Diese deutschsprachige Sammelhandschrift ist Anfang des 15. Jahrhunderts vermutlich im Zürcher Dominikanerinnenkloster Oetenbach entstanden. Sie enthält neben dem liturgischen Psalter (für das monastische Stundengebet, Psalterium feriatum) auch die Cantica des Breviers und die Heiligenlitanei in deutscher Sprache, sowie ein Gebet. Spätestens im 17. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz des Solothurner St. Ursenstifts.
Online seit: 17.03.2016
Das geistliche Handbuch enthält verschiedene deutsche Texte: Neben einer Übersetzung des Nikodemus-Evangeliums und einer Kommunionsandacht dominikanische Exequien und mystische Texte zur Passion Christi. Die Handschrift ist im 3. Viertel des 15. Jhs. im oberrheinischen Raum entstanden und stammt aus dem Besitz des Berner Dominikanerinnenklosters (Inselkloster St. Michael). Nach der Reformation gelangte die Handschrift Ende des 16. Jahrhunderts in die Solothurner Ratsbibliothek (Bibliotheca civitatis).
Online seit: 21.12.2009
Johannes Aal (ca. 1500-1551) war als humanistisch gelehrter Stiftspropst und Dramatiker eine der prägenden Figuren für das kulturelle Leben in Solothurn. Während seines Studiums in Freiburg im Breisgau diktierte sein Lehrer, der humanistische Universalgelehrte Heinrich Loriti (Glarean, 1488-1563), am 17. Mai 1537 ihm diese Anmerkungen zu seinem De geographia liber.
Online seit: 25.06.2015
Das illustrierte Brevier für Augustiner-Chorherren ist 1470/1471 in der Lombardei entstanden. Die elegante Handschrift stammt aus dem Stift Santa Croce in Mortara. Im 17. Jahrhundert gelangte der Band in den Besitz der Solothurner Patrizierfamilie Wagner, deren Bücher 1773 der Stadtbibliothek vermacht wurden.
Online seit: 21.12.2009
Diese oberdeutsche medizinische Sammelhandschrift enthält ausser dem Arzneibuch des Ortolf von Baierland und Auszügen aus dem Thesaurus pauperum des Petrus Hispanus eine Fülle weiterer heilkundlicher Texte wie das Corpus der Klostermedizin, verschiedene Fassungen des Wacholderbeertraktates, Auszüge aus Bartholomäus, dem Antidotarium Nicolai und vieles mehr. Zusammengestellt wurden die Texte zwischen 1463 und 1466 durch den Ravensburger Arzt Hans Stoll. Der Kodex ist im ersten Katalog der Solothurner Stadtbibliothek von 1766/1771 aufgeführt.
Online seit: 21.12.2009
Diese umfangreiche Sammelhandschrift enthält schätzungsweise um die 2000, vor allem kunsttechnologische, aber auch andere, medizinische, kulinarische und alchemistische Rezepte und Vorschriften. Sie stammt aus dem Vorbesitz der Familie Bieler, die seit dem 17. Jahrhundert in Solothurn ansässig war, und der verschiedene Kunsthandwerker angehörten.
Online seit: 10.10.2019
Die Sammelhandschrift wurde in den 1560er Jahren in Obwalden angelegt, als Schreiber nennt sich ein Hans Werb. Sie enthält neben mittelalterlichen mystischen Texten (Rulman Merswin, Neunfelsenbuch; Heinrich Seuse, Büchlein der ewigen Weisheit) weitere geistliche Texte wie Gebete, Betrachtungen, Prophezeiungen, Legenden (u.a. um Niklaus von Flüe) und Abschriften von zeitgenössischen Flugschriften.
Online seit: 17.03.2016
Diese um 1270 in Nordfrankreich entstandene Pariser bzw. Sorbonne-Bibel ist nicht nur in ihrer Textgestalt samt Glossen und Korrekturen bemerkenswert, sondern auch aufgrund der qualitätsvollen Initialminiaturen. Der Band gelangte im späteren 16. Jahrhundert nach Zuchwil und befand sich ab dem 17. Jahrhundert in der Solothurner Stiftsbibliothek.
Online seit: 25.06.2015
Das Solothurner Legendar ist das früheste Zeugnis einer deutschsprachigen Legendensammlung. Die Handschrift ist im 2. Viertel des 14. Jhs. in einem Dominikanerinnenkloster geschrieben worden, möglicherweise in Töss (bei Winterthur) oder in Oetenbach (Zürich). Im 17. Jahrhundert ist die Handschrift nach Solothurn gelangt.
Online seit: 31.07.2009
Dieses Missale für den franziskanischen Gebrauch enthält Sonntags- und Festmessen aus dem Temporale und dem Sanktorale. Ein Besitzvermerk des Minoriten Franz Meyer, ab 1587 Solothurner Guardian, belegt die Herkunft der Handschrift aus dem Solothurner Franziskanerkloster. Ursprünglich stammt sie möglicherweise aus dem während der Reformation aufgehobenen Berner Franziskanerkloster, wie Schönherr vermutet.
Online seit: 06.09.2023
Das Bändchen mit der deutschen Übersetzung der Franziskanerregel („Augsburger Drittordensregel“) stammt aus dem Solothurner Franziskanerkloster und dürfte im Zusammenhang mit den Terziarinnen bzw. dem Beginenhaus „zum Lämmli“ in Solothurn stehen, das von den Franziskanern seelsorgerisch betreut wurde.
Online seit: 06.09.2023
Dieses deutsche Andachts- und Gebetbuch für Dominikanerinnen stammt aus dem Berner Inselkloster St. Michael. Es enthält unter anderem zahlreiche Auszüge aus Schriften Gertdruds von Helfta bzw. Mechthilds von Hackeborn. Den grössten Teil schrieb 1507 die Ordensschwester Luzia von Moos. Seit dem 17. Jahrhundert ist die Handschrift in Besitz der Solothurner Familie Gugger nachweisbar; Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte sie in die Solothurner Stadtbibliothek.
Online seit: 21.12.2009
Die Küchenmeisterei ist eines der am weitesten verbreiteten Kochbücher in deutscher Sprache. Bei der Solothurner Handschrift der Küchenmeisterei handelt es sich um die Abschrift einer gedruckten Ausgabe, die nicht vor 1487 entstanden sein wird.
Online seit: 25.06.2015
Das kleinformatige Missale ist ein wichtiger Textzeuge für die franziskanische Liturgie des 13. Jahrhunderts. Schönherr vermutet eine Entstehung in der oberdeutschen Ordensprovinz und bayerische Provenienz (Franziskanerinnenkloster zum Heiligen Kreuz, Landshut?). Ein Besitzvermerk des Guardians des Minoritenklosters Dieburg nahe Darmstadt datiert von 1513. Wie und wann die Handschrift nach Solothurn gelangte, ist unbekannt.
Online seit: 06.09.2023
Der Stiftspropst und Dramatiker Johannes Aal (ca. 1500-1551) war eine der prägenden Figuren im Solothurn des 16. Jahrhunderts. Diese von 1517 bis 1518 entstandene Sammelhandschrift gewährt einen Blick in seine Schulzeit. Sie enthält Exzerpte zur griechischen und lateinischen Grammatik und Rhetorik, aus musiktheoretischen Schriften sowie von Petrarca, Guarini, Johannes Reuchlin, Sebastian Brant u.a.
Online seit: 25.06.2015
Das Bändchen enthält eine Sammlung von Orgelwerken und geistlichen Gesängen, darunter auch einige Unikate von Tarquinio Merula, Martin Benn, Jakob Bannwart (Orgelmusik) und Isabella Leonarda (Motetten aus ihrem verschollenen Opus 1). Verfasst wurde die Sammlung „Ad usum Jo: Victoris Ruossingeri Solodorensis. Ao 1656“. Wahrscheinlich war Johann Victor Russinger (1630–1700), damals Kaplan und später Chorherr des St. Ursenstifts in Solothurn, auch der Schreiber. Im 19. Jahrhundert befand sich das Bändchen im Besitz des Solothurner Franziskaners Franz Ludwig Studer (1804–1873) und gelangte später an die Kantonsbibliothek Solothurn.
Online seit: 08.10.2015
Die älteste erhaltene Solothurner Chronik von Anton Haffner (ca. 1535-ca. 1608) ist in verschiedenen handschriftlichen Fassungen überliefert. Diese Fassung hat Anton Haffner eigenhändig um 1577 zu Papier gebracht. Es finden sich auch Anmerkungen von der Hand seines Grossneffen, Franz Haffner (1609-1671), des Verfassers der bekannteren, gedruckten Solothurner Chronik von 1666.
Online seit: 08.10.2015
Diese Handschrift entstand im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts vermutlich im oberrheinischen Raum bzw. in der Schweiz, wie auch der ursprüngliche, mit zahlreichen Einzelstempeln versehene, Einband zeigt. Neben der kommentierten Psalmenübersetzung, die früher Heinrich von Mügeln zugeschrieben wurde, enthält die Handschrift auch die Cantica des Breviers auf Deutsch. Unter welchen Umständen der Band nach Solothurn kam, ist nicht genauer bekannt.
Online seit: 17.03.2016
1457 im oberrheinischen Raum entstanden, enthält diese Handschrift eine bemerkenswert eigenständige Übersetzung der biblischen Weisheitsbücher, die älteste deutsche Übersetzung mehrerer Seneca-Werke und eine ebenfalls eigenständige Übersetzung der Lehre vom Haushaben des Ps.-Bernhard von Clairvaux. Auf welchem Weg der Band nach Solothurn gelangt ist, ist nicht bekannt, allerdings gehörte er bereits im 18. Jahrhundert zum Bestand der Solothurner Stadtbibliothek.
Online seit: 25.06.2015
Die Sammelhandschrift vereint verschiedene, vor allem komputistische und astronomische Abhandlungen (Jakob Twinger von Königshofen, Johannes Münzinger, Johannes de Sacrobosco und andere). Sie wurde zwischen 1388 und 1394 in Strassburg bzw. in Rottweil am Neckar (Württemberg) von Konrad Justinger bzw. Werner Mardersberger geschrieben. Einer der Schreiber, Werner Mardersberger wurde später Leiter der Solothurner Stiftsschule. 1504 gelangte der Band in den Besitz der Solothurner Stiftsbibliothek.
Online seit: 21.12.2009
Zwischen 1438-1443 wurde das Protokoll des Basler Konzils, mit einigen Unterbrechungen, eigenhändig durch den Konzilsnotar Jakob Hüglin (um 1400-1484) geführt. Der Kirchenrechtler Hüglin war ab 1455 bis zu seinem Tod, 1484, Propst des St. Ursenstifts in Solothurn. So gelangte dieses Originalprotokoll zusammen mit anderen Konzilsakten in die Solothurner Stiftsbibliothek.
Online seit: 17.02.2010
1593 von Felix Schmid aus Stein am Rhein zusammengestellt, enthält dieser Sammelband u.a. die reich illustrierte alchemistische Abhandlung Splendor solis und verschiedene Werke von Paracelsus und Leonhard Thurneisser zum Thurn und weitere alchemistische Schriften. Bemerkenswert ist auch der Einband von Hans Ludwig Brem aus Lindau am Bodensee.
Online seit: 08.10.2015
Das Cantatorium stellt einen Auszug aus dem Graduale dar; es enthält die solistischen Messgesänge, die dem Kantor vorbehalten sind. Diese Handschrift des späten 15. Jahrhunderts stammt aus dem Solothurner St. Ursenstift; zeitweise war sie in der Pfarrei Biberist in Gebrauch. Besonders bemerkenswert sind die deutschen Fassungen zweier Hymnen.
Online seit: 21.12.2009
Die Solothurner Historienbibel ist um 1460 in der Werkstatt des Diebold Lauber in Hagenau (Elsass) entstanden. Auftraggeber dieses prestigeträchtigen Werks dürfte Solothurner Stadtschreiber Hans vom Staal (1419-1499) gewesen sein. 1763 gelangte das Buch mit der von Staalschen Familienbibliothek in die Solothurner Stadtbibliothek.
Online seit: 31.07.2009
Ein früher Textzeuge der Sententiae des Petrus Lombardus († 1160), möglicherweise noch zu Lebzeiten des bedeutenden Scholastikers entstanden. Vermutlich in einem elsässischen Skriptorium geschrieben, befand sich sie Handschrift im 15. Jahrhundert im Chorherrenstift Schönenwerd und wurde durch den Buchbinder Woldaricus neu eingebunden.
Online seit: 25.06.2015
Reste einer Alkuinbibel aus dem Dominikanerkloster Bern, die um 1495 durch den Buchbinder Johannes Vatter als Spiegelblätter verschiedener heute in Bern und Solothurn befindlicher Inkunabeln verwendet wurden. Nach Aufhebung des Klosters 1528 gelangte der Trägerband nach Solothurn, zunächst in die Bibliothek des Stifts St. Ursus, nach dessen Aufhebung 1874 in die Kantonsbibliothek, eine der Vorgängerinstitutionen der heutigen Zentralbibliothek Solothurn. Zusammenführung der Fragmente: [sine loco], codices restituti, Cod. 5 (Biblia latina).
Online seit: 12.12.2019
Weniger als zehn Textzeugen der Vulgata-Bearbeitung des Theodulf von Orléans († 821) sind überliefert. Umfangreiche Reste einer solchen Theodulfbibel des 9. Jahrhunderts aus dem Vorbesitz des Solothurner St. Ursenstifts, wo sie im 16. Jahrhundert zerschnitten und als Einbandmaterial benutzt wurde, haben sich im Staatsarchiv Solothurn und in der Zentralbibliothek Solothurn erhalten. Virtuelle Zusammenführung der Fragmente: [sine loco], codices restituti, Cod. 3 (Biblia Theodulfi Fragmenta).
Online seit: 19.03.2015
Das Franziskaner-Graduale ist um 1320-1330 in einem oberrheinischen Skriptorium entstanden. Es stammt aus dem Besitz des Solothurner Franziskanerkonvents. Dort blieb es bis ins 18. Jahrhundert hinein in Gebrauch.
Online seit: 21.12.2009
Der Buchmaler Claudio Rofferio († ca. 1567) war Augustinerchorherr und stammte urspünglich aus dem Aostatal. Er war in verschiedenen Gegenden tätig, so schuf er um 1539 bis ca. 1544 eine Reihe von illuminierten Handschriften für die Zisterzienserabtei Altenberg nahe Köln. Ab ca. 1550 bis nach 1560 war er für verschiedene Klöster und Stifte in der Schweiz tätig wie Beromünster, Muri, Schönenwerd und St. Urban. Für das Chorherrenstift Schönenwerd schrieb und illuminierte er dieses repräsentative Graduale, das auf die Jahre 1556 und 1559 datiert ist.
Online seit: 25.06.2015