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Cologny, Fondation Martin Bodmer

Die Fondation Martin Bodmer ist eine der wichtigsten Privatbibliotheken der Welt. Sie bemüht sich darum, das “Abenteuer des menschlichen Geistes” seit den Anfängen der Schrift zu reflektieren, dem Beispiel ihres Gründers Martin Bodmer folgend, ein Sammler, der die Gründung einer “Bibliothek der Weltliteratur” in Angriff nahm. Sie beherbergt ungefähr 160’000 Stücke, hunderte von okzidentalischen und orientalischen Handschriften, ägyptische Totenbücher, 270 Inkunabeln wozu eines der seltenen Exemplare der Gutenbergbibel gehört, Autographen von Goethe, Einstein oder Mozart...

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 151
Papier · 192 ff. · 21.1 x 14.5 cm · bayerisch-fränkischer Raum · 1402
Seifrit, Alexander

1402 durch den Schreiber Johannes Man de Creussen (cf. f. 187) vollendet, gilt die Handschrift CB 151 als eine der ältesten Textzeugen für Seifrits Alexanderroman. Auf dem letzten Blatt wurde von späterer Hand in Latein ein Rezept gegen die Pest notiert. (fmb)

Online seit: 25.03.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 152
Pergament · I + 122 + I ff. · 30.3 x 21 cm · Norditalien · letztes Drittel des 14. Jahrhunderts
Seneca, Tragödien

Seneca war während des Mittelalters der meistgelesene und beliebteste der antiken Dramatiker. Die Handschriften seiner Tragödien, wovon bis heute beinahe 400 Exemplare bekannt sind, stammen überwiegend aus dem 14. und 15. Jahrhundert, so wie die Kopie der Fondation Bodmer. Diese enthält ausserdem zu Beginn jedes Seneca-Dramas eine historisierte Initiale, die jeweils die dramatische Handlung zusammenfasst, zum Beispiel der Selbstmord der Jokaste und die Blendung des Ödipus am Anfang des gleichnamigen Dramas (f. 46v). Ihre eher bescheidene Umsetzung wurde wahrscheinlich in Norditalien ausgeführt, wo die meisten illuminierten Ausgaben (ungefähr 50) dieses Textes hergestellt wurden. (rou)

Online seit: 10.10.2019

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 154
Pergament · 124 ff. · 28.1 x 17.2 cm · Deutschland · 11. Jahrhundert und 15. Jahrhundert
Statius, Thebais

Als Vorreiter der Wiederentdeckung von Statius in der Renaissance des 12. Jahrhunderts wurde diese Handschrift der Thebaide vom 11. Jahrhundert zweifellos in Deutschland abgeschrieben. Sie enthält einige Marginalglossen, die in Teilen aus dem Kommentar von Lactantius stammen und sich vor allem durch die Neumen auszeichnet, die über den Versen auf ff. 46v, 80r und 81r stehen. Diese Notationen zeigen den Rhythmus des Textes auf und unterstreichen die Wichtigkeit von einigen Passagen, die sehr pathetisch sind: die Klage Hypsipyles vor der Leiche des Kindes Archemoros, das Gebet von Tydeus kurz vor dem Tod, der Schmerz von Polyneikes vor der Leiche Tydeus. (mes)

Online seit: 21.12.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 155
Pergament · 83 ff. · 26.3 x 19.2 cm · Südostdeutscher Raum · Mitte des 14. Jahrhunderts
Der Stricker, Kleindichtung · Rudolf von Ems, Parabeln aus Barlaam und Josaphat (Nikolsburger Bispelhandschrift)

Die im 14. Jahrhundert in Süddeutschland verfasste Handschrift enthält 68 Reimpaardichtungen des Strickers, gefolgt von der Parabel 'Barlaam und Josaphat' von Rudolf von Ems. (fmb)

Online seit: 20.12.2007

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 157
Papier · 62 ff. · 30.2 x 21.7 cm · Südtirol (?) (Brixen, Klarissenkloster St. Elisabeth?)
Heinrich Seuse, Büchlein der ewigen Weisheit . Allegorischer Traktat: Die zwölf Lichter im Tempel der Seele

Die datierte Papierhandschrift enthält das im Mittelalter weit verbreitete Werk Büchlein der ewigen Weisheit des deutschen Mystikers und Dominikaners Heinrich Seuse (1295-1366), und den allegorischen Traktat Die zwölf Lichter im Tempel der Seele, der ursprünglich vielleicht Teil eines Sermons war. Die linguistischen Merkmale des Textes (Bairische Mundart) weisen auf eine Südtiroler Herkunft hin, während eine späte Annotation auf dem Vorsatzblatt (18.-19. Jahrhundert) ein Zugehörigkeitsvermerk der Bibliothek des Klarissenklosters St. Elisabeth in Brixen sein könnte. (ber)

Online seit: 14.06.2018

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 158
Pergament · 16 ff. · 9.5-32 x 8.6-21 cm · Italien · 11. Jahrhundert
Terenz, Comoediae: Andria und Eunuchus

Die Theaterstücke von Terenz wurden während des gesamten Mittelalters sehr geschätzt, wie es diese in karolingischer Schrift kopierte Handschrift aus dem 11. Jahrhundert bezeugt, die Fragmente von zwei seiner sechs Komödien bewahrt, Andria und Eunuchus. Die Fragmente unterschiedlicher Grösse wurden zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert als Einbände für Register benutzt, wie es gewisse Gebrauchs- und Falzspuren, sowie Daten, die neben den Anrufungen an die Jungfrau, an Christus oder an den Heiligen Thomas geschrieben wurden, zeigen. (rou)

Online seit: 10.10.2019

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 160
Papier · II + 247 + II ff. · 27.6 x 19.2 cm · Frankreich · 1469
Geschichte Thebens und Trojas

Die thebanischen und trojanischen Sagen waren für die Literatur des Mittelalters von grosser Bedeutung. Davon zeugt auch die 1469 entstandene Papierhandschrift CB 160, geschrieben von der Hand des Jacotin de Lespluc (« escript par la main de Jacotin de Lespluc »). Der Codex enthält eine Prosafassung der «Historia trojana» von Guido delle Colonne und eine eng an die «Histoire ancienne jusqu’à César» angelehnte Geschichte von Theben. Die mit Tinte in getuschter Manier ausgeführten Zeichnungen sind jenen in der Handschrift 9650-52 der Königliche Bibliothek Belgiens sehr ähnlich. (fmb)

Online seit: 25.03.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 161
Pergament · 213 ff. · 35.6 x 25 cm · Frankreich, Paris · 1280
Thomas von Aquin, Summa theologica

„Es ist schöner zu erleuchten, als nur zu leuchten; ebenso ist es schöner, den anderen zu überbringen, worüber man nachgedacht hat, als nur nachzudenken.“ Das Hauptwerk von Thomas von Aquin, die Summe der Theologie, ist das sinnbildliche Werk der christlichen Scholastik. Gegen Ende des Lebens des Dominikaners verfasst, ist sie unvollendet geblieben wegen dem Tod ihres Autors. Die Theologie präsentiert sich in organischer Form und ist in Fragen (quaestiones) verfasst und in Artikel unterteilt. Die Handschrift CB 161 wurde in Frankreich hergestellt, sicher in Paris, nur kurze Zeit nach dem Tode des Philosophen; sie wird in ihrem alten Einband aufgewahrt. Die Inschrift vom Ende des 13. Jahrhunderts, die man auf hinteren Buckdeckel lesen kann, zeigt, dass die Handschrift als Pfand von Jean de Paris bei der Ausleihe eines anderen Werks hinterlegt wurde. (mes)

Online seit: 21.12.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 162
Pergament · 252 ff. · 27.8 x 19.3 cm · Italien (Florenz?) · 15. Jahrhundert (ca. 1460-1470?)
Thukydides, De bello Peloponensium

In seinem De bello Peloponensium erweist sich Thukydides als wahrhafter Historiker, wenn er den Ursprung des Peloponnesischen Krieges schildert und dann die Ereignisse Jahr für Jahr mit einer grossen Genauigkeit darstellt. Diese Pergamenthandschrift ist ausserordentlich schön illustriert, vor allem durch zwei „putti“ und durch eine Person im Innern einer Initiale, die eine blaue Rüstung trägt und ein Schwert hält. Die humanistische Schrift, in einer leicht eckigen Kursive, stammt von der Hand eines einzigen Schreibers. (jos)

Online seit: 02.06.2010

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 163
Pergament · 64 ff. · 27 x 14 cm · Florenz · zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts
Tibullus, Elegiae

Dieser elegante, in humanistischer Kursive geschriebene Kodex enthält die Elegiae des lateinischen Elegikers Tibull, ein im Mittelalter wenig verbreiteter Text, der gegen Ende des 14. Jahrhunderts von den italienischen Humanisten wieder entdeckt wurde. Die Handschrift wurde in Florenz geschrieben und illuminiert, vielleicht für Braccio, ein Mitglied der Familie Martelli, der sein Wappen auf der Titelseite hinzufügen liess. Die Handschrift gelangte später in die Hände der florentinischen Familie der Medici, die ihr Wappen auf das vordere Vorsatzblatt malen liess. 1968 erwarb Martin Bodmer die Handschrift aus der Sammlung von Thomas Phillipps. (ber)

Online seit: 25.06.2015

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 164
Pergament · 655 ff. · 31 x 25.5 cm · Anfang des 14. Jahrhunderts
Tristan in Prosa

Mindestens drei Schreiber waren zu Beginn des 14. Jahrhunderts an dieser imposanten Handschrift von über 650 Blättern beteiligt. Der Roman de Tristan en prose, eine Überarbeitung der Sage von Tristan in Anbetracht des Lancelot en prose, welche darin enthalten ist, ist dennoch am Anfang und am Ende nicht vollständig. Dieses Werk wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts begonnen und wurde im Laufe des Mittelalters immer wieder umgeschrieben; es ist in mehr als 80 Handschriften enthalten, die von mindestens vier verschiedenen Versionen zeugen. (mes)

Online seit: 21.12.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 165
Pergament · 54 ff. · 25.8 x 16.4 cm · Frankreich · 12. Jahrhundert
Vergilius, Aeneis (I-VI)

Die französische Handschrift des 12. Jahrhunderts enthält die ersten sechs Bücher der Aeneis von Vergil mit den Argumenta, die dem Pseudo-Ovid zugeschrieben werden. Unter den berühmten Vorbesitzern dieses Codex ist Montesquieu (1689-1755) hervorzuheben, dessen Exlibris wir auf Blatt 1r finden. Später gelangte die Handschrift in den Besitz von Sir Thomas Philipps (1792-1872). Martin Bodmer erstand diese Handschrift 1966, im Laufe einer der Versteigerungen der Sammlung Philipps. (ber)

Online seit: 17.12.2015

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 168
Pergament · I + 222 + I ff. · 25 x 16.3 cm · Ende des 13. - Anfang des 14. Jahrhunderts
Waldef, Gui de Warewic, Otinel

Die Handschrift, die in der Fondation Martin Bodmer aufbewahrt wird, enthält das einzige Zeugnis des langen anglo-normannischen Abstammungs-Romans (roman lignager) Waldef. Dieser Text, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts verfasst wurde, preist in gewisser Weise in 22'300 Achtsilbern mit Paarreimen das Leben seines Helden und dessen Söhnen; nach einer langen Präambel, die auf die römische Belagerung Englands zurückgeht, zeichnet der Roman die Liebe und Trennung, Reisen und Kämpfe in konventionellen Bildern auf. Diese Handschrift, die gegen Ende des 13. Jahrhunderts oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts verfasst wurde, ist mit einigen Federzeichnungen am Rand verziert. Sie ist begleitet von einem zweiten Abstammungs-Roman, Gui de Warewic, und von der Chanson de Geste Otinel. (mes)

Online seit: 21.12.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 170
Papier · I + 367 + I ff. · 41.1 x 28.5 cm · Österreich · zweites Drittel des 15. Jahrhunderts
Willehalm-Zyklus: Ulrich von dem Türlin: Arabel · Wolfram von Eschenbach: Willehalm · Ulrich von Türheim: Rennewart

Die Verserzählung Willehalm von Wolfram von Eschenbach – einem der wichtigsten deutschen Autoren des Mittelalters – ist ein historisch-legendärer Roman nach dem Vorbild der französischen Heldengedichte („chansons de geste“). Sie erzählt die Liebesabenteuer des Willehalm, Grafen von Toulouse, und der Arabel, Tochter eines muslimischen Königs, und spiegelt die Geschichte des Konflikts zwischen diesen beiden mittelalterlichen Kulturen wider. Seit den 1360er Jahren ist sie in einem einzigartigen Zyklus integriert, zusammen mit dem Arabel von Ulrich von dem Türlin, der die Vorgeschichte berichtet, und dem Rennewart, in dem die Fortsetzung erzählt wird. Von diesem Zyklus sind etwas mehr als zehn Handschriften und zahlreiche Fragmente erhalten. (ber)

Online seit: 18.06.2020

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 172
Pergament · 194 ff. · 20 x 13 cm · Neapel · um 1490
Anthologia latina

Humanistische Handschrift der italienischen Spätrenaissance mit Auszügen aus verschiedenen Werken lateinischer und griechischer Autoren, unter anderem von Plinius, Cicero, Silius Italicus, Plautus, Titus Livius, Horaz, Sallust, Plutarch, Seneca und anderen. E. Pellegrin ordnet die Schrift, wie schon früher Tammaro de Marinis, dem Kopisten Gian Marco Cinico zu, der zwischen 1458 und 1494 für die Könige von Neapel arbeitete. Die verschiedenen Teile beginnen mit Initialen aus Gold mit bianchi Girari, die nur teilweise ausgeführt wurden (Bll. 1v, 4v, 20r, 22r, 50r, 186v). Einige Ranken wurden ausgelassen, finden sich aber auf einem blauen, roten, grünen oder schwarzen Hintergrund, andere wurden rosa, grün oder blau eingefärbt und und finden sich auf schwarzem oder goldenem Hintergrund. Viele sind mit Putten und Tieren wie Hasen, Hirschen, Schmetterlingen oder Vögeln versehen. In zahlreichen Rahmen sind Putten dargestellt, die jagen oder andere spielerische Aktivitäten ausführen (z.B. Bll. 55r, 79r, 139r, 169r). (ber)

Online seit: 17.12.2015

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 173
Pergament · 99 ff. · 12 x 10.7 cm · Frankreich · zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts
Augustinus Hipponensis, Retractationes; De haeresibus ad Quoduultdeum (Epistulae)

Diese rührende kleine Handschrift aus Frankreich (Nordosten) wurde im 9. Jahrhundert in der Region von Paris-Reims erstellt und fällt durch ihre feine Schrift und ihre rubrizierten Titel in Capitalis Rustica auf. An verschiedenen Orten können einige Änderungen von einer sorgfältigen Schrift des 12. Jahrhunderts erkannt werden, so auf ff. 32-32v, ebenso wie Ergänzungen von wenigen Worten (Korrekturen?) auf ff. 52v-53. (bib)

Online seit: 22.03.2012

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 174
Pergament · II + 338 + II ff. · 41.2 x 29 cm · Frankreich · 15. Jahrhundert
Giovanni Boccaccio, Des cas des nobles hommes et femmes (De casibus virorum illustrium), französische Übersetzung von Laurent de Premierfait

Dieses von Boccaccio zwischen 1353 und 1356 verfasste und 1373 ergänzte ethische Werk, das von der Unstetigkeit des Schicksals handelt, wurde häufig abgeschrieben, gedruckt und in viele Sprachen übersetzt. Es kannte einen grossen Erfolg in Europa. Die französische Übersetzung von Laurent de Premierfait für Jean de Berry hatte einen ebenso grossen Erfolg, wie dies die achtundsechzig Handschriften bezeugen, die von diesem Text erhalten sind. Im Gegensatz zur lateinischen Version weisen die französischen Handschriften ein reiches ikonographisches Programm auf, das vermutlich von Laurent de Premierfait selbst erstellt wurde. Dies gilt auch für den CB 174, der im 15. Jahrhundert in Frankreich erstellt wurde. Jedes Buch wird mit einer kleinen Darstellung eröffnet (insgesamt 150), welche die „Fälle“ darstellen, die im darauf folgenden Text beschrieben werden. (bib)

Online seit: 22.03.2012

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 176
Pergament · I + 186 ff. · 29 x 27.5 cmf · Paris · 1471
Guillelmus Fichetus, Rhetorica

Die Rhetorica, die während mehr als zehn Jahren das lateinische Unterrichtswerk von Guillaume Fichet war, ist Zeuge dieser „Redekunst“, deren Abhandlungen alsbald verschwinden sollten. Diese reich illuminierte Handschrift wurde 1471 an der Sorbonne in Paris geschrieben (im selben Jahr wie die gedruckte Edition des Textes); die Handschrift beginnt mit einer grossen Miniatur, die den Autor darstellt, der sein Buch der Prinzessin Jolanda von Savoyen widmet. (bib)

Online seit: 22.03.2012

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 177
Pergament · 109 ff. · 23.7 x 16.4 cm · Norditalien · Anfang des 12. Jahrhunderts
Passionarius von Gariopontus von Salerno

Das Medizinhandbuch von Gariopontus, der in der Mitte des 11. Jh. in Salerno tätig war, stellte mehrere im lateinischen Sprachraum schon länger bekannte Schriften systematisch geordnet von Kopf bis Fuss in sieben Büchern zusammen (Galen‘s Ad Glauconem de medendi methodo I-II mit einem ps.-galenischen Liber tercius, der Aurelius und der Esculapius stammten ursprünglich von Texten von Soranos von Ephesus und ein Ausschnitt aus der Therapeutica von Alexander von Tralles). Das Werk übte einen grossen Einfluss auf die Schule von Salerno aus. Ist in mehr als 65 Handschriften überliefert und wurde noch im 16. Jh. dreimal gedruckt. Die Bodmer Handschrift aus dem frühen 12. Jahrhundert weist, wie viele andere Textzeugen, zahlreiche Glossen auf. (gla)

Online seit: 22.03.2012

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 181
Pergament · III + 310 + II ff. · 37.5 x 27.5 cm · Frankreich · Ende des 15. Jahrhunderts
Flavius Iosephus, Antiquitates iudaicae

Die 13 Zeichnungen dieser französischen Handschrift, die im 15. Jahrhundert geschrieben wurde, stammen von einem der wichtigsten Buchmaler des späten Mittelalters: Jean Fouquet (BnF, ms. fr. 247). Sie sind reichlich mit Gold geschmückt und füllen zwei Drittel der Seite aus; viele mit Blumen verzierte Initialen ergänzen das ikonographische Programm. Das erste Blatt fehlt, welches sicherlich mit Buchschmuck verziert war (Adam und Eva?). Zu Beginn des Prologs zeigt eine kleine Miniatur den Autor, der sein Buch schreibt. Die Antiquitates iudaicae vergegenwärtigen die Geschichte der jüdischen Nation von der Entstehungsgeschichte bis zum Jahr 66 unserer Zeitrechnung. (bib)

Online seit: 22.03.2012

Dokumente: 207, angezeigt: 141 - 160