Dokumente: 2827, angezeigt: 2641 - 2660

Alle Bibliotheken und Sammlungen

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B62
Pergament · 138 ff. · 12.2 x 9.5 cm · Amsterdam, kopiert von Meir Cohen Belinfante, illustriert von Isaac Siprut · 1728
De Pinto Psalter (Sefer Tehillim)

1728 kopierte Meir Cohen Belinfante diesen verzierten Psalter von der 1670 gedruckten Edition des Amsterdamer Druckers David de Castro Tartas, der von 1662 bis 1698 hebräische und spanische Bücher druckte. Die Handschrift weist eine dekorierte Titelseite auf, die den Psalmisten David und Aaron abbildet, eine deutliche Referenz auf den Vornamen des Auftraggebers, während der untere Teil dieser Seite eine Szene des biblischen Joseph darstellt, was eine Beziehung zum Vater des Auftraggebers herstellt, der ebenfalls Joseph hiess. Alle Verzierungen, auch die Titelseite, wurden in brauner Tinte ausgeführt, ähnlich der Tinte, die für den Text benutzt wurde. Am Ende der Handschrift befindet sich ein Text des Korrektoren Isaak Saruk, der die Präzision der Handschrift lobt, und ein Gedicht zu Ehren des Auftraggebers Aaron de Joseph de Pinto, der dem Manuskript seinen Namen gab. (red)

Online seit: 13.10.2016

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B67
Pergament · 60 ff. · 14.2 x 9.5 cm · [Korfu] · [um 1720]
Harrison Mischhandschrift

In diesem Codex sind Gebete, Segenssprüche und Gedichte für die Hochzeitszeremonie nach den religiösen Gebräuchen der Juden auf der Insel Korfu enthalten. Weitere Poeme schliessen sich an, einige stammen von Dichtern aus dem Goldenen Zeitalter der Juden im mittelalterlichen Spanien, andere von lokalen Autoren wie Elieser de Mordo. Einen grossen Stellenwert verleiht dieser Handschrift ein Zyklus von 60 ganzseitigen Illustrationen, die in Gouache ausgeführt sind. Die Illustrationen zum Buch Genesis, werden mit erklärenden, vorwiegend Bibelversen entnommenen Inschriften begleitet. Es handelt sich um ein Werk eines Künstlers, der wahrscheinlich in Venedig ausgebildet wurde und der sein Monogramm in unterschiedlicher Schreibweise (MC oder M.C. MF.) fast in alle Illustrationen eingetragen hat. Die begleitenden Texte stehen in keinem direkten Zusammenhang mit den Illustrationen. Die Anordnung der Seiten von links nach rechts lässt vermuten, dass zunächst ein christlicher Künstler malte und erst in einem zweiten Schritt die hebräischen Texte eingetragen wurden. Diese auf der Insel Korfu entstandene Handschrift aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stellte wahrscheinlich ein Brautgeschenk eines Mitglieds der Familie de Mordo dar, die in der Zeit der Verteidigung der venezianischen Oberherrschaft gegen die osmanischen Angriffe keine geringe Rolle spielte. (red)

Online seit: 18.12.2014

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B93
Pergament · 15 ff. · 27.2 x 18.6 cm · [Katalonien?, kopiert von einem Schreiber namens Moses] · [zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts (um 1391?)]
Mischhandschrift über Astronomie und Astrologie

Diese Sammlung kosmologischer Traktate enthält Auszüge einer umfangreicheren Handschrift, vermutlich vom selben Schreiber Moses geschrieben, die heute in der Schoenberg Collection der University of Pennsylvania in Philadelphia (ljs 057) aufbewahrt wird. Inhaltlich enthält sie Tabellen der Mondbewegungen des Jakob ben David ben Jomtow (Bonjorn), drei astrologische Werke von Abraham Ibn Esra (1089 - um 1164): ein Fragment von Reschit chochma („Anfang der Weisheit“), den grösseren Teil von Mischpete ha-massalaot („Gesetze der Sternenbahnen“) und den grösseren Teil von Sefer ha-olam („Buch der Welt“) und als letzten Teil den Sefer ha-miwcharim le-Batlamjus, d.h. das „Almagest“ des Ptolomaeus. Auf f. 15r und f. 15v befinden sich drei illustrierte Sternbilder der klassischen Antike: Orion (Ha-gibbor ba-te’omin, „Held der Zwillinge“), barfüssig und mit Krummsäbel (f. 15r), Eridanus (Ha-nahar, „Fluss“) und Lepus (Ha-arnewet, „Hase“) (f. 15v). Die bildlichen Darstellungen basieren auf dem arabischen „Buch der Fixsterne“, welches der persische Astronom Abd al-Rahman al-Sufi im Jahre 964 verfasste. (red)

Online seit: 19.03.2015

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B103
Papier · 128 ff. · 21 x 15 cm · [Yemen] · [vor 1646]
Midrash Hemdat Yamim (Kommentar „Angenehme Tage“ zum Pentateuch)

Diese Handschrift enthält den homiletischen Kommentar über das Pentateuch, der von Shalom Shabazi, dem bekanntesten yemenitischen jüdischen Poeten, verfasst wurde. Es gibt nur wenig verlässliche Angaben über sein Leben. Diese stammen aus seinen eigenen Schriften, welche etwa 550 Gedichte und ein paar wenige andere Texte umfassen. Shlomo Zuker identifizierte diese Handschrift als ein Autograph von Shabazi anhand eines sorgfältigen Vergleichs mit einer Anzahl anderer signierter Handschriften, vor allem mit zwei Handschriften aus der Nationalbibliothek von Israel: einem Fragment der Mishneh Torah (Heb. Ms. 8° 6570) und einem Tikhal von 1677 (Yah. Heb. 152). Der Inhalt dieser Handschrift, der Kommentar über Genesis 37 - Deuteronomium 31, unterscheidet sich von anderen bekannten Versionen dieses Kommentars. (red)

Online seit: 13.10.2016

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B104
Papier · 5 ff. · 16 x 10 cm · [Wilna], Elijah ben Salomon Salman · [zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts]
Elijah ben Salomon Salman, Kizur hechalot ha-keduschah („Kurzfassung [der Abhandlung über] die Heiligkeit der himmlischen Paläste“)

Diese Handschrift enthält eines der vier überlieferten Autographe von Elijah Ben Salomon Salman, genannt Gaon („der hervorragende Toragelehrte“) von Wilma (1720–1797). Schon zu Lebzeiten verehrt, gilt er als der bedeutendste Gelehrte des aschkenasischen Judentums litauischer Prägung. Seine Lehre prägt bis heute das Judentum. Dieses Autograph kommentiert eine Passage des Sohar, des klassischen Werks der jüdischen Mystik. Die Kommentare dieser Handschrift erschienen im 19. Jahrhundert im Druck, wobei sogar Randbemerkungen und Korrekturen dieser Handschrift sorgfältig übernommen worden sind. (red)

Online seit: 19.03.2015

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B112
Papier · 339 ff. · 29.4 x 23 cm · Prag · 1806
Bezalel Ranschburg, Pithei Niddah („Tore der Unreinheit“)

Der Kommentar von Bezalel Ranschburg (1762-1820), einem wichtigen Rabbiner der jüdischen Gemeinschaft in Prag, erörtert zwei schwierige Traktate des Talmud: Horayot und Niddah, aus dem einige Passagen in der Standardedition des Talmud als Randglossen gedruckt worden sind. Dieser war auch Autor von Responsa („rabbinische Antworten“) und anderen, heute verschollenen Kommentaren. Die Handschrift enthält ein Imprimatur des damaligen Zensors Carolus Fischer (1775-1844), das im 18. und frühen 19. Jahrhundert im österreichisch-ungarischen Reich erforderlich für den Druck von hebräischen Büchern war. Trotz des Imprimatur von Fischer, einem Christen, der die hebräische Sprache und Literatur gegen die christlichen Verleumder verteidigte, wurde diese Handschrift erst im Jahr 1957 zum ersten Mal gedruckt. (red)

Online seit: 19.03.2015

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B115
Pergament · 264 ff. · 22.5 x 15.5 cm · [Aschkenas] · [14.-15. Jahrhundert]
Sefer Mitzvot Katan (Das kleine Buch der Gebote)

Isaak von Corbeil († 1280) ist der Autor dieses halachischen Kleinen Buches der Gebote (Sefer mitzwot katan (abgekürzt SeMak). Diese Kurzfassung der 613 positiven und negativen biblischen und einiger zusätzlichen rabbinischen Gebote wurde in sieben tägliche Abschnitte aufgeteilt, um der Reihe nach in einer Woche gelesen zu werden. Nachdem es in Frankreich Verbreitung fand, wurde das SeMaK auch in Deutschland beliebt und galt in der Folge als massgebliches halachisches Werk. Diese Handschrift, BC 115, ist das jüngste der drei SeMaK-Handschriften der Sammlung Brakingsky (die anderen beiden sind BC 240 und BC 182), was die komplexe Verbreitung der SeMaK in Deutschland veranschaulicht. Die Glossen sind das Werk von Moses von Zürich, der Mitte des 14. Jahrhunderts in Zürich lebte. Handschriften mit Moses' Glossen werden daher auch Zürcher genannt. Oft wurden Glossen oder Kommentare in Form von rechteckigen "Fenstern" am Rand oder im Text selbst hinzugefügt, was eine ästhetisch ansprechende und einfallsreiche Seitengestaltung ergab. Da die Schreiber die Quellen dieser Glossen nicht benannten, bleibt deren Autorschaft vielfach im Dunkeln. (red)

Online seit: 13.10.2016

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B119
Pergament · 163 ff. · 19.5 x 15 cm · Spanien · zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts
Pentateuch auf der Grundlage des Hilleli Kodex

Die Bedeutung des Braginsky Pentateuchs für die Textkritik der hebräischen Bibel ist vergleichbar mit der Handschrift MS L44a der Bibliothek des Jewish Theological Seminary in New York, die 1241 in Toledo kopiert worden war. Die Braginsky Handschrift wurde in Spanien, wahrscheinlich während der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kopiert, nach einer Handschrift, die als der ursprüngliche Hilleli Kodex galt. Vom ursprünglichen Hilleli Kodex ist nichts mehr erhalten; er könnte kurz vor 1492 in Guadalajara (Spanien) das letzte Mal für eine Pentateuch-Ausgabe benutzt worden sein. Tatsächlich ist nicht klar, ob der Hilleli Kodex jemals existierte oder ob es sich dabei um eine aus Sekundärquellen stammende Legende handelt. Die Handschrift ist immer noch in einen alten, blindgeritzten Einband mit (späteren?) Kupferverzierungen und -schließen gebunden. (red)

Online seit: 13.10.2016

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B124
Pergament · 162 + 1 ff. · 27.8 x 20.2 cm · [Aschkenas] · [Ende des 14./erste Hälfte des 15. Jahrhunderts]
Jakob ben Ascher, Tur orach chajjim („Abteilung: Weg des Lebens“)

Bei der Handschrift von Jakob ben Ascher (Sohn des Rabbiners und Schreibers Ascher ben Jehiel) handelt es sich um eine der ältesten Kopien des Arba’a turim, einer religiös-gesetzlichen Handschrift. Das gesamte Werk befasst sich mit allen religionsgesetzlichen Vorschriften für Gebete und für die Synagoge. Die vorliegende Handschrift enthält nur den ersten von vier Teilen. Rings um den Haupttext herum sind viele Glossen und Kommentare zu finden; erwähnenswert ist eine autobiografische Anmerkung des einflussreichen deutschen Rabbiners Jakob Weil aus dem 15. Jahrhundert und Einträge in slawischer Sprache. Die Handschrift weist auch Lesarten auf, die von den Standardeditionen abweichen und enthält sonst unbekannte Responsa („rabbinische Antworten“) des bedeutenden Rabbiner Israel Isserlin (1390-1460). (red)

Online seit: 19.03.2015

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B125
Papier · 111 ff. · 18.8 x 13.3 cm · [Italien] · [um 1470]
Hippokrates, Aphorismen

Die Handschrift enthält die hebräische Übersetzung der sieben Kapitel der Aphorismen von Hippokrates von Hillel ben Samuel von Verona (ca. 1220 – ca. 1295), der im Unterschied zu anderen überlieferten Übersetzungen sich eher auf die lateinische Bearbeitung von Constantinus Africanus († vor 1098/99) als auf die arabische Übersetzung aus dem Griechischen stützte. Die Übersetzung ist begleitet von einem Kommentar von Moses ben Isaak von Rieti (1388 – nach 1460), Oberrabbiner von Rom und Dichter. Sein Kommentar stützt sich zu grossen Teilen auf denjenigen von Moses Maimonides (1138-1240) und auf Galen von Pergamon (2. Jh. n. Chr.). Diese Handschrift überliefert die erste von zwei bekannten Versionen des Kommentars. Die Datierung stützt sich auf die Identifizierung des Wasserzeichens. (red)

Online seit: 18.12.2014

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B133
Papier · 249 ff. · 24.9 x 18.8 cm · Modena, kopiert von einem Kopisten genannt AR''I · 1615
Tefilla le-Moshe (Moses' Gebete; mystische Intentionen)

Der Autor dieses Textes, Moses Ben Jakob Cordovero (1522-1570), wurde als eine der führenden Gestalten der kabbalistischen Bewegung in der Stadt Safed (Obergaliläa) angesehen, die nach der Vertreibung der Juden von der Iberischen Halbinsel das neue Zentrum der kabbalistischen Bewegung wurde. Eines der wichtigsten Konzepte unter den Kabbalisten von Safed war das des mystischen Gebetes, dessen Kernidee die Kawwana (mystische Hingabe; plural Kawwanot) ist. Das Tefilla le-Moshe (Moses' Gebete) enthält Kawwanot für die Wochentage sowie für den Sabbat. Die in dieser Handschrift benutzten Schriften (eine runde hebräische Kursive, Halbkursive und Quadratschrift) werden durch vielfältige Blattwerk-Federzeichnungen angereichert. Auf der Titelseite bezeichnet sich der Schreiber selbst als "junger und unbedeutender Wurm und nicht ein Mann, AR''I in der Stadt Modena." Ari ist das hebräische Wort für "Löwe", sollte hier jedoch als eine Abkürzung für den Namen des Kopisten verstanden werden, vielleicht der wohlbekannte Schreiber Jehuda Arje (Leone) Modena (1571-1648). (red)

Online seit: 13.10.2016

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B173
Pergament · 29 + 1 ff. · 12 x 8.5 cm · Wien, [Arje ben Juda Leib] · 1716
Sefer sod Adonai im scharwit ha-sahaw (Buch des Mysteriums des Herrn mit [dem Kommentar] „Goldenes Zepter“)

Buch des Mysteriums des Herrn mit [dem Kommentar] „Goldenes Zepter“ lautet der Titel dieses Mohelbuches (Beschneidungsbuch) aus dem Jahr 1716, welches aufgrund des Stils und der Schrift dem Schreiber (Sofer) Arje ben Juda Leib aus Trebitsch (Moravien), der in Wien tätig war, zugeschrieben werden kann. Die Handschrift beinhaltet mehrere Illustrationen verschiedener Szenen: unter anderem auf der Titelseite eine Darstellung einer Menschengruppe in der Synagoge, die eine Diskussion führt. Dabei ist es bemerkenswert, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen anwesend sind. Das zweite Blatt zeigt den Erzengel Rafael mit dem jungen Tobias, der seinem blinden Vater zur Heilung einen Fisch nach Hause bringt. Erzengel Rafael als Schutzengel der Kinder kommt als Motiv sonst nur in der christlichen Kunst vor. Arje ben Juda Leib könnte somit eine unbekannte katholische Vorlage benutzt haben, um die Schutzfunktion der Beschneidung für jüdische Knaben zu verdeutlichen. Arje ben Juda orientierte sich bei seiner Schrift an den Amsterdamer Drucktypen und leitete damit die Mode be-otijjot Amsterdam („mit dem Buchstaben von Amsterdam“) ein, die Verfertigung von Handschriften in Amsterdamer (Druck-)Schriftarten. (red)

Online seit: 19.03.2015

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B217
Pergament · 24 ff. · 9.5 x 5.2 cm · Deutschkreutz · 1751
Birkat ha-mason (Tischsegen und andere Gebete und Segenssprüche)

Die Handschrift aus der Mitte des 18. Jahrhunderts enthält neben dem Seder birkat ha-mason („Gebetsordnung des Tischsegens“) des Weiteren die Birchot ha-nehenin („Segenssprüche vor dem Genuss von Dingen“), die Schalosch mizwot naschim („Drei Gebote für Frauen“) und die Seder keri’at schema al ha-mitta („Ordnung des Schema-Gebets zur Nacht vor dem Einschlafen“). Die darin enthaltenen Abschnitte über die drei den Frauen auferlegten Pflichten weisen darauf hin, dass das Buch als Brautgeschenk gedacht war. Neben dem Bild auf der Titelseite sind durch das Buch hindurch 22 kleinere farbige Illustrationen zu finden. Eine hebräische Formulierung auf dem Titelblatt verweist auf den Entstehungsort Deutschkreutz im Burgenland (Österreich). Aufgrund von stilistischen Eigenschaften der Schrift und der künstlerischen Ausführung kann das Manuskript dem Schreiber und Illustrator Aaron Wolf Herlingen zugeordnet werden. (red)

Online seit: 18.12.2014

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B222
Pergament · 129 ff. · 12 x 8.1 cm · [Wien/Amsterdam?] kopiert und illustriert von Moses Juda Leib ben Benjamin Wolf Broda aus Trebitsch · 1723
Tehillim (Psalmen)

Die Psalmen in dieser Handschrift sind nach den Wochentagen ihrer Lesung unterteilt und wurden, mit Ausnahme der Freitagspsalmen, mit einem Initialwort in einem monochromen oder mehrfarbigen Feld dekoriert. Auf der Titelseite der Handschrift sind Moses und Aaron in zwei Bogen stehend dargestellt. Besonders eindrucksvoll ist das Bild zu Beginn des ersten Psalmes auf f. 6v: Dem Initialwort ashre folgt ein Bild von König David, der auf der Terrasse eines Palastes sitzt und Harfe spielt, während er auf ein aufgeschlagenes Buch blickt, das wahrscheinlich die Psalmen repräsentieren soll. Diese Braginsky Handschrift wurde von Moses Judah Leib ben Wolf Broda von Trebitsch kopiert und illuminiert, der auch die wohl berühmteste illuminierte hebräische Handschrift aus dem 18. Jahrhundert geschaffen hat: die Von Geldern Haggadah von 1723. Diese Psalmenhandschrift der Braginsky-Sammlung miteingeschlossen, sind insgesamt sieben Handschriften von Moses Judah Leib bekannt, die zwischen 1713-1723 entstanden sind. Der braun gefleckte Kalbsledereinband trägt auf der Vorder- und Rückseite das in Gold gearbeitete Emblem der De Pinto Familie aus Amsterdam. (red)

Online seit: 13.10.2016

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B235
Pergament · 24 ff. · 14.4 x 90 cm · Pressburg, Juda Leib ben Meir aus Glogau · 1730
Tefillot jom kippur katan („Gebete für den Kleinen Versöhnungstag“) mit jiddischer Übersetzung

Der Fastentag Jom Kippur Katan hat seinen Ursprung im Feiertag Rosch chodesch, der in biblischen Zeiten im Mondkalender den ersten Tag der Sichtbarkeit der Mondsichel nach dem Neumond markierte. Dieser Tag, an dem man ursprünglich nicht arbeiten durfte, entwickelte sich durch die Kompilation des Talmuds später zu einem „Halbfeiertag“. Erst die Mystiker von Safed in Obergaliläa machten aus dem Rosch chodesch einen Fastentag und schufen dazu eine Liturgie, die auf den Bussgebeten von Jom Kippur („Versöhnungstag“) basieren. Von daher stammt auch der Name Jom Kippur Katan („kleiner Versöhnungstag“). Der neue Brauch weitete sich nach Italien und schliesslich nördlich der Alpen aus. Solche Gebetssammlungen waren im 18. Jahrhundert besonders beliebt. Im Gegensatz zu vielen andern ist das vorliegende Exemplar mit einem illustrierten Titelblatt geschmückt. Würde sich Juda Leib ben Meir aus Glogau auf dem besagten Titelblatt nicht als Schreiber zu erkennen geben, läge die Vermutung nahe, dass es sich um ein Werk des Aaron Wolf Herlingen aus Gewitsch handelt, denn Stil und Schrift der Illustration entsprechen diesem. Über die Verbindungen zwischen Herlingen und dem tatsächlichen Schreiber Meir kann vorerst nur spekuliert werden. (red)

Online seit: 19.03.2015

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B242
Pergament · 164 ff. · 20 x 15.4 cm · Worms, Juspa Schammes · [17. Jahrhundert]
Josef (Juspa), Sefer Likkutei Yosef („Kompilation des Josef“)

Yosef (Juspa), Schammes („Synagogendiener“) von Worms (1604-1678), hielt den Alltag, die Riten und Gebräuche der jüdischen Gemeinde von Worms, einer der ältesten und wichtigsten in ganz Europa, fest. Dieses Autograf von Yosef enthält Kommentare zum Gebetbuch, zur Birkat Hamason („Tischgebet“), zur Haggada und zur Pirqe Avot („Sprüche der Väter“) und zusätzliche Anmerkungen zu Gebetsriten und autobiographische Notizen. Die Anmerkungen zu den Minhagim („Gebräuchen“) wurden im gedruckten Wormser Minhagbuch übernommen, aber grosse Teile dieser Handschrift bleiben unediert und dienen deshalb als eine wichtige Quelle für die religiöse Geschichte eines der wichtigsten jüdischen Zentren Europas. Die Handschrift gehörte unter anderem Rabbi Michael Scheyer und später zur Privatbibliothek von Salman Schocken in Jerusalem. (red)

Online seit: 19.03.2015

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B243 Vol. 1
Pergament · 270 ff. · 32.2 x 26.3 · Evora (Portugal), kopiert und vokalisiert von Isaak ben Ischai · 1494
Hebräische Bibel

Das ältere Kolophon dieser hebräischen Bibel mit masoretischen (textkritischen) Anmerkungen, das sich am Ende des letzten Bandes (Bd. 4) befindet, besagt, dass Isaak ben Ischai Sason diese 1491 in Ocaña (Spanien) fertigstellte. Am Ende des ursprünglich ersten Bandes – und heute zweiten Bandes (Bd. 2) – hält ein weiterer Eintrag fest, dass dieser 1494 in Evora im Königreich Portugal, zwei Jahre nach der Vertreibung der Juden aus dem spanischen Kastilien, fertiggestellt wurde. Ursprünglich war diese Bibel in zwei Bände geteilt, enthielt aber eine ungewöhnliche, nicht kanonische Abfolge der Bücher. Im 19. Jahrhundert wurde sie neu gebunden und in vier Bände (Bd. 1, Bd. 2, Bd. 3, Bd. 4) geteilt und mit einem Purpurfarbenen Ledereinband und zusätzlicher Goldprägung geschmückt. Im 18. Jahrhundert befand sie sich im Kloster S. Paolo dei Carmelitani Scalzi in Florenz, von dem sie nach der napoleonischen Plünderung wahrscheinlich in die Vatikanische Bibliothek gelangte, doch schon 1827 in England verkauft wurde. Bevor sie nach Zürich in die Braginsky Collection gelangte, gehörte sie zur Sammlung von Beriah Botfield. (red)

Online seit: 17.12.2015

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B243 Vol. 2
Pergament · 182 ff. · 32.2 x 26.3 · Evora (Portugal), kopiert und vokalisiert von Isaak ben Ischai · 1494
Hebräische Bibel

Das ältere Kolophon dieser hebräischen Bibel mit masoretischen (textkritischen) Anmerkungen, das sich am Ende des letzten Bandes (Bd. 4) befindet, besagt, dass Isaak ben Ischai Sason diese 1491 in Ocaña (Spanien) fertigstellte. Am Ende des ursprünglich ersten Bandes – und heute zweiten Bandes (Bd. 2) – hält ein weiterer Eintrag fest, dass dieser 1494 in Evora im Königreich Portugal, zwei Jahre nach der Vertreibung der Juden aus dem spanischen Kastilien, fertiggestellt wurde. Ursprünglich war diese Bibel in zwei Bände geteilt, enthielt aber eine ungewöhnliche, nicht kanonische Abfolge der Bücher. Im 19. Jahrhundert wurde sie neu gebunden und in vier Bände (Bd. 1, Bd. 2, Bd. 3, Bd. 4) geteilt und mit einem Purpurfarbenen Ledereinband und zusätzlicher Goldprägung geschmückt. Im 18. Jahrhundert befand sie sich im Kloster S. Paolo dei Carmelitani Scalzi in Florenz, von dem sie nach der napoleonischen Plünderung wahrscheinlich in die Vatikanische Bibliothek gelangte, doch schon 1827 in England verkauft wurde. Bevor sie nach Zürich in die Braginsky Collection gelangte, gehörte sie zur Sammlung von Beriah Botfield. (red)

Online seit: 17.12.2015

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B243 Vol. 3
Pergament · 184 ff. · 32.2 x 26.3 · Ocaña (Spanien), kopiert und vokalisiert von Isaak ben Ischai · 1491
Hebräische Bibel

Das ältere Kolophon dieser hebräischen Bibel mit masoretischen (textkritischen) Anmerkungen, das sich am Ende des letzten Bandes (Bd. 4) befindet, besagt, dass Isaak ben Ischai Sason diese 1491 in Ocaña (Spanien) fertigstellte. Am Ende des ursprünglich ersten Bandes – und heute zweiten Bandes (Bd. 2) – hält ein weiterer Eintrag fest, dass dieser 1494 in Evora im Königreich Portugal, zwei Jahre nach der Vertreibung der Juden aus dem spanischen Kastilien, fertiggestellt wurde. Ursprünglich war diese Bibel in zwei Bände geteilt, enthielt aber eine ungewöhnliche, nicht kanonische Abfolge der Bücher. Im 19. Jahrhundert wurde sie neu gebunden und in vier Bände (Bd. 1, Bd. 2, Bd. 3, Bd. 4) geteilt und mit einem Purpurfarbenen Ledereinband und zusätzlicher Goldprägung geschmückt. Im 18. Jahrhundert befand sie sich im Kloster S. Paolo dei Carmelitani Scalzi in Florenz, von dem sie nach der napoleonischen Plünderung wahrscheinlich in die Vatikanische Bibliothek gelangte, doch schon 1827 in England verkauft wurde. Bevor sie nach Zürich in die Braginsky Collection gelangte, gehörte sie zur Sammlung von Beriah Botfield. (red)

Online seit: 17.12.2015

Preview Page
Zürich, Braginsky Collection, B243 Vol. 4
Pergament · 193 ff. · 32.2 x 26.3 · Ocaña (Spanien), kopiert und vokalisiert von Isaak ben Ischai · 1491
Hebräische Bibel

Das ältere Kolophon dieser hebräischen Bibel mit masoretischen (textkritischen) Anmerkungen, das sich am Ende des letzten Bandes (Bd. 4) befindet, besagt, dass Isaak ben Ischai Sason diese 1491 in Ocaña (Spanien) fertigstellte. Am Ende des ursprünglich ersten Bandes – und heute zweiten Bandes (Bd. 2) – hält ein weiterer Eintrag fest, dass dieser 1494 in Evora im Königreich Portugal, zwei Jahre nach der Vertreibung der Juden aus dem spanischen Kastilien, fertiggestellt wurde. Ursprünglich war diese Bibel in zwei Bände geteilt, enthielt aber eine ungewöhnliche, nicht kanonische Abfolge der Bücher. Im 19. Jahrhundert wurde sie neu gebunden und in vier Bände (Bd. 1, Bd. 2, Bd. 3, Bd. 4) geteilt und mit einem Purpurfarbenen Ledereinband und zusätzlicher Goldprägung geschmückt. Im 18. Jahrhundert befand sie sich im Kloster S. Paolo dei Carmelitani Scalzi in Florenz, von dem sie nach der napoleonischen Plünderung wahrscheinlich in die Vatikanische Bibliothek gelangte, doch schon 1827 in England verkauft wurde. Bevor sie nach Zürich in die Braginsky Collection gelangte, gehörte sie zur Sammlung von Beriah Botfield. (red)

Online seit: 17.12.2015

Dokumente: 2827, angezeigt: 2641 - 2660