Dieser Codex enthält über hundert Heiligenviten und Märtyrerakten, die grösstenteils durch einfache rubrizierte Initialen und Incipit eingeleitet werden. Abgesehen von wenigen ebenfalls roten Zierinitialen gibt es keinerlei Buchschmuck. Der Aufbau der Handschrift und die sorgfältige Verarbeitung des Pergaments mit dem kunstvollen bunten Flickwerk entsprechen der Tradition des Skriptoriums unter Abt Frowin (1143-1178). Das gesetzte Schriftbild in schwarzer Tinte, mehrmals von einer feineren Hand unterbrochen, hebt sich indes von den anderen Bänden der Frowinbibliothek ab; der Codex kann also auch unter Frowins Nachfolger Berchtold (1178-1197) entstanden sein.
Online seit: 09.06.2011
Dieser erste Teil der dreibändigen Engelberger Bibel (neben Cod. 4 und Cod. 5) enthält den Pentateuch und die Bücher der Propheten. Die beschriftete Federzeichnung mit Widmungsvers auf 1v zeigt Abt Frowin (1143-1178), wie er den Codex der Klosterpatronin Maria übergibt. Der grossformatige Band wurde laut Kolophon auf 281v von Richene geschrieben, dem einzigen namentlich bekannten Schreiber der Frowinzeit. Die sorgfältige Verarbeitung des Pergaments mit kunstvollem Flickwerk und der schlichte Stil von Schrift und Initialen in reduzierten Farben sind charakteristisch für die gut erhaltenen Werke der Frowinbibliothek.
Online seit: 09.06.2011
Dieser zweite Band der dreiteiligen Engelberger Bibel enthält nach Cod. 3 die übrigen Bücher des Alten Testaments. Im Vers auf 1v wird der Codex im Namen des Abtes Frowin (1143-1178) der Klosterpatronin Maria gewidmet. Aufbau und Gestaltung sind im einfachen, aber eleganten Stil der Frowinbibliothek gehalten. Das Kolophon auf 213r nennt als Schreiber Richene, von dessen Hand auch die beiden anderen Engelberger Bibelbände (Cod. 3 und Cod. 5) stammen; die Malereien und Überschriften sind das Werk des sog. Engelberger Meisters. 69v zeigt eine ganzseitige farbige Darstellung von Christus und der personifizierten Ecclesia.
Online seit: 09.06.2011
Dieser dritte Band der dreiteiligen Engelberger Bibel enthält das Neue Testament. Der Codex umfasste ursprünglich 204 ff. Auf einem der herausgeschnittenen Blätter, das heute als D 126 im Stiftsarchiv Engelberg aufbewahrt wird, nennt ein fünfzeiliger Vers als Schreiber Richene, der auch die beiden Bände mit dem Alten Testament (Cod. 3 und Cod. 4) geschaffen hat. Abt Frowin (1143-1178) und sein Schreiber Richene sind in einer ganzseitigen Illustration auf 1r wiedergegeben. Ebenfalls ganzseitig dargestellt sind die Evangelisten mit ihren Attributen, die jeweils in einem beschreibenden Vers erläutert werden (108v, 134v, 153v, 181r). Auf 103r bis 105v sind Kanontafeln eingefügt. Die Handschrift weist einige unvollendete Initialen, für Verzierungen ausgesparte Stellen und vollständig leere Seiten auf.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält Augustins Psalmenkommentar, geschrieben in einer kleinen und sehr feinen Schrift. Der Vers auf 1r nennt Abt Frowin (1143-1178) als Urheber des Bandes. Die Handschrift enthält neben einfachen roten auch einzelne äusserst kunstvolle Initialen des Engelberger Meisters in brauner und roter Tinte. Besonders bemerkenswert ist die Darstellung von Christus als Weintreter auf 101r, die wie einige weitere Stellen auf Rasur steht. Neben und unter den Spalten sind bisweilen feine Skizzen zu Initialen, Mustern oder Figuren zu finden.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex mit Augustins Psalmenkommentar wurde zusammen mit einer ganzen Reihe an Werken des Kirchenvaters (Cod. 12-18, 87-88 und 138) im Skriptorium von Engelberg hergestellt. Ein zweizeiliger Vers auf 1r belegt seine Entstehung während der Amtszeit von Abt Frowin (1143-1178). Der Text ist in einer kleinen, gepflegten und sauberen Schrift geschrieben. Der Codex enthält vereinzelt figurative Zierinitialen mit den für die Frowinzeit üblichen Ranken- und Knollenmotiven. Ansonsten ist der Text durch nur leicht ausgeschmückte Initialen in roter Tinte gegliedert.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält die 15 Bücher des heiligen Augustin über die Dreifaltigkeit. Auf 1v steht unter den Capitula eine Federzeichnung des Kirchenvaters mit seinen drei Gegnern. Der Codex wurde durch die Hand des sog. Engelberger Meisters besonders kunstvoll geschmückt. Zu Anfang der Bücher stehen grosse Initialen mit figurativen Motiven in rotbrauner und schwarzer Tinte, dazwischen kleinere, einfarbig rote mit reicher Ornamentik. Die Entstehung des Bandes ist in einem Schreibervers auf 1r detailliert beschrieben: Initiant war der Engelberger Abt Berchtold (1178-1197), der aber bald nach Beginn der Abschrift starb; vollendet wurde das Werk unter dessen Nachfolger Heinrich (1197-1223).
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält Augustins Auslegung des Johannesevangeliums. Laut Verseintrag auf 1r entstand die Handschrift unter dem Engelberger Abt Frowin (1143-1178). Aufbau, Schrift und Illustrationen – vereinzelte Zierinitialen mit Ranken- und Knollenmustern (2v, 5v, 136v) wechseln sich ab mit einfacheren rubrizierten Ziermajuskeln zur Gliederung der Abschnitte – sind eng verwandt mit Cod. 13.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält Predigten des Kirchenvaters Augustin. Im Vers auf 1r widmet Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) den Codex der Klosterpatronin Maria. Die enthaltenen Sermones werden auf 1v bis 3r in einem Index aufgeführt. Die Hälfte des letzten Blattes (221) ist herausgeschnitten, auf dem hinteren Spiegelblatt hat der Schreiber die Feder ausprobiert (probacio penne). Risse und Löcher im Pergament sind gleich der meisten Bände der Frowinbibliothek sorgfältig zugestickt.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält Augustins „Gottesstaat“. Die Handschrift wurde wahrscheinlich unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) begonnen und unter seinem Nachfolger Berchtold (1178-1197) fertiggestellt bzw. ausgeschmückt. Das letzte Blatt, das einen für das Engelberger Skriptorium unter Frowin und Berchtold üblichen Verseintrag enthalten haben könnte, ist herausgeschnitten. Einige der Zierinitialen wurden ausradiert und überarbeitet.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält die "Bekenntnisse" des Heiligen Augustin. Ein zweizeiliger Vers über dem Capitulum auf 1r bezeugt, dass die Abschrift unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) begonnen wurde. Sie ist mit zwei figurativen Initialen (1v und 60v) und Ziermajuskeln in roter Tinte geschmückt. Auf 123v stehen 7 gereimte Zweizeiler von der Hand des sog. Engelberger Meisters, die auf die Apologie von Frowins Nachfolger Berchtold (1178-1197) gegen die falsa et damnanda compilatio abbatis Burchardi in turtal Bezug nehmen.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält 3v-142v die Homilien Gregors des Grossen zum Propheten Ezechiel. Auf 1v-3r stehen von der Texthand tam veteris quam novi testamenti testimonia, auf 143r-144r folgt ein kurzer Grammatiktraktat von anderer, womöglich leicht jüngerer Hand; der untere Teil von 144 ist herausgeschnitten. In einer Zeile über dem Text auf 4r wird der Band Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) zugeordnet. Schadhafte Stellen im Pergament sind mit verschiedenfarbigen Fäden sorgfältig vernäht. Zwei der Zierinitialen stehen nach jüngerer Engelberger Art auf farbigem Hintergrund (24v und 76v). Einige Randnotizen stammen von jüngeren Händen.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält den ersten von vier Bänden der Moralia in Iob von Gregor dem Grossen. Die folgenden drei Bände sind in den Codd. 21, 22 und 23 enthalten. Der erste Band umfasst den ersten (f. 6r-99r) und zweiten Teil (99r-193v), beide gegliedert in je fünf Bücher. Am Anfang des Bandes befand sich eine ganzseitige, kunstvolle Darstellung von Hiob mit den drei Freunden (obere Hälfte) und eine Darstellung Gregors des Grossen und einem schreibenden Mönch (untere Hälfte). Auf der Rückseite, der eigentlichen Rektoseite, stand ein zweizeiliger Leoniner mit einem Widmungsvers auf Frowin. Das Blatt wurde von P. Karl Stadler in seinem handgeschriebenen Katalog von 1787 sorgfältig beschrieben und half so, dieses membrum disiectum, im The Cleveland Museum of Art, 1955.74 (Purchase from the J.H. Wade Fund), eindeutig diesem Band zuzuweisen.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält, zusammen mit drei weiteren Bänden (Cod. 20, 22 und 23), die Auslegung des Buches Hiob von Gregor dem Grossen. In einem zweizeiligen Vers auf 1r wird der Band durch Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) der Klosterpatronin Maria gewidmet. Auf 89r und 89v wechselt die Linierung zu deutlich grösserem Zeilenabstand. Incipit und Explicit sind rubriziert, zu Anfang der Abschnitte stehen Zierinitialen in roter und braunschwarzer Tinte mit den im Frowinskriptorium üblichen Figuren- und Rankenmotiven. Aufbau, Schrift und Buchschmuck der Handschrift sind aufs engste mit Cod. 20 verwandt.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält die Moralia in Iob Gregors des Grossen. Die Handschrift entstand laut dem Vers auf 1r unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178). Die einzelnen Kapitel werden mit Zierinitialen in roter und braunschwarzer Tinte eingeleitet; die hinteren Initialen wirken im Vergleich zu den beiden ersten (6r und 16v) unfertig. Die Explicit sind in roten Majuskeln geschrieben. Risse und Löcher im Pergament sind teilweise zugestickt, aber weniger kunstvoll als in anderen Handschriften der Frowinbibliothek (z.B. Cod. 16). Zwischen 39 und 40 ist ein Pergamentstreifen als Ergänzung eingefügt.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift ist nach Cod. 20, 21 und 22 der letzte Band der Engelberger Reihe von Papst Gregors Auslegung des Buches Hiob. An Buchschmuck gibt es rubrizierte Incipit und Explicit und verschiedene Initialen: einfache in roter Tinte (1v, 71r), etwas grössere mit den typischen Knollenmotiven (15r, 49v, 101v) und figurative in roter und brauner Tinte (3r, 32r, 84r, 113r). Risse im Pergament sind mit gelbem und rotem Faden vernäht. Die vereinzelten Randnotizen stammen zumindest teilweise von der Texthand. Eine nachträglich angefügte Zeile am Ende von 123v nennt Abt Frowin (1143-1178) als Urheber der Abschrift.
Online seit: 04.10.2011
Der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux (1090-1153) hat die 86 Sermones zur Interpretation des Hoheliedes zwischen 1135 und 1153 verfasst. Dass das Werk, wie auch Cod. 33, schon wenige Jahrzehnte später im Engelberger Skriptorium kopiert wurde, zeugt von der grossen Autorität, die dem Autor vom Engelberger Abt Frowin (1143-1178) beigemessen wurde. Auf Frowins Amtsjahre als Entstehungszeit des Codex deutet der für die Frowinbände übliche Verseintrag auf 3r. Der Index auf 1v-3r und die zahlreichen Marginalien in roter Tinte stammen von der Hand des Engelberger Abtes Ignatius Betschart (1658-1681).
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält wie Cod. 34 rund 150 Sermones des Zisterzienserabtes Bernard von Clairvaux (1090-1153). Das Schriftbild in dunkelbrauner Tinte ist meist gleichförmig. Die Titel der einzelnen Sermones sind mit roter Tinte geschrieben. 97v wurde leer gelassen. An Buchschmuck gibt es mehrere Zierinitialen mit Ranken- und Knollenmustern auf farbigem Hintergrund und zahlreiche kleinere, meist rot und blau verzierte Initialen, bisweilen mit insularen Elementen (59r, 67v). Die Handschrift entstand vermutlich unter Abt Berchtold (1178-1197).
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift enthält wie Cod. 33 rund 150 Sermones des Zisterzienserabtes Bernhard von Clairvaux (1090-1153), die laut Eingangszeilen auf 1v dieser seinen Schülern vorgetragen hatte und die zwecks Verbreitung von einem gewissen Godefridus aufgeschrieben wurden. Der Text von gleichmässiger Hand in dunkelbrauner Tinte ist durchgehend mit rot ausgemalten Majuskeln und zwischendurch kleinen rotgrün verzierten Initialen geschmückt. Eine andere Hand in hellbrauner Tinte macht, an den obersten Seitenrand gedrängt und teilweise abgeschnitten, kurze Angaben zum Inhalt und Aussagen zum Autor. Der Codex entstand vermutlich unter Abt Berchtold (1178-1197).
Online seit: 04.10.2011
Diese Abschrift von Cassians Collationes enthält auf 1r einen zweizeiligen Besitzeintrag, der den Codex dem Engelberger Abt Berchtold (1178-1197) zuweist, und einen angefangenen Widmungsvers für die Klosterpatronin Maria. Beide Einträge kommen Wort für Wort auch in den Bänden vor, die unter Berchtolds Vorgänger Frowin (1143-1178) geschrieben wurden. Die einzelnen Collationes werden mit Zierinitialen und bisweilen Capitula eingeleitet, dazwischen ist der Text durch rote Ziermajuskeln gegliedert. Risse und Löcher im Pergament sind kunstvoll zugestickt, besonders bemerkenswert etwa auf 48v oder 190v.
Online seit: 04.10.2011
Dünnes, nur 32 Pergamentblätter umfassendes Evangelistar mit 27 Perikopen. Der besonders sorgfältig hergestellte und nur in einen ledernen Umschlag gebundene Codex ist mit kunstvollen rot-schwarzen Federzeichnungsinitialen geschmückt. Obschon nicht datiert, kann die Handschrift aufgrund von Schrift und Buchschmuck den Äbten Frowin (1143-1178) und Berchtold (1178-1197) zugeordnet werden.
Online seit: 17.12.2015
Die Handschrift enthält zwei Predigtsammlungen (eine ist das Homiliar von Angers, die andere ist unbekannt), mehrere einzelne Predigten und ein Martyrologium. Sie enthält ebenfalls (meist in Teilen und/oder mit Auslassungen) das Euangelium Nicodemi, das Pseudo-Matthaei Euangelium, den Liber de lapidibus von Marbodus von Rennes, das Elucidarium von Honorius Augustodunensis, De Antichristo von Adso von Montier-en-Der, das Breuarium apostolorum und ausgewählte sententiae.
Online seit: 09.04.2014
Traktat des Engelberger Abtes Frowin (1143–1178) über den freien Willen, die De laude liberi arbitrii libri septem, aus dem 12. Jahrhundert. Das bislang unedierte Werk gilt als wichtiger Beitrag aus dem Blickwinkel monastischer Theologie in der Zeit der Frühscholastik.
Online seit: 31.07.2007
Diese Handschrift enthält die Evangelienhomilien des Beda Venerabilis, die auf 2r und 2v sowie 65v und 66r in einer Kapitelübersicht aufgeführt sind. Der Autor ist auf 1v ganzseitig, eingerahmt von den Attributen der Evangelisten, in farbiger Tinte beim Verfassen des Werks dargestellt. Der Text in hell- bis dunkelbrauner Tinte ist durch rubrizierte Initialen, Incipit und Explicit gegliedert; zu Anfang wird auch der Name der Engelberger Klosterpatronin Maria im Text mittels Majuskeln oder Rubrikation leicht hervorgehoben. 3r und 11v enthalten grössere Zierinitialen in mehreren Farben. Löcher und Risse im Pergament sind besonders kunstvoll vernäht. Auf 1r nennt ein zweizeiliger Vers als Entstehungszeit der Abschrift die Amtsjahre des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178).
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex mit Hieronymus' Auslegung der Evangelien von Matthäus (1v-103r) und Markus (103v-128v) enthält Weniges an Buchschmuck, darunter aber zwei aufwändige mehrfarbige Initialen (5r, 103v). Der Text in schwarzer und dunkelbrauner Tinte weist mehere Handwechsel auf. Textgliederungen wie Incipit und Explicit, Abschnitte und Kapitelangaben sind in roter Tinte ausgeführt, einmal figurativ verziert (51v). Der zweizeilige Verseintrag auf 1r belegt, dass der Codex unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) entstanden ist.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift ist laut dem zweizeiligen Vers auf 1r unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) entstanden. Sie enthält einfache rote und vereinzelt mehrfarbige, mit Knollenmustern ausgeschmückte kleine Zierinitialen (2r, 25v, 41r, 54r, 62v). Der Codex, charakteristisch für die Bände der Frowinbibliothek, ist durchgehend von gleichmässiger Hand in schwarzbrauner Tinte geschrieben, die Incipit zu den einzelnen Büchern sind jeweils rubriziert. Stellenweise sind die Majuskeln leicht grösser oder rot untermalt. Die unteren zwei Drittel von 119 sind abgeschnitten.
Online seit: 04.10.2011
Engelberg 52 ist ein Handbuch für kanonisches Recht aus dem späten 11. Jahrhundert aus dem Kreis des Bernold von Konstanz († 1100), eines begeisterten Unterstützers des Papstes Gregor VII. Es enthält verschiedene kanonistische Zusammenstellungen: die Collectio 74 titulorum mit dem sogenannten Appendix svevica; zwei kurze Sammlungen De ecclesiis und De illicitis coniunctionibus; das Dekretale des Pseudo-Gelasius De libris recipiendis et non recipiendis; die ‘Kanones der vier wichtigsten Konzilien' mit Adnotatio I als Einleitung; und die Epitome Hadriani mit Adnotatio II als Einleitung. Alle diese Texte finden sich auch in zwei eng verwandten Handschriften (St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 676, und Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, HB.VI.107); einige jedoch sind hier wiedergegeben in kürzerer, möglicherweise weniger entwickelter Form. Allem vorangestellt ist ein Verzeichnis der Päpste von Peter I. bis Leo IX. mit dem Zusatz von Viktor II. Obwohl die Rolle Heinrich III. in der Ernennung von vier Päpsten (von Clemens II bis Viktor II.) anerkannt wird, könnte dies die Quelle des Papst Verzeichnisses sein, das Bernold seiner Chronik zufügte (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 432, fols. 10r–12r).
Online seit: 17.03.2016
Diese Handschrift enthält die Panormia des Ivo von Chartres, eine Sammlung von Texten zum kanonischen Recht in 8 Büchern mit 1038 Kapiteln. Der Reformer und Bischof von Chartres hat dieses Werk erst nach 1095 verfasst, es fand aber dank seiner Beutzerfreundlichkeit schnellste Verbreitung. Der Text in hell- und dunkelbrauner Tinte stammt von mindestens zwei Händen. Gemäss der Tradition des Engelberger Skriptoriums im 12. Jh. werden die Kapitelanfänge und Summarien in roter Tinte hervorgehoben, was im Fall dieses Werks für besonders reiche Rubrizierung sorgt. An den äusseren Seiten des Textblocks stehen zahlreiche Randnotizen.
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält das Hexaemeron des heiligen Ambrosius. Auf 1r wird der mit Titel genannte Band in einem zweizeiligen Vers von Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) der Klosterpatronin Maria gewidmet. Darunter steht von derselben Hand ein Vers in sechs Zeilen, der ebenfalls Bezug auf den Inhalt nimmt. Eine kleine, für die Frowinbibliothek charakteristische Zierinitiale in blauer, grüner und roter Tinte leitet das erste Buch ein. Die übrigen Bücher sind durch einfachere rote Initialen gegliedert. Der Text und die Randnotizen in dunkel-, an wenigen Stellen hellbrauner Tinte stammen von einer einzigen Hand mit auffallend sauberem und ausgewogenem Schriftbild.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift enthält Ambrosius' Traktat De officiis. Den drei Büchern gehen jeweils Capitula (1r bis 3r, 65v bis 67r und 103v bis 104v) voraus. Die beiden ersten Bücher werden zudem mit je einer kunstvollen Rankeninitiale auf dunkelbraunem (3v) bzw. rotem (67r) Hintergrund eingeleitet. Der Rest des Textes ist durch rubrizierte Zeilen und Initialen gegliedert. Der Widmungsvers auf 1r in grossen, zwei Zeilen füllenden Majuskeln nennt den Codex eine Gabe des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178) an die Klosterpatronin Maria.
Online seit: 04.10.2011
Codex 67 enthält De mirabilibus mundi, eine auch unter den Titeln Polyhistor und Collectanea rerum memorabilium überlieferte Kuriositätensammlung des spätantiken Grammatikers Julius Solinus. Der Text in gleichförmiger Schrift ist mit Überschriften und teilweise filigran verzierten Initialen (z.B. 2r und 6r) in roter Tinte geschmückt. Löcher und Risse im Pergament sind mit vielfarbigen Fäden kunstvoll zugestickt (z.B. 23-25, 34, 62). Hergestellt wurde die Abschrift laut Widmungsvers auf 1v unter Abt Heinrich von Buochs (1197-1223).
Online seit: 13.12.2013
Dieser Codex enthält 6r-95v die drei Bücher „Über die Beschaffenheit der Seele“ des französischen Theologen Claudianus Mamertus (ca. 425 bis ca. 474), ein apologetischer Traktat über die Unkörperlichkeit der Seele gegen eine Schrift des Bischofs Faustus von Reji (3r-6r). Zu Anfang der Prologi und der drei Bücher steht jeweils eine Initiale des sog. Engelberger Meisters (3r, 6r, 7v, 48v, 77v). Die Randnotizen sind meist rot umzeichnet, einzelne Majuskeln sind rot verziert. Ein Besitzeintrag auf der Rückseite des Deckblattes ordnet den Band dem Engelberger Abt Berchtold (1178-1197) zu.
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält die Benediktsregel. Auf jeweils ein Kapitel in Latein folgt die entsprechende deutsche Übersetzung. Die verschiedenen Abschnitte sind durch einfach verzierte Initialen in roter Tinte und leicht grösseres Schriftbild in Latein mal mehr, mal weniger deutlich voneinander abgehoben. Die Handschrift entstand laut einem lateinischen (1r) und einem deutschen (72r) Verseintrag unter Abt Walther (Walther I. von Iberg, 1250-1267, oder Walther II. von Cham, 1267-1276).
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält Hieronymus' Auslegung des Zwölfprophetenbuches. Die Propheten sind jeweils als Initialschmuck zu Anfang ihres Buches farbig dargestellt. Jede zweite Doppelseite wiederholt am oberen Seitenrand in roter Tinte den aktuellen Prophetennamen. Neue Abschnitte in den Prologi werden bisweilen mit kleinen farbigen Zierinitialen eingeleitet. Die Seiteneinrichtung ist, bis auf die Prologi, dreispaltig: Die mittlere Spalte enthält den Bibeltext, links und rechts davon steht in kleinerer Schrift die Auslegung. Ein zweizeiliger Verseintrag auf 1r ordnet den Codex der Bibliothek des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178) zu.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift enthält Augustins vier Bücher „Über das Christentum“. Am Anfang des Prooemiums (2r), des ersten (5r) und des vierten (64v) Buches steht jeweils eine kunstvoll verzierte Initiale in roter, schwarzer und grüner Tinte, auf die eine Zeile in Ziermajuskeln folgt. Das zweite und dritte Buch wird mit einer einfacheren roten Zierinitiale und rot untermalter erster Zeile eingeleitet. Das Schriftbild in schwarzbrauner Tinte ist sauber und ausgewogen, Handwechsel gibt es erst in einer (wohl nicht unmittelbar) angefügten Sentenzensammlung der Kirchenväter auf 94r-95r. Auf 1r nennt ein zweizeiliger Verseintrag Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) als Urheber der Abschrift.
Online seit: 04.10.2011
Dieser Band ist eine Abschrift von Augustins Kommentar zur Bergpredigt. Auf die Capitula (1r-1v) folgt zunächst die Retractatio sancti Augustini de sermone domini in monte (1v-5r). Die beiden Bücher des Haupttextes werden mit je einer farbigen Zierinitiale (5r, 55r) eingeleitet. Das Schriftbild in schwarzbrauner Tinte ist ausgewogen und einheitlich. Auf der Rückseite des vorderen Deckblattes wird in einem zweizeiligen Vers Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) als Urheber der Abschrift genannt.
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält zunächst Werke Augustins: 1r-27v den Liber de gratia et libero arbitrio, 28r-63r Briefe von und an Augustin De praedestinatione und 63r-93r den Liber secundus de dono perseverentiae. Danach folgt der erst 1127 verfasste Tractatus de gratia et libero arbitrio des Zisterzienserabtes Bernhard von Clairvaux. Die Seiten 1-80 sind Palimpseste. Der Buchschmuck beschränkt sich auf etwas unbeholfen verzierte rote Initialen und Anfangszeilen zu Anfang der jeweiligen Bücher, rot untermalte Majuskeln und eine Federzeichnung auf 93r. Auf 111r steht wie bei Cod. 138 ein späterer Besitzeintrag, das Schriftbild erinnert an Cod. 90.
Online seit: 04.10.2011
Der Hauptteil dieses Codex enthält Hugo von St. Viktors Schrift De sacramentis fidei christianae (10r-147r). Davor stehen zwei kurze Traktate über den Antichrist (Ps.-Augustinus 1r-6v und Petrus Damianus 6v-10r), danach eine Sentenzensammlung und Auszüge aus Hrabanus Maurus' De universo. 1-44 sind mit wenigen Ausnahmen Palimpseste. Die hinteren Seiten haben vermehrt grosse Löcher und Risse oder sind teilweise abgeschnitten, eine Seite zwischen 10 und 11r fehlt ganz. Das Schriftbild ist von mehreren Tinten- und Handwechseln geprägt, die Linierung ist uneinheitlich. Bis auf einfache rote und schwarze Initialen und rubrizierte Zeilen gibt es keinerlei Buchschmuck; 112v enthält ein paar Randkritzeleien. Der Codex enthält keinen eindeutigen Nachweis für die Entstehung in Engelberg, weist aber einige Ähnlichkeiten mit den unter Abt Frowin (1143-1178) entstandenen Bänden auf.
Online seit: 04.10.2011
Codex 102 ist ein mit Neumen versehenes Choralbuch des 12. Jh. Die Gesänge sind in zwei Spalten notiert und grosszügig rubriziert. Die ff. 3v-11v enthalten einen Heiligenkalender und Tabellen zum Kirchenjahr, die ff. 1r-3r und 141v-151v meist ebenfalls neumierte Gesänge, die von verschiedensten, mehrheitlich späteren Händen stammen. Auf 3r steht ein notizenhaft eingetragener Widmungsvers, der in zahlreichen unter Abt Frowin (1143-1178) hergestellten Handschriften vorkommt.
Online seit: 13.12.2013
Eine zusammengesetzte Handschrift, welche Texte und Musik für das benediktinische Offizium enthält, einschliesslich eines vollständigen Antiphonars mit Neumen (adiastematisch). Lokale Heiligenfeste (Disibod, Afra, Alban) und ein ausführliches Repertorium für Martin helfen, eine mögliche Provenienz zu bestimmen.
Online seit: 21.12.2010
Dieser Codex enthält 2r-241r die Aurora, eine Versifizierung der Bibel des Reimser Domherrn Petrus Riga (ca. 1140-1209), mit den Anmerkungen des Aegidius Parisiensis, und 244r-254v die wohl um 1100 entstandene Wechselrede Synodus des Klerikers Warnerius von Basel. Die gedrängte Schrift des Textes in schwarz- bis hellbrauner Tinte ist durch kleine rote Initialen und rot unterstrichene Passagen gegliedert. Stellenweise sind die Seitenränder breit abgeschnitten. Bisweilen sind ganze Abschnitte leer gelassen. Ein dreizeiliger Schreibervers auf 4v belegt, dass die Handschrift unter Abt Ulrich (1197-1223) im Jahr 1203 entstand.
Online seit: 04.10.2011
Älteste erhaltene Sammlung mit deutschen Predigten des Strassburger Dominikaners und Mystikers Johannes Tauler (1300-1361) aus dem Jahre 1359. Wahrscheinlich in Strassburg geschrieben.
Online seit: 31.07.2007
Dieser Codex enthält auf V3-7r den Sermo acephalus de iudicio und auf 7r-43r Monita des syrischen Kirchenlehrers Ephraim (ca. 306-373). Die ersten beiden Seiten sind herausgerissen; der innerste Rand der beschriebenen Blätter, auf V5 mit einer kleinen roten Initiale, ist noch zu sehen. Der Haupttext auf 7r beginnt mit einer kleinen, mit roten Farben und Rankenmustern verzierten Initiale. Linierung und Schriftbild der zahlreichen, oft wechselnden Hände weichen stark voneinander ab. Aufbau und Machart der Handschrift entsprechen dem Engelberger Skriptorium unter den Äbten Frowin (1143-1178) und Berchtold (1178-1197).
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält von 1r bis 73r Augustins Retractationes, eingeleitet von einer reich verzierten Initiale, die sich über die gesamte Seitenlänge hinzieht. Zu Anfang des Liber de poenitentia auf 73r steht eine kleinere, aber ebenso kunstvolle Initiale mit Adlermotiv. Der Text der beiden Werke stammt wohl von der gleichen Hand und ist durchgehend mit zahlreichen rubrizierten Zeilen und einfacheren Zierinitialen versehen. Der einzige Besitzeintrag auf 110v stammt aus späterer Zeit, die gesamte Machart der Handschrift ist aber charakteristisch für die Bände der Engelberger Bibliothek unter Abt Frowin (1143-1178).
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält den als De consideratione bekannten Brief des Zisterzienserabts Bernard von Clairvaux (um 1090-1153) an Papst Eugen III. Die Schrift wurde erst 1152 vollendet; der zweizeilige Verseintrag auf 1r, der Abt Frowin (1143-1178) als Urheber der Engelberger Abschrift nennt, belegt die schnelle Verbreitung des Werks. Anfang und Ende der fünf Bücher sind mit roter Tinte gekennzeichnet. Die saubere und ausgewogene, leicht kursive Schrift in brauner Tinte stammt durchgehend von einer Hand.
Online seit: 04.10.2011
Büchlein der ewigen Weisheit des Dominkanermönches und Mystikers Heinrich Seuse (1295-1366). Als älteste Zeugin dieses Textes gilt die Handschrift auch als älteste Seuse-Überlieferung überhaupt. Wahrscheinlich kurz nach Seuses Tod entstanden.
Online seit: 31.07.2007
Es handelt sich um einen Vertreter der sog. Basilius-Version des Hildemar von Corbie (gest. um 850) zugeschriebenen Kommentars der Benediktsregel. Die Handschrift ist nach den Forschungen von Hafner auf der Reichenau in der zweiten Hälfte des 9. Jhs. entstanden.
Online seit: 18.12.2014
Diese Handschrift enthält die Schrift De sacramentis (auch bekannt als De corpore et sanguine Domini) des fränkischen Benediktiners Paschasius Radbertus. Der Text ist von mehreren Händen mit jeweils eigener Linierung geschrieben. Der Buchschmuck beschränkt sich auf einfache rote, bisweilen etwas unbeholfen verzierte (6v, 12r) Initialen und rot untermalte Majuskeln. Aufbau und Schriftbild des Codex entsprechen den unter den Engelberger Äbten Frowin (1143-1178) und Berchtold (1178-1197) gefertigten Bänden.
Online seit: 04.10.2011
Der Dominikaner Heinrich Seuse (1295-1366) hat mit diesem kleinen „Büchlein der ewigen Weisheit“ ein im Spätmittelalters weit verbreitetes Werk geschaffen. Die Handschrift 153 gehört zum Handschriftenbestand des Frauenklosters St. Andreas in Engelberg und stellt mit cod. 141 einen sehr frühen Textzeugen dar.
Online seit: 18.12.2014
Dieser kleinformatige Codex enthält Ciceros Rhetorikwerk De inventione. Der Text in meist dunkel-, manchmal hellbrauner Tinte stammt von mehreren Händen, die alle ihr eigenes sorgfältiges und gleichförmiges Schriftbild aufweisen. Bis auf einige einfache Zierinitialen, etwas grösser zu Anfang des Prologs und der beiden Bücher, bisweilen untermalte Majuskeln und gekennzeichnete Satzanfänge in roter Tinte gibt es keinerlei Buchschmuck. Ein jüngerer Eintrag auf 1r weist darauf hin, dass es sich wohl um einen Band aus dem Umfeld des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178) handelt.
Online seit: 04.10.2011
Die Handschrift vereinigt zwei ursprünglich getrennt überlieferte Konvolute mit insgesamt 110 deutschsprachigen Gebetstexten für private Andachten im Frauenkloster Engelberg. Die Gebete, die sich auf die Passion Christi und v. a. auf die Gottesmutter Maria beziehen, sind hauptsächlich für das persönliche Beten ausserhalb des gemeinsamen Chorgebets konzipiert. Eine Ausnahme stellt das von J. Thali analysierte und edierte erste Gebet dar, das der stillen Andacht während des Gottesdienstes dient.
Online seit: 13.12.2013
Erster Band einer Ende des 14. oder früh im 15. Jh. sekundär für den Gebrauch im Engelberger Frauenkloster Kloster St. Andreas zusammengestellten, codicologisch heterogenen Sammlung von Lagengruppen und Einzellagen mit Abschriften deutscher Predigten – zusammen mit Cod. 336 ältester Textzeuge für das Korpus der "Engelberger Predigten" (früher "Engelberger Prediger"). Eine Predigt wurde spätestens 1383 vom Stanser Leutpriester Bartholomäus Fridower geschrieben. Die Benediktinerinnen von St. Andreas haben 1615 die beiden komplementären Bände Cod. 335 und Cod. 336 (vermutlich ist ein dritter verloren) sowie Cod. 337 und mindestens 24 andere Handschriften an den neuen Standort Sarnen mitgenommen; seit 1887 sind diese in der Stiftsbibliothek Engelberg.
Online seit: 21.12.2010
Dritter, am Schluss nicht mehr vollständig erhaltener Band einer Ende des 14. oder früh im 15. Jh. sekundär für den Gebrauch im Engelberger Frauenkloster Kloster St. Andreas zusammengestellten, codicologisch heterogenen Sammlung von Lagengruppen und Einzellagen mit Abschriften deutscher Predigten – zusammen mit Cod. 335 ältester Textzeuge für das Korpus der "Engelberger Predigten" (früher "Engelberger Prediger"). Als Schreiber identifiziert sind der spätere Engelberger Prior Johannes von Bolsenheim und der 1388 verstorbene Luzerner Stadtschreiber und Laienpfründner Johannes Friker. Die Benediktinerinnen von St. Andreas haben 1615 die beiden komplementären Bände Cod. 336 und Cod. 335 (vermutlich ist ein dritter verloren) sowie Cod. 337 und mindestens 24 andere Handschriften an den neuen Standort Sarnen mitgenommen; seit 1887 sind sie in der Stiftsbibliothek Engelberg.
Online seit: 21.12.2010
Die Sammlung von neun deutschen Osterpredigten aus dem Korpus der "Engelberger Predigten" (früher "Engelberger Prediger") in der vermutlich zwischen 1415 und 1420 entstandenen Abschrift Cod. 337 bietet einen ergänzenden Bestand zu den Predigtsammlungen in den Engelberger Codices 335 und 336. Die Benediktinerinnen von St. Andreas haben 1615 diesen Band sowie Cod. 335 und Cod. 336 und mindestens 24 andere Handschriften an den neuen Standort Sarnen mitgenommen; seit 1887 sind sie in der Stiftsbibliothek Engelberg.
Online seit: 21.12.2010
Papierhandschrift mit kolorierten Federzeichnungen von 1396. Passionstraktat nach der Vita Christi Ludolfs von Sachsen (erste deutsche Bearbeitung), Eucharistietraktat nach Marquard von Lindau. Verfasst von Nikolaus Schulmeister, Stadtschreiber in Luzern zwischen 1378-1402, für die Luzerner Patrizierwitwe Margaretha von Waltersberg. Nach ihrem Ableben soll der Codex an die Nonnen übergehen. Bleibt in deren Besitz bis 1887, seither in der Stiftsbibliothek Engelberg.
Online seit: 04.11.2010
Das auf Heinrich Seuse (1295-1366) zurückgehende Büchlein der ewigen Weisheit ist unbekannter Herkunft, eventuell entstanden im franziskanischen Milieu der westalemannischen Region. Der Text dürfte ein Jahrhundert nach den sehr frühen Zeugen in den codd. 141 und 153 entstanden sein.
Online seit: 18.12.2014
Der Hauptteil der Handschrift besteht aus dem Antiphonale. Die vorwiegend neumierten Messgesänge zum Kirchenjahr und zu den Heiligenfesten (fol. 3v-83v) werden ergänzt von Prozessionsgesängen, Litaneien und einem Sequentiar (fol. 83v-109r). Vor- (fol. 1r-2v) und nachgebunden (fol. 109r-122v) sind Nachträge aus dem 13. Jahrhundert, darunter eine neumierte deutschsprachige Mariensequenz (fol. 115r) und ein Klagegedicht auf den Tod des 1208 ermordeten Stauferkönigs Philipp von Schwaben (fol. 117v).
Online seit: 23.09.2014
Dieser Kommentar des Paschasius Radbertus zu den Klageliedern des Jeremias wurde zusammen mit 9 anderen Handschriften 1963 bei Bauarbeiten in einem Zwischenboden der Engelberger Bibliothek gefunden. Anhand des Verseintrags auf 1r kann die Handschrift der Bibliothek von Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) zugeordnet werden. Schriftbild und Buchschmuck entsprechen denn auch der Charakteristik der Frowinbände: Text in schwarzbrauner Tinte mit bisweilen rot untermalten Majuskeln, rubrizierte Incipit und Explicit, einfache Initialen in roter Tinte und Zierinitialen mit Ranken- und Knollenmotiven in farbiger Tinte (2r, 40v, 73v, 126r, 163r).
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex mit den Evangelienhomilien des Heiligen Gregor wurde zusammen mit 9 weiteren Bänden 1963 bei Bauarbeiten im Kloster Engelberg aufgefunden. Auf 1v-2r und 46v sind jeweils 20 Homilien in Capitula aufgeführt. 113r-116v enthält der Band verschiedene Sammlungen und Auflistungen, darunter auf 114r nach einer herausgeschnittenen Seite das sog. Schulbücherverzeichnis. Die verschiedenen Homilien sind jeweils mit einer roten Initiale und roten Incipit und Explicit gekennzeichnet. In der ebenmässigen Schrift ist nur zwischen 40r-44r ein Handwechsel zu erkennen. Risse im Pergament sind kunstvoll zugenäht. Ein Vertragstext auf 1r und ein Widmungsvers auf 1v belegen, dass die Handschrift unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) entstanden ist.
Online seit: 04.10.2011
Über Jahrhunderte hatte man keine Kenntnis von dieser Handschrift, bis sie 1963 bei Bauarbeiten zusammen mit anderen Codices (u.a. 1003, 1005, 1007, 1009) in einem Zwischenboden über der Stiftsbibliothek Engelberg aufgefunden wurde. Die Umstände dieses Verstecks – etwa Schutz vor Diebstahl oder einer anderen Bedrohung – sind unbekannt. Dieser Codex kann anhand seiner Machart und des Verses auf 1r in die Reihe der Augustinusbände der Bibliothek von Abt Frowin (1143-1178) eingeordnet werden (Cod. 12-18, 87-88 und 138).
Online seit: 09.06.2011
Engelberger Abschrift des Geschichtswerks Historiarum adversum paganos libri VII des Kirchenschriftstellers Orosius. Das Engelberger Exemplar wurde unter Abt Frowin (1143–1178) in Auftrag gegeben. Es enthält u. a. bemerkenswerte Initialen der damaligen Engelberger Buchmalerei und eine Vielzahl von Glossierungen. Die Handschrift ist eine sorgfältige Abschrift des Sankt Galler Exemplars Cod. 621 (9. Jahrhundert). Der Engelberger Text diente später als Vorlage für den Cod. 60 aus der Schaffhauser Stadtbibliothek.
Online seit: 31.07.2007