Teilprojekt: Virtuelle Handschriftenbibliothek der Schweiz
Januar 2008 - Dezember 2011
Status: Abgeschlossen
Finanziert durch: e-lib.ch
Beschreibung des Teilprojekts: Durch die Förderung von e-lib.ch („Elektronische Bibliothek Schweiz“) wurden bis Ende 2011 insgesamt 100 Handschriften aus verschiedenen Schweizer Bibliotheken digitalisiert. e-lib.ch wird als Gesamtprojekt von der Schweizerischen Universitätskonferenz, dem ETH-Rat (Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen) und dem Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) getragen. Auftraggeber dieses Teilprojekts ist die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW).
Steuerungsausschuss: Prof. Rudolf Gschwind und Prof. Dr. Lukas Rosenthaler, Imaging und Media Lab, Universität Basel; Dr. Barbara Roth, Handschriftenkonservatorin, Bibliothèque de Genève; Dr. Heidi Eisenhut, Leiterin der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, Trogen.
Alle Bibliotheken und Sammlungen
Älteste erhaltene Sammlung mit deutschen Predigten des Strassburger Dominikaners und Mystikers Johannes Tauler (1300-1361) aus dem Jahre 1359. Wahrscheinlich in Strassburg geschrieben.
Online seit: 31.07.2007
Büchlein der ewigen Weisheit des Dominkanermönches und Mystikers Heinrich Seuse (1295-1366). Als älteste Zeugin dieses Textes gilt die Handschrift auch als älteste Seuse-Überlieferung überhaupt. Wahrscheinlich kurz nach Seuses Tod entstanden.
Online seit: 31.07.2007
Engelberger Abschrift des Geschichtswerks Historiarum adversum paganos libri VII des Kirchenschriftstellers Orosius. Das Engelberger Exemplar wurde unter Abt Frowin (1143–1178) in Auftrag gegeben. Es enthält u. a. bemerkenswerte Initialen der damaligen Engelberger Buchmalerei und eine Vielzahl von Glossierungen. Die Handschrift ist eine sorgfältige Abschrift des Sankt Galler Exemplars Cod. 621 (9. Jahrhundert). Der Engelberger Text diente später als Vorlage für den Cod. 60 aus der Schaffhauser Stadtbibliothek.
Online seit: 31.07.2007
Chronik des Klosters St. Gallen von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Murer stützt sich nach eigenen Angaben unter anderem auf die Schriften des St. Galler Konventualen, Rechtsgelehrten und Stiftsbibliothekars Jodocus Metzler (1574-1639). Die Chronik reicht von der Gründung des Klosters durch den heiligen Gallus bis ins Jahr 1630.
Online seit: 22.06.2010
Chronik des Klosters St. Johann im Thurtal von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Murer stützt sich nach eigenen Angaben unter anderem auf die Schriften des St. Galler Konventualen, Rechtsgelehrten und Stiftsbibliothekars Jodocus Metzler.
Online seit: 22.06.2010
Chronik des Klosters Paradies von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Murer benutzte für sein Werk unter anderem die Schweizer Chronik von Johann Stumpf und vermutlich auch die „Schwäbische Chronik“ von Thomas Lirer. Enthält zahlreiche Abschriften von Urkunden mit Bezug auf das Kloster Paradies.
Online seit: 22.06.2010
Drei Chroniken des Klosters Allerheiligen zu Schaffhausen von drei verschiedenen Händen, darunter die erste von der Hand Heinrich Murers (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen).
Online seit: 22.06.2010
Die Schwabenspiegelhandschrift wurde 1410 in Auftrag gegeben. Sie enthält eine Land- und Lehensrechtssammlung, welche im Spätmittelalter in Süddeutschland und der heute deutschsprachigen Schweiz in Gebrauch war. Des Weiteren gehören die damit verbundenen biblischen Bücher der Könige und Makkabäer sowie eine erste deutsche Übersetzung der Handfeste, des Freiburger Stadtrechts von 1249, zum Inhalt. Als Besonderheit findet sich in der Handschrift eine Miniatur mit dem Freiburger Stadtbanner, welches sich hier zum ersten Mal in den heutigen Farben Schwarz und Weiss zeigt.
Online seit: 21.12.2009
Die Légende dorée von Jacobus de Voragine, einer der am häufigsten abgeschriebenen Texte des Mittelalters, liegt hier in einer sehr säuberlichen Abschrift des 14. Jahrhunderts vor. Diese Abschrift ist besonders bemerkenswert durch ihre äusserste Feinheit und die Eleganz der Arbeiten mit der Nadel, welche ausgeführt wurden, um Makel des Pergaments (Löcher und Risse) zu beheben. Sie erinnern an ähnliche Ausführungen aus dem Doppelkloster der Stiftsherren und Stiftsdamen von Interlaken. Die Dekoration muss wohl mit der Produktion eines Zürcher Ateliers in Verbindung gebracht werden. Die Frühgeschichte der Handschrift ist schlecht bekannt; dennoch ist sie bei den Zisterziensern von Hauterive seit spätestens dem 17. Jahrhundert bezeugt.
Online seit: 31.03.2011
Das Kolophon am Ende der Handschrift legt auf sichere Weise fest, dass sie in der Zisterzienser-Abtei von Hauterive während des 13. Jahrhunderts abgeschrieben wurde. Der Autor oder Geldgeber wollte ohne Zweifel „die Werke von zwei Zisterzienser Autoren sammeln, welche in der Region wichtige Funktionen eingenommen hatten: Heinrich, Abt des benachbarten Klosters von Hautcrêt, und Amadeus, Bischof der Diözese von Lausanne“ (nach Ciardo). Pentaconthamonadius („die einundfünfzigste“), der gelehrte Titel, der von Henri, dessen Biographie noch immer diskutiert wird, ausgewählt wurde, beschreibt hier ein Predigtbuch, welches aus siebzehn Gruppen von drei Predigten zusammengesetzt und für die Liturgie der weissen Mönche bestimmt ist. Amadeus von Clermont, Zisterziensermönch und später Abt in Lausanne (1145-1159), ist insbesondere der Autor von acht Homilien zur Ehre der Gottesmutter, welche einen dauerhaften Erfolg hatten, da sie als liturgische Texte im Breviarium der Diözese von Lausanne benützt wurden.
Online seit: 31.03.2011
Dieses Missale, das um 1300 entstanden ist, „repräsentiert eine bereits fortgeschrittene Phase in der Entwicklung des Messbuches: Die Gesänge des Graduale sind voll in das Sakramentar integriert und nicht mehr mit Noten versehen, aber in etwas kleinerer Schrift geschrieben. In dieser Form konnte es dem Zelebranten in der feierlichen Konventmesse dienen, oder aber auch in der Privatmesse, die bei den Zisterziensern seit Beginn bekannt war [...]. Der Entstehungsort des Codex ist nicht mit Sicherheit auszumachen. In Altenryf befand er sich mit Sicherheit erst seit dem 15. Jahrhundert, als er neu gebunden wurde. Die im Kanon-Teil reichhaltiger geübte Ausstattung ist ein schönes Beispiel für die im späten 13. Jahrhundert aufkommende Fleuronné-Initialen, deren Rankenschmuck hier noch durch strenge Einrahmung begrenzt und „domestiziert“ erscheint“ (Joseph Leisibach, Liturgica Friburgensia. Des Livres pour Dieu, 1993, p. 89).
Online seit: 31.03.2011
Diese Handschrift, welche an einem unbekannten Ort während der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts abgeschrieben wurde, stellt ein schönes Beispiel eines mit Noten versehenen Zisterzienser Antiphonars dar (nur das Proprium de Tempore ist hier erhalten): eine elegante Schrift mit grossem Zeilenabstand ermöglicht eine gute Lesbarkeit, eine viereckige Musiknotation, welche über dem Vier-Linien-System angeordnet ist, und eine reiche Verzierung von Fleuronné-Initialen und Drolerien. Die Fragmente einer Bibel des 12. Jahrhunderts sind zu Beginn der Handschrift eingebunden und sind wertvolle Zeugen für die paläographische Untersuchung von älteren Handschriften, welche von den Zisterziensern in Hauterive geschaffen wurden.
Online seit: 31.03.2011
Haupthandschrift der "Freiburger Perikopen". Deutschsprachiges Plenar mit den Lektionen der Messe auf Deutsch; Glossen und Zusatztexte an Sonntagen und wichtigen Festtagen.
Online seit: 31.07.2007
Zusammenstellung der lateinischen Sermones des Franziskaners Bertholds von Regensburg (in zwei Halbbänden). Der Codex wurde unter Heranziehung von Bertholds Originalen geschrieben. Marginalien Friedrichs von Amberg finden sich über die ganze Hs. verteilt (Band I).
Online seit: 14.04.2008
Zusammenstellung der lateinischen Sermones des Franziskaners Bertholds von Regensburg (in zwei Halbbänden). Der Codex wurde unter Heranziehung von Bertholds Originalen geschrieben. Marginalien Friedrichs von Amberg finden sich über die ganze Hs. verteilt (Band II).
Online seit: 14.04.2008
Diese Universalhistorie enthält biblische und weltliche Geschichte und gilt für das Mittelalter als eine der ausführlichsten ihrer Art. Datierbar ins dritte Viertel des 15. Jahrhunderts wurde die Handschrift durch den bekannten flämischen Illuminator Wilhelm Vrelant verziert, dessen Minaturen von höchster Qualität zeugen.
Online seit: 09.12.2008
Auf die Anfrage von Johann II. von Frankreich unternimmt der Dominikaner Pierre Bersuire (Petrus Berchorius) zwischen 1354 und 1356 die Übersetzung der drei damals bekannten Dekaden (I, III und IV) des Werkes Ab Urbe condita von Titus Livius. Diese Geschichte Roms erstreckt sich von der Gründung der Stadt bis zum Kampf der Römer gegen die Keltiberen. Die Ausgabe der Bibliothèque de Genève stammt vom Beginn des 15. Jahrhunderts und trägt das Exlibris des Herzog von Berry. Es wurde vom „Maître des Cleres femmes“ von Jean de Berry gezeichnet und von Künstlern, welche wie der „Maître du duc de Bedford“ arbeiteten.
Online seit: 21.12.2010
Die Kreuzzugsgeschichte ist eine Übersetzung im Dialekt von Französisch-Flandern der Historia rerum in partibus transmarinis gestarum von Guillaume de Tyr. Die Handschrift wurde durch Simon Marmion, einen der bedeutendsten Illuminatoren des 15. Jahrhunderts, ausgeschmückt.
Online seit: 09.12.2008
Diese Pergamenthandschrift enthält den mystischen Text der Kabbala in Kursiva und ist mit unzähligen Zeichnungen allegorischen, kosmologischen oder liturgischen Inhalts in lebendigen Farben illustriert.
Online seit: 09.12.2008
Als Schriftstellerin und Poetin von grossem Renomée hat Christine von Pisan zahlreiche Werke hervorgebracht und selbst die Ausgestaltung des Bildprogramm ihrer Handschriften bestimmt. So auch in diesem Codex, dessen Inhalt die Erstellung einer utopischen Stadt durch und für die Frauen schildert.
Online seit: 09.12.2008