Dieser Codex aus Süddeutschland besteht aus zwei Teilen, zusammengebunden in einem deutschen Einband von 1569. Der erste Teil der Handschrift enthält rund hundert Blätter aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Er beginnt mit einem Kalender, der zahlreiche Sternzeichen und ganzseitige Illustrationen aufweist. Darauf folgen Gebete und liturgischen Gesänge. Der zweite Teil besteht aus dreissig Blättern und verzeichnet in sorgfältiger gotischer Schrift des 14. Jahrhunderts eine Folge von lateinischen Gebeten.
Online seit: 20.12.2007
Die Handschrift enthält das Hohelied der Liebe mit einer Lücke (6.5-8), der auf den Verlust eines Blatts zurückzuführen ist. Die Glossa ordinaria steht auf dem ersten Blatt und enthält einen bisher unbekannten Kommentar. Diesem wird wiederum der erste Teil des Hohenlieds zur Seite gestellt (f. 2r-29r, bis Ct 6.8), der zu Beginn (f. 2r-v) von einen weiteren, unbekannten Kommentar umgeben wird. Auf den letzten Blättern (f. 29v-30) stehen Auszüge aus dem Prolog zur Hoheliedauslegung von Rupert von Deutz. Das Hohelied enthält zu Beginn eine Initiale Salomon und Sulamith.
Online seit: 09.04.2014
Diese armenische Handschrift wurde im Jahr 1606 in der Kirche des hl. Nikoghayos in Istanbul geschrieben. Sie enthält die vier Evangelien, die Apocalypse des hl. Johannes und einen Index der Evangelien, der von einem anderen Schreiber im gleichen Jahrhundert für den liturgischen Gebrauch geschrieben wurde. Der silberne Einband wurde wahrscheinlich ein Jahrhundert nach der Niederschrift der Handschrift geschaffen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Illuminationen der Kanontafeln, die gemäss dem Text des "Kommentars der Kanontafeln" von Stepanos Syunetsi (8. Jh.) gemalt wurden, in dem der Autor ausführlich die tierischen, floralen und geometrischen Motive sowie den Symbolismus der Zahlen und Farben einer jeden Kanontafel erläutert. Der Maler interpretierte die Symbole und Motive, die in allen zehn Kanontafeln benutzt wurden, indem er die Erklärungen jeweils darunter platzierte.
Online seit: 19.03.2015
Die Elegia di madonna Fiammetta, die den “verliebten Frauen” gewidmet ist, nennt die Gefühle der jungen Neapolitanerin Fiammetta in der ersten Person. Sie wurde von ihrem Geliebten Panfilo verlassen. Die Elegie, ein Prosawerk aus der Jugend Boccaccios, das für seine Feinheit und seinen psychologischen Ansatz gerühmt wurde, mischt autobiographische Elemente und offensichtliche Bezüge zur lateinischen Literatur. Sie wird in einem Manuskript, das 1467 von Giovanni Cardello da Imola abgeschrieben wurde, aufbewahrt, dessen regelmässige Kalligraphie von einer Verzierung mit bianchi girari hervorgehoben wird.
Online seit: 21.12.2009
Das De consolatione Philosophiae von Boethius kannte während des Mittelalters einen ununterbrochenen Erfolg. Die vorliegende Handschrift aus dem 14. Jahrhundert bietet eine vollständige Kopie des lateinischen Textes mit einigen Interlinearglossen dar. Der Buchschmuck besteht aus einer historisierten Initiale mit kurzer Blattranke, die den Autor, auf sein Buch weisend, von vorne bis zur Körpermitte zeigt (f. 1), sowie aus sehr schönen verzierten Initialen, die zu Beginn der verschiedenen Bücher der Consolatione platziert wurden (f. 8, 17, 30 und 41). Ihr Stil weist darauf hin, dass die Handschrift in Norditalien, vielleicht Bologna, hergestellt wurde.
Online seit: 12.12.2019
Die Abschrift von Caesars «Commentarii» aus der Zeit um 1480 zeugt von der grossen Beachtung, die diesen Texten in der beginnenden Renaissance zuteil wurde (aus dem 15. Jahrhundert sind mehr als 240 Handschriften der «Commentarii» erhalten). Die Handschrift stammt aus dem Atelier des Illuminators Cola Rapicano in Neapel. Der «bianchi girari»-Buchschmuck und die verzierten Initialen, welche den Anfang der verschiedenen Bücher markieren, sind in den humanistischen Codices häufig anzutreffen. Die verzierte Initiale auf f. 1r hingegen zeigt den Kaiser in einer ungewöhnlichen Abbildung, als Reiter mit Rüstung.
Online seit: 25.03.2009
Eleganter, in einer humanistischen Schrift verfasster Kodex, der von Papst Leo X. († 1521) in Auftrag gegeben wurde. Das Wappen der Medici befindet sich im Zentrum der Buchdeckel des Originaleinbandes, im reichhaltigen Fries auf dem Titelbild, und in den Initialen auf f. 3v und f. 134v. Der Buchschmuck wird dem berühmten florentinischen Buchmaler Attavante degli Attavanti († 1525) oder seinem Umfeld zugeschrieben. Der Kodex stammt aus der Sammlung des Majors J.R. Abbey.
Online seit: 22.03.2017
Die in diesem Codex enthaltenen Carmina von Catull wurden mit einer humanistischen Kursive, welche dem Kalligraphen Ludovico Regio di Imola zugeschrieben wird, geschrieben. Das Frontispiz mit Grisaille mit Goldhöhungen ist umrahmt mit antikisierenden Motiven von Trophäen, Sphinxen und Maskaronen, während der Titel sich mit goldenen Buchstaben vom purpurroten Hintergrund abhebt. Das Wappen am unteren Rand der Seite auf einer aufgerichteten Scheibe, die von zwei Putten gehalten wird, wurde mit einer gleichen purpurroten Hintergrundfarbe überdeckt.
Online seit: 13.12.2013
Die Handschrift, die 1460 durch den bibliophilen Anton von Bourgogne in Auftrag gegeben wurde, enthält das Epître d'Othea von Christine de Pisan und ist mit rund hundert grossartigen Miniaturen verziert (vollständiger Bilderzyklus). Eine davon enthält die Dedikation des Werkes und zeigt vier Gestalten, die sich als Philipp der Gute, Karl der Kühne und die Bastarde David und Anton von Burgund identifizieren lassen.
Online seit: 25.07.2006
Die französische Übersetzung der Geschichte von Alexander, die dem zukünftigen Karl dem Kühnen bestimmt war, wurde von Vasco da Lucena, „Portugalois“, bestellt. Er diente der Infantin Isabelle, welche mit Philipp dem Guten verheiratet war. Der Rückgriff auf Quintus Curtius Rufus, ergänzt durch Texte von Plutarch, Valerius Maximus, Aulus Gellius oder Justin, erlaubt dem Autor, den mazedonischen Eroberer von aus der mittelalterlichen Überlieferung geerbten Legenden zu befreien. Wie ein Miroir des princes, der einen Held als Modell zeigt, ist dieser Text im Rahmen der humanistischen Bewegung entstanden, welche sich gegen Ende des Mittelalters im Umkreis der Herzöge von Burgund bildeten. Der CB 53 ist im Burgund nur einige Jahre nach der Verfassung des Textes abgeschrieben worden; er ist mit Miniaturen verziert, die im Kreis des Meisters von Margareta von York (ca. 1470-1475) entstanden.
Online seit: 21.12.2009
Der „Codex Ricasoli Firidolfi“, der am Ende des 14. Jahrhunderts auf Papier geschrieben wurde, ist ein wichtiger Zeuge für die Überlieferung der Commedia des Dante Alighieri. Die Initiale des einleitenden Verses zum Abschnitt der Hölle (Inferno) zeigt das berühmte Profil des Autors, umrankt von Blumen.
Online seit: 20.12.2007
Der Codex Severoli, der 1378 von Francesco di maestro Tura von Cesena abgeschrieben wurde, welcher Datum und Unterschrift ans Ende seines Bandes setzt, eröffnet jeden der drei Gesänge der Commedia mit einer historisierten Initiale. Einige Interlinearglossen erläutern die Verse über das Paradies.
Online seit: 21.12.2009
Der Sachsenspiegel Eike von Repgows ist eines der ältesten Rechtsbücher in deutscher Sprache. Die Pergamenthandschrift CB 61 wurde Anfang des 15. Jahrhunderts abgeschrieben und enthält Land- und Lehnrecht.
Online seit: 31.07.2007
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde ein Buch der Schwarzen Magie veröffentlicht, welches dem mythenhaften Faust unter dem Namen Höllenzwang zugeschrieben wurde. Die Bibliothek von Weimar besass eine Handschrift dieses Textes, von welcher Goethe Kenntnis hatte. Eine ähnliche Handschrift konnte Martin Bodmer 1949 kaufen. Dieses Dokument, welches schwierig zu datieren ist, wurde in unverständlichen Zeichen geschrieben und soll laut einer deutschen Glosse eine Anzahl von magischen Zaubersprüchen für Exorzisten enthalten, mit welchen man namentlich die sieben Dämonen herbeirufen kann.
Online seit: 17.12.2015
Die karolingische Reform hatte dem Wunsch nach religiöser Vereinheitlichung nachgegeben indem sie eine einheitliche Regel für die Mönche schuf, die Concordia regularum von Benedikt von Aniane. Im Zuge dieser Ereignisse versuchte man im Übergang vom 8. zum 9. Jahrhundert den mönchischen Status von kanonischen zu unterscheiden. Ludwig der Fromme liess 816 das Resultat des Konzils von Aix veröffentlichen; die Kanonischen Institutionen zeigen im ersten Teil die Satzungen der Väter und der vorgängigen Konzilien auf, im zweiten Teil erklären sie die Beschlüsse des Konzils. Das Aufschreiben dieses Werks wurde während langer Zeit Amalarius von Metz zugeschrieben, ein Schüler Alkuins und Berater Karls des Grossen; man muss jedoch einen anderen Autor für diese Gesamtheit von 118 Kapiteln suchen, welche teilweise sehr ausgedehnt ist, daher soll Benedikt von Aniane mitgearbeitet haben. Die Handschrift der Fondation Martin Bodmer wurde nur einige Jahre nach der Publikation des Textes (in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts) in einer schönen karolingischen Schrift geschrieben und gehörte der Benediktinerabtei des Heiligen Jakob von Mainz. Eine ganzseitige Zeichnung, welche die Kreuzigung darstellt, wurde im 12. oder 13. Jahrhundert am Ende des Buches hinzugefügt.
Online seit: 21.12.2009
Diese Handschrift juristischen Inhalts des 13. oder beginnenden 14. Jahrhunderts zeigt die grosse Beachtung, welche im Mittelalter dem Decretum Gratiani geschenkt wurde. Der Text ist eingerahmt durch die Glossa Ordinaria des Johannes Teutonicus, in der ersten Überarbeitung des Bartholomäus von Brescia (vor 1245). Die Handschrift weist zahlreiche historisierte Initalen auf.
Online seit: 31.07.2007
Die Pergamenthandschrift des 14. Jahrhunderts überliefert die Historia destructionis Troiae von Guido de Columnis. Die 187 Miniaturen wurden von Giustino da Forlì ausgeführt und zeigen die wichtigsten Ereignisse des Trojanischen Krieges vor dem Hintergrund gotischer Architektur in Venedig. An den Rändern in der Handschrift finden sich schriftliche Spuren der Zusammenarbeit von Kopist und Illuminator: in venezianischem Dialekt notierte der Schreiber das für die Miniaturen vorgesehene Bildprogramm, welches der Illuminator dann getreulich umsetzte.
Online seit: 31.07.2007
Guillaume de Lorris und Jean de Meung sind die Autoren des Roman de la Rose, eines der Meisterwerke der höfischen Literatur des Mittelalters. In einem traumhaften und allegorischen Rahmen versucht der Geliebte, in einen geschlossenen Garten einzudringen, welcher eine Rose verbirgt – das Bildnis seiner Geliebten. Der zweite Teil, der von Jean de Meung geschrieben wurde, bietet eine philosophischere und moralisierendere Lektüre. Diese Handschrift, welche im 14. Jahrhundert auf Pergament abgeschrieben wurde, enthält mehrere goldene und mit Gold hervorgehobene Darstellungen und Rahmen, so wie Initialen mit blauen und roten Verlängerungen.
Online seit: 02.06.2010
Diese hebräische Handschrift aus dem 15. Jahrhundert vereint die liturgischen Texte und kommentiert die Riten, welche das Passahfest rhythmisieren. Die mit Miniaturen versehende und reich illustrierte Passah-Haggadah enthält die vollständige liturgische Version der Exodus-Erzählung. Der erste Teil der Handschrift enthält den Text des italienischen Ritus, der zweite Teil jenen der Aschkenasim. Die Handschrift wurde von Joël ben Siméon geschrieben und illuminiert, der sein Werk in einem Kolophon zeichnet (f. 34r): Ich bin Joel ben Simeon, genannt Veibusch Ashkenazi – gesegnet sei sein Andenken – und stamme aus Köln, das am Ufer des Rheins liegt.
Online seit: 23.04.2013
Diese Ilias Latina, welche im 14. Jahrhundert auf Papier abgeschrieben wurde, ist eine lateinische Adaptation des grossen Epos von Homer, einer der Grundtexte des antiken Griechenlands. Sie wurde in einer gotischen Halbkursive von einem einzigen Schreiber in der Region von Neapel geschrieben. Hervorzuheben sind einige gemalte Initialen, die teilweise Figuren enthalten, so eine Muse, die ein mit Sternen übersätes Kleid trägt und ein Schwert in der Hand hält.
Online seit: 02.06.2010
Die Handschrift aus Südtirol wurde von zwei Schreibern im Jahr 1468 erstellt und vereinigt in einem zeitgenössischen Einband das didaktische Werk Der Renner von Hugo von Trimberg sowie den Alexanderroman nach einer Kompilation von Hans Hartlieb. Der Codex enthält 91 Federzeichnungen. Anweisungen zur Ausführung dieser Zeichnungen sind am unteren Rand der jeweiligen Seite erhalten.
Online seit: 20.12.2007
Die Pergamenthandschrift aus der Zeit um 1400 enthält das Werk des dominikanischen Predigers Jacques de Cessoles, der das Schachspiel als Gleichnis für seine moralischen Ausführungen verwendet. Dies wird auch in 16 Miniaturen bildlich dargestellt.
Online seit: 20.12.2007
Die grossartig illuminierte Handschrift in zwei Bänden wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts verfasst und enthält den um 1235 entstandene Roman über die Väter der Helden der Tafelrunde, Guiron le Courtois. In CB 96 sind die verschiedenen Erzählungen in einer nur hier überlieferten Ordnung enthalten.
Online seit: 25.03.2009
Die grossartig illuminierte Handschrift in zwei Bänden wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts verfasst und enthält den um 1235 entstandene Roman über die Väter der Helden der Tafelrunde, Guiron le Courtois. In CB 96 sind die verschiedenen Erzählungen in einer nur hier überlieferten Ordnung enthalten.
Online seit: 25.03.2009
Die beiden ursprünglich selbständigen Teile der Handschrift wurden wohl im letzten Drittel des 15. Jhs. (nach 1469, vgl. Registerblatt Bl. Iv) zusammengebunden. Der erste, einspaltig beschriebene Teil (Bl. 1r – 272) enthält Konrads von Megenberg Buch der Natur (Prologfassung). Dieser Teil der Handschrift weist marginal Korrekturen und Glossen (v. a. bei medizinisch relevanten Textteilen) auf, die vielleicht vom Erstbesitzer der Handschrift stammen (Hayer 1998, S. 162). Besonders in den Teilen I, III, IV, und V des Buch der Natur befinden sich Randnotizen und Interlinearglossen von einer Hand des 15. Jhs., welche die naturkundlichen Inhalte für die Predigt allegorisch aufbereiten. Zahlreiche kleinere und größere Rand-Illustrationen. Der zweispaltig beschriebene zweite Teil (Bl. 274ra-307rb) enthält ein medizinisches Kompendium in sechs Teilen (Kinderkrankheiten – Krankheiten aus dem Ungleichgewicht der humores – Augenkrankheiten – Pest, Hautkrankheiten, Fieber – Chirurgie und Wundarznei – Geschlechtskrankheiten, Knochenverletzungen, Verbrennungen), lateinische und deutsche Rezepte sowie ein deutschsprachiges Inhaltsverzeichnis. Auf Bl. 284ra befindet sich die Zeichnung eines chirurgischen Instruments. Früher Privatbesitz Antiquariat Hans P. Kraus, New York, Nr. 1958/13; davor Maihingen, Fürstl. Öttingen-Wallersteinsche Bibl., Cod. III.1.2° 3.
Online seit: 09.04.2014
Diese Handschrift enthält Werke von Laktanz, die in einer italienischen humanistischen Schrift in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschrieben wurden. Der Buchschmuck besteht aus vielen Initialen mit bianchi girari, mit seitlichen Randbordüren und einem Frontispiz, das auf drei Seiten ebenfalls mit bianchi girari und naturalistischen Elementen umgeben ist: Vögel, Schmetterlinge und ein Esel. Am unteren Rand halten zwei Putten einen Lorbeerkranz, welcher das Wappen des Auftraggebers enthält. Es gehört einem Mitglied der aragonesischen Königsfamilie von Neapel, vermutlich Ferdinand I., König von Neapel (1458-1494). Eine alte Signatur bestätigt, dass die Handschrift aus der Bibliothek der aragonesischen Könige von Neapel stammt.
Online seit: 23.04.2013
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und La Mort le roi Artu. Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und La Mort le roi Artu. Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und «La Mort le roi Artu». Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
CB 113 ist die Kopie einer Handschrift aus der Bibliothèque nationale de France und enthält eine von Marie de France im 12. Jahrhundert erstellte Sammlung von Fabeln nach aesopischer Tradition. Marie de France, deren bekanntestes Werk die Lais sind, ergänzt die 101 Fabeln mit sechs Fabliaux. In der Handschrift wurden die erotischen Passagen der Fabliaux ausradiert.
Online seit: 31.07.2007
Von den insgesamt 19 erhaltenen Handschriften und Fragmenten der Prophesies de Merlin enthält einzig CB 116 den vollständigen Text. In der Handschrift wird in besonderer Weise deutlich, welches Ausmass die Episoden der Artussage innerhalb des Gesamtwerks der Prophezeiungen Merlins einnehmen.
Online seit: 25.03.2009
Die zwei Texte, De rebus bellicis (ff. 5r-17v) und Notitia dignitatum (ff. 19r-94r), die in dieser Handschrift vereint sind, gehen bis auf die Antike zurück. Das erste Werk präsentiert die Kriegsmaschinen, welche die römische Armee benutzte, im zweiten Text wird die spätrömische militärische Organisation im West- sowie im Ostreich dargestellt. Sie wurden von Anfang an, vom Ende des 4. und Anfang des 5. Jahrhunderts, mit Illustrationen konzipiert, deren älteste bekannte Kopie, die auf das Ende des 9. bis Anfang des 10. Jahrhunderts zurückgeht, in der Bibliothek des Speyerer Doms aufbewahrt wurde (heute ist von dieser Kopie nur noch ein einzelnes Blatt übrig). Das Speyerer Exemplar wurde 1436 vom Kardinal Pietro Donato ausgeliehen, als er sich am Konzil zu Basel befand, wo mindestens zwei Kopien davon hergestellt wurden, die von Péronet Lamy illuminiert wurden (Oxford, Bodleian Library, Ms. Canon. Misc. 378; Paris, BnF, lat. 9661). Die Handschrift der Fondation Bodmer ist eine neuere Abschrift dieser Kopien, die weniger als ein Jahrhundert später angefertigt wurde. Möglicherweise wurde sie für die Edition dieser beiden Texte (inklusive Bilder) benutzt, die Sigismundus Gelenius 1552 bei Froben in Basel herausgab.
Online seit: 10.12.2020
Die Doppelseite zu Beginn dieser Handschrift der Metamorphosen und der Fasti von Ovid zeigt seine Bezüge zur Antike: die Verwendung von Grossbuchstaben wie in der Antike, die purpurne Farbe, welche die gesamte Doppelseite einfärbt, und der Lorbeer, der die Verse des Dichters krönt. Diese Bezüge verankern die Herstellung dieses Bandes in der italienischen Renaissance. Die Widmung, die mit goldenen Lettern auf der Rückseite der ersten Seite steht, bestätigt diesen Ursprung: die Handschrift wurde vom Neapolitaner Ippolito Lunense für den Sekretär von Ferdinand I. von Aragon, Antonello Petrucci, abgeschrieben. Seine Waffen, umgeben von putti und Füllhörnern, kann man auf der Rückseite der zweiten Seite finden. Die Schriftarten wechseln im Stil, in der Farbe und in der Tinte, passend zum Text. Die Verzierung der bianchi girari von sehr hoher Qualität zeigt eine typische Neapolitanische Herstellung, die im Stil des königlichen Illuminators Cola Rapicano ausgeführt wurde.
Online seit: 21.12.2009
Diese Handschrift aus Italien enthält die Metamorphosen von Ovid. Der Text ist mit Marginal- und Interlinearglossen von verschiedenen zeitgenössischen und italienischen Händen des 15. Jahrhunderts versehen. Man kann vier Typen von Anmerkungen unterschieden: strukturierende, lexikalische und philologische, intertextuelle und kommentierende, welche von der Vitalität dieses Texts von Ovid im 14. Jahrhundert bis zum Anbeginn der Neuzeit zeugen. Das Frontispiz wurde mit einem Buchstaben verziert, der ein Porträt des Autors während des Verfassens seines Werks einschliesst, und mit einer Randbordüre, welche einen Engel mit roten Flügeln enthält.
Online seit: 23.04.2013
Die im 12. Jahrhundert vielleicht im Kloster von Weissenau in Deutschland hergestellte Abschrift von Heiligenviten ist mit ornamentierten und historisierten Initialen verziert. Auf f. 244r stellt sich der Illuminator „Fr. Ruffilus“ in einer bemerkenswerten Initiale selbst dar.
Online seit: 20.05.2009
Der Codex entstand in den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts. In einer Zeit, in welcher der Buchdruck bereits seine Qualitäten unter Beweis gestellt hatte, zeugt diese Handschrift von hoher kalligraphischer und illuminatorischer Kunst. Kopiert durch Bartolomeo Sanvito, der noch vier andere Handschriften des Canzoniere und der Triumphi von Petrarca herstellte, zeigt CB 130 eine ausgewogene und nüchterne Schrift sowie raffinierte Illuminationen. Drei ganzseitige Darstellungen auf Pergament stehen zu Beginn der Handschrift.
Online seit: 25.03.2009
«De Balneis Puteolanis», ein dem Salernitaner Arzt Petrus de Ebulo zugeschriebenes Lehrgedicht beschreibt die Heilwirkung von rund dreissig Heilquellen aus dem Gebiet um Pozzuoli (Puteoli) und Baia (Baiae). Das Werk fand sowohl in Latein als auch in italienischen und französischen Übersetzungen weite Verbreitung und beschreibt Bäder, die 1538 bei einem Erdbeben zerstört wurden. Die Handschrift wurde mit ganzseitigen Miniaturen verziert und ist wahrscheinlich im Umfeld Roberts von Anjou entstanden.
Online seit: 31.07.2007
Diese zwei illuminierten Karten stammen wahrscheinlich aus einem Atlas für Seekarten des Mittelmeeres, auch Portolan genannt. Die erste, nach Norden orientierte Karte, stellt einen Teil der Küsten des Atlantischen Ozeans und des Mittelmeeres dar, auf beiden Seiten der Strasse von Gibraltar, zwischen den Kanarischen Inseln und Norditalien. Die zweite, nach Westen gerichtete Karte, zeigt die Inseln der Ägäis zwischen Kreta (Candia) und Thessaloniki, Griechenland und Kleinasien, wo anachronistisch Troja und Konstantinopel eingezeichnet sind. Eine Skala für die Breitengrade auf der ersten Karte, abgestufte Entfernungsskalen in der Nähe der Ränder, Loxodromen und mit Fleurs-de-Lis verzierte Windrosen begleiten die roten und schwarzen, senkrecht zu den Küsten geschriebenen Küstentoponyme. Ihre sehr stilisierte Anordnung betont die Landzungen und Mündungen, und der Kartograph stellte auch einige Flüsse dar, allerdings ohne große Präzision. Im Landesinneren und eher vage platziert sind Miniaturbilder von Städten mit Banner, Bergen und Bäumen. Auf See erscheinen auf beiden Karten ein paar Schiffe und ein Meerestier. Die Namen der Regionen sind auf Spruchbändern geschrieben oder in größeren Buchstaben angegeben. Der besondere Stil der Gestaltung der Städte, der Schauplätze und der Grafiken geht auf die Produktion von Giovanni Battista Cavallini oder seinem Nachfolger Pietro Cavallini zurück, der zwischen 1636 und 1688 in Livorno tätig war.
Online seit: 12.12.2019
Die Handschrift enthält das Romuleon, eine anonym verfasste und Benvenuto da Imola zugeschriebene Sammlung lateinischer Texte zur Geschichte Roms. CB 143 wurde um 1440 in Frankreich geschrieben, vermutlich zu Lebzeiten Karls VII., der auf f. 6v abgebildet ist. Zu Beginn der Handschrift findet sich eine Reihe bemerkenswerter Miniaturen.
Online seit: 25.03.2009
Die Handschrift enthält den Traktat Le Mortifiement de Vaine Plaisance des Königs René von Anjou. Das 1455 verfasste allegorische Gedicht lädt den Menschen in einem Dialog zwischen Seele und Herz zur Enthaltsamkeit im unbefriedigenden irdischen, hin zum gottgefälligen Leben ein. CB 144 ist mit acht ganzseitigen Miniaturen verziert, die um 1470 durch Jean Colombe ausgeführt wurden.
Online seit: 25.07.2006
Die am Ende des 13. Jahrhunderts entstandene Abschrift enthält die Reihe der Artusromane in Prosa: «Estoire del Graal», «Merlin», «Suite Merlin», «Queste del saint Graal» und «Mort le roi Artu». Vor allem die darin vorkommenden Einschübe machen CB 147 zu einer einzigartigen Handschrift: den Helden der Artussage werden biblische Texte, Übersetzungen der Evangelien und der Genesis sowie Predigten von Maurice von Sully in den Mund gelegt. Ferner enthält die Handschrift die «Faits des Romains» und eine nur hier belegte Prosafassung des «Roman de Troie». Die umfangreichen Illuminationen sind in einem originellen Stil gehalten.
Online seit: 25.07.2006
Der in den Jahren 1520-1528 geschriebene Tristan des Pierre Sala aus Lyon steht in der mittelalterlichen Tradition der italienischen Artusromane in Prosa. In der Geschichte von der vorbildlichen Freundschaft zwischen Tristan und Lancelot wechseln sich die Abenteuer der Ritter der Tafelrunde und Liebesintrigen ab. Lediglich zwei Handschriften überliefern Pierre Salas Werk aus der Zeit der Renaissance. Der mit 26 aquarellierten Federzeichnungen illustrierte Codex der Fondation Bodmer gilt als Dedikationsexemplar für Franz I., König von Frankreich.
Online seit: 26.04.2007
Die Handschrift enthält die französische Übersetzung von François Dassy des Carcel de amor von Diego San Pedro (1437-1498). Diese stützt sich auf die italienische Übersetzung von Lelio Manfredi, die 1513 fertiggestellt wurde. Diego de San Pedro ist ein Dichter und Erzähler der frühen spanischen Renaissance, der vermutlich hebräischer Abstammung war und zum Christentum konvertierte. Carcel de amor, eine seiner beiden bekannten Novellen, ist eine Liebesgeschichte über die Bezähmung der leidenschaftlichen Liebe durch die Vernunft. Sie wurde 1492 in Sevilla zum ersten Mal gedruckt und in verschiedene Sprachen übersetzt. Die Handschrift ist mit 19 Vignetten illustriert, welche meist von architektonischen Rahmen umgeben sind, in welchen Personen in zeitgenössischen Kleidern dargestellt sind. Die Handschrift wurde vermutlich zwischen 1521 und 1527 für Charles III. de Bourbon-Montpensier (Charles de Bourbon) ausgeführt – sein Wappen befindet sich nämlich auf f. 1v. Bevor die Handschrift zur Sammlung von Martin Bodmer kam, gehörte sie der Familie Demidow, dem Grafen Alexis Golowkin und Sir Thomas Philipps.
Online seit: 17.12.2015
Seneca war während des Mittelalters der meistgelesene und beliebteste der antiken Dramatiker. Die Handschriften seiner Tragödien, wovon bis heute beinahe 400 Exemplare bekannt sind, stammen überwiegend aus dem 14. und 15. Jahrhundert, so wie die Kopie der Fondation Bodmer. Diese enthält ausserdem zu Beginn jedes Seneca-Dramas eine historisierte Initiale, die jeweils die dramatische Handlung zusammenfasst, zum Beispiel der Selbstmord der Jokaste und die Blendung des Ödipus am Anfang des gleichnamigen Dramas (f. 46v). Ihre eher bescheidene Umsetzung wurde wahrscheinlich in Norditalien ausgeführt, wo die meisten illuminierten Ausgaben (ungefähr 50) dieses Textes hergestellt wurden.
Online seit: 10.10.2019
Die thebanischen und trojanischen Sagen waren für die Literatur des Mittelalters von grosser Bedeutung. Davon zeugt auch die 1469 entstandene Papierhandschrift CB 160, geschrieben von der Hand des Jacotin de Lespluc (« escript par la main de Jacotin de Lespluc »). Der Codex enthält eine Prosafassung der «Historia trojana» von Guido delle Colonne und eine eng an die «Histoire ancienne jusqu'à César» angelehnte Geschichte von Theben. Die mit Tinte in getuschter Manier ausgeführten Zeichnungen sind jenen in der Handschrift 9650-52 der Königliche Bibliothek Belgiens sehr ähnlich.
Online seit: 25.03.2009
In seinem De bello Peloponensium erweist sich Thukydides als wahrhafter Historiker, wenn er den Ursprung des Peloponnesischen Krieges schildert und dann die Ereignisse Jahr für Jahr mit einer grossen Genauigkeit darstellt. Diese Pergamenthandschrift ist ausserordentlich schön illustriert, vor allem durch zwei „putti“ und durch eine Person im Innern einer Initiale, die eine blaue Rüstung trägt und ein Schwert hält. Die humanistische Schrift, in einer leicht eckigen Kursive, stammt von der Hand eines einzigen Schreibers.
Online seit: 02.06.2010
Humanistische Handschrift der italienischen Spätrenaissance mit Auszügen aus verschiedenen Werken lateinischer und griechischer Autoren, unter anderem von Plinius, Cicero, Silius Italicus, Plautus, Titus Livius, Horaz, Sallust, Plutarch, Seneca und anderen. E. Pellegrin ordnet die Schrift, wie schon früher Tammaro de Marinis, dem Kopisten Gian Marco Cinico zu, der zwischen 1458 und 1494 für die Könige von Neapel arbeitete. Die verschiedenen Teile beginnen mit Initialen aus Gold mit bianchi Girari, die nur teilweise ausgeführt wurden (Bll. 1v, 4v, 20r, 22r, 50r, 186v). Einige Ranken wurden ausgelassen, finden sich aber auf einem blauen, roten, grünen oder schwarzen Hintergrund, andere wurden rosa, grün oder blau eingefärbt und und finden sich auf schwarzem oder goldenem Hintergrund. Viele sind mit Putten und Tieren wie Hasen, Hirschen, Schmetterlingen oder Vögeln versehen. In zahlreichen Rahmen sind Putten dargestellt, die jagen oder andere spielerische Aktivitäten ausführen (z.B. Bll. 55r, 79r, 139r, 169r).
Online seit: 17.12.2015
Dieses von Boccaccio zwischen 1353 und 1356 verfasste und 1373 ergänzte ethische Werk, das von der Unstetigkeit des Schicksals handelt, wurde häufig abgeschrieben, gedruckt und in viele Sprachen übersetzt. Es kannte einen grossen Erfolg in Europa. Die französische Übersetzung von Laurent de Premierfait für Jean de Berry hatte einen ebenso grossen Erfolg, wie dies die achtundsechzig Handschriften bezeugen, die von diesem Text erhalten sind. Im Gegensatz zur lateinischen Version weisen die französischen Handschriften ein reiches ikonographisches Programm auf, das vermutlich von Laurent de Premierfait selbst erstellt wurde. Dies gilt auch für den CB 174, der im 15. Jahrhundert in Frankreich erstellt wurde. Jedes Buch wird mit einer kleinen Darstellung eröffnet (insgesamt 150), welche die „Fälle“ darstellen, die im darauf folgenden Text beschrieben werden.
Online seit: 22.03.2012
Die Rhetorica, die während mehr als zehn Jahren das lateinische Unterrichtswerk von Guillaume Fichet war, ist Zeuge dieser „Redekunst“, deren Abhandlungen alsbald verschwinden sollten. Diese reich illuminierte Handschrift wurde 1471 an der Sorbonne in Paris geschrieben (im selben Jahr wie die gedruckte Edition des Textes); die Handschrift beginnt mit einer grossen Miniatur, die den Autor darstellt, der sein Buch der Prinzessin Jolanda von Savoyen widmet.
Online seit: 22.03.2012
Die 13 Zeichnungen dieser französischen Handschrift, die im 15. Jahrhundert geschrieben wurde, stammen von einem der wichtigsten Buchmaler des späten Mittelalters: Jean Fouquet (BnF, ms. fr. 247). Sie sind reichlich mit Gold geschmückt und füllen zwei Drittel der Seite aus; viele mit Blumen verzierte Initialen ergänzen das ikonographische Programm. Das erste Blatt fehlt, welches sicherlich mit Buchschmuck verziert war (Adam und Eva?). Zu Beginn des Prologs zeigt eine kleine Miniatur den Autor, der sein Buch schreibt. Die Antiquitates iudaicae vergegenwärtigen die Geschichte der jüdischen Nation von der Entstehungsgeschichte bis zum Jahr 66 unserer Zeitrechnung.
Online seit: 22.03.2012
Die historisch-biblische Kompilation von Petrus von Poitiers (gegen 1130-1205), das Compendium historiae in genealogia Christi, war während der letzten Jahrhunderte des Mittelalters sehr verbreitet. Wie zahlreiche andere Exemplare dieses Textes wurde auch diese Kopie auf eine Pergamentrolle geschrieben, jedoch wurde diese hier zu einem unbekannten Zeitpunkt in 7 Teile zerschnitten. Figurative Medaillons und Schemas, die meisten genealogische, überziehen das Gesamtwerk und stellen so eine kontinuierliche Linie der Weltgeschichte dar, vom Sündenfall (f. 1) bis zur Weihnachtsgeschichte (f. 5).
Online seit: 08.10.2020
Halb historisches, halb sagenumwobenes Luxusexemplar des Leben des Aesop, das von Maximos Planudes um 1300 zusammengestellt wurde. Diese Seiten bildeten einst den ersten Teil einer Handschrift der Fabeln von Aesop, welche heute hauptsächlich in New York aufbewahrt wird. Sie wurde in Florenz zwischen 1482 und 1485 von Démétrios Damilas, einem der Hauptkopisten des Hofes der Medici, für den jungen Sohn Lorenzos des Prächtigen, Piero II. de' Medici, geschrieben, der damals 10-12 Jahre alt war. Im prachtvollen Frontispiz kann man die Porträts von Planudes und Piero II. erkennen.
Online seit: 17.12.2015
Exemplar der sogenannten Pariser Bibel, einer Taschenbibel in der jeweils der ganze Bibeltext des Alten und Neuen Testaments auf relativ kleinem Format in zwei Spalten mit kleiner Schrift enthalten ist. Dieser Codex wurde in Zentralfrankreich oder Ostfrankreich um die Mitte des 13. oder in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts produziert. Sie zeichnet sich durch nicht weniger als 82 historisierte Initialen und 66 Ornamentinitialen aus. Besonders ist auch die Tatsache, dass der biblische Text Spuren einer sorgfältigen Korrektur aufweisen und dass die Psalmen in kleine Abschnitte unterteilt sind und dies nach einem Schema, das einen monastischen Auftraggeber ausschliesst, sondern eher annehmen lässt, dass dieser ein Laienpriester oder sogar jemand aus dem Laienstand gewesen sein könnte. Aus einem radierten Besitzernachweis ist zu entnehmen, dass die Handschrift 1338 dem Coelestinerpriorat Notre-Dame von Ternes (Limoges) gehörte und möglicherweise ein Geschenk von Roger le Fort, dem Stifter des Priorats war. Dieser war selber Sprössling der Edlen von Ternes (Limoges) und ab 1343 Erzbischof von Bourges. Bevor diese Taschenbibel in den Besitz der Sammlung Martin Bodmers gelangte, war sie Teil der Sammlung von Baron Edmond de Rothschild (1845-1935), von dem sie den Namen „Rothschild-Bibel“ erhielt.
Online seit: 17.12.2015
Die Handschrift enthält das Dragmaticon, ein Werk des zur Schule von Chartres gehörenden Gelehrten Wilhelm von Conches. Der Codex wurde wahrscheinlich um 1230 in der Nähe von Köln in einem scholastischen Umfeld angelegt und gehört zu den ältesten erhaltenen Textzeugen des Dragmaticons, das insgesamt in rund 70 mittelalterlichen Handschriften erhalten ist. Das handliche Format, verschiedene Schemata und Tabellen sowie die verwendete Schrift (gotische Kursive), weisen auf einen intendierten universitären Gebrauch der Handschrift hin. Die erste Lage der Handschrift enthält einen Computus zur Berechnung der beweglichen Festtage.
Online seit: 20.05.2009
Um 1310 setzen die vom Bischof von Lüttich, Thibaut de Bar, in Auftrag gegebenen und von Jacques de Longuyon verfassten Vœux du paon die Tradition des Alexanderromans fort. Dreizehn Miniaturen und einige Filigran-Initialen schmücken die einreimigen Alexandriner.
Online seit: 25.03.2009
Diese auf persisch geschriebene Handschrift enthält eine Auswahl der "Hundert Sprüche Alis", einer Sammlung von Sprüchen und Sprichwörtern, die herkömmlicherweise Ali ibn Abi Talib, dem vierten rechtsgeleiteten Kalifen sowie Vetter und Schwiegersohn des Propheten Mohammeds, zugesprochen werden. Bei den Schiiten (von šīʿat ʿAlī, die "Partei Alis") nimmt Ali als erster Imam eine wichtige religiöse Rolle ein. Die Handschrift wurde 1559 von dem Kalligraphen Jalal ibn Muhammad in Buchara geschrieben. Für den Text benutzte er die Nastaliq-Schrift, eine weit verbreitete kalligraphische Schrift für das persisch-arabische Alphabet, die Überschriften hingegen führte er in der gewöhnlichen arabischen Nasḫī-Schrift aus. Die sechs ganzseitigen, mit Gold hervorgehobenen Miniaturen wurden im 2./3. Viertel des 17. Jahrhunderts hinzugefügt. Zu bemerken ist auf f. 9v unten in der Mitte die seltene Darstellung einer Figur, die dem Betrachter den Rücken zuwendet und von der nur der Hinterkopf zu sehen ist. Auf derselben Seite wurden links, hinter mehreren Musikern, auch zwei an der Kleidung erkennbare Europäer dargestellt.
Online seit: 25.06.2015
Diese auf persisch verfasste Handschrift enthält die Geschichte des Prinzen Seyf ol-Molûk und der Prinzessin Badî`ol-Jamâl. Die Handschrift wurde wahrscheinlich in Indien geschrieben und mit 32 Miniaturen illustriert. Sie ist vom Schreiber am Ende des Textes (f. 56v) auf das Jahr 1033 (islamischer Zeitrechnung) datiert. Die Geschichte findet sich auch in Tausendundeiner Nacht (758. bis 778. Nacht, Ausgabe Calcutta II 1839-1842).
Online seit: 07.10.2013
Das Buch gehört in die Kategorie der nara ehon, eine Art von polychromen, illustrierten Erzählungen, die von der Muromachi-Zeit an bis in die erste Hälfte der Edo-Zeit herausgegeben wurden. Der Ausdruck nara ehon wird seit der Meiji-Ära weitgehend für alle illustrierten Bücher der besagten Epochen benutzt, seine Herkunft ist aber unklar. Das Format der nara ehon ist je nach Periode unterschiedlich. Frühe Beispiele aus der Momoyama-Zeit bis zur sehr frühen Edo-Zeit, sind gross, bis zu einer Höhe von 30 cm, das vertikale Format ähnlich einem europäischen Quarto. Die Exemplare der Kanei-Ära sowie generell aus der ersten Hälfte der Edo-Zeit weisen mehr horizontale Proportionen auf. Diese basierten auch generell auf dem Genre der otogizōshi, Kurzgeschichten, die von der Kamakura-Zeit an entstanden, wovon eine Mehrheit sich thematisch auf die Muromachi-Zeit konzentrierte. Während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verschob sich das Thema auf Geschichten über die Aristokratie oder den wohlhabenden Kaufmannsstand, bevor die Popularität der nara ehon nachliess. Dieses Exemplar kann möglicherweise auf die Keichō-Zeit (1596-1615) datiert werden.
Online seit: 23.06.2016
Das Buch gehört in die Kategorie der nara ehon, eine Art von polychromen, illustrierten Erzählungen, die von der Muromachi-Zeit an bis in die erste Hälfte der Edo-Zeit herausgegeben wurden. Der Ausdruck nara ehon wird seit der Meiji-Ära weitgehend für alle illustrierten Bücher der besagten Epochen benutzt, seine Herkunft ist aber unklar. Das Format der nara ehon ist je nach Periode unterschiedlich. Frühe Beispiele aus der Momoyama-Zeit bis zur sehr frühen Edo-Zeit, sind gross, bis zu einer Höhe von 30 cm, das vertikale Format ähnlich einem europäischen Quarto. Die Exemplare der Kanei-Ära sowie generell aus der ersten Hälfte der Edo-Zeit weisen mehr horizontale Proportionen auf. Diese basierten auch generell auf dem Genre der otogizōshi, Kurzgeschichten, die von der Kamakura-Zeit an entstanden, wovon eine Mehrheit sich thematisch auf die Muromachi-Zeit konzentrierte. Während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verschob sich das Thema auf Geschichten über die Aristokratie oder den wohlhabenden Kaufmannsstand, bevor die Popularität der nara ehon nachliess. Dieses Exemplar kann möglicherweise auf die Keichō-Zeit (1596-1615) datiert werden.
Online seit: 23.06.2016
Die Geschichten von Ise sind eines der frühesten und bekanntesten Beispiele der uta monogatari, ein Teilgenre der monogatari das sich auf Poesie konzentriert, die von erklärenden Erzählungen begleitet werden. Die Urheberschaft wie auch die genaue Entstehungszeit bleiben ungeklärt, jedoch wird es heute auf die frühe Heian-Zeit datiert. Es ist auch unter dem Titel "Zaigo chūjō nikki" bekannt, oder Tagebücher des Prinzen Ariwara no Narihira. Die Hauptfigur der Geschichten von Ise wird als der historische Prinz und Poet Ariwara no Narihira (9. Jahrhundert) angesehen, dessen waka (jap. Gedicht) in den Erzählungen vorkommen. Auf Grund von Erzählungen, die eindeutig aus späterer Zeit stammen, kann Narihira selbst nicht als Autor angesehen werden. Die Geschichten handeln meist von menschlicher Zuneigung in allen Arten, von amourösen Affären bis hin zu elterlicher Liebe. Obwohl viele Kapitel stark aristokratische Züge aufweisen, ist es im Gesamten nicht auf die Welt der Nobilität limitiert, sondern schliesst auch bürgerliche Schicksale mit ein, wie das Kapitel 23 Tsutsuizutsu. Die Figuren bleiben oft ohne Namen und werden nur als 'das Mädchen' oder 'der Mann' bezeichnet. So kann man die Geschichten als einen Versuch ansehen, das Thema menschlicher Beziehungen und Zuneigung im Allgemeinen anzusprechen. Dieses Exemplar ist in Seide gebunden und mit Illustrationen geschmückt, die in Tinte, Farben und Gold ausgeführt wurden.
Online seit: 23.06.2016
Die Geschichten von Ise sind eines der frühesten und bekanntesten Beispiele der uta monogatari, ein Teilgenre der monogatari das sich auf Poesie konzentriert, die von erklärenden Erzählungen begleitet werden. Die Urheberschaft wie auch die genaue Entstehungszeit bleiben ungeklärt, jedoch wird es heute auf die frühe Heian-Zeit datiert. Es ist auch unter dem Titel "Zaigo chūjō nikki" bekannt, oder Tagebücher des Prinzen Ariwara no Narihira. Die Hauptfigur der Geschichten von Ise wird als der historische Prinz und Poet Ariwara no Narihira (9. Jahrhundert) angesehen, dessen waka (jap. Gedicht) in den Erzählungen vorkommen. Auf Grund von Erzählungen, die eindeutig aus späterer Zeit stammen, kann Narihira selbst nicht als Autor angesehen werden. Die Geschichten handeln meist von menschlicher Zuneigung in allen Arten, von amourösen Affären bis hin zu elterlicher Liebe. Obwohl viele Kapitel stark aristokratische Züge aufweisen, ist es im Gesamten nicht auf die Welt der Nobilität limitiert, sondern schliesst auch bürgerliche Schicksale mit ein, wie das Kapitel 23 Tsutsuizutsu. Die Figuren bleiben oft ohne Namen und werden nur als 'das Mädchen' oder 'der Mann' bezeichnet. So kann man die Geschichten als einen Versuch ansehen, das Thema menschlicher Beziehungen und Zuneigung im Allgemeinen anzusprechen. Dieses Exemplar ist in Seide gebunden und mit Illustrationen geschmückt, die in Tinte, Farben und Gold ausgeführt wurden.
Online seit: 23.06.2016
Die Handschrift enthält eine Bearbeitung in Panjabi/Braj Bhasha des 10. Buches des Bhāgavatapurāṇa, in Gurmukhi-Schrift. Es handelt sich um eine Geschichtensammlung über das Leben des Gottes Krishna in Versen (caupaī, kabitā, soraṭhā und andere). Im Gegensatz zu der Version in Sanskrit hat dieser Text keine klare Kapitelstruktur und weist eine kontinuierliche Nummerierung auf (880 Verse). Er ist reich verziert mit Szenen aus dem Leben des Gottes Krishna (mehr als 200 Miniaturen), und stellt eine freie Versversion des antiken Sanskrit-Textes dar, geschrieben in ślokas, der in Indien äusserst populär waren.
Online seit: 22.03.2018
Die in moderner Devanāgarī geschriebene Handschrift enthält eine Reihe von Auszügen aus Gedichten über Radha und Krishna sowie über nāyikās und nāyakas (Helden und Heldinnen), die verschiedene Zustände und Stadien erotischer Liebe zeigen. Zwei der Texte erwähnen in ihren jeweiligen Kolophonen den Namen des Autors oder des Kompilators: Rājānāgarī Dāsa (f. 55v) und der Ehrwürdige Kuvara Phakīra Siṃha - Kubar Fakīr Singh, geschrieben in Hindi (f. 58v). Die Handschrift ist illuminiert: fünf Miniaturen repräsentieren Radha und Krishna (f. 1v, 10r, 26v, 33r und 37v), und zwei weitere junge, verliebte Menschen (f. 52r, 52v). Die Gedichte sind in verschiedenen Formen, namentlich in copaī/caupaī, dohā, aralli, und soraṭha. Jedes davon hat eine fixe Anzahl von Zeilen, von Silben per Zeile und andere metrische Eigenheiten. Dieser Stil war in Nordwest-Indien seit dem 18. Jahrhundert sehr beliebt. Bevor die Handschrift an einem unbekannten Datum in die Sammlung Bodmer überging, war sie im Besitz von Oliver Henry Perkins (vorderes Spiegelblatt).
Online seit: 22.03.2018
Diese Handschrift enthält eine Sammlung von vier verschiedenen Texten. Der Haupttext besteht in der Bhagavadgītā („Der Gesang des Erhabenen“), ein Teil des Epos Mahābhārata, Buch 6, das aus 18 Kapiteln besteht, hier in einem von Kashmiri beeinflussten Devanāgarī geschrieben (f. 1v-165r). Es handelt sich um einen der meistkopierten Texte der Hindu-Tradition, der in einer sehr grossen Anzahl von Handschriften überliefert ist. Gemalte Porträts von Krishna und Arjuna eröffnen abwechslungsweise die 18 Kapitel. Der Bhagavadgītā geht das Prayāgatīrthasnānasaṃkalpa, apadoddhāraṇastotra voraus (V2r-V4v), „das Versprechen, ein Bad in Prayāga (Allahabad) zu nehmen“. Es folgt das Pañcavaktrahanumatkavaca (N1v-N7v), ein beschützendes Mantra von Hanuman, und schliesslich das Stavarāja (N8r-N8v), ein „Fürst unter den Lobliedern“, das auch als eine Art von Kolophon für die gesamte Sammlung dieser verschiedenen Texte dient. Diese drei ergänzenden Texte sind alle in gewöhnlicher Devanāgarī-Schrift geschrieben. Eine teilweise lesbare Notiz, die auf den 29. August 1781 datiert ist, identifiziert die Handschrift als „Gebetbuch eines Brahmanen“, das dem unbekannten Besitzer der Handschrift „bei seiner Abreise aus Indien“ geschenkt wurde (V1r).
Online seit: 22.03.2018
Diese ungebundene Handschrift enthält eine der meistkopierten Schriften der Shvetambara-Tradition (Schule des Jainismus), das Kalpasūtra, das seit dem 14. Jahrhundert in ganz Indien sehr populär war. Es handelt sich um eine Sammlung von Lebensgeschichten der grossen Tīrthaṅkāras. Geschrieben in Devanāgarī beginnt die Handschrift mit dem Leben des Mahāvīra Jīna, danach folgen die Biographien von Pārśvanātha und Neminātha. Der Text ist unvollständig, es fehlen die Blätter 32, 85, 97, 103 und 125, die Zeichnungen enthielten und wohl einzeln verkauft wurden. Ihr Inhalt kann jedoch anhand eines Vergleichs mit ähnlichen Handschriften rekonstruiert werden. Die Bilder, die sich nach wie vor in diesem Exemplar befinden (1v, 7r, 9v, 16v, 17v, 21r, 45v, 47v, 51r, 58r, 62v, 70r, 71v, 72v, 77v, 78r, 81v, 92r), repräsentieren die wichtigsten Ereignisse in den Leben der Personen des Kalpasūtras. Gemäss dem Stil dieser Malereien muss die Handschrift vom Ende des 15. Jahrhunderts stammen.
Online seit: 22.03.2018
Diese Handschrift aus dem 18. Jh. enthält die sogenannte Kedārakalpa, die selbst ein Teil der Nandīpurāṇa ist. Sie beschreibt zusammen mit den 61 hervorragenden Miniaturen eine religiöse Pilgerschaft einer Gruppe von Yogis in die Region von Kedarnath im Himalaya. Es handelt sich um einen Text des Shivaismus, d.h. die Gottheit ist Shiva, und das Hauptanliegen des Textes ist es, Leser dazu zu bewegen, sich auf eine Shiva-Pilgerschaft aufzumachen.
Online seit: 22.06.2017
Diese Sammelhandschrift, in von Kaschmiri beeinflusstem Devanāgarī geschrieben, vereint eine Anzahl von rituellen Texten, die sich mit der Anbetung von Vishnu befassen. 1. (ff. 1_1r-1_6r) vorbereitende Texte und Rituale (ohne Namen oder Titel). Zu Beginn steht eine wahrscheinlich von Pāñcarātra beeinflusste Serie von rituellen Praktiken, genannt nyāsas und dhyānas, d.h. die Zuordnung von Gottheiten und Silben zu verschiedenen Körperteilen und die Visualisierung der Hauptgottheit. 2. (ff. 1_6r-1_149v) Bhagavadgīta: der Haupttext in dieser Sammlung. Die Bhagavadgīta („der Gesang des Erhabenen“ - Vishnu / Krishna), die ein Teil des Mahābhārata Epos ist (Buch 6 von 18), ist einer der meistkopierten Texte der Hindutradition und in einer Vielzahl von Handschriften überliefert. 3. (ff. 2_1r-2_107v) Kopien von anderen Teilen des Mahābhārata, Śāntiparvaṇ, die alle im Zusammenhang mit Vishnu stehen. 4. (ff. 3_1r-6_31v) zwei Teile des Pāñcarātrika Sanatkumārasaṃhitā, die sich mit dem Lob von Vishnu beschäftigen, sowie Mantras wie (ff. 4_1r-4_21r) Pāṇḍavagītāstotra, (ff. 5_1r-5_20v) Gopālapaṭala, (ff. 6_1r-6_23r) Gopālalaghupaddhati und andere Texte. 5. (ff. 7_1r-7_37v) Teile der Tantras, a. Saṃmohanatantra, die das Lob von Vishnu behandeln, d.h. Gopālasahasranāmastrotra; b. Gautamītantra, der Gopālastavarāja genannte Teil. 6. (ff. 8_1r-10_8r) Zwei verschiedene Texte: 1. Niṃbarkakavaca, ein Werk von Vishnuismus-Anhänger, die Nimbarka verehrten. 2. Teile ritueller Texte des Sāmaveda, die sich mit den 5 saṃskāras befassen, dazu verschiedene vedische Mantras, wie z.B. das Gāyatrī, in ihren vishnuistischen Formen. 7. (ff. 11_1r-11_11v) Teil des Bhaviṣyotarapurāṇa, das die Anbetung der mit Vishnu verbundenen Steine aus dem Fluss Gaṇḍakī behandelt (die geläufige Bezeichnung ist shaligram). Die Handschrift enthält 3 illuminierte Titel und 12 Miniaturen, die meisten davon zeigen Krishna. Dem Kolophon gemäss (ff. 11_11v-11_12r) wurde der Text im Kaschmir von einer Gaṇeśa[bhaṭṭa?] Nandarāma genannten Person geschrieben, in einem Ahalyamath genannten Kloster im Jahre 1833 V.S., d.h. 1776 oder 1777 n. Chr. Der zweite Teil des Kolophons hingegen (fehlt teilweise) verknüpft die Geschichte der Handschrift mit Vrindavan.
Online seit: 14.06.2018
Dieser mexikanische Codex, in Nahuatl geschrieben, gehört zur Gruppe der sogenannten Techialoyan-Manuskripte. Er stammt aus Santa María de la Asunción Tepexoyuca bei San Martín Ocoyoacac, das im Tal von Toluca, Bundesstaat Mexiko, Mexiko liegt. Es handelt sich um ein altepeamatl, „Ortsbuch“, oder tlalamatl, „Bodenbuch“, das die Grenzen der Gebiete zwischen dem Dorf Tepexoyuca und seinen Nachbarn festlegt und eine Liste der Namen der Grenzorte aufstellt. Die Unterzeichnenden des Codex sind acht Schlüsselfiguren des Dorfes zu dieser Zeit : unter ihnen don Esteban Axayacatl, „Hauptmann“, don Miguel Achcuey, „fiscale“, und don Simón de Santa María, „mayordomo“.
Online seit: 07.10.2013
Mit Testeriano werden Katechismus-Handschriften bezeichnet, deren Bilderschrift dem Franziskaner Mönch und Missionar Bruder Jacobo de Testera (16. Jh.) zugeschrieben wird. In Zentralamerika hatte sich bereits im 12. Jahrhundert eine Schrift entwickelt, die eine Mischung von Ideogrammen, Piktogrammen und phonetischen Symbolen war, deren ursprünglichen handschriftlichen Zeugnisse mit der spanischen Eroberung im 16. Jahrhundert jedoch zerstört wurden. Christliche Missionare übernahmen danach das System, um mit der einheimischen Bevölkerung kommunizieren zu können, erfanden aber die meisten Symbole selbst, da ihr Ziel die Vermittlung von neuem, christlichem Gehalt war. So repräsentieren etwa drei gekrönte Häupter die Dreifaltigkeit und somit Gott, oder zwei gekrönte Häupter mit Schlüssel und Schwert die Apostel Peter und Paul. Gelesen wird die Handschrift von links nach rechts über jeweils beide Seiten, wobei die einzelnen Teile durch vertikale Ziervignetten getrennt werden. Hier enthalten sind mehrere kürzere Gebete (darunter f. 1v-2r Persignum, 2v-4r Ave Maria, 4v-8r Credo) und ein langes Gebet (f. 27v-35r), das eine Wiederholung der christlichen Dogmen darstellt.
Online seit: 25.06.2015
Dieses aus 275 Blättern bestehende Register enthält die Wappen der Domherren der Diözese von Basel, seit der Wahl des Bischofs Christoph von Utenheim im Jahr 1502 bis zum letzten Fürstbischofen, Franz Xaver von Neveu im Jahr 1794. Während dreier Jahrhunderte zeichneten Maler über 2'300 farbige Wappen auf Pergamentblätter. Von 1682 an erschienen vollständige Stammbäume, die bewiesen, dass die kirchlichen Würdenträger die erforderlichen sechzehn Viertel des Adels (sechzehn adlige Vorfahren in der Generation der Ururgrosseltern) vorweisen konnten.
Online seit: 08.10.2020
Abschrift der vier Evangelien mit Kommentaren von Hieronymus, geschrieben im Kloster St. Gallen im 10. Jahrhundert (vor 950).
Online seit: 31.07.2009
Kommentar zu den ersten acht Paulusbriefen. Es handelt sich um eine Abschrift des (verlorenen) Exemplars, das der Überlieferung nach von Abt Thietland († um 964) vor 945 verfasst wurde. Der Text ist in weiten Teilen vom Pauluskommentar von Bischof Atto von Vercelli (885-961) abhängig.
Online seit: 20.12.2012
Cod. 83 ist ein Vollbrevier mit folgenden Teilen: Kalendarium, Antiphonarium mit Neumennotation, Lektionar mit den biblischen Lesungen, Homiliar mit den Lesungen der Kirchenväter, Hymnar, Cantica des Alten und Neuen Testamentes, Psalterium, Kurzlesungen, Orarionen sowie Preces und Benedictiones. Besonders hervorzuheben ist die bei uns älteste Fassung des Meinradsoffizums, das noch heute verwendet wird. Die Melodien des Antiphonars gehören dem alemannischen Choraldialekt an, wie er heute noch in Einsiedeln im Stundengebet gesungen wird.
Online seit: 04.11.2010
Es handelt sich um ein besonders schönes, in Frankreich (Paris?) oder Flandern geschriebenes Exemplar des sog. Heilsspiegels, des Speculum humanae salvationis. Das Werk selbst ist in über 200 Handschriften und zahlreichen Drucken erhalten. Der Heilsspiegel gliedert sich in die Vorgeschichte des Heils (Altes Testament), die Heilsgeschichte des Neuen Testaments (von der Verkündigung bis zum Weltgericht), die 7 Stationen der Leidensgeschichte, die 7 Schmerzen und die 7 Freuden Marias. Heute fehlen 4 Blätter, auch der Anfang ist nicht mehr vorhanden.
Online seit: 04.11.2010
Enthält als Haupttext die Explanatio Dominicae Orationis des Engelberger Abtes Frowin (†1178), welcher diese Handschrift vermutlich auch in Auftrag gegeben hat, wie es aus den Versen auf der letzten Seite (468) hervorgeht. Die Handschrift kam vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts nach Einsiedeln.
Online seit: 19.12.2011
Das Manuskript bildet zusammen mit den Cod. 247(379), 248(380) und 249(381) den letzten der vier Bände einer Sammlung von Heiligenleben und Märtyrerpassionen, die gemäss dem liturgischen Jahr aufgeteilt sind. Die vier Bände waren zweifellos in Einsiedeln benutzt worden, wo sie wahrscheinlich auch hergestellt worden waren. Jedes Leben wird durch eine grosse, rubrizierte Initiale eingeleitet, und dem Rand entlang wurden zahlreiche Glossen und maniculae von Heinrich von Ligerz eingefügt. Die ursprünglichen Vorsatzblätter, heute herausgelöst, hinterliessen in der Innenseite des Einbandes Spuren eines liturgischen Textes mit Neumen, und in der hinteren Innenseite die Spuren einer illuminierten Initiale.
Online seit: 22.03.2017
Der erste Teil (s. 1-178) enthält asketische Traktate in rätischer oder alemannischer Minuskel, die zusammen mit Einsiedeln 199 ursprünglich einen einzigen Band bildeten. Die anderen Teile wurden in karolingischer Minuskel geschrieben. Der zweite Teil (S. 179-270) ist in die Schweiz oder Norditalien zu lokalisieren und der letzte Teil (S. 271-314) in Frankreich. Schon im 14. Jh. wurde die Handschrift in Einsiedeln aufbewahrt, wie zahlreiche maniculae von der Hand von Heinrich von Ligerz bezeugen.
Online seit: 09.04.2014
Das Devotionale von Abt Ulrich Rösch von St. Gallen enthält verschiedene Gebete, Zeittafeln und Kalendarien, ist mit Zierinitialen geschmückt und wurde im Jahr 1472 geschrieben.
Online seit: 31.07.2009
Die Handschrift enthält mehrere Werke von Prudenz und wurde von verschiedenen Kopisten geschrieben. Der Text ist von hauptsächlich interlinearen Glossen umgeben; die meisten davon sind in lateinischer Sprache, einige im alemannischen Dialekt.
Online seit: 22.03.2017
Enthält Teile der Etymologien (I-III e V-XX) und De natura rerum von Isidor von Sevilla und den Briefwechsel zwischen Isidor und Braulio von Zaragoza. Die Handschrift wurde aus verschiedenen Fragmenten zusammengestellt, die im 19. Jahrhundert aus juristischen Bänden der Bibliothek der Propstei St. Gerold im Vorarlberg herausgelöst wurden. Die Handschrift, wurde auf Wunsch des Abtes Frowin von Engelberg (1143-1178) erstellt, wie es durch die Widmungsverse auf f. 1r belegt wird.
Online seit: 19.12.2011
Christus und die Minnende Seele; Heinrich Seuse, Leben und Schriften. Die Handschrift kam aus dem Besitz des Ehepaares Ehinger-von Kappel (Konstanz) in das Dominikanerinnenkloster St. Peter in Konstanz und von dort vermutlich über die Abtei Rheinau nach deren Aufhebung als Depositum nach Einsiedeln.
Online seit: 26.04.2007
Dieser erste Teil der dreibändigen Engelberger Bibel (neben Cod. 4 und Cod. 5) enthält den Pentateuch und die Bücher der Propheten. Die beschriftete Federzeichnung mit Widmungsvers auf 1v zeigt Abt Frowin (1143-1178), wie er den Codex der Klosterpatronin Maria übergibt. Der grossformatige Band wurde laut Kolophon auf 281v von Richene geschrieben, dem einzigen namentlich bekannten Schreiber der Frowinzeit. Die sorgfältige Verarbeitung des Pergaments mit kunstvollem Flickwerk und der schlichte Stil von Schrift und Initialen in reduzierten Farben sind charakteristisch für die gut erhaltenen Werke der Frowinbibliothek.
Online seit: 09.06.2011
Dieser zweite Band der dreiteiligen Engelberger Bibel enthält nach Cod. 3 die übrigen Bücher des Alten Testaments. Im Vers auf 1v wird der Codex im Namen des Abtes Frowin (1143-1178) der Klosterpatronin Maria gewidmet. Aufbau und Gestaltung sind im einfachen, aber eleganten Stil der Frowinbibliothek gehalten. Das Kolophon auf 213r nennt als Schreiber Richene, von dessen Hand auch die beiden anderen Engelberger Bibelbände (Cod. 3 und Cod. 5) stammen; die Malereien und Überschriften sind das Werk des sog. Engelberger Meisters. 69v zeigt eine ganzseitige farbige Darstellung von Christus und der personifizierten Ecclesia.
Online seit: 09.06.2011
Dieser dritte Band der dreiteiligen Engelberger Bibel enthält das Neue Testament. Der Codex umfasste ursprünglich 204 ff. Auf einem der herausgeschnittenen Blätter, das heute als D 126 im Stiftsarchiv Engelberg aufbewahrt wird, nennt ein fünfzeiliger Vers als Schreiber Richene, der auch die beiden Bände mit dem Alten Testament (Cod. 3 und Cod. 4) geschaffen hat. Abt Frowin (1143-1178) und sein Schreiber Richene sind in einer ganzseitigen Illustration auf 1r wiedergegeben. Ebenfalls ganzseitig dargestellt sind die Evangelisten mit ihren Attributen, die jeweils in einem beschreibenden Vers erläutert werden (108v, 134v, 153v, 181r). Auf 103r bis 105v sind Kanontafeln eingefügt. Die Handschrift weist einige unvollendete Initialen, für Verzierungen ausgesparte Stellen und vollständig leere Seiten auf.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält Augustins Psalmenkommentar, geschrieben in einer kleinen und sehr feinen Schrift. Der Vers auf 1r nennt Abt Frowin (1143-1178) als Urheber des Bandes. Die Handschrift enthält neben einfachen roten auch einzelne äusserst kunstvolle Initialen des Engelberger Meisters in brauner und roter Tinte. Besonders bemerkenswert ist die Darstellung von Christus als Weintreter auf 101r, die wie einige weitere Stellen auf Rasur steht. Neben und unter den Spalten sind bisweilen feine Skizzen zu Initialen, Mustern oder Figuren zu finden.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält die 15 Bücher des heiligen Augustin über die Dreifaltigkeit. Auf 1v steht unter den Capitula eine Federzeichnung des Kirchenvaters mit seinen drei Gegnern. Der Codex wurde durch die Hand des sog. Engelberger Meisters besonders kunstvoll geschmückt. Zu Anfang der Bücher stehen grosse Initialen mit figurativen Motiven in rotbrauner und schwarzer Tinte, dazwischen kleinere, einfarbig rote mit reicher Ornamentik. Die Entstehung des Bandes ist in einem Schreibervers auf 1r detailliert beschrieben: Initiant war der Engelberger Abt Berchtold (1178-1197), der aber bald nach Beginn der Abschrift starb; vollendet wurde das Werk unter dessen Nachfolger Heinrich (1197-1223).
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält Augustins „Gottesstaat“. Die Handschrift wurde wahrscheinlich unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) begonnen und unter seinem Nachfolger Berchtold (1178-1197) fertiggestellt bzw. ausgeschmückt. Das letzte Blatt, das einen für das Engelberger Skriptorium unter Frowin und Berchtold üblichen Verseintrag enthalten haben könnte, ist herausgeschnitten. Einige der Zierinitialen wurden ausradiert und überarbeitet.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält die "Bekenntnisse" des Heiligen Augustin. Ein zweizeiliger Vers über dem Capitulum auf 1r bezeugt, dass die Abschrift unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) begonnen wurde. Sie ist mit zwei figurativen Initialen (1v und 60v) und Ziermajuskeln in roter Tinte geschmückt. Auf 123v stehen 7 gereimte Zweizeiler von der Hand des sog. Engelberger Meisters, die auf die Apologie von Frowins Nachfolger Berchtold (1178-1197) gegen die falsa et damnanda compilatio abbatis Burchardi in turtal Bezug nehmen.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält 3v-142v die Homilien Gregors des Grossen zum Propheten Ezechiel. Auf 1v-3r stehen von der Texthand tam veteris quam novi testamenti testimonia, auf 143r-144r folgt ein kurzer Grammatiktraktat von anderer, womöglich leicht jüngerer Hand; der untere Teil von 144 ist herausgeschnitten. In einer Zeile über dem Text auf 4r wird der Band Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) zugeordnet. Schadhafte Stellen im Pergament sind mit verschiedenfarbigen Fäden sorgfältig vernäht. Zwei der Zierinitialen stehen nach jüngerer Engelberger Art auf farbigem Hintergrund (24v und 76v). Einige Randnotizen stammen von jüngeren Händen.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält den ersten von vier Bänden der Moralia in Iob von Gregor dem Grossen. Die folgenden drei Bände sind in den Codd. 21, 22 und 23 enthalten. Der erste Band umfasst den ersten (f. 6r-99r) und zweiten Teil (99r-193v), beide gegliedert in je fünf Bücher. Am Anfang des Bandes befand sich eine ganzseitige, kunstvolle Darstellung von Hiob mit den drei Freunden (obere Hälfte) und eine Darstellung Gregors des Grossen und einem schreibenden Mönch (untere Hälfte). Auf der Rückseite, der eigentlichen Rektoseite, stand ein zweizeiliger Leoniner mit einem Widmungsvers auf Frowin. Das Blatt wurde von P. Karl Stadler in seinem handgeschriebenen Katalog von 1787 sorgfältig beschrieben und half so, dieses membrum disiectum, im The Cleveland Museum of Art, 1955.74 (Purchase from the J.H. Wade Fund), eindeutig diesem Band zuzuweisen.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält, zusammen mit drei weiteren Bänden (Cod. 20, 22 und 23), die Auslegung des Buches Hiob von Gregor dem Grossen. In einem zweizeiligen Vers auf 1r wird der Band durch Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) der Klosterpatronin Maria gewidmet. Auf 89r und 89v wechselt die Linierung zu deutlich grösserem Zeilenabstand. Incipit und Explicit sind rubriziert, zu Anfang der Abschnitte stehen Zierinitialen in roter und braunschwarzer Tinte mit den im Frowinskriptorium üblichen Figuren- und Rankenmotiven. Aufbau, Schrift und Buchschmuck der Handschrift sind aufs engste mit Cod. 20 verwandt.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält die Moralia in Iob Gregors des Grossen. Die Handschrift entstand laut dem Vers auf 1r unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178). Die einzelnen Kapitel werden mit Zierinitialen in roter und braunschwarzer Tinte eingeleitet; die hinteren Initialen wirken im Vergleich zu den beiden ersten (6r und 16v) unfertig. Die Explicit sind in roten Majuskeln geschrieben. Risse und Löcher im Pergament sind teilweise zugestickt, aber weniger kunstvoll als in anderen Handschriften der Frowinbibliothek (z.B. Cod. 16). Zwischen 39 und 40 ist ein Pergamentstreifen als Ergänzung eingefügt.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift ist nach Cod. 20, 21 und 22 der letzte Band der Engelberger Reihe von Papst Gregors Auslegung des Buches Hiob. An Buchschmuck gibt es rubrizierte Incipit und Explicit und verschiedene Initialen: einfache in roter Tinte (1v, 71r), etwas grössere mit den typischen Knollenmotiven (15r, 49v, 101v) und figurative in roter und brauner Tinte (3r, 32r, 84r, 113r). Risse im Pergament sind mit gelbem und rotem Faden vernäht. Die vereinzelten Randnotizen stammen zumindest teilweise von der Texthand. Eine nachträglich angefügte Zeile am Ende von 123v nennt Abt Frowin (1143-1178) als Urheber der Abschrift.
Online seit: 04.10.2011
Der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux (1090-1153) hat die 86 Sermones zur Interpretation des Hoheliedes zwischen 1135 und 1153 verfasst. Dass das Werk, wie auch Cod. 33, schon wenige Jahrzehnte später im Engelberger Skriptorium kopiert wurde, zeugt von der grossen Autorität, die dem Autor vom Engelberger Abt Frowin (1143-1178) beigemessen wurde. Auf Frowins Amtsjahre als Entstehungszeit des Codex deutet der für die Frowinbände übliche Verseintrag auf 3r. Der Index auf 1v-3r und die zahlreichen Marginalien in roter Tinte stammen von der Hand des Engelberger Abtes Ignatius Betschart (1658-1681).
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält die Evangelienhomilien des Beda Venerabilis, die auf 2r und 2v sowie 65v und 66r in einer Kapitelübersicht aufgeführt sind. Der Autor ist auf 1v ganzseitig, eingerahmt von den Attributen der Evangelisten, in farbiger Tinte beim Verfassen des Werks dargestellt. Der Text in hell- bis dunkelbrauner Tinte ist durch rubrizierte Initialen, Incipit und Explicit gegliedert; zu Anfang wird auch der Name der Engelberger Klosterpatronin Maria im Text mittels Majuskeln oder Rubrikation leicht hervorgehoben. 3r und 11v enthalten grössere Zierinitialen in mehreren Farben. Löcher und Risse im Pergament sind besonders kunstvoll vernäht. Auf 1r nennt ein zweizeiliger Vers als Entstehungszeit der Abschrift die Amtsjahre des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178).
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex mit Hieronymus' Auslegung der Evangelien von Matthäus (1v-103r) und Markus (103v-128v) enthält Weniges an Buchschmuck, darunter aber zwei aufwändige mehrfarbige Initialen (5r, 103v). Der Text in schwarzer und dunkelbrauner Tinte weist mehere Handwechsel auf. Textgliederungen wie Incipit und Explicit, Abschnitte und Kapitelangaben sind in roter Tinte ausgeführt, einmal figurativ verziert (51v). Der zweizeilige Verseintrag auf 1r belegt, dass der Codex unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) entstanden ist.
Online seit: 04.10.2011
Engelberg 52 ist ein Handbuch für kanonisches Recht aus dem späten 11. Jahrhundert aus dem Kreis des Bernold von Konstanz († 1100), eines begeisterten Unterstützers des Papstes Gregor VII. Es enthält verschiedene kanonistische Zusammenstellungen: die Collectio 74 titulorum mit dem sogenannten Appendix svevica; zwei kurze Sammlungen De ecclesiis und De illicitis coniunctionibus; das Dekretale des Pseudo-Gelasius De libris recipiendis et non recipiendis; die ‘Kanones der vier wichtigsten Konzilien' mit Adnotatio I als Einleitung; und die Epitome Hadriani mit Adnotatio II als Einleitung. Alle diese Texte finden sich auch in zwei eng verwandten Handschriften (St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 676, und Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, HB.VI.107); einige jedoch sind hier wiedergegeben in kürzerer, möglicherweise weniger entwickelter Form. Allem vorangestellt ist ein Verzeichnis der Päpste von Peter I. bis Leo IX. mit dem Zusatz von Viktor II. Obwohl die Rolle Heinrich III. in der Ernennung von vier Päpsten (von Clemens II bis Viktor II.) anerkannt wird, könnte dies die Quelle des Papst Verzeichnisses sein, das Bernold seiner Chronik zufügte (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 432, fols. 10r–12r).
Online seit: 17.03.2016
Dieser Codex enthält 6r-95v die drei Bücher „Über die Beschaffenheit der Seele“ des französischen Theologen Claudianus Mamertus (ca. 425 bis ca. 474), ein apologetischer Traktat über die Unkörperlichkeit der Seele gegen eine Schrift des Bischofs Faustus von Reji (3r-6r). Zu Anfang der Prologi und der drei Bücher steht jeweils eine Initiale des sog. Engelberger Meisters (3r, 6r, 7v, 48v, 77v). Die Randnotizen sind meist rot umzeichnet, einzelne Majuskeln sind rot verziert. Ein Besitzeintrag auf der Rückseite des Deckblattes ordnet den Band dem Engelberger Abt Berchtold (1178-1197) zu.
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält die Benediktsregel. Auf jeweils ein Kapitel in Latein folgt die entsprechende deutsche Übersetzung. Die verschiedenen Abschnitte sind durch einfach verzierte Initialen in roter Tinte und leicht grösseres Schriftbild in Latein mal mehr, mal weniger deutlich voneinander abgehoben. Die Handschrift entstand laut einem lateinischen (1r) und einem deutschen (72r) Verseintrag unter Abt Walther (Walther I. von Iberg, 1250-1267, oder Walther II. von Cham, 1267-1276).
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält Hieronymus' Auslegung des Zwölfprophetenbuches. Die Propheten sind jeweils als Initialschmuck zu Anfang ihres Buches farbig dargestellt. Jede zweite Doppelseite wiederholt am oberen Seitenrand in roter Tinte den aktuellen Prophetennamen. Neue Abschnitte in den Prologi werden bisweilen mit kleinen farbigen Zierinitialen eingeleitet. Die Seiteneinrichtung ist, bis auf die Prologi, dreispaltig: Die mittlere Spalte enthält den Bibeltext, links und rechts davon steht in kleinerer Schrift die Auslegung. Ein zweizeiliger Verseintrag auf 1r ordnet den Codex der Bibliothek des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178) zu.
Online seit: 04.10.2011