Schaffhausen, Staatsarchiv, Allerheiligen F 2

Gamper Rudolf / Marti Susan, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Stadtbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1998, S. 150-151.

Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Das Stifterbuch des Klosters Allerheiligen zu Schaffhausen
Entstehungsort: Schaffhausen
Entstehungszeit: 1467
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen S. 3-80: Ochsenkopf Piccard V 329 (1467-68).
Umfang: 43 Blätter
Format: 22,5 x 15,5 cm
Seitennummerierung: Neuere Paginierung A-B. 1-82. Y-Z. Alte Paginierung 272-348 ausradiert.
Lagenstruktur: Lagen: (I+2)8 + II16 + 2 VI64 + 2 II80. Die erste Lage besteht aus einem Doppelblatt (S. 3-6), das erste Blatt von anderem Papier und das letzte Blatt sind angeklebt. Die Doppelblätter der zweiten und fünften Lage bestehen aus zusammengeklebten Einzelblättern. S. 16, 40 und 64 Lagenzählung m - o.
Seiteneinrichtung: Schriftraum 13,5-15 x 9,5, 16-17 Zeilen.
Schrift und Hände: Buchkursive.
Buchschmuck: Rubriziert.
Spätere Ergänzungen: Marginalien von einer Hand des 18./19. Jhs. S. 1 Notizen über Inhalt und Edition von der Hand R. Frauenfelders.
Einband: Pergamenteinband 1860/70. Goldpressung. Sign. 149 auf dem Rücken.
Inhaltsangabe:
  • S. 3-80 Das Stifterbuch des Klosters Allerheiligen zu Schaffhausen. Es ist ein alt gewonheit, das man dik zů mere seit …–… 79 besessen hat ewigs leben. >Das wir oͧch mit ir besitzint, helf uns got vatter sun und heiliger geist. Amen. 80 Also habent ir von der heiligen und seligen gestift des münsters zů Allen Helgen hie zů Schaffhusen wie es gestift ist von wem und wer es gestift haͧt und wer die stifter sint, hört man alles hie vor geschriben und vahet also an dis bůch: Es ist ein alt gewonheit. Dis ward och angevangen uf der pfaffen fasnacht aͧbent und ward volendet uf donstag vor der alten vasnacht im lxvii [ vii in anderer Tinte] jar. Jo[hannes] T[rechsel]. Deo gracias.< Stifterbuch, S. 7*-107* (zitiert Hs. irrtümlich S. 1-78).
Provenienz der Handschrift: S. 80 nennt sich der Schreiber Johannes Trechsel und datiert die Hs. auf den 7. - 12. Februar im lxvii jar, vii im Datum von einer wenig späteren Hand mit roter Tinte eingesetzt. Die Ergänzung der Jahrzahl beruht auf einem zweiten Kolophon (s. u.) und wird durch das Wasserzeichen bestätigt. Darunter von einer Hand des 16./17. Jhs., radiert, mit UV-Lampe: ... (?) Ich I. Trechsel han diß buch geschreiben. Bittent Gott für mich, anno 1467. Von einer weiteren Hand des 18. Jhs.: In fine libri sic invenit[ur (?)]. Dieses Kolophon ist aus Zürich, Zentralbibl., C 216, 28v kopiert (CMD-CH, Bd. 3, Nr. 505). Allerheiligen F 2 bildete bis ins 19. Jh. den mittleren Teil einer Miszellanhandschrift, zu der Zürich, Zentralbibl., C 215 und C 216 gehörten, siehe oben, Einleitung S. 27. Besitzeintrag: S. 3 ... Rhenoviensis. 1862/64 über K. Hurter an H. W. Harder. Auf dem hinteren Spiegelblatt von der Hand Harders: 1864 April 27, Vorzeigung. Vgl. den Tagebucheintrag Harders zum 27. April 1864: «Heute legte ich dem hist. antiq. Verein die Legende Graf Eberhards von Nellenburg vor und las mehrere interessante Capitel daraus » (Schaffhausen, Staatsarchiv, Personalia, Harder, Tagebuch Bd. 16, S. 389). Hardersche Sammlung, Nr. 149 (Schaffhausen, Staatsarchiv, Repertorien: Inhaltsverzeichnis der Manuscripte H. W. Harders, 1870, S. 25f.). 1872 an den Historisch-antiquarischen Verein Schaffhausen. Seit 1921 als Depositum im Staatsarchiv, seit 1941 dessen Eigentum.
Bibliographie:
  • Leben des Grafen Eberhard III. von Nellenburg, hrsg. v. F. Mone, in: Quellensammlung zur badischen Landesgeschichte, Bd. 1, Karlsruhe 1848, S. 82;
  • Das Buch der Stifter des Klosters Allerheiligen, hrsg. v. K. Schib, Beilage zum Jahresbericht 1933/34 der Kantonsschule Schaffhausen, Aarau 1934, S. 20-22;
  • C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, Katalog der Handschriften der Zentralbibliothek Zürich, Bd. 1, Zürich 1952, S. 83f. und 366;
  • Bruckner, Scriptoria Bd. 4, 1940, S. 58 (verwechselt MBK, Bd. 1 folgend die Hs. mit Zürich, Zentralbibl., C 215);
  • Verfasserlexikon 22 (1980), Sp. 284-286, Art. Eberhard und Itha von Nellenburg (V. Honemann);
  • Stifterbuch, S. 80-83;
  • vgl. die Einleitung, oben S. 27.