Schaffhausen, Ministerialbibliothek, Min. 15

Gamper Rudolf / Knoch-Mund Gaby / Stähli Marlis, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1994, S. 99-100.

Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Augustinus
Entstehungsort: Schaffhausen
Entstehungszeit: um 1100
Beschreibstoff: Pergament
Umfang: 203 Blätter
Format: 39 x 27 cm
Seitennummerierung: Alte Lagenzählung .I.-.XXV. Neuere Foliierung 1-103. 103a. 104-111. 111a. 112-125. 125a. 126-200.
Lagenstruktur: I1 + 12 IV97 + V106 + 12 IV200
Seiteneinrichtung: Blindliniierung. Schriftraum 27 x 19, zweispaltig (8,5), 40 Zeilen.
Schrift und Hände: Karolingische Minuskel von mindestens zwei Händen, die erste Hand bis 106v.
Buchschmuck:
  • Incipits und Explicits in roter Rustica (selten in roter Minuskel)
  • Explicits 2vb und 200rb in gestreckter Rustica (200rb die erste Zeile in Ziercapitalis), Zeilen wechselnd rot und schwarz.
  • Initien in schwarzer Rustica, 2ra beim Prolog in Ziercapitalis, Zeilen und Buchstabengruppen wechselnd rot und schwarz. Bei den Psalmen 9-13zeilige (bei Tituli und Praefationen bisweilen etwas kleinere) Rankeninitialen in roter (Knollenendungen und Ziermotive auch in brauner) Federzeichnung mit Zierklammern, gelegentlich auch aufgelegten Blättern.
  • 3ra zu Ps 1 24zeilige Initiale mit Textanschluss in Ziercapitalis, letzte Zeile in gestreckter Rustica, Zeilen bzw. Buchstabengruppen wechselnd rot und schwarz.
  • 10ra, 33rb, 64rb, 101rb, 158va, 188va Initialen mit Fabeltier
  • 45va mit Vierfüssler, die I-Initialen häufig als Fabeltiere gestaltet
  • 1v Incipitseite: über 40 Zeilen hohe Randleisteninitiale I in roter und schwarzer Federzeichnung mit vier paarweise angeordneten Fabeltieren und zwei Tierköpfen, Textanschluss in verschnörkelter Ziercapitalis, Zeilen wechselnd rot und schwarz.
Spätere Ergänzungen: Zitatzeichen und Notamonogramme. Sparsame Korrekturen und Varianten von erster bzw. wenig späterer Hand, interlinear und seltener marginal. Ab 107r häufiger Korrekturen auf Rasur, zum Beispiel 110r. Notae des 14. Jhs., wohl von derselben Hand wie der Eintrag 60r: 138 primo in die s. Sixti notavi hec. Viele Notae des 15. Jhs., 11r juristische Notanda. 181r Handweiser und 184r flüchtige Randzeichnung zum Text: Sparbüchse mit Beischrift Sparhauen, beide 15. Jh.
Einband: Einband des 14./15. Jhs. Weicher, ehemals rot-brauner Lederbezug. Je fünf Hutbuckel und das untere lederumflochtene Kapital erhalten. Ehemals zwei nach hinten greifende Schliessen, Metallteile auf Vorder- (vierblättrige Blüten) und Rückdeckel (spitz zulaufend) erhalten. Auf dem Rückdeckel Pergamentschild: Prima quinquagena Augustini, Textualis formata, 15. Jh. Auf dem Rücken zwei Papierschilder mit Werktitel und Signatur, das obere 18. Jh. (Cod. 15. Aug.), darunter Reste des Schildes des 16./17. Jhs. Das erste Blatt in den Vorderdeckel geklebt.
Inhaltsangabe:
  • 1r leer.
  • 1v-200rb Aurelius Augustinus: Enarrationes in psalmos 1-50
    Mit dem Prolog des Basilius.
    • (1v) Incipitseite: > In Christi nomine incipit prefatio beati Aurelii Augustini episcopi in librum psalmorum<
    • (2ra) Prolog: >Omnis scriptura<
    • (3ra) Text: Beatus vir … [Ps 1,1] >De domino nostro<
    • (200rb ) exigit suam. Amen. Explicit expositio Aurelii Augustini episcopi de psalmo quinquagesimo
      • CC 38, zur Hs. S. VI (Lit.), zum Prolog S. XIV.
  • 200v leer.
Provenienz der Handschrift:
  • Identisch mit Item Augustini prima […] pars super psalterium in den Nachträgen im Schaffhauser Bücherverzeichnis um 1100.
  • Als 1 y im Elenchus librorum von 1589, S. 6.
Erwerb der Handschrift:
    Besitzeinträge:
  • Spiegel vorn Iste liber est monasterii Omnium sanctorum in Scaffusa, 15./16. Jh.
  • 2r Bibliothecae Eccles. Scaphus. ad D. Johan., 17. Jh.
Bibliographie:
  • Boos, Katalog, 1877, S. 3;
  • Bruckner, Scriptoria Bd. 6, 1952, S. 91f., Taf. VII, XLI;
  • v. Borries-Schulten, Schmuckhandschrift, 1974, S. 32-35;
  • Butz, Katalog, 1994, S. 43, Nr. 25.