Kanonistische und Rechtsschriften wurden aus Effizienzgründen oft im Pecia-Verfahren vervielfältigt, indem eine Vorlage in Lagen getrennt und auf mehrere Abschreiber verteilt wurde. So ist auch der vorliegende Dekretalenkommentar eines erst spät als Bernardus de Montemirato identifizierten „Abbas antiquus“ in drei Teilen entstanden. Die sparsam geschmückte Handschrift ist in einer rasch geschriebenen littera bononiensis geschrieben und gehörte der Bibliothek der Kartause Basel an.
Online seit: 14.12.2017
Eine Fuldaer Sammelhandschrift mit Texten vor allem zum Thema der Buße und Aszetik. Sie kam ähnlich einer Reihe von Fuldaer Isidor-Codices im 16. Jh. nach Basel - möglicherweise, weil einer der enthaltenen Texte auch unter Isidors Namen überliefert ist - und entging so der Verschleppung und Vernichtung der Fuldaer Bibliothek im 30-jährigen Krieg. Die verschiedenen Teile und Textschichten sind in angelsächsischer und karolingischer Minuskel geschrieben und in Fulda sowie seinem Umfeld bis hin nach Mainz entstanden. Der vermutlich noch karolingische Ledereinband wurde in späterer Zeit insbesondere durch das Entfernen der Buchdeckel stark verändert. Offenbar in Basel wurde die ehemals erste Lage (Paenitentiale Theodori) mit deutlich kleinerem Format aus der Sammlung entfernt. Sie trägt heute die Signatur N I 1: 3c.
Online seit: 17.03.2016
Die in Bourges entstandene merowingische Sammelhandschrift ist aus ursprünglich sechs selbständigen Teilen zusammengesetzt, die von verschiedenen, oft nicht sehr geübten Händen in verschiedenen Etappen geschrieben wurden. Bei den knapp dreissig Einzelstücken handelt es sich mehrheitlich um Texte aus grammatikalischen, patristischen, komputistischen und medizinischen Schriften. Die längeren Stücke sind unterbrochen von zahlreichen weiteren Exzerpten, die teilweise auch in Tironischen Noten verfasst sind. Vom nur unvollständig erhaltenen dritten Teil befindet sich heute ein Quaternio in Paris (BN lat. 10756). Eine Besonderheit stellt der Palimpsest im fünften Teil dar, dessen darunterliegenden Texte vermutlich im 7. Jh. bzw. in der zweiten Hälfte des 5. Jh. in Italien entstanden sind.
Online seit: 17.03.2016
Der vorliegende Band aus 25 Blättern wurde zwischen 1910-1916 hergestellt, um acht Fragmente aus fünf griechischen Pergamenthandschriften zu bewahren. Die Fragmente, beinahe alle Palimpseste, waren um 1896 im Einband eines unidentifizierten syrischen Evangeliums aus Harput (Anatolien) gefunden worden. A: Fragm. 1-2 (4. Jh. ex / 7. Jh. in): Teile des Kap. 15 der Didascalia apostolorum; B: Fragm. 3-4 (6. Jh.): Teile der Kap. 3-4 des Briefes von Paulus an Timotheus; C: Fragm. 5, in äusserst schlechtem Konservierungszustand: Inhalt und Datierung unbekannt; D: Fragm. 6 (7. Jh.): Teile des Prologes und Anfang der Scholien von Buch 24 der Ilias; E: Fragm. 7-8 (7. Jh.): Teile der Psalmen 108, 114 und 115. Der Inhalt der unteren Schriften der Palimpseste ist nicht bekannt und nicht datiert.
Online seit: 10.12.2020
Verschiedene Schreiber haben zu den Abschriften von Werken von Horaz, Vergil, Persius und Statius, die im CB 90 vereinigt sind, beigetragen. Diese humanistischen Schriften aus dem 15. Jahrhundert zeugen von der Rezeption der lateinischen Autoren im Italien der Renaissance. Zwei Blätter am Ende der Handschrift sind Palimpseste: ein Brief der Heroides von Ovid (von Sappho an Phaon) und ein Auszug der Epigramme von Martial, die auf den biblischen Text des Buches von Tobias übertragen wurden.
Online seit: 21.12.2009
Der wahrscheinlich auch in der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier entstandene Codex gehörte sicher der Benediktinerabtei, wie das Ex libris auf f. 1r ausweist. Er enthält unter anderem den Liber antiquitatum biblicarum, der die biblische Geschichte von Adam bis König Saul, also von Buch Genesis bis Buch Samuel erzählt, ein Werk, das Philo von Alexandria (1. Jh. nach Chr.), dem hellenistischen Philosophen jüdischer Kultur zu Unrecht zugeschrieben wurde; ferner Auszüge der Carmina des Poeten und Bischofs von Tours Hildebert von Lavardin (1056-1133).
Online seit: 18.12.2014
Das Medizinhandbuch von Gariopontus, der in der Mitte des 11. Jh. in Salerno tätig war, stellte mehrere im lateinischen Sprachraum schon länger bekannte Schriften systematisch geordnet von Kopf bis Fuss in sieben Büchern zusammen (Galen‘s Ad Glauconem de medendi methodo I-II mit einem ps.-galenischen Liber tercius, der Aurelius und der Esculapius stammten ursprünglich von Texten von Soranos von Ephesus und ein Ausschnitt aus der Therapeutica von Alexander von Tralles). Das Werk übte einen grossen Einfluss auf die Schule von Salerno aus. Ist in mehr als 65 Handschriften überliefert und wurde noch im 16. Jh. dreimal gedruckt. Die Bodmer Handschrift aus dem frühen 12. Jahrhundert weist, wie viele andere Textzeugen, zahlreiche Glossen auf.
Online seit: 22.03.2012
Dieser Einsiedler Codex enthält den Brief Alexanders an Aristoteles, das Leben Karls des Grossen von Einhard sowie Eberwinus' Bericht über das Leben des Eremiten Simeon von Trier. Diese Handschrift, die im ersten Drittel des 10. und in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts geschrieben wurde, könnte in St. Gallen aber auch in West- oder Süddeutschland entstanden sein.
Online seit: 31.07.2009
Diese Handschrift besteht aus zwei Teilen, die erst im 14. Jahrhundert in Einsiedeln zusammen gebunden und von Heinrich von Ligerz annotiert wurden. Der erste Teil (1-137), der drei Werke Priscians und eines von Rufinus enthält, ist im 9./10. Jahrhundert vermutlich in der Schweiz oder in Deutschland entstanden. Der zweite Teil (139-318) enthält Werke von Isidor und ist zum Teil ein Palimpsest. Er wurde im 8./9. Jahrhundert in Oberitalien oder in der Schweiz geschrieben, vermutlich im gleichen Skriptorium wie der Cod. Sang. 908.
Online seit: 19.12.2011
Dieser Codex enthält zunächst Werke Augustins: 1r-27v den Liber de gratia et libero arbitrio, 28r-63r Briefe von und an Augustin De praedestinatione und 63r-93r den Liber secundus de dono perseverentiae. Danach folgt der erst 1127 verfasste Tractatus de gratia et libero arbitrio des Zisterzienserabtes Bernhard von Clairvaux. Die Seiten 1-80 sind Palimpseste. Der Buchschmuck beschränkt sich auf etwas unbeholfen verzierte rote Initialen und Anfangszeilen zu Anfang der jeweiligen Bücher, rot untermalte Majuskeln und eine Federzeichnung auf 93r. Auf 111r steht wie bei Cod. 138 ein späterer Besitzeintrag, das Schriftbild erinnert an Cod. 90.
Online seit: 04.10.2011
Der Hauptteil dieses Codex enthält Hugo von St. Viktors Schrift De sacramentis fidei christianae (10r-147r). Davor stehen zwei kurze Traktate über den Antichrist (Ps.-Augustinus 1r-6v und Petrus Damianus 6v-10r), danach eine Sentenzensammlung und Auszüge aus Hrabanus Maurus' De universo. 1-44 sind mit wenigen Ausnahmen Palimpseste. Die hinteren Seiten haben vermehrt grosse Löcher und Risse oder sind teilweise abgeschnitten, eine Seite zwischen 10 und 11r fehlt ganz. Das Schriftbild ist von mehreren Tinten- und Handwechseln geprägt, die Linierung ist uneinheitlich. Bis auf einfache rote und schwarze Initialen und rubrizierte Zeilen gibt es keinerlei Buchschmuck; 112v enthält ein paar Randkritzeleien. Der Codex enthält keinen eindeutigen Nachweis für die Entstehung in Engelberg, weist aber einige Ähnlichkeiten mit den unter Abt Frowin (1143-1178) entstandenen Bänden auf.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift enthält zwei unvollständige Texte in einem Einband aus dem 19. Jahrhundert. Dabei handelt es sich einerseits um das Horologium Sapientiae von Heinrich Seuse (1-66), einen Text, der in Konstanz entstand und im Spätmittelalter eine weite Verbreitung genoss, andererseits um Francesco Petrarcas De Vita Solitaria (67-116). Der erste Text ist eine Abschrift aus Italien auf Pergament, die auf das Ende des 14. oder den Anfang des 15. Jahrhunderts datiert werden kann und von einer Hand in einer gotischen Halbkursiven in zwei Spalten geschrieben wurde. Sie wurde auf palimpsestiertem Pergament geschrieben, welches ursprünglich juristische Texte enthielt, die im 13. Jahrhundert geschrieben wurden. Der zweite Text von einer anderen Hand aus dem französischen oder Schweizer Raum enthält einen Text von Petrarca in einer Bastarda in zwei Spalten, die ins 15. Jahrhundert zu datieren ist. Beide Texte enthalten Fleuronnée-Initialen und Manikeln.
Online seit: 10.10.2019
An der Entstehung der einspaltigen, schmucklosen Gebrauchshandschrift mit Texten Augustins und Isidors von Sevilla waren zahlreiche Hände beteiligt; als Beschreibstoff dienten qualitativ unterschiedliche Pergamente, von denen einige wiederverwendet sind. Die Handschrift ist im Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 aufgeführt (Min. 17, f. 306v. Im 15. Jahrhundert erhielt der Kodex, wie zahlreiche andere, einen neuen Ledereinband mit Metallbuckeln und zwei Schliessen; als hinteres Spiegelblatt diente ein Fragment eines neumierten Missales aus dem 12. Jahrhundert.
Online seit: 25.06.2015
Vermutlich auf der Reichenau entstandene Abschrift des ersten Buchs von Gregors Homiliae in Ezechielem. Der Band wird bereits im Bücherverzeichnis von Allerheiligen von 1096 erwähnt (Min. 17, f. 306v). Der Einband stammt im wesentlichen aus der Entstehungszeit.
Online seit: 31.07.2009
Liturgische Sammelhandschrift mit Texten aus dem 9. bis 12. Jahrhundert, mit der Zeichnung der Sternenuhr des Pacificus von Verona
Online seit: 31.12.2005
Bedeutende Palimpsest-Handschrift (mit zweifach beschriebenen Blättern) mit den ältesten erhaltenen Texten der alttestamentlichen Bücher Ezechiel, Daniel und der kleinen Propheten. Obere Schrift in rätischer Minuskelschrift aus der Zeit um 800 (Rätien oder St. Gallen): Predigten des Caesarius von Arles (470/71-542), weitere Homilien und Sermones (Predigten), Traktate, Orationen und Lektionen. Untere, teilweise schwer lesbare Schrift in römischer Halbunzialschrift aus Norditalien: nur fragmentarisch erhaltene lateinische Bibeltexte der alttestamentlichen Bücher Ezechiel, Daniel und der kleinen Propheten.
Online seit: 09.12.2008
Frühe homiletische Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen, geschrieben auf ungeschmeidiges, schlecht geglättetes, ungleich geschnittenes und schadhaftes, bereits früher schon beschriebenes Pergament noch in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts mit den Predigten des Caesarius von Arles und den Synonyma des Isidor von Sevilla. Untere (merowingische) Schrift: bedeutende Abschrift der Weisheitsbücher des Alten Testamentes, geschrieben um 700 in Südfrankreich oder Spanien. Gehört zu den ältesten Büchern, die aus dem Kloster St. Gallen überliefert sind.
Online seit: 09.12.2008
Palimpsest-Handschrift mit Texten aus dem 8. (obere Schrift) und 5. Jahrhundert (untere Schrift). Auf eine in römischer Unzialschrift geschriebene textgeschichtlich sehr bedeutende fragmentarische Abschrift aus Italien mit Passagen aus den Büchern 1 bis 6 des Werks Divinae institutiones (Göttliche Unterweisungen), verfasst vom römischen Schriftsteller Lucius Caelius Firmianus Lactantius (um 250 – 325) aus dem 5. Jahrhundert wurden im 8. Jahrhundert vermutlich in St. Gallen die Dialogi von Gregor dem Grossen und kürzere theologische Texte von Augustinus, Isidor von Sevilla und weiteren (meist unbekannten) Autoren geschrieben.
Online seit: 09.12.2008
Sammelhandschrift mit vorwiegend theologischen Texten sowie, als umfangreichstem Teil (p. 61–212), dem Vocabularius Ex quo. Die übrigen Werke sind ein Kommentar zum Hymnar, in dem sich je eine Hymnenstrophe und die dazugehörige Erläuterung abwechseln (p. 1–56), ein kurzer Trakat De humani cordis instabilitate (p. 57–60), Predigten (p. 212–229, 240–268 und 268–273), die Vita des Albertus Siculus (p. 230–239), das Speculum humanae salvationis (p. 274–335), ein kurzer Traktat über Laster und Tugenden, Etymachia oder Lumen animae genannt (p. 335–345), Exzerpte aus Hieronymus, Augustinus und anderen (p. 346–368) sowie das Speculum ecclesiae des Hugo de S. Caro (p. 370–391). Letzterer Text ist auf palimpsestiertem Pergament geschrieben, die untere Schrift ist eine Rotunda. Vier Fleuronnée-Initialen in rot und blau des unteren Textes (p. 372, 373 und 375) sind erhalten geblieben. Auf den letzten Seiten Responsorien für Weihnachten (Descendit de celis deus verus), Markustag (Beatissimus Marcus discipulus) und Commune plurimum martyrum (Viri gloriosi sanguinem fuderunt), ferner der Oster-Tropus (Quem queritis), mit Melodien in Quadratnotation auf vier Linien (p. 392–394). Die Handschrift besteht aus Pergament und Papier, teilweise sogar innerhalb einer Lage gemischt. Spätestens seit 1553/64 befand sich der Codex im Kloster St. Gallen (Bibliotheksstempel p. 60).
Online seit: 23.06.2016
Lebensgeschichten altrömischer Heiliger, darunter die einzig hier erhaltene Vita von Papst Gregor dem Grossen, verfasst von einem anonymen Mönch aus dem englischen Kloster Whitby.
Online seit: 14.09.2005
Sammelhandschrift, geschrieben grösstenteils im 9. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. Die Handschrift enthält neben kürzeren Texten komputistisch-chronologischen, homiletischen und liturgischen Inhalts als Hauptteile eine Abschrift des Bussbuchs (Poenitentiale) des Bischofs Halitgar von Cambrai († 830), Auszüge aus der Ordensregel des Fructuosus von Braga (7. Jahrhundert) sowie des von einem unbekannten Autor irischer Provenienz verfassten Traktats De duodecim abusivis saeculi, der lange Cyprianus von Karthago zugeschrieben worden war.
Online seit: 21.12.2009
Eine bedeutende Rechtshandschrift aus Rätien: Die Lex Romana Curiensis mit den einzig hier erhaltenen Capitula des Bischofs Remedius von Chur aus der Zeit um 800
Online seit: 31.12.2005
Notker der Deutsche, Althochdeutsche Übersetzung und Kommentierung von De nuptiis Philologiae et Mercurii des Martianus Capella; zwei Evangelienkommentare 12. und 13. Jht. Lateinisch-althochdeutsche Übertragung und Kommentierung der ersten zwei Bücher des Werks Die Hochzeit der Philologie mit Merkur von Martianus Capella († nach 439) durch den St. Galler Mönch Notker den Deutschen, Abschrift des 11. Jahrhunderts; Abschriften des 12. respektive 13. Jahrhunderts von zwei Kommentaren zu den Evangelien; Der Martianus-Capella-Teil ist ein Palimpsest, grösstenteils über älteren, kaum mehr lesbaren Text mit den Institutiones Grammaticae des Priscianus von Caesarea geschrieben.
Online seit: 12.12.2006
„Der König der Palimpseste“: Wiederbeschriebene Pergamentfragmente der Spätantike. Palimpseste sind Schriftstücke, die nach (versuchter) Beseitigung einer ersten Schrift ein zweites oder (wie nicht selten im Codex Sangallensis 908) ein drittes Mal beschrieben wurden. Die grosse wissenschaftliche Bedeutung von Palimpsesten liegt in der Regel in der älteren Schrift; nur auf diese Art sind verschiedene Texte der Antike auf uns gekommen. Der Band, vom Bibliothekar Pater Ildefons von Arx vor und nach 1800 zusammengestellt aus Fragmentblättern, die er aus verschiedenen Handschriften seiner Klosterbibliothek abgelöst hatte, enthält unter vielen anderen Texten die älteste Fassung der Mulomedicina des Vegetius (5. Jht.), die einzig hier überlieferten Gedichte und Prosaschriften des Spaniers Flavius Merobaudes (5. Jht.) oder die so genannten St. Galler Orakelsprüche („Sortes Sangallenses“; 6. Jht.).
Online seit: 12.12.2006
Das palimpsestierte Abba-Ababus-Glossar, eine der ältesten Handschriften der Stiftsbibliothek, die noch in Buchform erhalten ist. Das Glossar, in dem ein lateinisches Wort durch ein anderes erklärt wird, wurde wohl im Kloster Bobbio über ältere Texte aus dem 5. Jahrhundert geschrieben. Die unteren, unterschiedlich gut lesbaren Texte enthalten Bruchstücke der Psalmen und des Buchs Jeremias aus dem alten Testament oder Auszüge aus Werken des Grammatikers Donatus und des römischen Dichters Terenz. Mit der Miniatur eines Rhetors in Rednerpose.
Online seit: 09.12.2008
Fragmenten-Sammelband I der Stiftsbibliothek St. Gallen („Veterum Fragmentorum manuscriptis codicibus detractorum collectio tomus primus“). Enthält neben vielen anderen Einzelblättern und Bruchstücken textgeschichtlich bedeutende Fragmente der Aeneis und der Georgica des Vergil aus dem späten 4. Jahrhundert (11 Blätter und 8 kleine Streifen), 17 kleinere und grössere Textstücke einer vorhieronymianischen Vetus-Latina-Fassung der Evangelien aus dem frühen 5. Jahrhundert, Fragmente einer Abschrift der Komödien des Terenz aus dem 10. Jahrhundert, Urkunden aus dem 9. bis 15. Jahrhundert, kleine Textfragmente in hebräischer Schrift sowie den „St. Galler Glauben und Beichte II“ (Beichtformel mit Glaubensbekenntnis aus dem 11. Jahrhundert). Pater Ildefons von Arx (1755-1833) stellte diesen Sammelband im Jahre 1822 zusammen und widmete ihn seinem ehemaligen Vorgesetzten, Klosterbibliothekar Pater Johann Nepomuk Hauntinger (1756-1823).
Online seit: 31.07.2009
Dieses kleinformatige siddur für den persönlichen Gebrauch kann als vademecum für das religiöse und gemeinschaftliche jüdische Leben charakterisiert werden. Es ist in drei Teile geteilt, die sich auf die Liturgie, auf die jüdischen Zeremonien und, im dritten Teil, auf verschiedene Themen beziehen. Letzterer enthält unter anderen wichtigen Texten eine seltene und faszinierende Liste von Büchern und Incipits der Kapitel der 24 biblischen Bücher, mit hebräischen und lateinischen Namen, geschrieben in hebräischen Schriftzeichen.
Online seit: 13.06.2019