Der Band enthält unter anderem Konzilsschriften, der letzte Traktat wird als noviter compilatus bezeichnet. An der Niederschrift sind verschiedene Hände aus dem 2. Viertel des 15. Jahrhunderts beteiligt. Die letzte beschriebene Seite ziert ein Titulus crucifixi in drei Sprachen, geschrieben in Majuskeln „byzantinischer“ Tradition, die sich während der Konzilszeit von Italien aus in oft bizarren Formen verbreitet haben. Löcher im Vorderdeckel und Rostspuren auf dem abgelösten vorderen Spiegelblatt weisen den Band als ehemals einer Kettenbibliothek zugehörig aus.
Online seit: 19.03.2015
Die Handschrift versammelt anti-hussitische Traktate der Theologen Stanislaus de Znoyma (-1414), Simon de Tišnova (1370-1432) und Petrus de Pulka (1370-1425). Obwohl der letzte Titel des ersten Traktates 1431 als Datum der Kopie angibt, wurde die gesamte Handschrift im Verlauf des zweiten Viertels des 15. Jahrhunderts geschrieben. Das Papier enthält Wasserzeichen. Eine zum Hauptkopisten zeitgenössische Hand hat am Anfang des Bandes ein Inhaltsverzeichnis und am Ende eine Liste der hussitischen Thesen mitsamt ihren Widerlegungen hinzugefügt. Dieselbe Hand schliesst die Handschrift mit einem Gedicht ab, das die Plünderungen der Soldaten verurteilt. Die Handschrift befand sich im Besitz des Dominikanerkonvents von Basel. Der antike, blindgestempelte Schweinsledereinband war ursprünglich angekettet und mit einer Schliesse versehen. Der Hinterdeckel enthält ein Pergamentfragment; der Vorderdeckel enthielt einst das Fragment eines französischen Gedichtes.
Online seit: 04.10.2018
Der Band mit Quaestionen des Wiener Theologen Iodocus Gartner (bezeugt zwischen 1424 und 1452) stammt aus dem Besitz von Albertus Loeffler (Mitte 15. Jh.) und war Teil der Kettenbibliothek des Basler Dominikanerkonventes.
Online seit: 26.09.2017
Die Handschrift unbekannter Herkunft aus dem beginnenden 13. Jahrhundert enthält monastische und kanonistische Schriften, darunter beispielsweise das Klosterregularium, das Benedikt von Nursia 529 für sein Kloster Monte Cassino erlassen hatte, die Regula pastoralis Gregors des Grossen über das Ideal des (weltgeistlichen) Seelenhirten aus dem späten 6. Jahrhundert oder die Kurzfassung eines Teils des Decretum Gratiani aus dem 12. Jahrhundert.
Online seit: 26.09.2017
Die Handschrift mit Lehrtexten zu den Sentenzen des Scholastikers Petrus Lombardus entstand 1399/1400 in Wien, geschrieben von Heinrich von Rheinfelden während seines Studiums an der dortigen Universität. Zusammen mit dem Schreiber gelangte der Band später in den Basler Predigerkonvent, in dessen Bibliothek er eingegliedert wurde.
Online seit: 22.03.2018
Hymnen- und Sequenzenkommentar, geschrieben im Jahr 1443 in Isny von Ulrich Bentz von Winterthur, der 1444/1445 in Erfurt als immatrikulierter Student bezeugt ist. Der Text hängt eng mit einer Basler Handschrift aus dem 14. Jahrhundert zusammen, Parallelüberlieferungen finden sich in verschiedenen süddeutschen Handschriften. Spuren am hinteren Deckel weisen den Band als liber catenatus aus.
Online seit: 25.06.2015
Seit dem 13. Jahrhundert hatten die Quatuor libri sententiarum, eine von Petrus Lombardus Mitte 12. Jahrhundert zusammengestellte Sammlung von Lehräusserungen der Kirchenväter zu wichtigen theologischen Problemen, an den theologischen Fakultäten den Status eines Handbuches. Sie waren grundlegender Teil des Grundstudiums und wurden in Vorlesungen und Kommentaren intensiv interpretiert. Die im 14. Jahrhundert entstandene Handschrift aus der Kettenbibliothek des Basler Dominikanerkonventes enthält Kommentare unter anderem von Heinrich de Cervo, Wilhelm von Ockham oder Jakobus von Altavilla.
Online seit: 19.03.2015
Der Sammelband enthält theologische Traktate, darunter verschiedene Texte Johannes Gersons (1363-1429). Der Band wurde von Alfred Löffler (1416-1462) geschrieben. Der Schreiber, der ursprünglich aus Rheinfelden stammt und 1445 in den Basler Dominikanerkonvent eintrat, bittet an mehreren Stellen in der Handschrift darum, für ihn zu beten. Er nennt auch einzelne Jahreszahlen (1454, 1456) sowie Orte der Niederschrift. Letzteres sind die Dominikanerinnenklöster Steinbach und Himmelskron bei Worms, wo Löffler in den betreffenden Jahren als Beichtvater tätig war. Als er nach Basel zurückkehrte, brachte er wahrscheinlich auch diesen Band mit sich, der Eingang in die Bibliothek des Basler Predigerklosters fand und nach der Reformation in die Universitätsbibliothek kam.
Online seit: 18.06.2020
Ein Grossteil der Handschrift wurde vom Basler Dominikaner Heinrich von Rheinfelden (†1433 oder später) während seiner Studienzeit in Wien im ausgehenden 14. Jahrhundert geschrieben. Im Kodex sind diverse theologische Schriften früher Wiener Theologen versammelt (die Universität Wien war 1365 gegründet worden). Darunter sind breit rezipierte Autoren wie beispielsweise Heinrich von Langenstein (†1397), aber auch Autoren wie die Theologen und Universitätsrektoren Stefan von Enczensdorf (†1405) oder Johannes von Russbach (†1417), von denen keine Texte ausserhalb dieser Handschrift bekannt sind. Heinrich von Rheinfelden dürfte den Kodex selber ins Basel Dominikanerkloster mitgebracht haben, wo er in die dortige Bibliothek einsigniert wurde und aus deren Bestand er nach der Reformation in die Basler Universitätsbibliothek kam.
Online seit: 13.06.2019
Sentenzenkommentar des dominikanischen Theologen Robertus Holcot (ca. 1290-1349), der die von Petrus Lombardus angestossenen theologischen Probleme kritisch erörtert. Robertus Holcot hielt in Oxford bibeltheoretische Vorlesungen und stand bei seinen Zeitgenossen in hohem Ansehen. Der Band, ein ehemaliger catenatus aus dem Baseler Dominikanerkonvent, entstand zwischen 1429 und 1431.
Online seit: 26.09.2017
Zwar fehlt ein Besitzeintrag, aber das alte Titelschild mit seiner roten Signatur sowie die Spuren einer ehemaligen Katenierung weisen den Band in die Nähe der Handschriften aus dem Basler Domstift. Auch fällt die Niederschrift des datierten zweiten Teils in die Amtszeit des bibliophilen Bischofs Johannes von Venningen (reg. 1458-1478). Der Band enthält die Sentenzen des Taio (gestorben 682) und Gregors des Grossen Evangelienpredigten und ist verschiedentlich mit kleinen Groteskfiguren, Händchen und Buchstaben mit verlängerten Schäften geschmückt.
Online seit: 14.06.2018
Der Ende des 14. Jahrhunderts aus dem Judentum zum katholischen Glauben konvertierte Bischof Paulus von Burgos verfasste die Additiones zur Postilla Nicolaus' von Lyra und das Scrutinium scripturarum zum Beweis dafür, dass der Glaube an Christus dem literalen Verständnis des Alten Testamentes entspricht. Die Handschrift entstand 1436/37 und stammt aus dem Basler Dominikanerkloster.
Online seit: 20.12.2016
Die Handschrift ist aus drei ursprünglich selbstständigen Teilen zusammengesetzt, die auf das 10. und 11. Jahrhundert datieren. Sie enthält Paulusbriefe, die Glossen des Sedulius Scottus zu den Paulusbriefen sowie die Schlussbücher des Neuen Testaments. Das Buch wurde im 15. Jahrhundert vom Basler Domkaplan und Dompropsteischaffenden Heinrich Gügelin von Rheinfelden einem nicht näher definierten Basler Kloster geschenkt.
Online seit: 22.06.2017
Die von mehrere Händen verfasste Pecienhandschrift enthält, mit kleinen Auslassungen, die Quaestiones disputatae (ohne De malo) sowie 11 Quodlibeta (Nr. 12 fehlt, ebenso Teile von Nr. 8) des Thomas von Aquin. Die Handschrift stammt aus dem Basler Dominikanerkloster und gehörte Johannes und Hugo von Münchenstein, beide zeitweilig Prioren des Basler Klosters. In den Spiegeln finden sich Urkunden des Basler Konzils von 1440.
Online seit: 21.12.2010
Die Handschrift aus dem Basler Dominikanerkloster enthält Quodlibeta und Quaestiones von Nikolaus Trivet und Thomas Sutton, zweier wichtiger Exponenten der Oxforder Dominikanerschule im ausgehenden 13. und beginnenden 14. Jahrhundert. Das dünne Pergament weist zahlreiche kleine Defekte und an manchen Stellen geflickte Risse auf, die sechste Lage ist falsch eingebunden. Die Innenseiten der Holzdeckel des ehemaligen Kettenbandes sind mit Fragmenten überzogen.
Online seit: 20.12.2016
Der Band aus dem Basler Dominikanerkloster enthält den zweiten Teil (Macula bis Zona) der Distinctiones sacrae scripturae des Mauritius Hibernicus, eine alphabetische Liste biblischer Begriffe mit deren verschiedenen Bedeutungen und Deutungsmöglichkeiten. Des Weiteren sind im vorderen Deckel bzw. als Schmutzblatt Fragmente aus zwei Dominicus-Viten – der des Constantinus de Urbe Vetere sowie der des Theodoricus de Apolda – eingefügt.
Online seit: 14.06.2018
Sammelhandschrift aus dem Basler Dominikanerkloster, geschrieben im 14. Jahrhundert von einer Hand. Der ehemalige liber catenatus enthält einen Hohelied-Kommentar des Thomas-Schülers Aegidius Romanus (um 1243-1316), einen Kommentar des Dominikaners Nicolaus de Gorran (1232-ca. 1295) zu den kanonischen Briefen sowie eine sekundär Johannes de Sancto Geminiano (ca. 1260-ca. 1332) zugewiesene Postilla zu den Ecclesiastes.
Online seit: 20.12.2016
Mehrteilige exegetische Handschrift, geschrieben von verschiedenen Händen Ende 13. und Anfang 14. Jahrhundert. Der Band besteht aus unterschiedlich beschaffenem Pergament, ein Riss in Blatt 27 ist mit weisser und grüner Seide sorgfältig genäht. Vor allem im dritten Teil der Handschrift finden sich Notizen und Korrekturen. Der ehemalige liber catenatus stammt aus dem Basler Dominikanerkloster.
Online seit: 20.12.2016
Die im Jahr 1479 durch Johannes Gipsmüller vollendete Handschrift enthält die gesammelten und durch Papst Innozenz anerkannten Consuetudines Ordinis Cartusiensis, die „Gebräuche“ der Kartäusermönche, sowie die zusätzlichen durch die Generalkapitel erarbeiteten Beschlüsse und Verordnungen der Statuta antiqua und der Statuta nova. Dem Band vorgebunden ist eine Darstellung des Martyriums der heiligen Barbara.
Online seit: 26.09.2017
Juristische Handschrift aus dem Besitz des Basler Rechtsgelehrten Arnold Zum Luft (1453-1517). Die Handschrift entstand in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts in Bologna und enthält das Digestum vetus, den ersten Teil der spätantiken Überlieferung des geltenden Rechts, mit den von Franciscus Accursius zusammengestellten erläuternden Glossen. Die Handschrift weist neben einer arabischen eine römische, teilweise vigesimale, Zählung auf.
Online seit: 26.09.2017
Wie C I 1 stammt auch diese im 14. Jahrhundert in Bologna entstandene juristische Handschrift aus dem Besitz des Arnold Zum Luft (1453-1517). Sie enthält das Digestum novum mit den Glossen des Accursius, also den vierten und letzten Teil des Digestenkorpus mit der altrömischen Rechtsliteratur. Die Handschrift ist reich geschmückt mit Titelminiaturen und figürlichen Initialen.
Online seit: 26.09.2017
Kanonistische Handschrift mit der Lectura super librum sextum Decretalium von Dominicus de Sancto Geminiano. Geschrieben wurde der Band 1439 von Johannes Berwenstein für den an der Basler Konzilsuniversität lehrenden Peter Zum Luft, der seine umfangreiche Büchersammlung später seinem Neffen Arnold Zum Luft vermachte.
Online seit: 26.09.2017
Die Handschrift aus dem 2. Viertel des 15. Jahrhunderts enthält die Lectura super Clementinas von Johannes de Imola und stammt aus der umfangreichen Bibliothek des Basler Juristen Arnold Zum Luft (1453-1517). Der Band, ein ehemaliger catenatus, enthält Initialen von derselben Hand, wie sie auch in C I 21 am Werk war.
Online seit: 26.09.2017
Der schmale Pergamentband aus dem Basler Predigerkloster enthält Buch I-V von Albertus Magnus' De vegetabilibus et plantis. Dieses Werk in eigentlich sieben Büchern – von denen hier zwei fehlen – stellt einen kleinen Teil aus dem ausserordentlich umfangreichen Opus des Kirchenlehrers und Universalgelehrten dar, dessen Ruhm schon bald nach seinem Tod von seinem Schüler Thomas von Aquin überflügelt wurde. Der abgenutzte Einband weist Spuren auf, die vermuten lassen, dass es sich bei dem Buch um einen liber catenatus gehandelt hat.
Online seit: 14.12.2018
Dieser Sammelband aus zwei Teilen aus dem 13. Jahrhundert enthält eine lateinische Übersetzung der ersten zwei Bücher von Aristoteles' Metaphysik. Eine erste Hand beschrieb die neun ersten Blätter des Bandes in einer zur kursiven neigenden Textura; der grösste Teil aber wurde von einem zweiten Kopisten geschrieben, der sich einer Textura bediente. Die Handschrift enthält zahlreiche Glossen und Marginalnotizen aus dem 13. Jahrhundert, wovon einige, die sich teilweise auf die Übersetzung des Aristoteles-Textes beziehen, durch Rubrizierung betont sind. Alte Signaturen stellen eine Verbindung zum Dominikanerkonvent von Basel her. Der Einband aus dem 14./15. Jahrhundert war ursprünglich angekettet und besass zwei Schliessen. Papier- und Pergamentfragmente aus dem 13 und 14. Jahrhundert wurden auf dem vorderem Spiegelblatt und dem Vorsatzblatt benutzt.
Online seit: 04.10.2018
Die Werke Vergils (Bucolica, Georgica, Aeneis) in der norditalienischen Handschrift aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts sind vom Kommentar des Servius begleitet. Die Handschrift gehörte dem einflussreichen Florentiner Humanisten Coluccio Salutati, der auf den Rändern Vergils Werke ebenfalls kommentierte. Nach Basel kam sie wohl mit den Büchern des Dominikaners Johannes von Ragusa, der hier in führender Stellung am Konzil teilnahm. Nach seinem Tod gelangte sie in das Basler Dominikanerkloster.
Online seit: 19.03.2015
Der Sammelband F II 29 besteht aus sieben Teilen: Die Teile I-III (Bl. 2-99), IV (Bl. 100-121) und VI-VII (Bl. 181-237) enthalten Aristoteles-Kommentare des Thomas v. Aquin: Super libros Physicorum; Super libros Posteriorum Analyticorum; Super libros De Anima; Teil V (Bl. 122-180) enthält den Kommentar des Adam von Bockfeld zu Aristoteles' Metaphysica Nova. Die Hs. stammt aus dem Basler Dominikanerkonvent (Besitzvermerk Bl. 179vb).
Online seit: 22.03.2012
Der Sammelband besteht aus vier ursprünglich selbständigen Teilen: Teil I enthält Schriften des Hervaeus Natalis, Teil II die Schrift super sex principia des Albertus Magnus, Teil III Schriften des Petrus de Alverni und Teil IV zwei – vielleicht nur in dieser Hs. überlieferte - anonyme Schriften sowie den Traktat De medio demonstrationis des Aegidius Romanus. Die Hs. stammt aus dem Basler Dominikanerkonvent.
Online seit: 31.03.2011
Der im 13. Jahrhundert von wohl zwei sich abwechselnden Händen französischer Herkunft geschriebene Band enthält verschiedene astrologische Schriften hellenistisch-arabischen Ursprungs in der lateinischen Übersetzung des Johannes von Sevilla: etwa das Centiloquium Ptolemaei, ebenso wie Texte von Māšā'allāh, Alfraganus und Albumasar. Die Handschrift gehörte zur Kettenbibliothek des Basler Dominikanerkonventes.
Online seit: 19.03.2015
Der Band enthält zwei Kommentare der aristotelischen Libri physicorum, die von Friedrich von Nürnberg sowie von Johannes Buridanus stammen. Albrecht Löffler aus Rheinfelden schrieb sie im Jahr 1439 während seines Studiums an der Universität Heidelberg. Später trat er in den Dominikanerorden ein und hinterliess die Handschrift dem Basler Dominikanerkloster, wo sie in die Kettenbibliothek aufgenommen wurde.
Online seit: 26.09.2017
Albertus Löffler war der produktivste Schreiber des Basler Dominikanerkonvents. Die einzige Handschrift rhetorischen Inhalts von seiner Hand enthält die so genannte Summa Iovis und Werke des Nikolaus de Dybin. Er kopierte sie in seiner Studienzeit in Heidelberg in den Jahren 1438 und 1439. Der Sammelband gelangte in die Kettenbibliothek des Basler Dominikanerkonvents.
Online seit: 19.03.2015
Ovids Epistolae ex Ponto gelangten aus der Bibliothek des Basler Barfüsserklosters in das berühmte Museum Faesch am Petersplatz. Auch für die Editionsgeschichte dieser Briefe aus dem Exil ist dieser Textzeuge wichtig und nicht zuletzt dadurch interessant, dass er lange als verschollen galt, obwohl das kleine Büchlein, das als Besonderheit auch noch die alte Eisenkette aufweist, mit der es einst in der Franziskanerbibliothek an einem Lesepult festgemacht gewesen sein muss, gar nie wirklich abhanden gekommen war.
Online seit: 26.09.2024
Die altfranzösische Bible du XIIIème siècle wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jh. in Paris zusammengestellt. Die in der Bugerbibliothek Bern aufbewahrten zwei Teile (Cod. 27/28) zählen zu den ältesten erhaltenen Exemplaren; sie sind unabhängig voneinander wohl in Südfrankreich entstanden. Cod. 28, dessen Spuren im 14. Jh. nach Valencia weisen, enthielt einmal 52 erstklassige Miniaturen, von denen heute sechs verloren sind.
Online seit: 07.10.2013
Guillaume de Machaut gehört zu den bedeutendsten Dichtern und Komponisten des französichen Mittelalters. Sein Werk ist in der Burgerbibliothek Bern durch eine von der Ausstattung her erstklassige Handschrift vertreten: So sind die 13 spaltenbreiten Miniaturen wie auch zahlreiche der Initialen polychrom und mit Blattgold verziert. Für die Musikgeschichte wichtig ist die durch ein Schreiberkolophon datierbare Handschrift ferner wegen der Noten, die einigen der Lieder beigeben sind.
Online seit: 20.12.2012
Jean Joly (Guardian im Franziskanerkloster Freiburg 1467-1469, 1472-1478, 1481-1510) fertigte während eines Studienaufenthaltes in Avignon die vorliegende Abschrift der Quaestiones in quattuor libros sententiarum des Petrus von Aquila, ein italienischer franziskanischer Theologe, der in den 1330er Jahren in Paris lehrte. Sein Kommentar zu den Sentenzen des Petrus Lombardus brachte ihm den Spitznamen „Scotellus“ ein, weil er die Lehre des Johannes Duns Scotus (gest. 1308) verständlich darstellte. Der Holzdeckeleinband und ehemalige Kettenband aus dem 15. Jahrhundert wurde 2022 von Carole Jeanneret restauriert.
Online seit: 20.12.2023
Auszüge aus dem Kommentar Bonaventuras zum Sentenzenwerk des Peter Lombardus, verfasst vom Franziskaner Heinrich von Isny (Bischof von Basel, 1275-1286). Besitzervermerk f. 1r (Johannes Joly). Kolophone f. 336vb (frater Henricus), f. 337ra (Antonius de Maasmünster, Schreiber, 1478), f. 352ra (Johannes Joly, Schreiber, 1478). Ehemaliger Kettenband mit gepresstem Ledereinband des 15. Jhs.
Online seit: 14.06.2018
Haupthandschrift der "Freiburger Perikopen". Deutschsprachiges Plenar mit den Lektionen der Messe auf Deutsch; Glossen und Zusatztexte an Sonntagen und wichtigen Festtagen.
Online seit: 31.07.2007
Sentenzenkommentar des Franziskaners Petrus de Candia, auf dem hinteren Spiegel Besitzvermerk des Friedrich von Amberg (†1432), der als gelehrter Prediger und Guardian die erste Bibliothek des Franziskanerklosters Freiburg anlegte. Foliierung, Reklamanten, Zwischentitel, Marginalien und Tabula von Amberg, daneben auch Marginalien von anderer Hand.
Online seit: 09.04.2014
Predigten des Franziskaners Bertrandus de Turre (Sermones epistolarum dominicalium) aus dem Besitz des Friedrich von Amberg (Guardian in Freiburg, † 1432). 1393 liess er diese Predigten durch einen Berufsschreiber abschreiben (f. 134r-v, zum Preis f. 153r) und ein Inhaltsverzeichnis anlegen (ff. 147-153). Der Holzdeckeleinband und ehemalige Kettenband aus dem 14. Jh. wurde vor 2007 von Pater Otho Raymann restauriert.
Online seit: 14.12.2017
Cod. 25, eine Papierhandschrift aus der Mittel des 15. Jahrhunderts, besteht aus zwei codicologischen Texteinheiten. Die erste enthält eine mittelmässige Abschrift (und Auswahl) des Haupt- und Erstlingswerkes des Dominikaners Johannes Herolt alias Discipulus (gest. 1468): De eruditione Christifidelium. Die zweite Texteinheit hat im Jahre 1455 der Schreiber Franciscus de Gallandia von Yvonand niedergeschrieben. Sie läuft unter dem Titel Fabulae moralizatae, das sind 122 lateinische Fabeln, die aus verschiedenen antiken Quellen stammen und in Form von Dialogen dargestellt sind. Als Verfasser werden Magnus de Mayneriis (gest. 1376) und Nicolaus Pergamenus genannt. Mit den ersten Drucken (1480) werden die Fabulae moralizatae in Dialogus creaturarum optime moralizatus umbenannt.
Online seit: 04.10.2011
Bei Cod. 28 handelt es sich um eine Abschrift des Defensor pacis, einer staatstheoretischen Abhandlung, die Marsilius von Padua im Jahr 1324 dem römisch-deutschen König Ludwig dem Bayern widmete. Friedrich von Amberg (um 1350 bis 1432) besorgte gegen Ende des 14. Jahrhunderts eine nicht sehr sorgfältig geschriebene Vorlage aus der deutschen Gruppe, welche die ältere Redaktion des Marsilius bringt. Diese auf Papier aus dem mitteldeutschen Raum mit Wasserzeichen aus dem letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts stammenden Textfassung hat Amberg korrigiert, mit Randglossen versehen und schliesslich einbinden lassen.
Online seit: 04.10.2011
Die anonyme Predigtsammlung mit Homilien v.a. neuplatonischer Ausrichtung stammt aus dem dritten Viertel des 14. Jahrhunderts und wurde möglicherweise in Freiburg i.Ü. abgeschrieben. Enthalten sind neben einem thematischen Index zu Beginn des Bandes 18 Homilien für die Zeit vom Advent bis Quinquagesima, 34 Homilien von Ostern bis zum 23. Sonntag nach Pfingsten sowie einzelne Sermones für die Sonntage der Fastenzeit. Die Spiegelblätter sind Fragmente einer hebräischen Handschrift in aschkenasischer Halbkursive aus dem 13. Jahrhundert. Nicht restaurierter, mit ehemals himbeerrotem Leder bezogener Kettenband.
Online seit: 20.12.2023
Der Sammelband wurde von Konrad von Sulzbach im Jahre 1364 als Student in Strassburg zusammenstellte. Nachdem der erste Teil der Sammlung mit dem Kommentar von Gregor von Rimini OESA verlorengegangen war, wurden 37 Quaestiones determinatae (f. 1r-110v) mit anderen Fragen (110v-119v und 153v-167r) und der Zusammenfassung der Sentenzen von Johannes de Fonte (f. 120r-153r) im letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts in Freiburg i.Ue. gebunden. Die 37 Quaestiones, in denen der Einfluss der englischen Franziskanerschule festgestellt werden kann, finden sich nur in dieser Handschrift.
Online seit: 23.09.2014
Ein späteres Titelschild umschreibt den Inhalt: Sermones de beata virgine super Missus est. Item tabula, in qua continentur 7 virtutes und von späterer Hand Tractatus contra pestem et tractatus super Egredietur virga. Der erste Text (1r–48r) bietet eine Ave-Maria-Erklärung in 14 Sermones. Mit Anmerkungen versehen hat Friedrich von Amberg den Tractatus bonus de VI nominibus corporis Christi des Heilsbronner Zisterziensermönchs (67r–97v). Es folgen die Abschrift eines Pesttraktats (100r–105r), die Karfreitagspostille des Dominikaners Antonius Azaro Parmensis (f. 105v–123r) und Zusatztexte, die Amberg vermutlich als Predigtmaterialien interessierten.
Online seit: 08.10.2020
Deutsch-lateinisches und lateinisch-deutsches Vokabular des Strassburger Klerikers Fritsche Closener, das Friedrich von Amberg (Guardian in Freiburg, † 1432) 1384 vom Schreiber Gregorius abschreiben liess (Kolophon f. 101v). Bedeutendes alphabetisches Wörterbuch mit knappen Wortübersetzungen, mit Ergänzungen und Nachträgen durch Friedrich von Amberg. Der Holzdeckeleinband und ehemalige Kettenband aus dem 14./15. Jh. wurde 1998 von Pater Otho Raymann vollständig restauriert (zum ursprünglichen Einband siehe Ms. 139). Die ursprünglich losen Teile der Handschrift (f. B, ff. I-XX) sind jetzt fest eingebunden.
Online seit: 14.12.2017
Die Sammelhandschrift wurde von Friedrich von Amberg (Guardian in Freiburg, † 1432) aus verschiedenen früheren Kompilationen und Textfragmenten zusammengestellt. Der in acht Teile gegliederte Band enthält neben einer umfangreichen Exemplasammlung (Teil 1) Auszüge aus den Gesta Romanorum (Teile 3, 4, 5 und 6) sowie aus De cognicione sui des Heliand von Froidmont (Teil 2), den Moralitates des Robert Holcot (Teil 6), De avibus des Hugo de Folieto (Teil 7) und aus dem Liber de exemplis Sacrae scripturae des Nicolaus de Hanapis (Teil 8). Rückdeckel und Vorsatzblatt enthalten ein grösseres Stück einer Freiburger Urkunde. Der mit weissem Leder bezogene ehemalige Kettenband wurde 2021 von Carole Jeanneret restauriert.
Online seit: 20.12.2023
Die Ende des 13. Jahrhunderts bis Anfang des 15. Jahrhunderts entstandene, in 12 Teile gegliederte Sammelhandschrift befand sich im Besitz von Jean Joly (Guardian im Franziskanerkloster Freiburg 1467-1469, 1472-1478, 1481-1510). Der erste Teil der Handschrift, eine Bulle von Papst Benedikt XII., ist auf den 20. Juni 1337 datiert. Der Band enthält im Wesentlichen päpstliche Bullen und Konstitutionen sowie Statuten des Franziskanerordens und Bestimmungen einzelner Provinzen des Franziskanerordens. Mit dunkelbraunem Leder bezogene Holzdeckel, ehemals Kettenband.
Online seit: 20.12.2023
Das Rückenschild nennt die drei ursprünglichen Titel: Tractatus de septem donis spiritus sancti. Sermones super Cantica. Itinera eternitatis fratris Rudolfi de Bibraco. Der Schreiber Bernoldus ist genannt auf f. 70r (wohl 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts). Erhalten sind im vorliegenden Band: das alphabetische Sachregister zu De septem donis (f. 1r–3v), das Register zu den Itinera eternitatis (20r–24r), der Text der Itinera selbst (f. 29r–70r) und einige Zusatzpredigten. Verloren sind die Texte De septem donis und Sermones super Cantica. Die Sachregister wurden von Friedrich von Amberg mit Gebrauchsanweisungen versehen. Intensiv korrigiert und mit Bemerkungen versehen hat er den Text der Itinera eternitatis. Amberg liess die Texte in Freiburg i.Ü. einbinden.
Online seit: 08.10.2020
Zusammenstellung der lateinischen Sermones des Franziskaners Bertholds von Regensburg (in zwei Halbbänden). Der Codex wurde unter Heranziehung von Bertholds Originalen geschrieben. Marginalien Friedrichs von Amberg finden sich über die ganze Hs. verteilt (Band I).
Online seit: 14.04.2008
Zusammenstellung der lateinischen Sermones des Franziskaners Bertholds von Regensburg (in zwei Halbbänden). Der Codex wurde unter Heranziehung von Bertholds Originalen geschrieben. Marginalien Friedrichs von Amberg finden sich über die ganze Hs. verteilt (Band II).
Online seit: 14.04.2008
Die Sammelhandschrift besteht aus vier Teilen, deren ältester auf 1416 datiert ist (Teil 2). Er enthält Predigten und weitere kurze Texte mit Bezug zur Seelsorge. Die Teile 3 und 4 gehörten ursprünglich dem Strassburger Mönch Johannes Rüeffel, der sie während des Studiums in England und 1446 in seiner Heimatstadt schrieb. Sie umfassen Einführungen in die scholastische Philosophie und Quästionen. Teil 1 mit französisch-lateinischen Übersetzungsübungen und anderen Schultexten dürfte um die Mitte des 15. Jahrhunderts im Umfeld von Freiburg i. Ue. entstanden sein. Zusammengestellt wurde der Band wohl von dem Guardian des Freiburger Franziskanerklosters Jean Joly.
Online seit: 10.12.2020
Anonyme Predigtsammlung (Quadragesima) aus dem frühen 14. Jh. mit 96 Predigten. Die Blattzählung durch Friedrich von Amberg (Guardian in Freiburg, † 1432) zeigt an, dass die Handschrift unvollständig ist. Reklamanten durch Friedrich von Amberg, Besitzvermerk f. 115v. Typischer weisser Ledereinband aus der Franziskaner-Werkstatt, nicht restaurierter Kettenband (vergleiche Ms. 66).
Online seit: 14.12.2017
Enthält die vom hl. Bonaventura verfasste Legenda maior des hl. Franziskus, die Vita beati Antonii und zwei Aktenstücke zum Portiuncula-Ablass. Die Handschrift wurde von Elisabeth von Amberg (ff. 1-127) und Katherina von Purchausen (ff. 129-176) im Jahr 1337 geschrieben. Sie ist mit einer Initiale mit dem hl. Franziskus als Ritter (f. 4r) und einer Vignette mit der Verleihung der Wundmale (f. 77v) verziert. Die Hervorhebung des Namens der hl. Klara in dem Text lässt vermuten, dass der Codex in einem Klarissenkloster, vielleicht in Paradies, geschrieben worden ist. Der Codex gelangte Anfang des 17. Jhs. in den Besitz des Kapuzinerklosters Frauenfeld und wird seit 1848 im Provinzarchiv Schweizer Kapuziner Luzern aufbewahrt.
Online seit: 31.03.2011
Die Handschrift enthält zwei Texte: den Tugendspiegel Abt Engelberts von Admont (um 1250–1331), einen Fürstenspiegel in aristotelischem Geist, und den Traktat Marquards von Lindau (gest. 1392) über die Vorzüge aller Lebewesen aufgrund ihrer göttlichen Schöpfung und die Vorzüge der menschlichen Seele.
Online seit: 21.12.2010
Neben Predigten und Predigtmaterialien zu Sonntagen, Heiligen- und Marienfesten enthält die Handschrift Teile des Kommentars des hl. Bonaventura (1221-1274) zu den Sentenzenbüchern des Petrus Lombardus sowie den Traktat über die Arche Noah von Marquard von Lindau (gest. 1392).
Online seit: 09.06.2011
Der Kommentar des französischen Franziskanermönchs Nikolaus von Lyra (um 1270/1275-1349) zu den alttestamentlichen Büchern Exodus und Leviticus mit Illustrationen aus der Innerschweiz.
Online seit: 22.03.2012
Der Kommentar des französischen Franziskanermönchs Nikolaus von Lyra (um 1270/1275-1349) zu den alttestamentlichen Büchern Iosue, Iudicum, Ruth, Regum I und Regum II mit Illustrationen aus der Innerschweiz.
Online seit: 22.03.2012
Der Kommentar des französischen Franziskanermönchs Nikolaus von Lyra (um 1270/1275-1349) zu den alttestamentlichen Büchern Numeri und Deuteronomium mit Illustrationen aus der Innerschweiz.
Online seit: 22.03.2012
Der Kommentar des französischen Franziskanermönchs Nikolaus von Lyra (um 1270/1275-1349) zum alttestamentlichen Buch Isaias mit Illustrationen aus der Innerschweiz.
Online seit: 22.03.2012
Der Kommentar des französischen Franziskanermönchs Nikolaus von Lyra (um 1270/1275-1349) zu den alttestamentlichen Büchern III Regum, IV Regum, Paralipomenon I, Paralipomenon II, Macchabeorum I und Macchabeorum II.
Online seit: 22.03.2012
Der Kommentar des französischen Franziskanermönchs Nikolaus von Lyra (um 1270/1275-1349) zu den alttestamentlichen Büchern Ecclesiastes, Canticum canticorum, Sapientia Salomonis und Ecclesiasticus.
Online seit: 22.03.2012
Der Kommentar des französischen Franziskanermönchs Nikolaus von Lyra (um 1270/1275-1349) zum alttestamentlichen Buch Genesis mit Illustrationen aus der Innerschweiz.
Online seit: 22.03.2012
Die Handschrift enthält die Bücher 1–8 der Weltgeschichte des französischen Dominikanermönchs Vinzenz von Beauvais († 1264) in der Douai-Version in 32 Büchern.
Online seit: 23.06.2014
Die Handschrift besteht aus vier Teilen aus verschiedenen Epochen. Der erste Teil (ff. 1r-59v, 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts) enthält das Breviloquium von Bonaventura; der zweite Teil (ff. 60r-153v, 13.-14. Jahrhundert) Auszüge aus dem Talmud; der dritte Teil (ff. 154r-239v, 14. Jahrhundert) Predigten des Franziskaners Gualterus de Brugis und den Text Pharetra von Pseudo-Bonaventura; der vierte Teil schliesslich (240r-268v, erste Hälfte des 14. Jahrhunderts) enthält die Predigtsammlung Rusticani des Franziskaners Berthold von Regensburg. Die Extractiones de Talmud sind insofern besonders interessant, als sie den grössten uns erhaltenen Korpus an lateinischen Übersetzungen des Talmuds darstellen und 1244/1245 in Paris zum Zeitpunkt der Revision der Verurteilung des Werkes, die 1240/1241 ausgesprochen wurde, entstanden sind. In dieser Version wurden die Übersetzungen nicht nach der Reihenfolge der Traktate organisiert, sondern thematisch nach den verschiedenen Argumenten. Der Einband aus dem vergangenen Jahrhundert, für den Teile des alten Einbandes benutzt wurden und der Spuren einer Kette zeigt, weist auf eine Herkunft der Handschrift aus dem Franziskanerkonvent von Schaffhausen hin.
Online seit: 29.03.2019
Das zweitälteste erhaltene Kapiteloffiziumsbuch des Klosters St. Gallen, angelegt im 12. Jahrhundert und mit vielen Nachträgen bis in die Frühe Neuzeit versehen. Der Band enthält unter anderem Listen der Bischöfe von Konstanz (736-1318) und der Äbte der Klöster Reichenau (724-1343) und St. Gallen (719-1329), Abschriften von Verbrüderungsverträgen des Klosters St. Gallen, Lesungen und Predigten an den Sonn- und Feiertagen in der Kapitelsversammlung der Mönche, eine Abschrift der Regel des heiligen Benedikt, ein mit Nekrologiumseinträgen gekoppeltes Martyrologium, Tafeln und Erklärungen zur Osterfestberechnung und eine Abschrift und Fortsetzung der St. Galler Annalen aus der Handschrift Cod. Sang. 915. Ganz hinten: zwei gedruckte Listen der St. Galler Mönche von 1757 und 1798.
Online seit: 22.06.2010
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 534 enthält die 3. bis 10. Regel, für die Ostertermine 24. bis 31. März (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 20. bis 27. Januar). Die Illuminierung der Handschrift stammt von Nikolaus Bertschi aus Rorschach und einem Gehilfen: auf p. 3, 41, 83, 135, 243, 301 und 360 Deckfarbeninitialen (teils auf Blattgoldgrund) mit Ranken oder reich geschmückten Bordüren. Der Band wurde vom St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher geschrieben. Als einziger der sieben Bände war dieser früher ein liber catenatus.
Online seit: 14.12.2018
Die Handschrift von 1467, die einst dem Klarissenkloster in Freiburg i. Br. gehörte und im Jahr 1699 vom Kloster St. Gallen erworben wurde, enthält neben wenigen lateinischen Texten mehrere erbauliche geistliche Traktate in deutscher Übersetzung, unter anderem eine Ars moriendi, das Cordiale de quattuor novissimis des Gerard van Vliederhoven, die sog. Hieronymus-Briefe, übersetzt durch Johann von Neumarkt (ca. 1315-1356), das Spiegelbuch – einen dialogischen Text in Reimzeilen über rechte Lebensführung, Versuchungen eines weltlichen Lebens und Jenseitsstrafen mit rund zwanzig kolorierten Federzeichnungen – sowie die Legende der Heiligen Drei Könige in der Fassung von Johannes von Hildesheim (1310/1320-1375). In der Handschrift finden sich einige weitere Federzeichnungen: ein Einhorn (p. 87), zwei Apostelfiguren (p. 107; Paulus und Johannes?), ein Mann und eine Frau in weltlicher Kleidung sowie ein Hirsch und ein Wildschwein (p. 513). Auf dem vorderen und hinteren Spiegel lassen sich Abklatsche in karolingischer Minuskel erkennen (hinterer Spiegel: Hrabanus Maurus, De computo).
Online seit: 04.10.2011