sowie zwei Randzeichnungen (894, 897). Bei den bebilderten Kapiteln stehen die Illustrationen immer zwischen Titel und Text.

    2 Die Wappen von Bern, des deutschen Reiches und der Zähringer, gehalten von einem Löwen und einem Bären.
    3 Der heilige Vinzenz, Patron des Berner Münsters, mit Palme und Buch.
    4 Ein Bär mit dem Berner Banner. Zwei kleine Bären als Trommler und Pfeifer.
    5 Reich verzierte Eingangsseite. Der Text und die prächtige Initiale (s. oben Buchschmuck) sind umrahmt von zahlreichen mehrfarbigen Ranken, in die figürliche Darstellungen von Tieren, Kindern und Wappen integriert sind.
    7 Der Chronist an der Arbeit in einem Zimmer mit Ausblick auf einen See, vermutlich im Schloss Spiez. Rechts unten das Wappen Schillings.
    8 Zwölf Bannerträger mit Spielleuten vor den Mauern Berns.
    11 Reiterangriff auf Schaffhausen, 1467.
    15 Reiterangriff der Österreicher auf Mülhausen, 1467.
    17 Die Eidgenossen marschieren auf Mülhausen, 1468.
    19 Das Dorf Rixheim wird verbrannt, 1468.
    21 Die Eidgenossen verbrennen Brunnstadt, 1468. Im Vordergrund wird die Beute auf Wagen fortgeführt.
    23 Gefecht vor der Stadt Mülhausen, 1468.
    24 Die Eidgenossen in Didenheim, 1468.
    25 Gefecht an der Ill, 1468.
    29 Die Boten von Bern, Freiburg und Solothurn bringen Thüring von Hallwyl Absagebriefe, 1468. Die Feinde schneiden vor Mülhausen das Korn und zerstören die Reben. Das Bild hat im Vordergrund gelitten.
    31 Die Eidgenossen marschieren in den Sundgau, 1468.
    33 Die Eidgenossen erobern Habkessen (Habsheim), 1468. Kühne Verkürzung des Reiters im Vordergrund.
    35 Die Eidgenossen auf dem Marsch im Sundgau, wo sie überall brennen und rauben, 1468.
    37 Berner und Solothurner erobern und zerstören das Schloss Zillisheim, 1468.
    38 Zürcher und Schwyzer berennen vergeblich das Schloss Schweighausen und erleiden grosse Verluste, 1468.
    40 Brand von Uffholtz, Einzug in Wattwiller und Umhauen eines Galgens, 1468.
    42 Einzug der Berner und Bieler, Freiburger und Solothurner in Thann, 1468.
    44 Die Eidgenossen vor Hirzenstein, 1468.
    45 Zusammenkunft der Eidgenossen auf dem Ochsenfeld, 1468.
    47 Vierzig Eidgenossen schlagen zweihundert Reiter aus dem Feld, 1468.
    51 Die Innerschweizer ziehen vor Waldshut, 1468.
    53 Die Berner bringen zwei grosse Büchsen vor Waldshut, 1468. Im Hintergrund eine grosse, gedeckte Büchse der Zürcher.
    55 Belagerung von Waldshut, 1468.
    57 Kampf an einer Letzi im Schwarzwald, 1468.
    58 Belagerung von Waldshut, 1468. Im Vordergrund Lagerleben.
    60 Die Eidgenossen schicken neue Truppen nach Waldshut, 1468.
    62 Die Eidgenossen überfallen im Schwarzwald das Dorf Bondorf und rauben das Vieh, 1468.
    63 Mähende Eidgenossen werden überfallen und erschlagen.
    64 Einige Berner werden vor Waldshut erschlagen.
    65 Eine Abteilung Berner wird jenseits des Rheins überfallen, jagt aber den Feind in die Flucht, 1468.
    67 Die Berner gehen auf Beute aus und jagen feindliche Reiter in die Flucht, 1468.
    70 Ein böhmisches Heer kommt nach Waldshut zum Entsatz, 1468. Groteske Uniformen und Waffen.
    76 Brand des Städtchens Unterseen, 1470. Die Bewohner flüchten mit ihrer Habe.
    87 Der Twingherrenstreit, 1470. Gerichtssitzung.
    94 Die Herren vom Adel vor Gericht.
    100 Die beiden Frauen von Bubenberg vor Gericht in Schleppkleidern und spitzen Schuhen.
    105 Die adligen Herren und ihre Frauen leisten den Eid.
    108 Die adligen Herren kehren nach Bern zurück, 1471.
    132 Kaiser Friedrich III. auf dem Thron, umgeben von den Kurfürsten. Im Hintergrund Zuschauer.
    135 Herzog Sigmund klagt vor dem König von Frankreich gegen die Eidgenossen, 1469. In der rechten Hälfte des Bildes sein reisiges Gefolge.
    141 Abgesandte des Herzogs von Burgund kommen nach Luzern und unterhandeln hochmütig mit den Eidgenossen, 1473.
    146 Bernische Kaufleute werden auf dem Rhein überfallen, 1473.
    148 Auszug der Strassburger ins Feld, 1473.
    150 Die Strassburger erobern Schuttern, 1473.
    151 Die Strassburger ziehen mit den befreiten bernischen Kaufleuten aus der Stadt, die zerstört wird, 1473.
    153 Die Strassburger belagern die Burg Geroldseck, 1473. Hübsche Rheinlandschaft.
    156 Peter von Hagenbach lässt in Thann die Einwohner widerrechtlich hinrichten, 1473.
    165 Kaiser Friedrichs III. Einzug in Basel, 1473. Die Stadt ist auf dem Bild irrtümlich als Bern bezeichnet, das Reichsbanner nachträglich erhöht.
    170 Der Herzog von Burgund veranstaltet zu Ehren des Kaisers ein grosses Festmahl, 1473.
    180 Einmarsch des Herzogs von Burgund ins Elsass, 1473.
    186 Der Herzog von Burgund lässt die Boten von Bern, Freiburg und Solothurn lang vor sich knien, 1474.
    197 Der Herzog von Burgund reitet ab und weist die Boten der Schweizer weg, 1474.
    203 Ein lombardisches Heer kommt nach Deutschland als Hilfstruppen für den Herzog, 1474.
    213 Jost von Silenen als Abgesandter des Königs von Frankreich überbringt der Tagsatzung dessen Vorschläge zur ewigen Richtung, 1474.
    215 Niklaus von Diessbach überbringt dem König die Antwort der Eidgenossen, 1474.
    223 Peter von Hagenbach besetzt die Stadt Breisach und ernennt einen neuen Rat, 1474.
    227 Hagenbach wird in Breisach gefangen genommen, 1474.
    233 Herzog Sigmund von Österreich auf dem Marsch nach Breisach, 1474.
    236 Hagenbach vor Gericht, 1474.
    239 Hagenbach wird hingerichtet, 1474.
    247 Der König von Frankreich schickt eine Botschaft an die Eidgenossen, 1474.
    255 Der Herzog von Burgund kommt vor die Stadt Neuss, 1474. Das Gesicht des Herzogs offenbar später verschmiert.
    257 Kölner Truppen marschieren im belagerten Neuss ein, 1474.
    259 Die fremden Truppen des Herzogs von Burgund verwüsten den Sundgau. Kinder werden gehängt, Frauen misshandelt, eine Monstranz ausgeschüttet, 1474.
    268 Die Herzogin von Österreich kommt in ihrem Reisewagen nach Baden, 1474.
    273 Ein reitender Bote Berns bringt den Absagebrief nach Blamont, 1474. Hübsches Landschaftsbild.
    276 Die Berner, Freiburger und Solothurner auf dem Marsch nach Héricourt mit Fähnlein und Banner, 1474.
    277 Unterwegs stossen die Luzerner Truppen zu ihnen, 1474.
    279 Die anderen Eidgenossen kommen auch nach Héricourt, 1474.
    282 Eidgenössisches Lager vor Héricourt und Anmarsch der Burgunder, 1474. Im Vordergrund Lagerszenen.
    285 Die Schlacht bei Héricourt, 13. November 1474. Im Vordergrund das Zeltlager, im Mittelgrund die Stadt, in der oberen Hälfte des Bildes die Darstellung der Schlacht. Künstlerisch eines der eindrucksvollsten Bilder der Chronik.
    291 Die Einwohner von Héricourt dürfen mit ihrer Habe wegziehen, 1474.
    295 Achtzehn vor Héricourt gefangene Lamparter werden in Basel verbrannt, 1474.
    306 Die Berner marschieren unter Heinrich Matter nach Mümpelgard (Montbéliard), 1474.
    308 Kaiserliche Boten in Luzern vor den Eidgenossen, 1475.
    323 Das kaiserliche Heer auf dem Anmarsch nach Neuss, 1475.
    330 Der Herzog von Burgund zieht in eine lothringische Stadt ein, 1475.
    332 Der Herzog von Lothringen kommt zum König von Frankreich und beklagt sich bei ihm, 1475.
    333 Berner und Freiburger erobern das Schloss Illingen, 1475.
    335 Berner und Solothurner unternehmen einen Beutezug in Burgund und treiben eine Viehherde aus einem Dorf.
    336 Berner, Solothurner und Bieler unternehmen gleichfalls einen Raubzug.
    337 Berner und Solothurner rauben eine Viehherde und erschlagen einige Feinde.
    339 Eroberung der Stadt Pontarlier, 1475.
    342 Sturm der Burgunder auf Pontarlier, 1475.
    344 Ausmarsch der Berner mit ihrem Banner nach Pontarlier, 1475.
    346 Freiburger, Solothurner und Bieler kommen gleichfalls zum Entsatz von Pontarlier, 1475.
    347 Die Burgunder stossen auf das Heer der Eidgenossen, die eine Wagenburg bilden, ohne den Angriff zu wagen, 1475. Im Vordergrund Artillerie.
    350 Ein weiterer Trupp Berner auf dem Marsch nach Pontarlier, 1475. Der Knappe trägt irrtümlicherweise das Wappen von Scharnachthal.
    352 Die Eidgenossen marschieren nach Grandson, 1475.
    353 Die Basler kommen mit einer grossen Büchse nach Grandson, 1475. Im Vordergrund Entenidyll.
    355 Auch die Luzerner kommen nach Grandson, 1475. Im Vordergrund eine Kirche mit eigenartigem Glockenturm.
    357 Belagerung und Eroberung von Grandson, 1475. Im Vordergrund ein blinder Musikant.
    360 Die Eidgenossen erobern die Schlösser Montagny und Echallens, 1475.
    361 Die Eidgenossen ziehen vor Orbe, 1475. Die Einwohner übergeben ihnen die Schlüssel der Stadt.
    363 Die Eidgenossen erstürmen das Schloss Orbe, 1475. Die Besatzung wird über die Mauern hinausgeworfen.
    366 Die Stadt Jougne ergibt sich den Bernern unter Petermann von Wabern, 1475.
    368 Strassburgische und österreichische Reiterei trifft mit den Bernern auf dem Marsch zusammen, 1475.
    369 Berner und Luzerner kehren nach Bern zurück und werden von den Knaben, die Berner und Luzerner Fähnchen tragen, empfangen, 1475.
    401 Niklaus von Diessbach mit seinem Heer auf dem Marsch, 1475.
    403 Die Basler Truppen auf dem Marsch, 1475.
    405 Eroberung des Schlosses l'Isle in Burgund, 1475. Die Berner schwimmen durch den Doubs.
    408 Stadt und Schloss Granges ergeben sich den Eidgenossen, 1475.
    410 Frauen und Kinder kehren mit ihrer Habe nach l'Isle zurück, 1475.
    411 Die beiden Schlösser Nans-la-Roche und Nanssous-Sainte-Anne werden erobert und verbrannt, 1475. Im Vordergrund Soldaten mit Beute.
    413 Die Eidgenossen erobern weitere Schlösser.
    414 Die Eidgenossen erobern zwei weitere Schlösser.
    415 Vor dem Schloss Gramont werden einige Elsässer und Sundgauer von den Feinden erschlagen, 1475.
    418 Der Landvogt des Herzogs von Österreich, Oswald von Thierstein, auf dem Marsch nach Lothringen, 1475. Die Österreicher überschreiten eine Brücke.
    420 Belagerung von Blamont, 1475. Im Vordergrund Lagerszene.
    422 Sturm auf Blamont, 1475. Text in origineller Weise auf einer Schriftrolle mitten im Bild. Die Marketenderin, die auf dem vorhergehenden Bild einem Krieger ein gebratenes Huhn gebracht hat, jammert jetzt hier an einer Leiche.
    429 Der kranke Niklaus von Diessbach wird auf einer von zwei Pferden getragenen Bahre nach Pruntrut gebracht, 1475.
    431 Belagelung von Blamont mit schwerer Artillerie, 1475. Bemerkenswert die Darstellung der Kirche mit den beiden Türmen am Chor.
    434 Abzug der Bewohner von Blamont, 1475.
    436 Berner, Solothurner und Freiburger kommen auch nach Blamont, 1475.
    438 Auch die Basler kommen mit ihrem Stadtbanner, 1475.
    440 Blamont wird zerstört und verwüstet, 1475.
    442 Die Eidgenossen ziehen weiter ins Burgundische, 1475.
    444 Das Schloss Gramont wird erobert, 1475.
    448 Die Einwohner des Schlosses Fallon verlassen es, nur mit einem Hemd bekleidet und einen Stock in der Hand, 1475.
    458 Aus einem Dorf wird eine Viehherde als Beute weggetrieben, 1475. Die Bauern haben sich im Wald versteckt.
    459 Ein anderer Beutezug, wobei burgundische Reiter erschlagen werden, 1475.
    463 Ein Bote von Bern bringt den Obersimmentalern einen Brief, 1474.
    478 Der Graf von Romont übergibt dem Rat von Bern einen Brief, 1475. Hübscher Blick in den Berner Ratsaal.
    480 Fliehende Eidgenossen werden von den Savoyern erschlagen, 1475.
    484 Deutsche Fuhrleute werden vom Grafen von Romont überfallen, 1475.
    486 Ein reitender Bote von Bern überbringt dem Grafen von Romont den Absagebrief, 1475.
    490 Die Berner und Freiburger unter Petermann von Wabern ziehen in Murten ein, 1475.
    493 Übergabe von Peterlingen an die Berner und Freiburger, 1475. Weltliche und geistliche Würdenträger überreichen die Stadtschlüssel. Reizvolles Landschaftsbild.
    495 Die Schlösser Montagny, Cudrefin und andere Schlösser werden erobert, 1475.
    496 Die Stadt Estavayer wird von den Bernern und Freiburgern erobert und verwüstet, 1475. Ein Krieger sitzt auf einem Brett und wird an einem Seil an der Mauer heraufgezogen.
    501 Einige Bewohner von Estavayer werden im See ertränkt, 1475. Der Nachrichter von Bern wird erstochen. Die Solothurner kommen auch nach Estavayer.
    505 Berner, Freiburger und Solothurner vor Yverdon, dessen Schloss verbrannt wird, 1475.
    507 Berner, Freiburger und Solothurner ziehen von Estavayer nach Yverdon, 1475.
    510 Viele Herren überbringen den Eidgenossen die Schlüssel ihrer Schlösser.
    511 Die Berner und ihre Zuzüger vor Orbe, 1475.
    514 Das feste Schloss Les Clées wird erstürmt, 1475. Im Hintergrund der Genfersee mit Chillon (?).
    520 Vor der Stadt Orbe werden die in Les Clées Gefangenen hingerichtet von einem der Ihren an Stelle des in Estavayer umgekommenen Henkers von Bern, 1475.
    524 Eroberung und Zerstörung von Schloss La Sarraz, 1475. Im Vordergrund eine intime Szene.
    526 Während das Heer vor Orbe liegt, kommen Boten von Lausanne und andern Städten und melden ihre Unterwerfung und Übergabe, 1475.
    527 Auszug des Heeres aus La Sarraz nach Morges, 1475.
    529 Das Schloss Jougne wird erstürmt und verbrannt, 1475.
    531 Mit den Bernern, Solothurnern und Freiburgern ziehen auch die Luzerner in Morges ein, 1475. Im Vordergrund vorzüglich gezeichnete Hasenjagd.
    533 Die Zürcher und Innerschweizer kommen auch nach Morges.
    535 Abgesandte von Genf reiten zu den Eidgenossen nach Morges. Hübsche Seelandschaft.
    540 Die Eidgenosen ziehen mit ganzer Macht nach Lausanne, 1475.
    542 Die Berner, Luzerner, Freiburger und Solothurner besetzen Yverdon und Grandson, 1475.
    544 Die Eidgenossen besetzen Rue und Romont, 1475.
    545 Die Eidgenossen kommen nach Freiburg und werden da freundlich empfangen, 1475.
    555 Vevey wird von den Obersimmentalern erobert und geplündert, 1475.
    557 Die Walliser erschlagen vor Sitten über dreihundert Savoyer, 1475.
    561 Kampf der Walliser bei Sembrancher gegen savoyische Reiterei, 1475. Im Hintergrund das Lawinenunglück.
    566 Wiederaufnahme des Krieges zwischen Wallis und Savoyen, 1476. Eine Stadt wird angezündet. Die Walliser wieder durch Kröpfe charakterisiert.
    571 Die Eidgenossen morden und brennen in Burgund, 1475.
    575 Der Markgraf von Röteln verspricht im Berner Ratsaal seine Treue, 1475.
    579 Die Savoyer überfallen die Besatzung von Yverdon, 1476.
    583 Kampf in den Strassen der Stadt. Die Besatzung trägt Proviant in das Schloss.
    585 Ausfall der Eidgenossen aus dem Schloss von Yverdon zum Entsatz von sechs Nachzüglern. Am Stadttor statt des üblichen Wappens der Name Iferten.
    588 Der Graf von Romont und die Einwohner von Yverdon verlassen die Stadt, 1476.
    591 Brandolf vom Stein wird in Grandson gefangen genommen, 1476.
    593 Die Berner unter Petermann von Wabern ziehen mit ganzer Macht nach Yverdon, 1476. Petermann von Wabern mit dem Streithammer, hinter ihm sein Schildknappe mit der Lanze.
    599 Einmarsch des burgundischen Heeres in Savoyen, 1476. Herzog Karl der Kühne in prachtvoller Rüstung. Schöne Seelandschaft. Eines der bestkomponierten Bilder.
    602 Anmarsch der burgundischen Armee vor Schloss Jougne, 1476. Im Vordergrund burgundische Artillerie. Zwei Knechte am Brunnen.
    604 Das burgundische Heer belagert Grandson, 1476.
    606 Erster Sturm der Burgunder auf Grandson, 1476.
    607 Zweiter Sturmangriff auf Grandson, 1476.
    609 Die Besatzung zieht sich ins Schloss zurück. Dem Büchsenmeister wird der Kopf abgeschossen.
    611 Die Berner Hauptmacht zieht nach Murten um ihre Leute in Grandson zu entsetzen, 1476.
    613 Freiburg, Solothurn und Biel kommen auch mit ihren Truppen.
    621 Die Berner schicken einen Spähtrupp in Schiffen vor Grandson, 1476.
    629 Die eidgenössische Besatzung des Schlosses ist zu Unterhandlungen bereit und kommt aus dem Schloss, 1476. Die Schweizer knien vor dem Herzog.
    633 Die Besatzung wird vor der Stadt erhängt und ertränkt, 1476.
    635 Die übrigen Eidgenossen kommen als Zuzug unter ihren Bannern. Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern, Zug, Glarus, Zürich, Basel. Die Urner mit dem Horn, die Zürcher mit dem Dudelsack.
    636 Berner, Freiburger, Solothurner und Bieler ziehen von Murten nach Neuenburg, 1476.
    638 Der Herzog von Burgund legt eine Besatzung ins Schloss Vaumarcus, 1476.
    640 Die Eidgenossen marschieren vor Vaumarcus auf, 1476.
    642 Die Eidgenossen vor Vaumarcus, 1476. Im Hintergrund beginnen die Schwyzer und Thuner den Kampf mit der burgundischen Reiterei.
    643 Die übrigen Eidgenossen greifen auch in den Kampf ein. Die Burgunder fliehen.
    644 Der Hauptkampf beginnt, 1476. Die Eidgenossen in den Reben knien zum Gebet vor der Schlacht.
    647 Ein Berner ersticht den Herrn von Châteauguyon, 1476.
    648 Die andern Eidgenossen greifen auch in den Kampf ein.
    650 Letzte Phase der Schlacht, 1476. Die Burgunder fliehen.
    654 Eroberung und Plünderung des burgundischen Lagers, 1476.
    657 Die burgundische Besatzung, die noch im Schloss vorgefunden wird, wird niedergemacht.
    659 Die Burgunder flüchten heimlich aus Vaumarcus, 1476.
    661 Nach der Schlacht werden viele zu Rittern geschlagen. Hier sind es elf, die in einem Ring knien.
    689 Der Herzog von Burgund errichtet ein grosses Lager mit einer Wagenburg vor Lausanne, 1476.
    691 Tausend Eidgenossen mit ihren Fähnlein ziehen nach Freiburg, 1476.
    692 Fünfhundert Berner unter Adrian von Bubenberg marschieren nach Murten als Besatzung, 1476. Bubenberg mit seinen Schildknappen.
    694 Die Freiburger schicken achtzig Mann nach Murten, 1476.
    696 Die Strassburger schicken ihren Büchsenmeister mit Artillerie nach Murten, 1476. Die Stadt ist mit ihrem Wappen als Strassburg gekennzeichnet.
    704 Die Berner berennen La Tour-de-Peilz, 1476. Sonderbare Renaissance-Gebäude und Türme.
    706 Einnahme von Vevey, 1476, das einen ähnlichen Kirchturm aufweist. Auf dem See ein Schiff mit einem Zelt.
    712 Die Berner und Freiburger ziehen mit ganzer Macht vor Romont, 1476.
    715 Sturm auf den vor Romont gelegenen starken Turm, 1476.
    726 Das Burgunderheer zieht von Lausanne gegen Murten, 1476.
    727 Ausfall der Besatzung von Murten gegen die anrückenden Burgunder, 1476. Adrian von Bubenberg ohne Rüstung mit dem Streithammer, hinter ihm der Schildknappe mit Lanze und Schild.
    729 Das burgundische Heer vor Murten, 1476. Auf dem Hügel das Haus Karls des Kühnen als eine feste Burg.
    731 Zwei bernische Abgesandte vor den Eidgenossen, um Hilfe bittend.
    738 Die bernische Armee unter Niklaus von Scharnachtal marschiert an die Brücke von Gümmenen in Erwartung der anderen Eidgenossen, 1476.
    739 Im burgundischen Lager vor Murten, 1476. Propagandaliteratur wird in die Stadt geschossen.
    742 Die Burgunder berennen die beiden Brücken in Gümmenen und Laupen, 1476.
    744 Sturm des burgundischen Heeres auf die Mauern von Murten, 1476. Interessantes Bollwerk vor dem Stadttor.
    748 Ankunft der eidgenössischen Hilfstruppen, 1476. Die Unterwaldner und Entlibucher. Die Namensassoziation veranlasste wohl den Zeichner, im Vordergrund eine «Entli»-gruppe anzubringen.
    751 Ankunft der übrigen Eidgenossen, Basel, Freiburg, Glarus, Zug, Uri, Schwyz und Biel, 1476.
    752 Ankunft des Herzogs von Lothringen, 1476.
    753 Ankunft der Reiterei von Basel, Strassburg und anderen Orten, 1476.
    754 Ankunft des Grafen von Greyerz mit Fussvolk und Reiterei, 1476. Im Vordergrund die reizvolle Gruppe der Marketenderinnen.
    755 Ankunft des Zuzugs von Zürich mit Banner und Fähnlein, 1476.
    757 Die Schlacht vor Murten, 22. Juni 1476. Die Eidgenossen brechen durch den grünen Hag. Flucht der burgundischen Reiterei.
    761 Der Herzog von Lothringen und viele andere werden vor der Schlacht zu Rittern geschlagen, 1476.
    763 Die fliehenden Burgunder werden in den See getrieben und ertränkt, 1476.
    765 Ausfall der Besatzung von Murten in das feindliche Heer, 1476. Oben auf dem Hügel das hölzerne Zelt des Herzogs von Burgund .
    767 Geflüchtete Burgunder werden von den Bäumen herabgestochen; fahrende Frauen, die sich als solche zu erkennen geben, werden geschont.
    769 Einmarsch in das herzogliche Lager, 1476.
    771 Erbeutete burgundische Geschütze, 1476.
    774 Das Zelt Karls des Kühnen wird als Beute dem Herzog von Lothringen überlassen, 1476.
    776 Zu den Beutestücken gehörten auch mehr als dreitausend Frauen, die dem Heere der Burgunder gefolgt waren.
    778 Adrian von Bubenberg und seine Leute in Murten während der Belagerung, 1476.
    782 Die Eidgenossen ziehen vor Milden (Moudon), das sie erobern und plündern, 1476. Die Einwohner kommen unter Führung der Geistlichkeit dem Heer entgegen.
    783 Die Eidgenossen haben Lopsingen (Lucens) auf dem Durchmarsch erobert und verbrannt, 1476.
    784 Die Greyerzer ziehen als erste in Lausanne ein, 1476. Unten fliehende Einwohner. Ein hervorragend schönes und reiches Landschaftsbild.
    786 Die anderen Eidgenossen kommen auch nach Lausanne und nehmen mit, was die Greyerzer übrig gelassen haben, 1476.
    787 Geistliche und weltliche Herren kommen nach Lausanne, um sich mit den Eidgenossen zu verständigen, 1476.
    789 Die Toten vor Murten werden zusammengesucht und in Massengräbern beigesetzt, 1476.
    798 Karl der Kühne flieht nach der Niederlage vor Murten nach Morsee (Morges), 1476.
    800 Flucht des Königs von Neapel und anderer Ritter nach Morges, 1476, wo sie keine Aufnahme finden und weiter fliehen.
    801 Die Herzogin Yolanda von Savoyen wird aus ihrem Reisewagen von den Burgundern gefangen genommen, 1476.
    803 Fliehende burgundische Reiter werden in Genf von der Brücke hinab in die Rhone gedrängt, 1476.
    825 Adrian von Bubenberg und Wilhelm von Diessbach mit den Abgesandten anderer eidgenössischer Orte knien vor König Ludwig von Frankreich , der sie freundlich bewillkommt, 1476. Draussen die Schildknappen der Ritter.
    829 Die bei Grandson und Murten erbeuteten Fahnen werden in Bern ins Münster gebracht, 1476.
    831 Die Leute des Grafen von Aarberg-Valangin überfallen am Doubs eine burgundische Reiterschar und jagen sie in den Fluss, 1476.
    833 Der Herzog von Lothringen kommt nach Bern und erbittet Hilfe gegen den Herzog Karl von Burgund , der die Stadt Nancy belagert, 1476.
    836 Die Boten des Herzogs von Lothringen vor den Tagsatzungsherren in Luzern, 1476.
    838 Die Berner schicken dem Herzog von Lothringen einen stattlichen Zuzug unter der Führung von Brandolf vom Stein und Gilian von Rümligen, 1476.
    840 Ein Schiff voll eidgenössischer Zuzüger nach Nancy zerschellt an der Rheinbrücke in Basel, 1476. Ein überaus lebendiges Bild. Im Vordergrund das sinkende Schiff mit den sich rettenden Söldnern. Das auf die Brücke und ans Flussufer eilende Volk von Basel. Die Brücke mit dem Käppeli und der gemalte Basler Reiter auf dem nach Grossbasel führenden Tor. Im Hintergrund das architektonisch allerdings etwas sonderbare Münster und die Pfalz.
    842 Der Herzog von Lothringen zieht mit dem von ihm gesammelten Heer der Eidgenossen aus Basel nach Nancy, am Tag nach Weihnachten 1476.
    843 Die Zuzüger aus der österreichischen Herrschaft und den oberelsässischen Städten Basel, Strassburg, Colmar und Schlettstadt ziehen dem Lothringer zu Hilfe, 1477.
    844 Die Eidgenossen vertreiben die Feinde aus St. Nicolas, 1477. Auch ein landschaftlich hervorragendes Bild mit geschickter anschaulicher Komposition des marschierenden Heeres.
    846 Die Schlacht vor Nancy, 5. Januar 1477. Im Vordergrund Angriff der Berner (symbolisiert durch einen Bären, vgl. das Lied auf S. 863) auf die burgundische Artillerie. Oben fallen die Verbündeten in zwei Haufen dem Feind in die Seite. Eine prachtvoll komponierte Schlachtszene. Angriff und Flucht durch die wehenden Banner gekennzeichnet.
    849 Die Eidgenossen ziehen in das burgundische Lager, 1477, wo sie grosse Beute machen.
    851 Am Tag nach der Schlacht finden die Eidgenossen die Leiche des erschlagenen Herzog von Burgund , 1477.
    853 Die Leiche des Herzogs Karl wird in der Kirche von Nancy feierlich beigesetzt, 1477. Schilling, der den gross Blutvergiesser sonst nicht hart genug beschimpfen und verurteilen kann, empfindet dies als recht und billig und fügt bei: Der allmechtig Gott welle dennocht nach minem begern siner armen und dazu allen annderen gläubigen selen barmhertzig und gnedig sin.
    854 Der Graf von Campobasso , der den Herzog Karl verraten hat und mit seinem Heere zu den Eidgenossen überlaufen will, wird abgewiesen, 1477. Auch hier ein Lichtblick in die damalige, sonst so grausame Kriegführung. Und wesend die eidgenossen als erlich und loblich harkomen, das sie kein meyneiden man nie hetten wellen unnder inen liden.
    858 Einige Bewohner aus der Stadt Nancy werden, da man sie nicht als solche erkannte, von den Eidgenossen erschlagen, 1477.
    866 Eine Familienszene am burgundischen Hof, vielleicht darstellend den Herzog Philipp den Guten und seine Gemahlin, Isabella von Portugal , und seinen Sohn, Karl den Kühnen, mit seiner Gemahlin Margret von England . Ein Genrebild, das wohltuend absticht von all den blutigen Schlachtszenen. Hübscher Ausblick aus dem Fenster.
    870 Herzog Galeazzo von Mailand wird in einer Kirche vor dem Hochaltar erschlagen, am 26. Dezember 1476 (nicht 1477, wie im Text steht).
    872 Pfalzgraf Friedrich auf dem Totenbett, umgeben von Priester, Arzt und trauernden Angehörigen, 1477.
    873 Der Saubannerzug. Die Brüder vom torrechten Leben sammeln sich in Zug unter dem blauen Banner mit Sau und Kolben, 1477.
    875 Die Saubannerleute kommen in drei grossen Schiffen nach Luzern, im Februar 1477.
    877 Der Saubannerzug vor Burgdorf, 1477.
    879 Die Berner sammeln ihre Mannschaft gegen die Eindringlinge, 1477.
    881 Die Leute vom torrechten Leben werden in die Stadt Bern hereingelassen, da sie von der scharfen Kälte sehr zu leiden hatten, 1477.
    884 Der Saubannerzug kommt nach Freiburg, 1477.
    887 Auszug der Berner, um Neuenburg und Erlach vor den Leuten vom torrechten Leben zu schützen, 1477.
    889 Die Leute unter dem Saubanner ziehen durch die Stadt Bern ohne Aufenthalt wieder heim, 1477.
    891 Ankunft fremder Gesandten in Bern, 1477.
    893 Die französischen Unterhändler wegen der Grafschaft von Burgund kommen nach Bern, 1477.
    894 Randzeichnung: Soldat mit abgehauenem Kopf. Darüber ein leeres Spruchband.
    895 Die Unterhändler des Herzogs von Österreich kommen auch an die Tagsatzung nach Luzern, um die Grafschaft Burgund für ihren Herrn zu beanspruchen, 1477. Vorn in der rechten Ecke ist die Strohhütte eines Vogelstellers dargestellt, mit dem angebundenen Kauz, der die Vögel anlockt. Diese Hütte ist offenbar um ein Loch im Pergament herumgezeichnet, durch das witzigerweise der Narr auf Seite 897 hindurchschaut.
    896 Schlacht bei Gy, nordwestlich von Besançon, am 17. Juni 1477, zwischen Franzosen und Burgundern.
    897 Randzeichnung: Darstellung eines Narren. Darüber in einem Spruchband von späterer Hand: B. Höüwer, der Vogler. Der Narr schaut durch ein Loch im Pergament in die Illustration auf Seite 895 hinein.
    899 Brand von Schloss und Städtchen Aarberg am 3. Mai 1477.
    903 Tod der Herzogin Yolanda von Savoyen am 29. August 1478.
    904 Freiburg wird reichsfrei, 1478. Auf drei Toren der Stadt das von einer Kaiserkrone überhöhte Reichswappen.
    909 Der Feldzug ins Mailändische, 1478. Marsch der Urner über den Gotthard.
    911 Zürcher und andere Eidgenossen auf dem Marsch ins Tessin, November, 1478.
    912 Bernische, freiburgische und solothurnische Boten reiten nach Bellinzona, 1478.
    915 Die Berner ziehen mit Banner und Fähnlein nach Bellinzona, 1478.
    917 Lawinenunglück am Gotthard, 1478.
    919 Schlacht bei Giornico, 28. Dezember 1478.
    921 Berner und andere Eidgenossen schicken ihre Leute auf Bitten Uris wieder ins Livinental, 1479. Interessant die Mühle im Vordergrund.
    923 Schändlicher Überfall auf die Stadt Dôle, 1479. Die Einwohner werden niedergemacht, ein Weib erstochen, eine Kirche geplündert.
    928 Auf dem Marsch nach Frankreich kommt ein Fähnlein Zürcher Truppen nach Bern, 1480.
    930 Die Luzerner und anderen Innerschweizer kommen ebenfalls nach Bern, 1480.
    931 Auszug der Berner unter Wilhelm von Diessbach, 1480.
    933 Einzug der Eidgenossen in Châlons, 1480.
    935 Eroberung des Städtchens Arlay, 1480.
    937 Grosses Schiffsunglück an der Brücke zu Wangen an der Aare, im September 1480.
Spätere Ergänzungen:
1) Hand A, 16. Jh.: Zwei lateinische Sinnsprüche (80, 186 – vgl. Tobler Bd. 1, S. 48, 122) sowie eine Bemerkung zur Schlacht von Héricourt (288).
2) Hand B, 1604 [Neubindung, vgl. den Eintrag am Ende des ersten Bandes: Actum 20ᵃ Decembris A° restaurationis 1604 ]. Von Hand B finden sich verschiedene, zum grossen Teil der Schodoler-Chronik entnommene Zusätze, so ein längerer Passus Wie sich der von Hagenbach sölcher Urtheil vorhin verwägen hat (238, – vgl. Tobler 1, S. 152) und weitere kürzere Ergänzungen (449 f., 646 f., 765, 898, 904, 920) sowie Randbemerkungen und Jahreszahlen.
Einband: Mit hellem Leder bezogene Holzdeckel mit geschrägten Kanten, 42 x 31 x 15 cm. Je Deckel 5 rot und schwarz unterlegte Metallbeschläge mit Hutbuckeln aus Messing: 4 durchbrochene, verzierte Eckbeschläge, spitz gegen die Mitte zulaufend, sowie ein Beschlag in der Mitte. Der Band ist auf 5 erhabene Doppelbünde geheftet; die Kapitale sind mit weissem Leinenfaden umstochen.
Das alte Einbandmaterial ist mehrheitlich erhalten und stammt wahrscheinlich von der Neubindung der Amtlichen Berner Chroniken im Jahre 1604; vgl. hierzu die Beschreibung von Mss.h.h.I.1.Buchrücken (unten Signaturschild: Diebold Schillings Berner Chronik, Bd. 3 – Mss.Hist.Helv.I.3) und Messingschliessen stammen aus der Restaurierung von J. Lindt, 1936.
Die Dekorationselemente bestehen aus vier Teilen (von aussen nach innen):
  • 1) Doppelte Palmetten-Rolle – ähnlich Rolle 22 bei Lindt 1964.
  • 2) Rolle mit Heiligenfiguren (u.a. Iesaias, darüber die Jahreszahl 1548) in gestreckten Achtecken (Inschriften: data est mihi is; de fructu ventri; su[ pe ]r solium David; ecce agn[ us ] Dei), wahrscheinlich die weiter verwendete Meisterrolle von Samuel Apiarius – abgebildet bei Lindt 1964, Rolle Nummer 12.
  • 3) Medaillon-Rolle mit Profilköpfen des Samuel Apiarius [belegt in Berner Urbarien von 1531, z.B. Bern II Nr. 13 StA], von Hans Stuber und Nachfolgern verwendet – abgebildet bei Lindt 1964, Rolle Nummer 13.
  • 4) Auf der Vorderseite, über dem Mittelbeschlag, ein goldgeprägter und z.T. rot eingefärbter Plattendruck mit Berner Wappen, das rechts und links von zwei Bären gehalten wird – abgebildet bei Lindt, 1964; darüber der Schriftzug CRONICK.
Inhaltsangabe:
Diebold Schilling: Amtliche Berner Chronik, Band 3
  • 1 leer
  • 2 Heraldisches Titelblatt (s. oben Bildregister)
  • 3 Bild des heiligen Vinzenz, dem Patron des Berner Münsters (s. oben Bildregister)
  • 4 Bärenbild (s. oben Bildregister)
  • 5939 Chroniktext [Vorrede, Kap. 1–387]
    • In dem namen der heiligen, hochen und ungeteilten drivaltigkeit des vaters, sunes und heiligen geistes, amen! han ich, Diebolt Schilling von Solotern, grichtschriber zů Bern mir fúrgenomen, dis nachgemelten historien und geschichte, so vil ich dann der in blödigkeit miner torrechten sinnen begriffen mag, und ouch merenteils selber darbi gewesen bin, nach der beschechnen warheit zů beschriben.So sind vorhin bi dem kúng bi sechstusent mannen von Eidgenossen und andern Tútschen umb sold ouch gewesen. Und was siderhar me beschechen und inzeschriben notdurftig ist, das dann ein stat von Bern von kriegen oder ander dengen wegen berürt, han ich in einer andern núwen cronicken angefangen und nit underwegen gelassen, zů lobe und eren minen gnedigen herren von Bern und iren ewigen nachkomen, der ouch si in sinem schirm behalten und niemermer verlassen welle. Amen.Tobler 1897–1901, Bd. 1, S. 1 – Bd. 2, S. 234; Bloesch/ Hilber 1944/45 [Faksimile: Bde. 3/4].
    Bemerkungen zum Inhalt:
    Das Berner Exemplar, umfassend die Jahre 1468–1480, bricht hier ab; die folgenden Ereignisse bis 1484 (Kap. 388 Das die Are und ander wasser gar unsaglich gros wurdent …–… Kap. 429 Von dem Salzbrunnen) sind nur in der Grossen Burgunderchronik (Zentralbibliothek Zürich: Ms. A 5) überliefert.
  • 940 leer.
Entstehung der Handschrift:
  • Auftrag des Grossen Rates von Bern: 31. Januar 1474; Redaktion und Reinschrift 1478–1483; Übergabe an die Stadt Bern am Stephanstag 1483.
  • Zum Entstehungskontext siehe die Beschreibung von Mss.h.h.I.1.
Provenienz der Handschrift: Aus der städtischen Kanzlei Bern , auf Anraten des Schulrates 1762 zusammen mit anderen Chroniken der Stadtbibliothek geschenkt; vgl das Bibliotheks-Manual vom 23. Aug. 1762, Bd. 1, S. 341: … da sich in dero Canzlei verschiedene geschriebene und gedruckte Bücher befinden, welche die vaterländische Historie ansehen ihre Stelle besser in der dortigen Bibliothek finden, als zum Exempel Diebold Schillings Chronik, Valerii Anshelms Chronik Stettlers Chronik etc.
Textausgaben:
  • Bloesch, Hans/ Hilber, Paul: Diebold Schilling. Berner Chronik [Faksimile], Bde. 3/4, Bern 1944/45.
  • Tobler, Gustav (Hg.): Die Berner Chronik des Diebold Schilling 1468–1484, 2 Bde., Bern 1897–1901, hier Bd. 1, S. 1–400; Bd. 2, S. 1–302.
Gedruckte Kataloge:
  • Bloesch, Emil: Katalog der Handschriften zur Schweizergeschichte der Stadtbibliothek Bern, Bern 1895, S. 1.
  • Tobler, Gustav (Hg.): Die Berner Chronik des Diebold Schilling 1468–1484, 2 Bde., Bern 1897–1901, hier Bd. 2, S. 332–334.
  • Scarpatetti, Beat Matthias von: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550. Bd. II: Die Handschriften der Bibliotheken Bern – Porrentruy. Dietikon–Zürich 1977, Textbd. S. 28f., Tafelbd. S. 221.
Literatur zur Handschrift:
  • Baumann, Carl Gerhard: Über die Entstehung der ältesten Schweizer Bilderchroniken (1468–1485). Unter besonderer Berücksichtigung der Illustrationen in Diebold Schillings Grosser Burgunderchronik in Zürich, Bern 1971, hier S. 36–39.
  • Feller, Richard/ Bonjour, Edgar: Geschichtsschreibung der Schweiz vom Spätmittelalter zur Neuzeit, 2 Bde., Basel 1962, hier Bd. 1, S. 21–26.
  • Frühmorgen-Voss, Hella/ Ott, Norbert H.: Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften, München 1986–, hier Bd. 3, Lieferung 5, S. 330–348 (Nr. 26A.19).
  • Germann, Martin: Die amtliche Chronik des Diebold Schilling. Nach dem Triumph über Burgund, in: Actes et communications transactions. Association Internationale de Bibliophilie, XXIVe Congrès 2005 en Suisse, Weinfelden 2006, S. 77f.
  • Homburger, Otto: Über die kunstgeschichtliche Bedeutung der Handschriften der Burgerbibliothek, in: Schätze der Burgerbibliothek Bern, Bern 1953, S. 107–130 [hier Nr. 10: S. 127–130].
  • Hüssy, Annelies: Die Chronistik. Von den Anfängen bis zur Reformation, in: Die Burgerbibliothek Bern. Archiv, Bibliothek, Dokumentationsstelle, Bern 2002, S. 75–80.
  • Ladner, Pascal: Diebold Schilling. Leben und Werk, in: Schmid, Alfred (Hg.): Die Grosse Burgunderchronik des Diebold Schilling von Bern: ‚Zürcher Schilling‘, Luzern 1985, hier Kommentarband, S. 1–8.
  • Lindt, Johann: Die Buchbinder Stuber in Bern [= Bibliothek des Schweizerischen Gutenbergmuseums 32], Bern 1964.
  • Lindt, Johann: Berner Einbände, Buchbinder und Buchdrucker. Beiträge zur Buchkunde des 15. bis 19. Jahrhundert [= Bibliothek des Schweizerischen Gutenbergmuseums 33], Bern 1969.
  • Muschg, Walter/ Gessler, Eduard Achilles: Die Schweizer Bilderchroniken des 15./16. Jahrhunderts, Zürich 1941, hier 165–172.
  • Saurma-Jeltsch, Lieselotte E.: Die Illustrationen und ihr stilistisches Umfeld [Mss.h.h.I.16], in: Haeberli, Hans/ Steiger, Christoph von (Hgg.): Diebold Schillings Spiezer Bilderchronik [Kommentarband], Luzern 1991, S. 31–71.
  • Schmid, Alfred: Die Grosse Burgunderchronik des Diebold Schilling von Bern: ‚Zürcher Schilling‘ [Faksimile und Kommentar], 2 Bde., Luzern 1985.
  • Schmid Keeling, Regula: Geschichte im Dienst der Stadt. Amtliche Historie und Politik im Spätmittelalter, Zürich 2009, bes. Literaturverzeichnis, S. 319–346.
  • Störi, Lorenz: Register zu den Illustrationen der Amtlichen und der Privaten Berner Chronik von Diebold Schilling, Bern 1968 (Typoskript).
  • Tobler, Gustav (Hg.): Die Berner Chronik des Diebold Schilling 1468–1484, 2 Bde., Bern 1897–1901, hier Bd. 2, S. 331–350.
  • Walder, Ernst: Von raeten und burgern verhoert und corrigiert. Diebold Schillings drei Redaktionen der Berner Chronik der Burgunderkriege, in: Berner Zeitschrift und Geschichte und Heimatkunde 48 (1986) S. 87–117.
  • Zahnd, Urs Martin: Beschreibung der Handschrift [Mss.h.h.I.16], in: Haeberli, Hans/ Steiger, Christoph von (Hgg.): Diebold Schillings Spiezer Bilderchronik [Kommentarband], Luzern 1991, S. 1–6.
  • Zemp, Josef: Die schweizerischen Bilderchroniken und ihre Architektur-Darstellungen, Zürich 1897, hier S. 60–70.
Externe Ressourcen: