Neben den griechisch-lateinischen Psalmen, welche auf dem Kontinent von irischen Mönchen zur Zeit der Karolinger abgeschrieben wurden, enthält der berühmte Codex aus Basel auch eine kleine Serie von Stücken für die private Andacht in lateinischer Sprache, die von den Mönchen angefügt wurde. Der genaue Ort der Abschrift und ihre aufeinanderfolgenden zahlreichen Reisen sind nicht bekannt, wenn auch, aufgrund einer Notiz, deren Interpretation umstritten ist, eine Beziehung zur Abtei St. Gallen und/oder zu jener von Bobbio häufig genannt wird. Um 1628-630 wird die Handschrift im Katalog der Familie Amerbach genannt, um 1672-1676 in jenem von Johannes Zwinger.
Online seit: 22.03.2012
Die sparsam mit pflanzlichem und figürlichem Initialschmuck versehene Handschrift entstand Ende des 12. Jh. und gehörte der Bibliothek der Kartause Basel an. Sie enthält neben den glossierten cantica ad laudes et ferialia vor allem den Psalter mit den glossa ordinaria, dem Standardkommentar des Mittelalters zu den biblischen Texten. Die Textanordnung ist in üblicher Katenen-Art gestaltet: In der Blattmitte steht der Psalmentext, an den Rändern rundum und zwischen den Zeilen ist die Auslegung ergänzt.
Online seit: 14.12.2018
Dieser unvollständige liturgische Psalter entstand in den Jahren 1335-1350 in Neapel. Der aussergewöhnliche Buchschmuck ist das Werk des Malers Christoforo Orimina. Da sich in der Handschrift drei verschiedene Wappen finden, lässt sich der ursprüngliche Auftraggeber (ein Mitglied des angevinischen Hofes in Neapel) nicht eindeutig feststellen. Nachdem die Handschrift während des 19. Und 20. Jahrhunderts häufig den Besitzer wechselte, kam sie als Teil der Sammlung «Comites Latentes» in die Bibliothèque de Genève.
Online seit: 09.12.2008
Deutscher Psalter. Den Psalmen gehen Rubriken voran, die angeben, bei welcher Gelegenheit jeder Psalm zu beten ist. Er enthält auch einige Cantica, das Te deum und die Allerheiligenlitaneien. Die Namen in den Litaneien deuten auf eine benediktinische Herkunft hin. Die Hs. wurde im Jahr 1421 von Othmar Ortwin geschrieben. Im Jahre 1839 erwarb sie der Einsiedler Mönch und Bibliothekar P. Gallus Morell im Kloster Wurmsbach am Zürichsee.
Online seit: 17.03.2016
Dem Kolophon (Finitus est liber Iste feria secunda Post festum Concepcionis virginis Marie. Anno domini 1498. Per fratrem iohannem Coci Conuentualem huius monastery. Iiij ydus decembris Laus deo, f. 186r) kann entnommen werden, dass der Psalter von Johannes Koch (erscheint im Fischinger Jahrzeitbuch sowie urkundlich zwischen 1498 und 1514, Pfarrer in Bichelsee (TG) ab 1483) geschrieben und im Jahr 1498 beendet wurde. Auffallend ist, dass die Schrift auf ff. 98r-110r von einer späteren Hand mit schwarzer Tinte nachgezogen wurde. Die Papierseiten mit einer Hymne (ff. 187r-188v) wurden wahrscheinlich erst nachträglich eingebunden. Die Notenseiten zeigen Corpora von 5 roten Linien mit Hufnagelnotation. Zudem besitzt die Handschrift einen einfachen roten Titel (f. 1r): Incipit psalterium in nomine domini. Anschliessend folgt direkt die Ferialangabe. Überschriften wurden ebenfalls in Rot gehalten. Im Vorder- und Rückdeckel gibt es zudem noch einen Abklatsch der einst vorhandenen Spiegelblätter. Der zeitgenössische gelbe Ledereinband mit Renaissancepressmuster aus dem 15. bzw. 16. Jahrhundert hat zwei Schliessen und Eckbeschläge. Zudem gibt es auf dem Vorderdeckel die unverkennbar auf das Benediktinerkonvent Fischingen hinweisende Papieretikette aus dem 18. Jahrhundert mit der Signatur C:XV. S:13. Notat: 10.
Online seit: 10.12.2020
Psalterium-Hymnarium, bestimmt für den Gebrauch der Dominikaner. Die Heiligen, die im Kalender eingetragen sind, lassen auf einen möglichen süddeutschen oder böhmischen Ursprung schliessen. Vor allem die Art der Verzierung der illuminierten Initialen und Fleuronnés deuten auf einen böhmischen Ursprung und eine Datierung auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts hin (Mitteilung Martin Roland, Wien).
Online seit: 04.10.2011
Das kleinformatige Stundenbuch nach dem Gebrauch von Paris enthält neben den üblichen Gottesdiensten einige Texte auf Französisch (ein Gebet an den Heiligen Rochus, Les quinze joies de Notre-Dame und Les sept requêtes à Notre Seigneur). Es ist reich illuminiert, mit ganzseitigen und kleineren Miniaturen, die der Werkstatt des Meisters von Coëtivy (mittlerweile mit Colin d'Amiens identifiziert) zugeschrieben wurden (Gagnebin, 1976). Obwohl einige Illuminationen leicht beschädigt sind, zeigen sie in der Ausführung eine hohe Qualität, besonders in den Fürsprachen der Heiligen (ff. 201r-220v). Das Stundenbuch war für einen Mann bestimmt (maskuline Gebetsansprachen, f. 21r und 25v), vielleicht für einen gewissen Jean Novelli, dessen Namen, zusammen mit dem Datum 1460, auf dem Einband aus dem 18. Jahrhundert erwähnt wird.
Online seit: 13.06.2019
Dieses Stundenbuch nach dem Gebrauch von Paris aus dem 15. Jahrhundert enthält zusätzlich einen vollständigen biblischen Psalter. Die Miniaturen wurden der letzten Periode des Ateliers des Herzogs von Bedford (gegen 1435-1460) zugeschrieben. Jedem Monat des Kalenders geht ein lateinischer Hexameter vor, der die zwei unheilvollen Tage des Monats angibt (1. und 25. Januar, 4. und 26. Februar, 1. und 28. März, 10. und 20. April, 3. und 25. Mai, 10. und 16. Juni, 13. und 22. Juli, 1. und 30. August, 3. und 21. September, 3. und 22. Oktober, 5. und 28. November, 7. und 22. Dezember). In die „collection Petau‟ aufgenommen, deren Gründer die zwei Pariser Parlamentsberater Paul Petau († 1614) und sein Sohn Alexandre Petau († 1672) waren, wurde die Handschrift 1720 von Ami Lullin (1695-1756) aus Genf erworben und von diesem nach seinem Tod an die Bibliothèque de Genève vermacht.
Online seit: 08.10.2015
Der Psalter aus dem 12. Jahrhundert gehört zum alten Bestand der Bibliothek des Doppelklosters Muri. Er gelangte von dort an das Kloster Hermetschwil. Der Miniaturenzyklus ist unvollständig, das Kalendar enthält eine Reihe von nekrologischen Einträgen.
Online seit: 22.06.2010
Der Psalter ist im 12. Jahrhundert im Kloster Muri geschrieben worden. Die nekrologischen Einträge im Kalendar verzeichnen sowohl Nonnen als auch Mönche der Murenser Klostergemeinschaft und sind somit ein wichtiges Zeugnis für die Existenz des Doppelklosters.
Online seit: 22.06.2010
Das Psalterium stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen. Der Kalender enthält einige nekrologische Einträge. Der Buchschnitt ist bemalt.
Online seit: 10.11.2016
Der Psalter ist ein Werk des Engelberger Meisters. Zu Psalm 1, 51 und 101 sind grössere Initialen gestaltet. Besonders bemerkenswert ist ein Ritter auf 41r.
Online seit: 10.11.2016
Der Psalter wurde ursprünglich wohl für das Kloster Selnau in Zürich geschaffen. Auf 7r findet sich ein Stifterinnenbild. Im 17. Jahrhundert war er im Besitz der Schwester Ottilia Suter von Hermetschwil.
Online seit: 10.11.2016
Der Psalter stammt aus dem Kloster Gnadental bei Bremgarten (AG). Eine Notiz des 16. Jahrhunderts nennt Herr Kopp im Engel zu Bremgarten als Schreiber.
Online seit: 10.11.2016
Psalterium nach dem liturgischen Gebrauch der Stiftskirche St. Ursanne aus dem 15. Jahrhundert, das in Form und Inhalt eine perfekte Kopie der Basler Handschrift AN VIII 39 ist. Auf den beiden Spiegelblättern befinden sich Fragmente des Speculum historiale des Vincentius Bellovacensis, auf f. 36r findet sich eine Federzeichnung der heiligen Jungfrau aus dem 16. Jahrhundert. Die Handschrift befand sich in der Stiftskirche St. Ursanne, bis sie im 20. Jahrhundert in den Besitz der jurassischen Kantonsbibliothek gelangte.
Online seit: 23.09.2014
Das Werk aus dominikanischer Provenienz umfasst Psalmen und Hymnen. Lateinisch werden jeweils nur die Initien angegeben, die deutsche Übersetzung folgt vollständig. Der erste Schreiber bietet das Datum 26. März 1480. Der Hauptschreiber nennt sich Wendelin Fräger.
Online seit: 08.10.2015
Diese deutschsprachige Sammelhandschrift ist Anfang des 15. Jahrhunderts vermutlich im Zürcher Dominikanerinnenkloster Oetenbach entstanden. Sie enthält neben dem liturgischen Psalter (für das monastische Stundengebet, Psalterium feriatum) auch die Cantica des Breviers und die Heiligenlitanei in deutscher Sprache, sowie ein Gebet. Spätestens im 17. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz des Solothurner St. Ursenstifts.
Online seit: 17.03.2016
Diese Handschrift entstand im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts vermutlich im oberrheinischen Raum bzw. in der Schweiz, wie auch der ursprüngliche, mit zahlreichen Einzelstempeln versehene, Einband zeigt. Neben der kommentierten Psalmenübersetzung, die früher Heinrich von Mügeln zugeschrieben wurde, enthält die Handschrift auch die Cantica des Breviers auf Deutsch. Unter welchen Umständen der Band nach Solothurn kam, ist nicht genauer bekannt.
Online seit: 17.03.2016
Im Sammelband VadSlg Ms. 292 sind drei unabhängig voneinander entstandene Teile vereint; sie wurden um 1460 im Kloster St. Gallen zusammengebunden. Der erste Teil ist ein Psalter aus dem 9. Jahrhundert; ob er in St. Gallen geschrieben wurde, ist fraglich. Das Hymnar aus dem 12. Jahrhundert im zweiten Teil enthält ein Widmungsbild des Schreibers Eberhard, der sein Buch Gallus überreicht, während Papst Gregor am Pult sitzend die Gesänge notiert, die ihm die Taube des Heiligen Geistes ins Ohr flüstert. Der dritte Teil ist ein Fragment mit einigen Prologen zum Psalter.
Online seit: 20.05.2009
Psalterium, geschrieben in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Nordfrankreich. Im Anschluss an die in späteren Jahrhunderten fleissig kommentierten Psalmen (hauptsächlich 14./15. Jahrhundert) enthält der Psalter die Cantica sowie das Fragment einer nicht-sanktgallischen Allerheiligenlitanei. Die hübsch illuminierte Eingangsinitiale zum 1. Psalm (Beatus vir) auf Seite 1 ist stark von irischen Vorbildern beeinflusst.
Online seit: 09.12.2008
Bibelhandschrift aus der Zeit des Abt-Stellvertreters (ca. 850-872) und Abtes (872-883) Hartmut mit Abschrift des "Psalterium iuxta Hebraeos": Band der so genannten "Kleinen Hartmut-Bibel"
Online seit: 12.06.2006
Der Wolfcoz-Psalter - früheste sanktgallische Initialkunst auf hohem Niveau
Online seit: 31.12.2005
Übersetzung und Kommentierung der 150 Psalmen des Alten Testamentes durch den St. Galler Mönch Notker den Deutschen in die althochdeutsche Sprache, vorgenommen um das Jahr 1000. Einsiedler Abschrift des 12. Jahrhunderts. Einziges vorhandenes Exemplar.
Online seit: 12.06.2006
Der Goldene Psalter (Psalterium aureum) von St. Gallen, geschrieben und mit 17 Miniaturen illuminiert im westfränkischen Reich (Soissons?) oder im Kloster St. Gallen unter Beteiligung westfränkischer Schreiber und Buchmaler
Online seit: 12.06.2006
Der Folchart-Psalter, ein Meisterwerk spätkarolingischer Initialkunst
Online seit: 14.09.2005
Der im 13. Jahrhundert geschriebene Psalter weist starke Benutzungsspuren auf. Gemäss einer „Gebrauchsanweisung“ auf dem hinteren Spiegelblatt, die dazu auffordert, den Psalter im Chor liegenzulassen, damit jede Schwester darin lesen kann, stammt er aus einem Frauenkloster. Da im Kalender die hl. Katharina besonders hervorgehoben ist, könnte er dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen gehört haben. Er weist als Buchschmuck rote und blaue Fleuronné-Initialen auf. Darüber hinaus sind sowohl die liturgische Achtteilung als auch die Dreiteilung des Psalters durch grössere Deckfarbeninitialen hervorgehoben, die teils mit Silber- und Goldtinte gezeichnet sind. Auf die Psalmen folgen ab p. 240 die biblischen Cantica, Credo, Te Deum, Symbolum Athanasianum und eine Litanei. Einige Blätter sind im 15. und 14./15. Jahrhundert ersetzt worden (p. 95–98, 257–264). Zwei Lagen eines Breviers von derselben Hand wie p. 257–264 sind im Anschluss an die Litanei angebunden (p. 269–288). Dem Psalter vorgebunden ist ein ebenfalls von derselben Hand unvollständiger Kalender (Juli bis Dezember) mit deutschen Monatsnamen (p. 1–12). Ursprünglich bestand der Kalender wohl auch aus zwei Lagen, von denen sich nur das äusserste Blatt der ersten Lage und die vollständige zweite Lage erhalten haben. Auf dem vorderen Spiegelblatt ist das Exlibris von Fürstabt Beda Angehrn (Abt 1767–1796) eingeklebt.
Online seit: 14.12.2022
Die Handschrift ist am Anfang und am Ende defekt; der Psalter beginnt in Ps 4,5. Auf die Psalmen folgen auf p. 203–218 die alttestamentlichen Cantica für die Laudes (ohne Canticum Moysis I) sowie zwei neutestamentliche Cantica, das Benedictus und das Magnificat. Das Pater noster, das sich auf p. 218 anschliesst, bricht mitten im Text ab. Der kleinformatige Psalter ist auf Pergament minderer Qualität geschrieben. Die Seiten sind stark abgenutzt und vielfach beschädigt.
Online seit: 08.10.2020
Kurzpsalterium aus dem frühen 14. Jahrhundert, geschrieben in der heute aufgehobenen westenglischen Abtei Malmesbury, mit Kalendar und Allerheiligenlitanei, illustriert mit kunstvollen Initialen und Randbordüren aus Blättern, Blüten, Tieren und menschlichen Köpfen. Spätestens seit 1500 im Kloster St. Gallen und hier mit medizinischen Rezeptarien „ergänzt“.
Online seit: 23.12.2008
Ein glossiertes Psalterium aus dem Kloster St. Gallen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts
Online seit: 31.12.2005
Lektionar aus dem Kloster St. Gallen mit zahlreichen Predigten von Kirchenvätern zu verschiedenen Evangelienlesungen, geschrieben von mehreren Händen im 10. Jahrhundert in St. Gallen. Der kaum erforschte Band enthält ebenfalls Benediktionen und Orationen. Hinten angefügt (in kleinerer Schrift und zweispaltig) ein Psalterium. Die Handschrift wurde durch den intensiven Gebrauch stark schmutzig und weist vereinzelt auch Ergänzungen und Nachträge aus dem 11. und 12. Jahrhundert auf.
Online seit: 21.12.2009
Die Handschrift enthält die Lesungen für die Nokturnen der Matutin, des nächtlichen Offiziums, an Sonntagen, Festtagen und Werktagen. Sie umfasst das Proprium de tempore vom 1. Advent bis zum Ende des Kirchenjahrs (einschliesslich der Heiligenfeste zwischen Weihnachten und Epiphanie). Da das Matutinale nicht vier Lesungen pro Nokturn an Sonntagen enthält, wie es im Benediktinerorden üblich wäre, sondern nur drei, kann es nicht ursprünglich für das Kloster St. Gallen geschrieben worden sein. Auf p. 233/234 stehen am Rand zahlreiche Ergänzungen des 14. oder 15. Jahrhunderts zum Trinitatisfest. Der Buchschmuck besteht aus roten Lombarden und einfachen Initialen, teilweise mit angedeutetem Fleuronné (z. B. p. 75). Das Pergament weist zahlreiche Löcher auf, teils mit Pergamenternähten. Viele Seiten sind unterhalb des Schriftspiegels beschnitten. Um die erste und letzte Lage des Codex ist jeweils ein Streifen aus einer liturgischen Handschrift des 11. Jahrhunderts als Falzverstärkung gebunden (die hintere Hälfte des Streifens um die letzte Lage ist als p. 414/415 paginiert). Auf dem Vorderdeckel findet sich der Abklatsch einer Seite eines Psalters aus dem 13. Jahrhundert, auf dem Hinterdeckel der eines Sakramentars (?) aus dem 11. Jahrhundert
Online seit: 14.12.2022
Die Handschrift wurde wahrscheinlich im Auftrag des St. Galler Abts Ulrich Rösch (1463-1491) geschrieben. Der Hauptteil der Handschrift ist ein Psalter mit den Psalmen in biblischer Reihenfolge sowie einigen liturgischen Rubriken, Antiphonen (teils nur mit Initium) und Hymnen; es schliessen sich Pater noster, Credo, biblische Cantica, Te Deum, eine Litanei und weitere Cantica an. Den Abschluss, ab fol. 135v, bildet ein Hymnar. In diesem findet sich auch eine Sequenz (Cantemus cuncti melodum). Antiphonen und Hymnen sind mit Melodien in Hufnagelnotation auf 4 oder 5 Linien versehen. Zahlreiche Rasuren und Ergänzungen sowie weitere Gebrauchsspuren zeugen von intensiver Benutzung der Handschrift. Auf einigen Seiten Buchschmuck in Form von Initialen mit Rankenwerk, figürliche Initiale fol. 1v (Mann im Kampf mit Drachen und Raubvogel).
Online seit: 07.10.2013
Die Handschrift wurde im Auftrag des St. Galler Abts Ulrich Rösch (1463-1491) geschrieben (Datierung auf f. 227r: 1467). Sie entspricht inhaltlich weitgehend Cod. Sang. 438: Auf einen Psalter mit den Psalmen in biblischer Reihenfolge sowie einigen liturgischen Rubriken, Antiphonen (teils nur mit Initium) und Hymnen folgen ab f. 148v Cantica, ab f. 172v ein Hymnar. Antiphonen und Hymnen sind mit Melodien in Hufnagelnotation auf 4 oder 5 Linien versehen. Zahlreiche Rasuren (teilweise über mehrere Seiten) und Ergänzungen sowie weitere Gebrauchsspuren zeugen von intensiver Benutzung der Handschrift. Auf einigen Seiten Buchschmuck in Form von Initialen mit Rankenwerk, figürliche Initiale f. 104v (David mit Harfe).
Online seit: 07.10.2013
Der kleine Band enthält liturgische Fragmente des 12. und 13. Jahrhunderts. Sie stammen aus sechs verschiedenen Handschriften (überwiegend Brevieren/Psalterien), von denen teilweise mehrere Blätter, teilweise nur einige Zeilen erhalten sind. Das erste Fragment (f. 12r–34v) ist in lateinischer Sprache geschrieben, aber mit deutschen Rubriken versehen, was auf ein Brevier für den Privatgebrauch hindeutet. Gemäss eigenhändigem Vermerk auf f. Ar stellte wahrscheinlich Ildefons von Arx den Band zusammen.
Online seit: 25.04.2023
Das kleine Gebetbuch enthält vier längere Texteinheiten, von denen drei als Mariengebete bezeichnet werden können: Ein Kurzpsalterium, das jeweils den Eingangsvers eines Psalmes mit einer Ave-Invokation Mariens verbindet (p. 5–35), eine erweiterte Heiligenlitanei (p. 37–68), die „Freuden Mariens“ (p. 69–180) und ein weiteres Kurzpsalterium, das wie der erste Text strukturiert ist, jedoch anstelle der Eingangsverse durchgängig andere Psalmverse auswählt (p. 180–200). Die Handschrift ist vollständig von einer geübten Hand geschrieben und enthält Rubrizierung und Initialen in roter und blauer Tinte. Den Texten ist eine Lage mit zwei ganzseitigen Miniaturen vorgebunden (p. 2 thronende Maria mit Christuskind auf dem Schoss, p. 3 Christus an der Geisselsäule). Auf einen möglichen Entstehungsort des Codex verweist einzig die Erwähnung des hl. Abundius von Como (p. 56). Scherrer vermutet daher, er könnte in Italien für Benediktiner geschrieben worden sein; Scarpatetti denkt an die Herstellung in einem oder für ein Laienkapitel bzw. einen Frauenkonvent. Auf p. C steht ein wohl nachmittelalterlicher Besitzereintrag eines Jodokus Graislios in griechischer Schrift. Im 18. Jahrhundert erhielt das Buch seinen heutigen, schmucklosen Einband und einen Besitzereintrag des von St. Gallen inkorporierten Konvents St. Johann im Thurtal (p. 1), von wo die Handschrift in die Stiftsbibliothek kam.
Online seit: 22.09.2022
Dieser sehr kleine Psalter (11 x 8 cm) war sehr wahrscheinlich für den Konvent St. Katherina der Dominikanerinnen in St. Gallen bestimmt. Er offenbart seine dominikanische Observanz bereits im Kalendar (f. 2r-7v), der Ordensheilige wie Thomas von Aquin und Petrus Martyr einschliesst. Der einspaltige Text in Textualis stammt von einer regelmässigen Hand und wird durch Initialen in abwechselnd roter und blauer Farbe gegliedert, die entsprechend der Textstruktur (Psalm, Versus) manchmal mit Fleuronnée geschmückt und verschiedener Grösse sind. Neben lateinischen Eintragungen finden sich auf den Seitenrändern deutschsprachige Anweisungen für die Rezitation der Psalmen. Später fügte man nach der Heiligenlitanei und Gebeten (f. 151r-159v) eine Papierlage hinzu, die vom Ende des 15. Jahrhunderts stammt und Hymnen überliefert (f. 160r-170v).
Online seit: 22.09.2022
Der winzige Psalter, der für ein dominikanisches Kloster geschrieben wurde, beginnt mit einem vorne defekten Kalendar (fol. Er–Iv; ein Blatt mit den Monaten Januar und Februar ist herausgerissen). Auf die Psalmen (fol. 1r–182v) folgen die alt- und neutestamentlichen Cantica (fol. 183r–193r) und das Athanasianische Glaubensbekenntnis Quicumque vult (fol. 193r–194v) sowie als Nachtrag des 15. Jahrhunderts eine Litanei (fol. Ur–Wr). Rote und blaue Initialen, teilweise mit Fleuronnée, bilden den Buchschmuck. Die Vorsatzblätter und das Nachsatzblatt bestehen aus älterer Pergamentmakulatur, die Spiegelblätter aus Fragmenten einer Urkunde des 15. Jahrhunderts. Da Katharina von Siena im Kalendar noch nicht vorkommt, dürfte der Psalter vor 1460 entstanden sein. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert befindet er sich in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 25.04.2023
Der Psalter bietet die Psalmen in ihrer liturgischen Abfolge mit Antiphonen; es folgen biblische Cantica und ein Hymnar. Der Codex wurde im Auftrag von Fürstabt Diethelm Blarer (1530-1564) vom Organisten und Kalligraphen Fridolin Sicher (1490-1546) im Jahr 1545 (Kolophon f. 102v) geschrieben. Grosse Teile wurden wohl nach der Liturgiereform des tridentinischen Konzils von zahlreichen späteren Zusatzhänden reskribiert. Der Psalter enthält einige figürliche Initialen von einem unbekannten Buchmaler.
Online seit: 23.06.2014
Die kleine umfangreiche Papierhandschrift setzt sich aus ungefähr einem Dutzend kodikologischen Einheiten zusammen und enthält zahlreiche Texte, die von verschiedenen Händen im 14. und 15. Jahrhundert geschrieben wurden. Man findet darin Predigten, diverse Traktate wie das Speculum boni et mali (p. 1-48), das Speculum monachorum (p. 62-65) und das Opus tripartitum von Johannes Gerson (p. 73-122), De malitia mulierum (p. 463-475), sodann Texte zur Messe – darunter eine Ermahnung zum Lesen der Messe (p. 122-144) –, die Visiones Pauli (p. 159-167), Exempla (p. 297-328), ein Komputus (p. 353-390) sowie eine Reihe von Briefen. Einige Handschriftenfragmente dienen der Verstärkung der Lagen. Unter diesen sei auf die bemerkenswerten Fragmente in Unzialschrift des 7. oder 8. Jahrhunderts hingewiesen, die alle einen Psalter überliefern (p. 84-s1-2, 180-s1-3, 204-s1-3, 224-s1-3, 288-s1-3, 304-s1-3). Sehr wahrscheinlich stammen sie aus derselben Handschrift des ausgehenden 7. Jahrhunderts (CLA 7, n° 985), die A. Allgeier (1929) beschrieb und von welcher einige grössere Fragmente in der Stiftsbibliothek in Cod. Sang. 1395.17 (ehemals Cod. Sang. 1395, p. 370-391) aufbewahrt werden.
Online seit: 31.05.2024
Cod. Sang. 1397 ist einer von acht Fragmentenbänden (d. h. Bänden, die ausschliesslich Fragmente enthalten) der Stiftsbibliothek St. Gallen. Die St. Galler Mönche Johann Nepomuk Hauntinger (1756–1823) und Ildefons von Arx (1755–1833) lösten zwischen 1774 und 1785 zahlreiche Fragmente aus den Einbänden heraus, in denen sie über Jahrhunderte als Spiegel- und Vorsatzblätter, Rücken- und Falzverstärkungen gedient hatten. In fortgeschrittenem Alter liess Ildefons von Arx die Fragmente in acht thematisch geordnete Bände einbinden und widmete diese 1822 seinem Freund Johann Nepomuk Hauntinger. Vor allem im 20. Jahrhundert fanden Forscher weitere, kleine Fragmente in Einbänden, die man herauslöste, in den bestehenden Fragmentenbänden anbrachte oder der Fragmentensammlung beilegte. Von 2005 bis 2006 wurde der umfangreiche Fragmentenband Cod. Sang. 1397 aus konservatorischen Gründen ausgebunden. Die Fragmente wurden (in gleicher Reihenfolge) in 23 Hefte („Ganzpapierbroschuren“) neu eingebunden. Die neue, nun massgebende Paginierung beginnt in jedem Heft bei 1 und umfasst einzig die Fragmente (ohne die leeren Papierblätter). Zitierweise (ein Beispiel): St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1397.1, p. 1-2 (= Cod. Sang. 1397, Heft 1, Seite 1-2). Das 22. Heft enthält Fragmente aus zwei Psalterien aus dem 9. bis 10. Jahrhundert.
Online seit: 06.09.2023
Cod. Sang. 1397 ist einer von acht Fragmentenbänden (d. h. Bänden, die ausschliesslich Fragmente enthalten) der Stiftsbibliothek St. Gallen. Die St. Galler Mönche Johann Nepomuk Hauntinger (1756–1823) und Ildefons von Arx (1755–1833) lösten zwischen 1774 und 1785 zahlreiche Fragmente aus den Einbänden heraus, in denen sie über Jahrhunderte als Spiegel- und Vorsatzblätter, Rücken- und Falzverstärkungen gedient hatten. In fortgeschrittenem Alter liess Ildefons von Arx die Fragmente in acht thematisch geordnete Bände einbinden und widmete diese 1822 seinem Freund Johann Nepomuk Hauntinger. Vor allem im 20. Jahrhundert fanden Forscher weitere, kleine Fragmente in Einbänden, die man herauslöste, in den bestehenden Fragmentenbänden anbrachte oder der Fragmentensammlung beilegte. Von 2005 bis 2006 wurde der umfangreiche Fragmentenband Cod. Sang. 1397 aus konservatorischen Gründen ausgebunden. Die Fragmente wurden (in gleicher Reihenfolge) in 23 Hefte („Ganzpapierbroschuren“) neu eingebunden. Die neue, nun massgebende Paginierung beginnt in jedem Heft bei 1 und umfasst einzig die Fragmente (ohne die leeren Papierblätter). Zitierweise (ein Beispiel): St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1397.1, p. 1-2 (= Cod. Sang. 1397, Heft 1, Seite 1-2). Das 23. Heft enthält Fragmente aus fünf Handschriften, vornehmlich Psalterien, aus dem 10. bis 12. Jahrhundert.
Online seit: 06.09.2023
Psalterium/Breviarium für einen dominikanischen Frauenkonvent. Es enthält auf p. 1–12 einen Heiligenkalender mit vielen weiblichen und einigen seltenen Heiligen. Das Vorkommen von St. Galler und Konstanzer Heiligen verweist auf Entstehung in der Diözese Konstanz. Auf p. 390–393 deutsche Gebetsanweisungen. Besonders hervorzuheben sind die dreizehn Blattgold-Miniaturen und -Initialen. Der Band stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina auf dem Nollenberg bei Wuppenau (Thurgau), in dessen Besitz es gemäss Besitzeintrag spätestens im 16. Jahrhundert war. Seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 14.12.2018
Deutscher Psalter, bis auf ein am Ende fehlendes Blatt vollständig: Psalmen (p. 1–164), Cantica (p. 164–178). Mit wenigen figürlichen Initialen (Hund p. 1, Fische p. 141, p. 153 und p. 157). Der Band stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen; ob er dort auch geschrieben wurde, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 08.10.2015
Es handelt sich um zwei gut erhaltene Fragmente eines Psalterium iuxta Hebraeos, welche vermutlich im 10. Jahrhundert nach der Vorlage von Cod. Sang. 19 im Kloster St. Gallen geschrieben wurden. Die beiden Fragmente wurden 1963 aus einer Botentasche herausgelöst und werden im Gemeindearchiv Urnäsch (Appenzell Ausserrhoden) aufbewahrt.
Online seit: 08.10.2015
Die Handschrift enthält ein Psalterium zum Gebrauch von Evreux, Bischofsstadt und bevorzugte Residenz der Könige von Navarra. Es handelt sich um ein liturgisches Buch, das den Kalender, die Litanei und das Toten-Offizium, also die wichtigsten Texte eines Stundenbuches enthält. Die Buchmalerei ist das Werk eines Künstlers, der in Paris um 1400 tätig war und der noch auf Goldgrund elegante Figuren in einer pittoresken Landschaft darzustellen pflegt. Seine Farbpalette ist jedoch bereits jene des 15. Jahrhunderts. Diese Hand soll dem Atelier des Pariser Josephus-Meisters zugeschrieben werden. Mindestens zwei Miniaturen – die Narren-Miniatur (f. 44r) und die Miniatur des Toten-Offiziums (f. 131r) – werden dem Pseudo-Jacquemart zugeschrieben.
Online seit: 20.12.2012
Diese Handschrift enthält die Psalmen, nach liturgischer Einteilung des Stundengebets, auf Lateinisch, jeweils gefolgt von der deutschen Übersetzung. Sie wurde von zwei Schreiberinnen kopiert, die Nonnen im Dominikanerinnenkonvent von St. Katharina in St. Gallen waren. Eine Hand ist wohl jene der Angela Varnbühler. Der Einband besteht aus einfachen Holztafeln, die ohne jede Verzierung mit Leder bezogen wurden, was typisch für die erste Phase des Skriptoriums von St. Katharina ist und ein zusätzliches Element darstellt, das die Herkunft der Handschrift bestätigt.
Online seit: 23.04.2013
1728 kopierte Meir Cohen Belinfante diesen verzierten Psalter von der 1670 gedruckten Edition des Amsterdamer Druckers David de Castro Tartas, der von 1662 bis 1698 hebräische und spanische Bücher druckte. Die Handschrift weist eine dekorierte Titelseite auf, die den Psalmisten David und Aaron abbildet, eine deutliche Referenz auf den Vornamen des Auftraggebers, während der untere Teil dieser Seite eine Szene des biblischen Joseph darstellt, was eine Beziehung zum Vater des Auftraggebers herstellt, der ebenfalls Joseph hiess. Alle Verzierungen, auch die Titelseite, wurden in brauner Tinte ausgeführt, ähnlich der Tinte, die für den Text benutzt wurde. Am Ende der Handschrift befindet sich ein Text des Korrektoren Isaak Saruk, der die Präzision der Handschrift lobt, und ein Gedicht zu Ehren des Auftraggebers Aaron de Joseph de Pinto, der dem Manuskript seinen Namen gab.
Online seit: 13.10.2016
Die Psalmen in dieser Handschrift sind nach den Wochentagen ihrer Lesung unterteilt und wurden, mit Ausnahme der Freitagspsalmen, mit einem Initialwort in einem monochromen oder mehrfarbigen Feld dekoriert. Auf der Titelseite der Handschrift sind Moses und Aaron in zwei Bogen stehend dargestellt. Besonders eindrucksvoll ist das Bild zu Beginn des ersten Psalmes auf f. 6v: Dem Initialwort ashre folgt ein Bild von König David, der auf der Terrasse eines Palastes sitzt und Harfe spielt, während er auf ein aufgeschlagenes Buch blickt, das wahrscheinlich die Psalmen repräsentieren soll. Diese Braginsky Handschrift wurde von Moses Judah Leib ben Wolf Broda von Trebitsch kopiert und illuminiert, der auch die wohl berühmteste illuminierte hebräische Handschrift aus dem 18. Jahrhundert geschaffen hat: die Von Geldern Haggadah von 1723. Diese Psalmenhandschrift der Braginsky-Sammlung miteingeschlossen, sind insgesamt sieben Handschriften von Moses Judah Leib bekannt, die zwischen 1713-1723 entstanden sind. Der braun gefleckte Kalbsledereinband trägt auf der Vorder- und Rückseite das in Gold gearbeitete Emblem der De Pinto Familie aus Amsterdam.
Online seit: 13.10.2016
Der so genannte „Zürcher Psalter“ oder „St. Galler Psalter“, geschrieben und mit zahlreichen Initialen sowie der ältesten erhaltenen künstlerisch anspruchsvollen Miniatur in St. Galler Handschriften geschmückt um 820/830 im Skriptorium des Klosters St. Gallen. Mit angefügter Allerheiligenlitanei und komputistischen Tabellen und Diagrammen. Im Stundengebet der Mönche täglich gebraucht.
Online seit: 26.04.2007
Festschrift aus dem Kloster St. Gallen: Übersetzung des Marienpsalters in die griechische Sprache durch Mönche des Klosters St. Gallen im Jahre 1661.
Online seit: 20.12.2007
Der Rheinauer Psalter, Ms. Rh. 167, zählt zu den herausragenden Schätzen der Zentralbibliothek Zürich. Die Miniaturen bewegen sich auf dem höchstmöglichen künstlerischen Niveau der hochgotischen Malerei der Zeit um 1260, was auch für die eingesetzten raffinierten Farb- und Maltechniken gilt. Die Schrift dagegen ist durchaus von guter Qualität, lässt sich aber nicht der höchsten Stufe der Schriftkunst zurechnen. Der Auftraggeber ist im Bodenseegebiet zu suchen, wohl in der politisch und kirchenpolitisch bedeutenden Stadt Konstanz zur Zeit des Interregnums. Die Handschrift wurde 1817 durch Pater Blasius Hauntinger für das Benediktinerkloster Rheinau bei Melchior Kirchhofer in Schaffhausen erworben und kam mit der Rheinauer Klosterbibliothek 1863 in die Kantonsbibliothek (heute Zentralbibliothek) Zürich.
Online seit: 20.12.2012