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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 912
Pergament · 158 pp. · ca. 12 x ca. 9 cm · Bobbio · 5. Jahrhundert (untere Schrift) / 8. Jahrhundert (obere Schrift)
Das palimpsestierte Abba-Ababus-Glossar

Das palimpsestierte Abba-Ababus-Glossar, eine der ältesten Handschriften der Stiftsbibliothek, die noch in Buchform erhalten ist. Das Glossar, in dem ein lateinisches Wort durch ein anderes erklärt wird, wurde wohl im Kloster Bobbio über ältere Texte aus dem 5. Jahrhundert geschrieben. Die unteren, unterschiedlich gut lesbaren Texte enthalten Bruchstücke der Psalmen und des Buchs Jeremias aus dem alten Testament oder Auszüge aus Werken des Grammatikers Donatus und des römischen Dichters Terenz. Mit der Miniatur eines Rhetors in Rednerpose. (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 913
Pergament · 206 pp. · 8.5 x 8.5 cm · Deutschland · um 790
Vocabularius S. Galli

Der Vocabularius sancti Galli – Wörterbuch eines Missionars in althochdeutscher Sprache, geschrieben 150 Jahre nach dem Tod des heiligen Gallus. Kleinformatige Sammelhandschrift als eine Art von Diarium eines in angelsächsischer Tradition gebildeten Schreiber, mit Texten zu Missionsfragen, theologischen Lesefrüchten sowie das Schulwissen betreffend, geschrieben um 790 in Deutschland. Am Ende des Bandes ein nach Sachgruppen gegliedertes lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch, der in der St. Galler Tradition so genannte Vocabularius sancti Galli. (smu)

Online seit: 12.12.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 914
Pergament · 272 pp. · 23.5-23.9 x 16.7-17 cm · St. Gallen · erstes Drittel des 9. Jahrhunderts
Regula S. Benedicti

Das textgeschichtlich bedeutendste Exemplar der Regula Benedicti aus der Zeit nach 810. (smu)

Online seit: 14.09.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 915
Pergament · 353 pp. · 24 x 18 cm · St. Gallen · Mitte des 9. Jahrhunderts / 10. Jahrhundert / 11. Jahrhundert
Kapiteloffiziumsbuch

Das älteste Kapiteloffiziumsbuch aus dem Kloster St. Gallen mit (u.a.) Martyrologium, Nekrologium, den St. Galler Annalen und verschiedenen Mönchsregeln. (smu)

Online seit: 31.12.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 916
Pergament · 172 pp. · 19.5 x 12.5 cm · Anfang des 9. Jahrhunderts
Regula S. Benedicti

Die lateinisch-althochdeutsche Benediktinerregel, eines der ältesten Denkmäler der althochdeutschen Sprache. (smu)

Online seit: 14.09.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 919
Papier · 224 pp. · 18.5-21.5 x 14-14.5 cm · St. Gallen (?) · 15. Jahrhundert
Miscellanea monastica et historica

Sammelhandschrift vorwiegend historischen Inhalts, geschrieben in Latein und Deutsch grösstenteils vom St. Galler Wandermönch Gall Kemli († um 1481). Die Handschrift enthält neben vielen anderen Texten eine Regula Benedicti, lateinische und deutsche Rätsel und Sprüche, ein einzig hier überliefertes mittelrheinisches Passionsspiel aus dem 14. Jahrhundert in deutscher Sprache sowie eine Art von Curriculum Vitae des Schreibers Kemli. (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 926
Pergament · 336 pp. · 23 x 17-17.5 cm · St. Gallen · zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts
Sammelhandschrift; u.a. mit Abschrift der Ordensregel des Kirchenvaters Basilius und De institutis coenobiorum des Johannes Cassianus

Textgeschichtlich bedeutende Abschrift der Ordensregel des Kirchenvaters Basilius (Magnus; 329-379) in der lateinischen Übersetzung des Kirchenvaters Rufinus (um 345-410), geschrieben im Kloster St. Gallen von mehreren Händen in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Neben zwei kleineren Texten enthält die Handschrift ebenfalls noch einen Ausschnitt aus dem Werk De institutis coenobiorum des Johannes Cassianus († 430/35; ab 4,32ff.). (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 928
Papier · 258 [260] pp. · 21.5 × 14.5 cm · Kloster St. Gallen · um 1440
Monastische Sammelhandschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit den Consuetudines von Subiaco-Wiblingen und Kastl

Textgeschichtlich bedeutende Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit Abschriften monastischer Texte zu und von Reformbewegungen der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie enthält unter anderen Texten die Consuetudines Sublacenses (p. 119), die Consuetudines eines Zisterzienserklosters in Böhmen (p. 2674; Directorium et consuetudines monasterii de Nepomuk ord. Cist. in Bohemia), allgemeine und liturgische Weisungen für das klösterliche Leben (p. 7487), abfällige Äusserungen eines in St. Gallen weilendenden Hersfelder Mönchs über die Reformbestrebungen der Generalkapitel (p. 98108) sowie (p. 113 bis 258) die Consuetudines Castellenses. Diese enthalten liturgische Anweisungen für den Gottesdienst und Vorschriften für das tägliche Leben und die Organisation der Klostergemeinschaft von Kastl in der Oberpfalz. Diese Consuetudines strahlten nachher weit aus und beeinflussten auch das monastische Leben in zahlreichen weiteren Klöstern im süddeutschen Raum inklusive St. Gallen. Cod. Sang. 928 überliefert singulär den Originalprolog des Abtes Otto Nortweiner von Kastl (1378−1399) zu diesen Reformen. Der Einband der Handschrift, ursprünglich ein Kopert-Einband, wurde im 19. oder frühen 20. Jahrhundert unter schwersten Eingriffen in die Originalsubstanz restauriert. (smu)

Online seit: 23.09.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 929
Pergament und Papier · 265 pp. · 21.5 x 14.5 cm · 14. und 15. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit Traktaten, Briefen und juristischen Texten

Der Quartband vereinigt unterschiedliche, meist kürzere Texte. Das Hauptgewicht kommt geistlichen Betrachtungen und Gebeten zu, darunter ein Passionstraktat (p. 438), Passionsgebete (p. 6884), Tagzeitengebete (p. 8891), ein Traktat vom Sündenfall (p. 92107) und ein weiterer zu den quattuor gemitus turturis (p. 112159); eine Biblia pauperum stellt für zahlreiche Heilige zusammen, in welchen Notsituationen sie angerufen werden können (p. 160193). Unter den geistlichen Texten befinden sich vereinzelt auch deutschsprachige (z. B. p. 218220, 238). Zwei Briefe betreffen St. Gallen, einer ist an Abt Eglolf gerichtet (p. 4043), einer an Mönche, die nach St. Gallen geflohen sind (p. 8588). Weitere Texte befassen sich mit dem Konstanzer Konzil und den monastischen Reformen; auch hier wieder ein Bezug zu St. Gallen (p. 239250). Die letzte Lage besteht aus Pergamentblättern und könnte dem 14. Jahrhundert zugehören, sie enthält eine Grammatik und medizinische Texte (p. 251266). Die Handschrift ist in einen Koperteinband gebunden. Als Falzverstärkung ist eine deutschsprachige Pergamenturkunde verwendet worden, von der noch das Jahr 1415 und der Namen eines ulrichen leman burger ze arbon lesbar sind. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 930
Papier · 422 pp. · 21–21.5 x 15 cm · Johannes Hertenstein · 1425
Grimlaicus, Waldregel

Die Handschrift enthält als Haupttext (p. 1199) die sogenannte Waldregel, eine frühneuhochdeutsche Übersetzung der Regula solitariorum (Einsiedlerregel), die der wohl aus Lothringen stammende Mönch Grimlaicus im 9. oder 10. Jahrhundert verfasst hatte. Die Waldregel wird ergänzt durch weitere Texte zum Thema Einsiedlerleben und Armut: p. 199256 Hie vachet an ain ander buoch ainsidelliches lebens vnd von siner bewaerung …, Inc. Die muoter der hailigen cristenhait hat zwayer hand gaistlicer lüt; p. 256326 Das ander buoch von bewärung der armuot, Inc. Gelobet sy got vnser herr iesus cristus; p. 326334 Hie nach ain bredige, Inc. Fünf stuk sint dar inn begriffen. Gemäss Explicit auf p. 335 sind diese vier Texte unter dem Titel Waldregel zusammengefasst, doch geht nur der erste Teil bis p. 199 auf die Regula solitariorum zurück. Auf p. 337419 folgt ein Spiegel der geistlichen Zucht. Hierbei handelt es sich um eine Übersetzung des Novizenbüchleins des Franziskaners David von Augsburg († 1272). Auf p. 420422 sind Gebete eingetragen. Der Codex wurde zum grösseren Teil von P. Johannes Hertenstein (OSB) geschrieben und befand sich im Besitz der Klause im Steinertobel unweit von St. Gallen. Eine Abschrift der ersten vier Texte findet sich in Cod. Sang. 931. (sno)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 931
Papier · 289 (288) pp. · 21 x 14–14.5 cm · St. Gallen (?) · 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts (nach 1430)
Grimlaicus, Waldregel

Die Handschrift enthält als Haupttext (p. 1180) die sogenannte Waldregel, eine frühneuhochdeutsche Übersetzung der Regula solitariorum (Einsiedlerregel), die der wohl aus Lothringen stammende Mönch Grimlaicus im 9. oder 10. Jahrhundert verfasst hatte. Die Waldregel wird ergänzt durch weitere Texte zum Thema Einsiedlerleben und Armut: p. 180222 Hie fachet an ein ander buoch von der bewerung einsidliches lebens …, Inc. Die muoter der heilge kristenheit het zweyerhand geistlicher lüte; p. 222277 Dz ander buoch von bewerung armuot, Inc. Gelobet sy got vnser herre vnd got iesus cristus; p. 277284 [Predigt] Inc. Fünf stuk sind dar inne begriffen. Auf pp. 285289 sind Gebete eingetragen. Der Buchschmuck besteht aus einfachen roten Lombarden, auf p. 1 und 3 mit grünem Fleuronnée. Die Handschrift ist bis auf die Gebete eine Abschrift von Cod. Sang. 930. Sie befand sich im Besitz der Klause bei der St. Georgenkirche vor den Mauern von St. Gallen. Drei geistliche Frauen, die dort in den 1430er Jahren lebten, sind auf dem hinteren Spiegelblatt in schlichten Federzeichnungendargestellt. (sno)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 932
Papier · 578 pp. · 15.2 × 11 cm · Kloster St. Gallen, möglicherweise zeitweise im Besitz P. Gallus Kemli · vermutlich 1437−1443
Monastische Sammelhandschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts

Mehrere Schreiber waren zwischen 1437 und 1443 an der Niederschrift dieser kleinformatigen Handschrift tätig, darunter auch der St. Galler Wandermönch Gall Kemli (1417−1481). Die Handschrift, deren Rückenschild die Aufschrift Miscellanea Regularia Liturgica et Medica trägt, ist im originalen Einband erhalten und enthält neben den Consuetudines Sublacenses weiteres Reformschrifttum aus dem Umkreis der spätmittelalterlichen Reformbewegungen von Subiaco und Melk. Dazu gehören etwa u.a. Tischgebete, die während des Kirchenjahres je nach Fest wechseln (p. 99117), zahlreiche liturgische Texte und Kalenderberechnungen. Im hinteren Teil finden sich medizinische Traktate, darunter (p. 480) Merkverse über den Aderlass (p. 569571) und der in zahlreichen Handschriften überlieferte pseudo-aristotelische Brief Secretum Secretorum, eine Art enzyklopädischer Geheimlehre mit orientalischen Zügen. Das Inhaltsverzeichnis auf der vorderen Innenseite des Buchdeckels schrieb P. Magnus Hungerbühler (1732−1811) während seiner Tätigkeit als Klosterbibliothekar zwischen 1774 und 1780. (smu)

Online seit: 23.09.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 934
Papier · 324 pp. · 15.3 x 11 cm · St. Gallen · 15. Jahrhundert (erste Hälfte bis Mitte)
Klosterregeln, Gebete und Kurztraktate

Die Teile I, II und IV der aus vier Einheiten bestehenden deutschsprachigen Sammelhandschrift mit Klosterregeln (u. a. die ›Benediktinerregel‹), Gebeten und geistlichen Kurztexten stammen gemäss Schriftvergleich vom Benediktiner Friedrich Kölner (Köllner, Cölner, Colner), der zwischen 1429/30 und 1439 im Stift St. Gallen weilte. Teil III oder dessen Vorlage war laut einem nachträglich gestrichenen Eintrag Anna Vogelweider, Schwester im Zisterzienserinnenkloster Magdenau im Untertoggenburg, gewidmet. Diese Anna war vermutlich die Tante der in einem Schenkungsvermerk genannten Schwester Els (Elsbeth?) aus dem Schwesternhaus St. Georgen. (fas)

Online seit: 31.03.2011

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 939
Papier · 440 pp. · 21 x 14 cm · 1430
Varia theologica

Der von mehreren Schreibern geschriebene Codex versammelt in sieben Teilen und unterbrochen von leeren Blättern ganz unterschiedliche theologische Schriften. Teil I: p. 114 Register und p. 17124 Text von De decem praeceptis des Heinrich von Friemar, p. 124 Septem dona sancti spiritus contra septem peccata mortalia, p. 125139 Tractatus de confessione et de peccatis mortalibus et venialibus, p. 139 Quid sit vera poenitentia et confessio, p. 139140 eine theologische Notiz und weitere Notizen auf p. 142, p. 143173 den Traktat De proprietate ad canonicos regulares religiosa des Theologen, Astronoms und Kirchenpolitikers Heinrich Heinbuche von Langenstein (1325–1397) sowie p. 177186 ein Fragment der Expositio regulae S. Augustini. Teil II umfasst p. 187199 ein Fragment von De sacramento ordinis, p. 199257 Notabilia super Cantica Canticorum von Frater Johannes, gefolgt auf p. 258260 vom Sermo Omnia parata sunt venite ad nuptias. Die Teile III (p. 261284), IV (p. 285316) und V (p. 317340) enthalten weitere Sermones. Teil VI setzt sich aus deutschen Sibyllenweissagungen aus dem 14. und 15. Jh. (Von Kung Salomo wishait, p. 341361) und einem fragmentarischen Brief (p. 361362) zusammen. Teil VII enthält auf p. 365376 Moralisationen aus der Historia septem sapientium. In einer Notiz berichtet der Stiftsbibliothekar Ildefons v. Arx auf p. 379 von der Krankheit und dem Tod des früheren Stiftsbibliothekars Johann Nepomuk Hauntinger im Jahre 1823. Auf p. 1 bezeugt ein Eintrag im Kopfsteg, dass sich die Handschrift bereits im 15. Jahrhundert im Kloster St. Gallen befand. (nie)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 942
Papier · 410 pp. · 21.7 x 15.5 cm · Kloster St. Gallen · 15. Jahrhundert, vermutlich um 1423/1436
Sammelhandschrift aus dem 15. Jahrhundert aus dem Kloster St. Gallen u.a. mit alphabetischen Auszügen aus Kirchenväter-Schriften, dem Werk Soliloquium des Bonaventura und den Consuetudines Fuldenses des 10./11. Jahrhunderts

Die von mehreren Händen im 15. Jahrhundert geschriebene und zusammengestellte Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen enthält (neben kürzeren Texten und zahlreichen Leerseiten) alphabetisch angeordnete Auszüge aus Kirchenväter-Schriften in lateinischer Sprache zu verschiedenen theologischen Begriffen (De abiectioneDe voto; p. 3179), das Werk Soliloquium des franziskanischen Theologen und Philosophen Bonaventura (1221−1274; p. 181266), eine Abschrift des im 15. Jahrhundert häufig rezipierten, anonym überlieferten Werks Stella clericorum (p. 291319), das Augustinus fälschlicherweise zugeschriebene Werk Speculum peccatoris (p. 339354), die Predigt Corde creditur ad iustitiam des Thomas Ebendorfer (p. 355361), das Capitulare monasticum III von 818/819 (p. 363367), eine nicht ganz vollständige Abschrift des Briefs des Abtes von Montecassino, Theodomar, an Karl den Grossen (p. 369373) sowie die Consuetudines Fuldenses aus dem 10./11. Jahrhundert in der Redactio Sangallensis-Fuldensis (p. 374404). Der Holzeinband ist mit rotem Leder überzogen; auf p. 361 findet sich ein Schreibervermerk: per me syfridum pfragner. (smu)

Online seit: 08.10.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 944
Papier · 534 pp. · 21.5 x 15 cm · westlich-hochalemannisches Sprachgebiet · 1497
Hoheliedauslegung, Inc. Meliora sunt ubera tua vino

Der Band enthält als einzigen Text eine deutschsprachige Hoheliedauslegung, von der bislang 25 Handschriften bekannt sind. Der Aufbau des umfangreichen Textes, der wohl keine lateinische Vorlage hat, ist in abnehmendem Masse systematisch. Er geht zwar jeweils von Hoheliedstellen aus, bietet inhaltlich aber keinen eigentlichen Kommentar, sondern ist in drei Bücher gegliedert: eine Glaubenslehre (Buch 1, p. 8241), eine monastische Tugendlehre (Buch 2, p. 241431) sowie Betrachtungen zu Sünden, Busse etc. (Buch 3, p. 443512). Dem Text geht ein ausführliches Inhaltsverzeichnis voraus (p. 57). Ein Kolophon am Ende des zweiten Buchs (p. 431) nennt das Jahr 1497 als Datum der Fertigstellung dieses Handschriftenteils. Die ganze Handschrift ist von einer Hand geschrieben und rubriziert. Sie entstammt gemäss Eintrag auf p. 1 einem Freiburger Konvent (Liber S. Galli Emptus 1699 Friburgi), Scarpatetti vermutet Adelhausen (Dominikanerinnen). Auf einem eingelegten Zettel Notiz über die Profess der Schwestern Margret Boshartin, Kattrin Ferberin und Anna Branwartin zu Konstanz 1511 und 1514; auf der Rückseite ein Brieffragment (?). Halbleder-Einband der Entstehungszeit mit Streichlinien- und Stempelverzierungen und Schliesse. Am Kapital befestigtes geflochtenes, zweifarbiges Lesezeichen. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 947
Papier · 112 pp. · 21.8 x 15 cm · Kloster St. Gallen (?) · 15. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit u. a. alphabetischen Auszügen aus Kirchenväter-Texten und einer Völkercharakteristik in mittellateinischen Versen

Die in einem originalen Kopert-Einband befindliche Handschrift enthält im Hauptteil (p. 188; Register p. 93) alphabetisch geordnete Auszüge aus Kirchenväter-Schriften in lateinischer Sprache zu verschiedenen theologischen Begriffen (De abiectione – De voto). Anschliessend folgen kürzere Texte: Auf p. 89 findet sich eine wenig bekannte Völker- und Stämmecharakteristik in mittellateinischen Versen (vor allem von Landesteilen Deutschlands), die mit Versus de provinciis überschrieben ist und mit Roma potens, reverenda Ravenna, Britannia pauper beginnt. Auf den Seiten 9092 ist ein Brief eines Pariser Universitätslehrers (Epistola cuiusdam egregii magistri parisiensis) über das Übel des Eigentums überliefert, dem sich p. 94−100 eine lateinische Vaterunser-Auslegung sowie weitere spirituell-aszetische Texte in lateinischer und (p. 106112) deutscher Sprache anschliessen. Die Inhaltsangabe auf der Innenseite des Vorderdeckels verfasste P. Jodocus Metzler (1574−1639), der während längerer Zeit Klosterbibliothekar war. (smu)

Online seit: 23.09.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 955
Papier · 354 pp. · 21 x 14.5 cm · Gegend Oberrhein/Rheinfranken (?) · 15. Jahrhundert, eher erste Hälfte
Geistliche Sammelhandschrift mit zahlreichen spirituell-theologischen Texten und Predigten

Die Sammelhandschrift dürfte aus Rheinfranken oder dem Gebiet des Oberrheins stammen und gelangte 1699 ins Kloster St. Gallen, wahrscheinlich aus dem Klarissenkloster Freiburg im Breisgau (wie beispielsweise Cod. Sang. 985). Sie enthält eine grosse Zahl von verschiedenen Predigten und mystisch-aszetischen Texten, vor allem des 13. und 14. Jahrhunderts. Darunter befinden sich beispielsweise der dem Johannes Hiltalingen aus Basel zugeschriebene Traktat Von der Minne (p. 719), die sogenannte sünde-Version des pseudo-albertischen Werks Paradisus animae (p. 6268 und p. 195196), zehn unter dem Namen des Berthold von Regensburg tradierte Predigten (p. 70104), die Vaterunserauslegung Adonay, gewaltiger herre (p. 109192) oder die Johannes Tauler zugeschriebene Allegorie Es ist ein hoher Berg (p. 211250). (smu)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 957
Papier · 240 pp. · 21 x 15.5 cm · Kirchberg (bei Ulm) · 1469
Reformation Kaiser Siegmunds

Die Handschrift enthält die sogenannte Reformatio Sigismundi, eine Schrift über die Reform von Kirche und Reich, die 1439 während des Konzils von Basel anonym von einem Autor, der bis heute nicht verlässlich identifiziert werden konnte, in deutscher Sprache verfasst wurde. Der Text wurde 1476 zum ersten Mal gedruckt. Der Traktat unterbreitet Reformvorschläge, in denen die Bedeutung der Seelsorge hervorgehoben und eine Befreiung des Weltklerus von der Zölibatspflicht und der Bischöfe von der Ausübung weltlicher Gewalt propagiert werden. Er berichtet überdies von einer angeblichen Vision Kaiser Sigismunds, dem ein Priesterkönig Friedrich mit Reformplänen erschienen sein soll. Der Schreiber nennt sich auf p. 234 in einer Subskription Petrus Hamer von Weissenhorn, Cappellanus in Kirchberg. Er stellt rote Initialen an die Kapitelanfänge und verziert zwei davon mit karikierten bärtigen Gesichtern (p. 158 und 212). (nie)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 958
Papier · 222 pp. · 22 × 15 cm · südliches Deutschland / nördliche Schweiz · 1521
Frau Tugendreich

Weltweit einzig erhaltene Abschrift der Prosaerzählung Frau Tugendreich, verfasst von einer unbekannten Autorin oder einem unbekannten Autor im Umfeld von Kaiser Maximilian (1508−1519) im zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Beim Text handelt es sich um eine Mischung von Zeitroman und Streitgespräch über den Wert oder Unwert der Frau. In einem äusseren Erzählrahmen diskutieren ein junger, dem höfischen Ideal verpflichteter Erzähler und sein erfahrener, dem traditionellen Frauenbild verhafteter Meister über Wert, Bedeutung und Wohlverhalten der Frau. Leider sind nach Seite 196 durch Blätterverlust wesentliche Textteile verloren gegangen. Die Abschrift, von einem Schreiber A. S. in ostschwäbischer Mundart geschrieben (p. 219), datiert aus dem Jahr 1521. (smu)

Online seit: 23.09.2014

Dokumente: 2846, angezeigt: 2401 - 2420