Teilprojekt: Dreissig weitere mittelalterliche Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen
Juni 2012 - Februar 2013
Status: Abgeschlossen
Finanziert durch: Kanton St.Gallen Kulturförderung / Swisslos, Andrew W. Mellon Foundation
Beschreibung des Teilprojekts: Die Unterstützung durch die Kulturförderung des Kantons St. Gallen / Swisslos ermöglichte die Bereitstellung von 30 weiteren mittelalterlichen Handschriften aus der Stiftsbibliothek St. Gallen. Die Digitalisierung konnte zum grössten Teil schon 2010 mit der Unterstützung der Andrew W. Mellon Foundation realisiert werden.
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In St. Gallen im 9. Jahrhundert entstandene Abschrift des Werks De trinitate libri XV des Kirchenvaters Augustinus. Sein Brief an Aurelius (Brief 174) ist dem Werk als Vorrede vorangestellt. Die Handschrift befindet sich noch im ursprünglichen Einband und enthält einige Korrekturen des St. Galler Mönchs Ekkehart IV. aus dem 11. Jahrhundert. Auf p. 356 findet sich die Federzeichnung eines Manns mit Schwert und Schild; eine fast identische Figur findet man auch in Cod. Sang. 276, p. 271 (dort mit dem Griffel eingeritzt).
Online seit: 20.12.2012
Auslegung des Johannesbriefs durch den Kirchenvater Augustinus. Die Abschrift wurde in St. Gallen etwa im ersten Drittel des 9. Jahrhunderts geschrieben und befindet sich noch im originalen Einband. Sie enthält ausserdem auf p. 1-4 und 239-241 Lesungen für die Liturgie.
Online seit: 20.12.2012
Abschrift der Bücher 32 bis 35 der Moralia in Hiob von Papst Gregor dem Grossen, geschrieben in alemannischer Minuskel im Kloster St. Gallen gegen Ende des 8. Jahrhunderts.
Online seit: 20.12.2012
Abschrift der Homilien 13 bis 22 von Papst Gregor dem Grossen zum alttestamentlichen Buch Ezechiel, geschrieben gegen Ende des 8. Jahrhunderts in einer „gleichmässigen, breiten, gut proportionierten kalligraphischen älteren St. Galler Minuskel“ (Bruckner) im Kloster St. Gallen. Der Beginn der einzelnen Homilien ist durch kleine kolorierte Initialen geschmückt.
Online seit: 20.12.2012
Abschrift der Regula pastoralis von Papst Gregor dem Grossen, von einer geübten Hand sorgfältig geschrieben im Kloster St. Gallen um die Mitte des 9. Jahrhunderts. Die Handschrift enthält eine grosse Zahl von lateinischen und althochdeutschen Feder- und Griffelglossen.
Online seit: 20.12.2012
Abschrift der Regula pastoralis von Papst Gregor dem Grossen, geschrieben von zahlreichen Händen im 10. Jahrhundert in einem nicht bekannten Skriptorium, wohl nicht in St. Gallen. Aus dem Einband dieser Handschrift wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrere Fragmente des 5. Jahrhunderts herausgelöst.
Online seit: 20.12.2012
Sammelhandschrift aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts, geschrieben und mit einigen ausserordentlichen Initialen verziert möglicherweise in einem „Schweizer Zentrum unter burgundischem oder irischem Einfluss“ (Bruckner) oder aber „im westlichen Alemannien oder im östlichen Burgund“ (Bischoff), vielleicht auch in Müstair. Die Handschrift enthält grösstenteils – aber nicht vollständig – die Homilien von Papst Gregor dem Grossen († 604) zu den Evangelien (Homiliae in evangelia) und Auszüge aus echten und unechten Werken des Augustinus († 430) sowie des Caesarius von Arles († 542).
Online seit: 20.12.2012
Möglicherweise in St. Gallen im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts entstandene Abschrift mit Werken des Isidor von Sevilla (Buch 2 des Liber differentiarum) und des Kirchenvaters Augustinus (Enchiridion ad Laurentium de fide spe et caritate; Teile einiger Kapitel fehlen). Die Handschrift befindet sich noch im ursprünglichen Einband.
Online seit: 20.12.2012
Sorgfältige, textgeschichtlich bedeutende Abschrift der Bücher I bis V der Expositio in Apocalypsin des aus Südgallien stammenden, aber im süditalienischen Kloster San Vincenzo al Volturno tätigen Presbyters und Abts Ambrosius Autpertus († 784). Die Abschrift, vorgenommen ab einer verlorenenen Reichenauer Handschrift des 9. Jahrhunderts, wurde im Kloster St. Gallen angefertigt.
Online seit: 20.12.2012
Textgeschichtlich bedeutende Abschrift der Bücher VI bis X der Expositio in Apocalypsin des aus Südgallien stammenden, aber im süditalienischen Kloster San Vincenzo al Volturno tätigen Presbyters und Abts Ambrosius Autpertus († 784). Die Abschrift, von mehreren Händen vorgenommen ab einer verlorenen Reichenauer Handschrift des 9. Jahrhunderts, wurde im Kloster St. Gallen angefertigt. Es finden sich darin mehrere Glossen von der Hand des Mönchs Ekkehart IV.
Online seit: 20.12.2012
Sammelhandschrift des 9. Jahrhunderts, vermutlich in Tours entstanden. Sie enthält diverse theologische Werke Alkuins von York (um 730-804): De virtutibus et vitiis; De fide sanctae et individuae trinitatis; De trinitate et ad Fredegisum quaestiones XXVIII; De animae ratione ad Eulaliam virginem. Ausserdem finden sich in der Handschrift das Epitaphium Alcuini (carm. 123) und Alkuins einzig hier überliefertes Carmen 112 Dum sedeas laetus (eine Inschrift für eine nicht näher bekannte Abteikirche). Auf p. 245 steht eine kurze historische Notiz zur Divisio Regnorum Karls des Grossen von 806. Diese Notiz ist von derselben Hand wie Alkuins Carmen 112 und enthält einen Hinweis auf das Datum der Niederschrift: Anno dcccvi ab incarnatione domini indictione xiiii anno xxxviii regnante karolo imperatore viii idus februarii die veneris divisum est regnum illius iter filiis suis quantum unusquis post illum habet et ego alia die hoc opus perfeci. Auf p. 247 findet sich als Federprobe die Antiphon Quid vobis videtur de Christo? Cuius filius est? (Hesbert, Corpus antiphonalium officii, Nr. 4533), deren erste vier Wörter neumiert sind.
Online seit: 20.12.2012
Die Abschrift aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts könnte in St. Gallen entstanden sein. Sie enthält folgende Werke: Poetae scholastici XII (unvollständig); Symphosius, Enigmata; Columban d. J., Versus ad Hunaldum, ad Sethum, ad Fetolium; Claudianus, Giganthomachia; Alkuin von York, De dialectica; Dialogus de rhetorica et de virtutibus (mit Diagrammen auf p. 224-236).
Online seit: 20.12.2012
Das ps.-augustinische Werk Categoriae decem ex Aristotele decerptae trägt in der Handschrift den Titel Cathegoriae Aristotelis ab Augustino translatae ad filium suum Adeodatum. Ihm vorangestellt sind ein Fragment aus Buch 1 des Periphyseon des Johannes Scottus Eriugena (über Kategorien) und Verse Alkuins von York an Karl d. Gr. Die Abschrift aus der Mitte des 9. Jahrhunderts, deren Provenienz unsicher ist, wurde von Anfang an für eine Glossierung angelegt; eine breite Textspalte wird ringsherum von Marginalglossen gerahmt, dazu kommen einige Interlinearglossen.
Online seit: 20.12.2012
Vermutlich im westfränkischen Raum, möglicherweise in Tours im ersten Drittel des 9. Jahrhunderts entstandene Abschrift der Auslegung des Johannesevangeliums durch Alkuin von York (um 730-804). Das Vorsatzblatt weist Abklatschspuren einer Seite des Vergilius Sangallensis (Cod. Sang. 1394) auf.
Online seit: 20.12.2012
Die Handschrift besteht aus zwei zusammengebundenen Codices (p. 1-149 und 150-279). Der erste Teil stammt aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts, der zweite aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Der Band befand sich im Privatbesitz des St. Galler Abtes Grimald (841-872), ist aber vermutlich nicht in St. Gallen geschrieben worden, sondern zumindest teilweise in einem Skriptorium im süddeutschen Raum. Er enthält diverse Werke Alkuins von York (um 730-804): De fide sanctae et individuae trinitatis; De trinitate et ad Fredegisum quaestiones XXVIII; De animae ratione ad Eulaliam virginem; Dialogus de rhetorica et de virtutibus (mit Diagrammen p. 210-217); De Dialectica (mit Diagramm p. 270). Ferner enthält der Codex Auszüge (Kap. 2-11) aus De perfectione iustitiae hominis des Kirchenvaters Augustinus (im Codex unter dem Titel Adnotatio interrogationum caelesti pelagiani et responsionum sancti augustini). Auf p. 148 findet man als Federprobe des 13. Jahrhunderts das Alleluia Conversus Iesus ad mariam dixit ei fides tua te salvum fecit vade in pace (neumiert), auf p. 218 (11./12. Jh.) die Antiphon Conspicit in celis mens prudens Ezechielis (neumiert) sowie das Responsorium Martir sancta dei quae flagrans igne fidei (ohne Neumen). Auf p. 271 ist die Figur eines Mannes mit Schwert und Schild mit dem Griffel eingeritzt; eine fast identische Figur findet man auch in Cod. Sang. 175, p. 356 (dort als Federzeichnung).
Online seit: 20.12.2012
Schmucklose, aber textgeschichtlich bedeutende Abschrift des um 820 verfassten Werks De ecclesiasticis officiis libri IV (auch als Liber officialis bezeichnet) des Liturgikers und Erzbischofs Amalar(ius) von Metz († um 850), geschrieben wohl unter Abt-Stellvertreter und Abt Hartmut (872-883) im Kloster St. Gallen. Zwischen Buch 3 und Buch 4 enthält die Handschrift, auf den Seiten 349 bis 361 eingefügt, fünf Briefe des Amalar von Metz an verschiedene Adressaten.
Online seit: 20.12.2012
Die Handschrift besteht aus zwei zusammengebundenen Codices (Teil 1: p. 1-198; Teil 2: p. 199-210), geschrieben von mehreren Händen. Zumindest der erste, ältere Teil ist vermutlich in St. Gallen entstanden. Enthalten sind diverse Textglossare (sowohl lateinisch-lateinisch als auch lateinisch-althochdeutsch) zur Bibel, zu hagiographischen Texten (Abdias, Historica Apostolica; Sulpicius Severus, Vita S. Martini), grammatischen Werken (Priscian, Institutio de arte grammatica; Donat, Ars grammatica) und Werken christlicher Autoren (Prudentius; Sedulius; Sedulius Scottus, De greca), ferner Kräuterglossare, eine medizinische Schrift und eine unvollständige astronomische Abhandlung.
Online seit: 20.12.2012
Zusammenstellung von Glossaren verschiedener Art: Bibelglossare, Glossare zu Texten von Kirchenvätern (etwa zum Brief des Hieronymus an Marcella oder zu den Evangelienhomilien von Papst Gregor dem Grossen). Einem lateinischen Wort aus dem jeweiligen Text folgt eine lateinische Erklärung oder eine volkssprachliche (alemannische) Übersetzung. Daneben enthält die Handschrift auch Sachglossare (etwa zu den Canones, zu Vögeln, Fischen, zur Medizin, zu Verwandtschaftsbezeichnungen). Mehrere Mönche des Klosters St. Gallen stellten diese Glossare, die zu den ältesten Zeugnissen der deutschen Sprache gehören, in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts zusammen. Die Pergamentblätter der vorderen Hälfte der Handschrift sind an den oberen Rändern mehrheitlich beschädigt.
Online seit: 20.12.2012
Das in St. Gallen entstandene Plenarmissale, das alle Gesänge und Gebete der Messe enthält, besteht aus den folgenden, teils im 11., teils im 14. Jahrhundert geschriebenen Teilen: Liturgischer Kalendar; Sequenzen (ohne Melodien); Graduale; Messen (mit Gebeten, Lesungen und Propriumsgesängen); Canon missae; Sakramentar; Lektionar. Auf p. 232 (gegenüber dem Te igitur) findet sich ein ganzseitiges Kreuzigungsbild mit zwei knienden Mönchen.
Online seit: 20.12.2012
Deutschsprachige Epistel- und Evangelienlesungen gemäss dem Kirchenjahr (Proprium de tempore; Proprium de sanctis und Commune sanctorum) aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen, kopiert ab einer Vorlage aus dem Nürnberger Katharinenkloster im Jahr 1483 durch Elisabeth Muntprat, eine der fleissigsten Schreiberinnen dieses Frauenkonvents. Die Texte in der Handschrift wurden bei der Tischlesung der Dominikanerinnen vorgelesen. Die Handschrift, in die einzelne kolorierte Holzschnitte eingeklebt wurden, gelangte um 1780 in die Klosterbibliothek von St. Gallen.
Online seit: 20.12.2012