Diese Universalhistorie enthält biblische und weltliche Geschichte und gilt für das Mittelalter als eine der ausführlichsten ihrer Art. Datierbar ins dritte Viertel des 15. Jahrhunderts wurde die Handschrift durch den bekannten flämischen Illuminator Wilhelm Vrelant verziert, dessen Minaturen von höchster Qualität zeugen.
Online seit: 09.12.2008
Jean de Courcy schrieb zwischen 1416 und 1422 eine Chronik mit dem Titel La Bouquechardière, nach dem Namen seines Lehensgutes. Die Chronik umfasst 6 Bücher und ist eine Zusammenstellung von mythologischen, biblischen und sagenhaften Erzählungen. Der erste Band enthält die 3 ersten Bücher, d.h. die Geschichte Griechenlands, Trojas und der Trojaner, welche der Zerstörung ihrer Stadt entkommen konnten. Die Genfer Handschrift entstammt dem Lyoner Atelier, das „de Guillaume Lambert“ genannt wird. Sie enthält wunderschöne Frontispiz-Buchmalereien zu Beginn jedes Buches.
Online seit: 09.04.2014
Jean de Courcy schrieb zwischen 1416 und 1422 eine Chronik mit dem Titel La Bouquechardière, nach dem Namen seines Lehensgutes. Die Chronik umfasst 6 Bücher und ist eine Zusammenstellung von mythologischen, biblischen und sagenhaften Erzählungen. Der zweite Band enthält die drei letzten Bücher, d.h. die Geschichte der Assyrer, der Makedonier und Alexanders und der Makkabäer. Die Genfer Handschrift entstammt dem Lyoner Atelier, das „de Guillaume Lambert“ genannt wird. Sie enthält wunderschöne Frontispiz-Buchmalereien zu Beginn jedes Buches.
Online seit: 09.04.2014
Diese historische Sammlung, deren Erzählungen sich von der Genesis bis zu Julius Cäsar erstrecken, war im Mittelalter sehr erfolgreich. Die erste Ausarbeitung geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Diese unvollständige Kopie endet mit der triumphalen Rückkehr von Pompeius nach Rom. Die Handschrift wurde in Paris hergestellt und enthält 34 Miniaturen in Grisaille.
Online seit: 18.06.2020
Diese Handschrift vom Beginn des 16. Jahrhunderts enthält das Buch II der Illustrations de Gaule et singularitez de Troye von Jean Lemaire de Belges (1473-1524), gefolgt von den XXIV coupletz de la valitude et convalescence de la royne trescrestienne und vom Virelai „Espritz haultains“. Es ist die einzige bekannte Handschrift, die diese drei Texte enthält. Sie wurde von Lemaire de Belges eigenhändig unterschrieben (f. 199v).
Online seit: 14.06.2018
Auf die Anfrage Karls des Kühnen hin übersetzte Vasco de Lucena 1470 unter dem Namen „Traitté des faiz et haultes prouesses de Cyrus“ die Kyropädie von Xenophon, nach der lateinischen Übersetzung von Poggio Bracciolini (Institutio Cyri, 1445). Illuminiert durch den „Maitre des prières de 1500“ weist die Handschrift sieben Miniaturen auf, welche die Geschichte von Kyrus erzählen. Diese inspirierte den Herzog von Burgund in seinen politischen und militärischen Handlungen.
Online seit: 04.10.2018
Vasco de Lucena übersetzte die Alexandergeschichte des Quintus Curtius auf Wunsch von Isabella von Portugal, Gattin von Philipp III., Herzog von Burgund. Er ergänzte den lückenhaften Text des römischen Schreibers, indem er sich hauptsächlich auf die Texte von Plutarch und Justinus stützte. Im Jahr 1468 vollendet, ist die Übersetzung Karl dem Kühnen, dem Sohn Isabellas gewidmet. Sie stellt Alexander als Eroberer dar, bar aller vererbten Legenden der höfischen Literatur. Dieses Exemplar, in der Bibliothèque de Genève aufbewahrt, wurde durch einen flämischen Künstler illuminiert, den Maître d'Edouard IV, der gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Brügge aktiv war, und durch eine zweite Hand, deren Identität nicht sicher festgelegt ist.
Online seit: 23.09.2014
Auf die Anfrage von Johann II. von Frankreich unternimmt der Dominikaner Pierre Bersuire (Petrus Berchorius) zwischen 1354 und 1356 die Übersetzung der drei damals bekannten Dekaden (I, III und IV) des Werkes Ab Urbe condita von Titus Livius. Diese Geschichte Roms erstreckt sich von der Gründung der Stadt bis zum Kampf der Römer gegen die Keltiberen. Die Ausgabe der Bibliothèque de Genève stammt vom Beginn des 15. Jahrhunderts und trägt das Exlibris des Herzog von Berry. Es wurde vom „Maître des Cleres femmes“ von Jean de Berry gezeichnet und von Künstlern, welche wie der „Maître du duc de Bedford“ arbeiteten.
Online seit: 21.12.2010
Le Mignon ist eine Sammlung von verschiedenen historischen Erzählungen und moralischen oder philosophischen Texten. Henri Romain ist der Autor der Zusammenfassung der drei Dekaden von Titus Livius und des Compendium historial, einer Zusammenstellung antiker Geschichten. Laurent de Premierfait ist der Übersetzer des De la vieillesse von Cicero, und Jean Courtecuisse übersetzte das Des Quatre vertus cardinales von Seneca. Diese Handschrift aus dem Atelier des Maître François präsentiert sieben wunderschöne Frontispiz-Illuminationen.
Online seit: 08.10.2020
Dieses Werk, das auch unter dem Titel „Livre de Jules César“ bekannt ist, enthält eine Sammlung von Texten von Julius Caesar, Sallust, Sueton und Lukan, welche in den Jahren 1211-1214 verfasst wurde. Der noch immer unbekannte Autor hatte die Absicht, die Geschichte der ersten zwölf römischen Kaiser zu erzählen, doch er beendete sein Unterfangen am Ende der Erzählung des Lebens von Julius Caesar. Der Buchschmuck der Genfer Handschrift stammt von verschiedenen Händen, darunter der Haupthand, die dem „Maître de l'échevinage de Rouen“ zugeschrieben wird, der das Titelblatt gemalt hat. Es trägt das Wappen von Louis de Bourbon, dem unehelichen Sohn von Karl I., Herzog von Bourbon.
Online seit: 08.10.2015
Noël de Fribois, Notar, Sekretär und Berater des Königs Karl VII., verfasste das Abrégé des chroniques de France, das er im Juni 1459 dem König vorlegte. Er beginnt seine Chronik mit der Belagerung von Troja und beendet sie im Jahr 1383. Das Genfer Exemplar weist zwei anonyme Fortsetzungen auf, die über die Herrschaft von Karl VII. und von Ludwig XI. berichten. Dieser erste Teil der Handschrift wird durch 27 illuminierte Szenen geschmückt. Der Text wird mit der Mémoire sur les rois de Sicile von Jean de Candida, die von Charles Guillart auf Französisch übersetzt wurde, und mit verschiedenen Chroniken, Geschichte und anderen, im 16. Jahrhundert angefügten Schriften fortgesetzt.
Online seit: 18.06.2020
Die Kreuzzugsgeschichte ist eine Übersetzung im Dialekt von Französisch-Flandern der Historia rerum in partibus transmarinis gestarum von Guillaume de Tyr. Die Handschrift wurde durch Simon Marmion, einen der bedeutendsten Illuminatoren des 15. Jahrhunderts, ausgeschmückt.
Online seit: 09.12.2008
Der florentinische Schreiber und Notar Brunetto Latini ging 1260 ins Exil, nach der Niederlage der Guelfen in der Schlacht von Montaperti. Er liess sich bis 1266 in Frankreich nieder, wo er den Trésor verfasste, eine Enzyklopädie auf Französisch, die bis zum Ende des 15. Jahrhunderts weit verbreitet war. Der Buchmaler, der das in der Bibliothèque de Genève erhaltene Exemplar illuminierte, ist unter dem Notnamen "Meister der Genfer Latini" bekannt, oder auch als der "Meister der Schöffen von Rouen". Ursprünglich durch vier Frontispizien verziert, weist das Manuskript heute nur noch zwei davon auf, wovon eines eine berühmte Darstellung eines mittelalterlichen, städtischen Marktes ist.
Online seit: 23.09.2014
Im Auftrag des Königs Philipp III. der Kühne verfasste der Dominikaner Laurent d'Orléans ein Buch über die Tugenden und Laster für Laien. Er liess sich im 3. und 4. Traktat (f. 6r-33r) vom Miroir du monde inspirieren, indem er zwei Abhandlungen dieses im 13. Jahrhundert geschriebene und im Königreich weit verbreitete Werk kompilierte. Der fünfte Traktat über die Tugenden (f. 33r-99r) ist der einzige, selbständig von Bruder Laurent verfasste Teil. Der Buchmaler, der die 8 Miniaturen malte, ist unbekannt, war aber wahrscheinlich in Nordfrankreich tätig.
Online seit: 10.10.2019
Das Livre de bonnes meurs, das dem Herzog Jean de Berry gewidmet ist, inspiriert sich am Sophilogium desselben Autors. Es handelt sich im Wesentlichen um ein moralisches und religiöses Werk. Als Teil des „Prinzenspiegels“ bringt es die Tugenden und moralischen Qualitäten zur Sprache, die ein idealer Prinz besitzen sollte. Die Genfer Handschrift repräsentiert die erste, auf 1404 datierte Fassung. Illuminiert durch den Meister des Froissart de Philippe de Commynes, weist sie eine einzelne und schöne Illumination auf der Titelseite auf.
Online seit: 10.10.2019
Pierre le Fruitier, genannt Salmon, Sekretär von Karl VI. und Einflussnehmer bei Johann Ohnefurcht, dem Herzog von Burgund, schrieb 1409 einen bunt zusammengewürfelten Text, der etwas von einem Fürstenspiegel, einem Briefsammelband und einer Autobiographie hat. Salmon stellt die für seinen Herrscher nötigen Qualitäten dar, um gut zu regieren (siehe Paris, BnF, fr. 23279). Nach seinem Rückzug vom Hofe im Jahre 1411 und nach der Änderung der königlichen Politik gegenüber Johann Ohnefurcht legte er einige Jahre später, um 1412-1415, eine zweite Fassung des Textes vor, welche heute in Genf aufbewahrt wird. Diese Handschrift gehört zu den Glanzstücken der Bibliothèque de Genève, insbesondere wegen der Darstellung von Karl VI., in welcher er auf einem mit Lilien verzierten Bett in einem tiefen Blauton mit seinem Sekretär diskutiert.
Online seit: 23.06.2014
Dieser Sammelband, der aus der Sammlung von Alexandre Petau stammt, vereint vier Texte, die zu einem unbekannten Zeitpunkt zusammengefügt wurden. Der erste und längste Text (f. 2r-81r), das Enseignement de vraie noblesse von 1464, wird Hugues de Lannoy zugeschrieben, einem Mitglied des Ordens vom goldenen Vlies, der mit diesem Text einen Prinzenspiegel vorlegt, der das Interesse des Umfelds des burgundischen Herzoghofes wecken sollte. In diesem Teil befindet sich die einzige Dekoration der Handschrift, eine grosse Illumination (f. 3r), die durch den Hauptassistenten des Brüggerischer Illuminators Guillaume Vrelant ausgeführt wurde, der unter dem Namen Maître de la Vraie Cronicque descoce bekannt ist. Nach diesem Text folgen die Chronique d'Ecosse (f. 82r-90v) mit der Geschichte Schottlands von seinen Ursprüngen bis ins Jahr 1463, ein Text über „Le droit que le roy Charles VIIIme pretend ou royaulme de Naples“ (f. 91r) und zum Schluss das Leben der Hl. Helena auf Lateinisch (f. 91v-93r).
Online seit: 18.06.2020
Diese Pergamenthandschrift enthält den mystischen Text der Kabbala in Kursiva und ist mit unzähligen Zeichnungen allegorischen, kosmologischen oder liturgischen Inhalts in lebendigen Farben illustriert.
Online seit: 09.12.2008
Dieses Werk enthält zwei Traktate: den Livre des deduis, ein Handbuch zur Jagd, und den Songe de Pestilence, eine allegorische Erzählung, die über den Kampf der Tugenden und der Laster berichtet. Das Genfer Exemplar wird dem unter dem Namen Meister des Robert Gaguin bekannten Illuminator zugeschrieben.
Online seit: 26.09.2017
Ende der 80er-Jahre des 13. Jahrhunderts schrieb Gaston Fébus ein Traktat über die Jagd, auf Französisch und in Prosa, bekannt unter dem Namen Livre de la chasse. Dieses Traktat stellt die verschiedenen Arten des Wildjagens und –fangens vor. Gaston Fébus widmete sein Werk dem Herzog von Burgund, Philipp dem Kühnen, der bekannt war für seine Vorliebe für die Jagd. Man zählt bis heute 44 mittelalterliche Manuskripte dieses Werkes.
Online seit: 22.03.2012
Friedrich II. von Hohenstaufen schrieb während der 1240er Jahre eine Abhandlung über die Falknerei auf Lateinisch (De arte venandi cum avibus), um seinen Sohn Manfred in die Vogeljagd einzuführen. Diese Abhandlung, welche aus 6 Büchern zusammengesetzt ist, war Gegenstand einer zweiten Überarbeitung durch Manfred, der jedoch nur die ersten beiden Bücher bearbeitete. Die Abhandlung wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts auf Französisch übersetzt, nach einer Handschrift, welche sich heute im Vatikan befindet und welche die Ergänzungen Manfreds der ersten zwei Bücher enthält. Die französische Version ist in 4 Handschriften erhalten, darunter jene von Genf, welche vom Brügger Meister von 1482 („Maître brugeois de 1482“) und seiner Gesellen ausgeschmückt wurde.
Online seit: 09.04.2014
Philippe Prevost, Herr von Plessis-Sohier-lez-Tours, Berater und Grossmeister des Königs Heinrich IV., ist der Autor und Schreiber dieses Textes über die Kriegskunst, der von einer Widmung an den König Heinrich IV. (1591) und einem Brief an denselben Monarchen eingeleitet wird. Der Text wird ausserdem von mehreren Sonetten und einem kurzen Traktat über Festungsanlagen begleitet. Die autographe Handschrift enthält zusätzlich einen kurzen, gedruckten Text von Philippe Prevost, Himne de la guerre et de la paix, der 1590 in Tours publiziert wurde. Eine Reihe von Zeichnungen, die wahrscheinlich von Stichen herkommen, und mehrere Schlachtpläne illustrieren den Text des Mars. Dieser Text wurde nie veröffentlicht, obwohl er zu diesem Zweck vorbereitet worden zu sein scheint, wie es die zahlreichen Rasuren, Ergänzungen und Anmerkungen zeigen.
Online seit: 08.10.2020
Der Ovide moralisé ist ein Gedicht, das aus 72'000 Oktosyllaben besteht. Der anonyme Autor übersetzte ca. zwischen dem Ende des 13. und dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts die 15 Bücher der Metamorphosen des Ovid, indem er die antiken Mythen für die christliche Erbauung umfunktionierte. Das Exemplar von Genf, datiert auf das Ende des 14. Jahrhunderts, wurde von zwei Künstlern illuminiert, vom Maître du Rational des divins offices und vom Maître du Roman de la Rose.
Online seit: 23.06.2014
Der Roman de la Rose ist ein poetisches Werk von beinahe 22'000 achtsilbigen Versen. Der erste Teil dieses allegorischen Romans (mehr als 4'000 Verse) wurde von Guillaume de Lorris gegen 1230 geschrieben und von Jean de Meun etwa vierzig Jahre später vollendet. Obwohl das Werk ursprünglich als höfische Erzählung entworfen wurde, verliert sich der zweite Teil in Ausschweifungen zu verschiedensten Themen und kritisiert namentlich auch den Mythos der Rose von Guillaume de Lorris. Das Testament ist ein Gedicht aus 544 vierzeiligen Alexandrinern in Monoreim, welche die spirituelle Entwicklung von Jean de Meun verdeutlichen.
Online seit: 22.06.2010
Der Benediktiner Jean d'Auton (um 1466-1528), Chronist am Hofe Ludwigs XII., war 1511 Initiator eines Wettbewerbs um fiktive Briefe an den König, für den er den Epistre d'Hector au roy schrieb. Darauf antwortete unter anderen Jean Lemaire de Belges mit einem Epistre du roy Loys à Hector. Die Genfer Handschrift beginnt mit einer ganzseitigen Illumination, ausgeführt von einem in Lyon tätigen Künstler, genannt Maître des Entrées. Darauf überreicht Hektor, vor einer Armee Soldaten in Rüstung, von denen einige mit dem Dichterlorbeer gekrönt sind, einem Satyr ein Buch. Die zahlreichen Referenzen auf die Antike, sowohl textlich wie auch visuell, sind typisch für das humanistische Milieu in Lyon, zu dem auch der Besitzer dieser Handschrift gehörte, Jean Sala, Halbbruder des berühmten Autors und Antiquitätenliebhabers Pierre Sala.
Online seit: 10.10.2019
Diese Handschrift enthält eine Textsammlung auf Französisch, hauptsächlich in Form von Auszügen in Versen oder Prosa. Man findet darunter Fabliaux, ein religiöses Gedicht, ein Fragment des Roman de la Châtelaine de Vergi oder auch Sprichwörter. Diese Handschrift, eine wahrhaftige Textsammlung, wurde wahrscheinlich während des 1. Viertels des 15. Jahrhunderts auf Papier geschrieben, entweder in Savoyen oder in der Westschweiz.
Online seit: 08.10.2020
Als Schriftstellerin und Poetin von grossem Renomée hat Christine von Pisan zahlreiche Werke hervorgebracht und selbst die Ausgestaltung des Bildprogramm ihrer Handschriften bestimmt. So auch in diesem Codex, dessen Inhalt die Erstellung einer utopischen Stadt durch und für die Frauen schildert.
Online seit: 09.12.2008
Im Auftrag von Jeanne de Laval, Ehefrau des Königs René von Anjou, stellte 1465 ein Geistlicher aus Angers seine Prosabearbeitung der ersten Fassung des Pèlerinage de vie humaine von Guillaume de Deguileville fertig. Sein anonymes Werk respektiert den Originaltext und seine Aufteilung in vier Bücher. Die gänzlich und reich illustrierte Handschrift wird auf das dritte Viertel des 15. Jahrhunderts datiert.
Online seit: 13.10.2016
Im Auftrag von Jeanne de Laval, Ehefrau des Königs René I. von Anjou, stellte 1465 ein Geistlicher aus Angers seine Prosabearbeitung der ersten Fassung des Pèlerinage de vie humaine von Guillaume de Deguileville fertig. Sein anonymes Werk respektiert den Originaltext und seine Aufteilung in vier Bücher. Ihm folgt der Danse aux aveugles (vor 1465) von Pierre Michault. Der Meister des Antoine Rolin versah die beiden Texte mit einer äusserst reich verzierten Ausstattung, die jedoch nicht ganz vervollständigt wurde.
Online seit: 13.10.2016
Philippe de Mézières (1327-1405) verfasste 1389 den Songe du viel pelerin, einen allegorischen Reisebericht und aussergewöhnlichen Prinzenspiegel, der für König Karl VI. bestimmt war. Nur neun Exemplare dieses Textes existieren noch, eines davon ist die vorliegende Kopie in zwei Bänden. Die Papierhandschrift wurde vermutlich in Lille hergestellt, wo ihr auch eine Serie von Aquarellzeichnungen hinzugefügt wurden, die dem Maître du Livre d'Eracles zugeschrieben werden, einem Buchmaler aus dem Umfeld des Maître de Wavrin. Bevor die Handschrift Teil der Sammlung Petau wurde, an Ami Lullin und schliesslich an die Bibliothèque de Genève gelangte, befand sie sich gemäss den Wappen, die in die Initiale des ersten Buches gemalt wurden (f. 36r), im Besitz von Jean V de Créquy.
Online seit: 18.06.2020
Philippe de Mézières (1327-1405) verfasste 1389 den Songe du viel pelerin, einen allegorischen Reisebericht und aussergewöhnlichen Prinzenspiegel, der für König Karl VI. bestimmt war. Nur neun Exemplare dieses Textes existieren noch, eines davon ist die vorliegende Kopie in zwei Bänden. Die Papierhandschrift wurde vermutlich in Lille hergestellt, wo ihr auch eine Serie von Aquarellzeichnungen hinzugefügt wurden, die dem Maître du Livre d'Eracles zugeschrieben werden, einem Buchmaler aus dem Umfeld des Maître de Wavrin. Bevor die Handschrift Teil der Sammlung Petau wurde, an Ami Lullin und schliesslich an die Bibliothèque de Genève gelangte, befand sie sich gemäss den Wappen, die in die Initiale des ersten Buches gemalt wurden (Ms. fr. 183/1, f. 36r), im Besitz von Jean V de Créquy.
Online seit: 18.06.2020
Dieses Traktat in Form eines Dialoges zwischen einem Kleriker und einem Ritter, wurde von König Karl V. beim Requetenmeister Evrard de Tremaugon bestellt. Die zwei Protagonisten debattieren über die kirchliche und die weltliche Macht am Ende des 14. Jahrhunderts, über die Beziehungen zwischen dem König und dem Papst. Der unparteiische Autor verteidigt schlussendlich die Unabhängigkeit der zeitlichen Macht des Königs, obschon er der „vicaire de Dieu en la temporalité“ bleibt. Der Text, der 1376 zuerst unter dem Titel Somnium Viridarii auf Lateinisch geschrieben wurde, wurde bereits 1378 auf Französisch übersetzt.
Online seit: 08.10.2020
Im Le Jouvencel wird von den Taten eines jungen Adeligen berichtet, der dank seiner Tapferkeit und seiner militärischen Erfolge die Tochter des Königs Amydas heiratet. Der Text wurde von der militärischen Karriere von Jean de Bueil inspiriert, der lange Zeit Karl VII. diente. Die Handschrift wird von drei Malereien verziert, die dem Meister des Wiener Mamerot (aus dem Umfeld von Jean Fouquet) zugeschrieben werden.
Online seit: 18.06.2020
Tristan in Prosa ist ein Prosaroman des 13. Jahrhhunderts, der im Laufe des Mittelalters immer wieder umgeschrieben wurde. Von ritterlicher Natur ist das Werk stark durch den Lancelot en prose beeinflusst, geschrieben am Ende des ersten Viertels des 13. Jahrhunderts. In dieser Sammlung, in der sich Tristan- und Arthurmythen berühren, wird Tristan zum perfekten Liebhaber, zum perfekten Ritter, der sich, als Ritter der Tafelrunde, an der Suche nach dem heiligen Gral beteiligt. Das Genfer Manuskript ist unvollständig. Es endet mit dem Turnier zwischen König Arthur und Tristan, wobei letzterer den König und Yvain aus dem Sattel hebt. Diese beiden kehren nach Roche Dure zurück (Band 3 der Edition von Philippe Ménard, 1991). Bis heute sind 82 Manuskripte oder Manuskriptfragmente bekannt.
Online seit: 22.03.2012
Laurent de Premierfait übersetzte um 1400 De casibus virorum illustrium von Giovanni Boccaccio ins Französische. Dieses Werk beschreibt das tragische Schicksal von erlauchten Persönlichkeiten vor allem aus der Antike. Der Übersetzer legt 1409 dem Herzog von Berry eine zweite Version vor, nachdem er sie mit Vermerken und Auszügen aus Texten von lateinischen Geschichtsschreibern vervollständigt hatte. Das Exemplar von Genf, welches das Exlibris des bibliophilen Herzogs trägt, stellt die zweite Version dar. Es ist mit vielen historisierten Vignetten reich dekoriert, welche hauptsächlich Maître de Luçon zugeschrieben werden.
Online seit: 21.12.2010
Laurent de Premierfait übersetzte um 1400 De casibus virorum illustrium von Giovanni Boccaccio ins Französische. Dieses Werk beschreibt das tragische Schicksal von erlauchten Persönlichkeiten vor allem aus der Antike. Der Übersetzer legt 1409 dem Herzog von Berry eine zweite Version vor, nachdem er sie mit Vermerken und Auszügen aus Texten von lateinischen Geschichtsschreibern vervollständigt hatte. Das Exemplar von Genf, welches das Exlibris des bibliophilen Herzogs trägt, stellt die zweite Version dar. Es ist mit vielen historisierten Vignetten reich dekoriert, welche hauptsächlich Maître de Luçon zugeschrieben werden.
Online seit: 21.12.2010
Das kleinformatige Stundenbuch nach dem Gebrauch von Paris enthält neben den üblichen Gottesdiensten einige Texte auf Französisch (ein Gebet an den Heiligen Rochus, Les quinze joies de Notre-Dame und Les sept requêtes à Notre Seigneur). Es ist reich illuminiert, mit ganzseitigen und kleineren Miniaturen, die der Werkstatt des Meisters von Coëtivy (mittlerweile mit Colin d'Amiens identifiziert) zugeschrieben wurden (Gagnebin, 1976). Obwohl einige Illuminationen leicht beschädigt sind, zeigen sie in der Ausführung eine hohe Qualität, besonders in den Fürsprachen der Heiligen (ff. 201r-220v). Das Stundenbuch war für einen Mann bestimmt (maskuline Gebetsansprachen, f. 21r und 25v), vielleicht für einen gewissen Jean Novelli, dessen Namen, zusammen mit dem Datum 1460, auf dem Einband aus dem 18. Jahrhundert erwähnt wird.
Online seit: 13.06.2019
Dieses Stundenbuch nach Pariser Brauch ist reich illuminiert und wurde für die Diözese von Nantes im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts geschaffen. Im 17. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Eigentum der Familie Petau. 1720 kaufte der Genfer Ami Lullin den Codex und schenkte ihn der Bibliothèque de Genève.
Online seit: 09.12.2008
Dieses Manuskript aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist ein Stundenbuch für den Gebrauch der Abtei St. Martin von Tours. Es bestehen noch sechs grosse Miniaturen, davon betreffen zwei das Leben Christi, zwei sind Mariae Verkündigung gewidmet, eine dem hl. Joseph und die letzte der hl. Barbara. Der Kalender gibt die dreizehn unheilvollen Tage (dies eger) des Jahres an. Mit seinem alten Einband aus karmesinrotem Samt, seiner gemalten Dekoration und seiner sorgfältigen Schrift hatte dieses Manuskript, bevor es nach Genf gelangte, die Sammlung der Familie Petau bereichert.
Online seit: 18.12.2014
Diese auf das Ende des 15. oder den Anfang des 16. Jahrhundert datierte Sammlung enthält zehn wissenschaftliche Abhandlungen (Astronomie, Physik, Mechanik usw.), die in Latein oder Französisch geschrieben wurden und von einigen technischen Zeichnungen begleitet sind. Während vier Texte anonym bleiben, wurden die anderen von Christian von Prag, Petrus Peregrinus, Franco de Polonia, Philo von Byzanz, Marbodus Redonensis und Johann Fusoris verfasst. Die behandelten Themen betreffen verschiedene Bereiche, wie das Astrolabium, den Magnetismus, wertvolle Steine, das Clavichord usw.
Online seit: 08.10.2015
Mit einem schönen Einband à la "Du Seuil" ausgestattet, enthält dieses Manuskript aus dem 15 Jahrhundert den Policraticus (Die Regierung des Staates), ein Werk von Überlegungen über die Eitelkeiten der Höflinge, verfasst von Johannes von Salisbury (1115/1120-1180). Es wurde mit einer sorgfältigen Schrift kopiert und der Text mit einer grossen Miniatur verziert, die einen Autor zeigt, der seinen Text vor dem König von Frankreich liest.
Online seit: 18.12.2014
Diese Handschrift, die in den Jahren 1460-1480 kopiert wurde, enthält De regimine principum von Aegidius Romanus, geschmückt mit einer Miniatur, in der der Autor (Aegidius Romanus) das Buch dem König von Frankreich überreicht. Die letzten Blätter enthalten das Leben Äsops und die Fabeln vom selben Autor, die von Rinuccio d'Arezzo ins Lateinische übersetzt wurden. Die Handschrift gehörte François Bonivard († 1570), Prior im Cluniazenser Priorat Saint-Victor von Genf.
Online seit: 15.04.2010
Die Handschrift von Philibert de Viry ist eines der seltenen Stundenbücher zum Gebrauch der Diözese von Genf, das noch heute erhalten ist. Der Buchschmuck entstand beim Maître de l'Entrée de François I in Lyon und enthält Miniaturen, die direkt von den Holzstichen Petite Passion von Albrecht Dürer (1511) inspiriert sind. Dies ist ein frühes Zeugnis der Rezeption dieser Bildreihe in Frankreich und ein Beispiel für den häufig ungeahnten Einfluss der Gravur auf den Buchschmuck.
Online seit: 17.03.2016
Sammelband in dreizehn Bänden, bestehend aus Pflanzenzeichnungen, die aus der Expedition Sessé & Moçiño von 1787 bis 1803 in der Region von Mexiko und Zentralamerika hervorgingen. Von den 1300 in diesen Bänden enthaltenen Zeichnungen sind ca. 300 Originale aus der Expedition, die übrigen 1000 wurden 1817 in Genf durch Künstler und Botanikliebhaber kopiert, die meisten davon Genfer Frauen. Die Gesamtkollektion wird allgemein Flore des Dames de Genève genannt.
Online seit: 29.03.2019
Das aus der Westschweiz oder Savoyen stammende Livre d'heures, etwa um 1490 entstanden, war einst Eigentum des Berner Patriziers Thomas Schöni und seiner Gattin Jeanne d'Arbignon. Die Miniaturen werden dem Meister des Breviers des Jost von Silenen zugeschrieben.
Online seit: 22.06.2010
Diese Fragmente, die vom Archivar von Moudon 1931 in einem Registerband entdeckt wurden, erhielten ihren Namen nach dem Ort, wo sie gefunden wurden. Sie gelangten laut dem Eingangsregister der Handschriftenabteilung 1950 in die Sammlung der Bibliothèque cantonale et universitaire – Lausanne. Das Dokument enthält 21 Einträge zu Pflanzen, deren medizinische Kraft beschrieben wird. Die Gesamtzahl der Kapitel der ursprünglichen Handschrift ist nicht bekannt. Nach Eugène Olivier, der den Text zusammen mit Paul Aebischer edierte, wurde dieser nicht von einem praktizierenden Arzt, sondern von einem Schreiber kopiert, denn es finden sich Lesefehler wie „sanc“ (Blut) statt „sint“ (Fett).
Online seit: 08.10.2020
Othon de Grandson, Ritter und Dichter, zeichnete sich sowohl durch seine Verse als auch durch seine Heldentaten während des Hundertjährigen Krieges aus. Er war ein Berater von Amadeus VII. von Savoyen. Nach dem Tode seines Herren floh er nach England. Nach seiner Rückkehr ins Waadtland starb er durch ein Gottesurteil in Form eines Duells in Bourg-en-Bresse im Jahre 1397. Durch seine Dichtkunst trug Othon de Grandson dazu bei, dass insbesondere der Valentinstag bekannt wurde, der bis anhin hauptsächlich im angelsächsischen Raum gefeiert wurde.
Online seit: 31.03.2011
Diese kleinformatige Handschrift mit Kopert-Einband fällt in die Kategorie der „livres de besace“: Sie enthält hauptsächlich eine Zusammenstellung medizinischer Texte (Guy de Chauliac, Jean Le Lièvre, Jean Jacme, Guillaume de Saliceto, anonyme Herbarien), die grösstenteils auf Mittelfranzösisch übersetzt wurden, ausserdem Kalender und Lieder. Die Haupthand schrieb in einer Schrift aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, dazu sind Anmerkungen aus dem 16. und 17. Jahrhundert vorhanden. Sein erster bekannter Besitzer (genannt auf f. 9r) ist Jehan Farcy, der 1484 und 1496 in Lausanne als Bader bezeugt ist. Federproben und Wappen (Valangin und Aarberg, f. 57v) weisen ebenfalls auf einen regionalen Kontext hin. Auch das Pergament, aus dem der Einband hergestellt wurde, ist eine Wiederverwendung einer am 25. April 1448 im Waadtland erstellten Notariatsurkunde. 2006 erstand die Bibliothèque cantonale et universitaire - Lausanne diese Handschrift mit der Unterstützung privater Stiftungen.
Online seit: 10.12.2020
Diese auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zu datierende Handschrift enthält eine Abschrift des Roman de la Rose, einer allegorischen Traumvision in alter französischer Sprache, welche von Willhelm von Lorris und Jean de Meung im 13. Jahrhunderts verfasst wurde. Diese Abschrift, sie stellt eine von mehr als 300 ganz oder teilweise erhaltenen dar, ist mit häufigen Annotationen versehen und zeigt Anzeichen einer intensiven Nutzung durch mehrere verschiedene Leser.
Online seit: 21.01.2011
Der „Recueil Grenet“ ist ein Gedichtsammelband, der vom Genfer Kaufmann Gilbert Grenet (1510 ?-1568) geschrieben wurde und der französische Gedichte, die während der Jahre 1530-1560 entstanden sind, enthält. Der Sammelband beginnt mit um die vierzig Episteln und Zehnzeilern von Clément Marot, die vermutlich während und nach seinem Aufenthalt in Genf (1542-1543) abgeschrieben wurden. Danach folgen anonyme Gedichte über die Tugend der Erziehung und die Kunst des Schreibens. Zum Schluss folgen etwa vierzig Epigramme und Gedichte, die die Reformation preisen und gegen den Katholizismus polemisieren. Einige sind persönliche Überarbeitungen von Texten von Théodore de Bèze und Ronsard. Die Handschrift ist teilweise illuminiert und illustriert die Rolle der militanten Dichtung im kaufmännischen Milieu, welches die Reformation in der Stadt Genf zur Zeit Calvins unterstütze. Sie wurde von der Bibliothèque cantonale et universitaire de Lausanne 1844 erworben.
Online seit: 12.12.2019
Othon de Grandson, Ritter und Dichter, zeichnete sich sowohl durch seine Verse als auch durch seine Heldentaten während des Hundertjährigen Krieges aus. Er war ein Berater von Amadeus VII. von Savoyen. Nach dem Tode seines Herren floh er nach England. Nach seiner Rückkehr ins Waadtland starb er durch ein Gottesurteil in Form eines Duells in Bourg-en-Bresse im Jahre 1397. Othon de Grandson verfasste seine Gedichte vermutlich zwischen 1366 und 1372. Dieser Sammelband enthält ebenfalls Balladen von dreizehn verschiedenen Autoren.
Online seit: 31.03.2011
Dieses Stundenbuch, das 1779 ein Geschenk an die Bibliothek der Akademie von Lausanne war, stellt ein typisches Exemplar dieser Andachtsbücher aus dem späten Mittelalter dar. Der Kalender ist für den Gebrauch in Paris: jedem Tag ist sein Heiliger zugeordnet, ohne dass einer davon herausgestellt wird. Die männliche Anrede des Obsecro te kann genauso ein Zeichen für ein Stundenbuch sein, das für den Buchmarkt hergestellt wurde, wie es den tatsächlichen Empfänger der Handschrift bezeichnen könnte. Einige Gebete in Französisch, wie die XV joies de Notre Dame, Les sept requêtes à Notre Seigneur und ein Gebet an das Heilige Kreuz, beenden das Werk. Alle wahrscheinlich ganzseitigen Illuminationen, die jeweils den Anfang der Offizien markierten, sind verschwunden. Die einzigen Spuren von Buchschmuck findet man in den Rändern und in den verzierten Initialen bei den sekundären Unterteilungen derselben Offizien.
Online seit: 08.10.2020
De vita solitaria ist eines der lateinischen Werke des berühmten italienischen Dichters Francesco Petrarca (1304-1374), der dieses im Jahr 1346 schrieb und in den folgenden Jahre mehrmals überarbeitete. In zwei Büchern wird das zurückgezogene, einsame, dem Studium und der Meditation gewidmete Leben gepriesen. Diese Papierhandschrift weist eine gewisse Eleganz auf, sowohl in der Seitengestaltung wie in den beiden Goldinitialen (S. 7, 103). Ihre Herkunft ist unbekannt, jedoch war sie vor 1892, als sie von der Bibliothek erstanden wurde, im Besitz der Chorherren von Lausanne und einer Notarenfamilie aus Muraz (Wallis). Der Einband bestand ursprünglich aus einer Reihe von Papierfragmenten aus dem 14. Jahrhundert, die in zahlreichen Schichten zusammengefügt wurden und später abgelöst und restauriert wurden. Bei einigen dieser Fragmente handelt es sich um päpstliche Privilegien, die an Mitglieder verschiedener französischer Diözesen adressiert sind, andere sind auf Italienisch aus der Toskana, und eines enthält einen hebräischen Text.
Online seit: 10.12.2020
Zweispaltige Papierhandschrift ohne Anfang, ins 14. Jahrhundert datierbar, abwechslungsweise von verschiedenen Händen in Textura und Cursiva geschrieben. Enthält eine Sammlung von ursprünglich 74 Fabeln und Legenden in Versen auf Altfranzösisch, welche die Vitae Patrum als Modell haben, die in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von verschiedenen Autoren verfasst wurde. Die Handschrift befindet sich im ursprünglichen Einband aus weissem Leder; die Vorsatzblätter bestehen aus einer Notariatsurkunde des 13./14. Jahrhunderts, welche Spuren der Schrift auf der Innenseite des Buchdeckels hinterlassen hat. Auf f. 186v steht zweimal das Exlibris Iste liber est de Joni de Densseuto und auf f. 92v die Notiz der Geburt des Sohns von Pierre de Vatravers im Jahr 1465.
Online seit: 22.03.2012
Altfranzösische Prosahandschrift ohne Anfang. Sie wurde vermutlich auf Schafspergament geschrieben, welches ziemlich grob bearbeitet wurde. Die Initialen sind rot rubriziert. Der ausgesparte Platz für Zierinitialen blieb leer. Der Schlussteil des Textes ist beschädigt. Die 135 Blätter sind in 19 Lagen aufgeteilt. Die ersten und letzten Blätter fehlen. Möglicherweise stammt die Handschrift aus der Bibliothek der Grafen von Neuchâtel, denn sie ist im Inventar der Bibliothek von Jean de Fribourg und Rudolf von Hochberg, welches Ende 15 Jh. angelegt wurde, vermerkt. Die Handschrift wurde 1813, zusammen mit 16 anderen Stücken, vom Regierungsrat der Bibliothek von Neuenburg übergeben.
Online seit: 17.03.2016
Diese Handschrift aus Papier in einem Pergamenteinband besteht aus 82 Blätter, aufgeteilt in 12 zusammengenähte, teilweise unvollständige Hefte. Blaise Hory, ein Pfarrer aus Gléresse, hat die religiös inspirierten Texte in französischer, lateinischer sowie deutscher Sprache abgefasst. Es finden sich Gebete, Danksagungen und Poesie darin. Die Handschrift gehörte der Familie Marval, die sie im Mai 1842 der Bibliothek von Neuchâtel schenkte.
Online seit: 17.03.2016
Autograph der Lektionen des jungen Königs Louis XIII. (1601-1643) von seinen Präzeptoren, dem Philosophen und Humanisten Nicolas Le Fèvre (1544-1612) und Monsieur Fleurence. Auf jede Übersetzung der ausgewählten Ausschnitte aus den Werken des Kaisers Manuel Palaiologos für dessen Sohn Johannes Praecepta educationis regiae vom Lateinischen ins Französische, geschrieben von der Hand des jungen Prinzen, folgt ein Ausspruch einer lateinischen Sentenz des Präzeptors, mit welcher der Unterricht fortgesetzt wurde. Die Handschrift wurde 1796 der Bibliothek von Samuel von Chambrier, einem Politiker und Historiker aus Neuenburg, geschenkt.
Online seit: 22.03.2012
Stundenbuch nach dem liturgischen Gebrauch von Rom, reich illustriert mit ganzseitigen Miniaturen, Bordüren und Initialen, in kursiver Schrift (Bastarda) geschrieben, die um 1500 datiert werden kann, mit Texten auf Lateinisch, Französisch und Flämisch. Der Stil der Miniaturen, vor allem der naturalistischen Bordüren mit Blumen, Insekten aber auch mit szenischen Darstellungen, scheint typisch für die Gent-Brügger-Schule zu sein.
Online seit: 22.03.2012
Zu Beginn der Handschrift ist Folgendes zu lesen (an das moderne Französisch angepasst): Faits et gestes des Comtés de Neuchâtel, depuis Conrad dixième et dernier roi de la Haute et Basse Bourgogne jusqu'au siècle courant. Description des villes et principales contrées de la Principauté de Neuchâtel en Suisse et Haute Allemagne, anciennement dite Helvétie. Description du Mont Jura. Diese einbändige Papierhandschrift, die in einen Pergamenteinband eingefasst ist und deren Herkunft anonym bleibt, gehörte 1687 einem gewissen François Gallandre. Sie enthält zwei deutlich getrennte und auch gesondert nummerierte Teile. Inhaltlich werden historische Berichte über die Grafen von Neuenburg zwischen dem 10. Jh. und 17. Jh. überliefert.
Online seit: 17.03.2016
Diese französische Handschrift mit historischem Inhalt enthält auch Texte in lateinischer Sprache, und wurde von der Familie Merveilleux 1822 testamentarisch der Bibliothek hinterlassen. Es besteht aus vier getrennten, jeweils zusammengenähten Heften, von denen eines in einen Pergamenteinband eingefasst ist. Die jeweiligen Formate sind ungleichmässig und teilweise wurden Seiten beschnitten. Einige Blätter, die von anderer Hand beschrieben sind, wurden in die Paginierung integriert und eingegliedert. Das vierte Heft beinhaltet eine Liste von skizzenhaften Wappen und Emblemen.
Online seit: 17.03.2016
Diese französische Handschrift mit historischem Inhalt enthält auch Texte in lateinischer Sprache, und wurde von der Familie Merveilleux 1822 testamentarisch der Bibliothek hinterlassen. Es besteht aus vier getrennten, jeweils zusammengenähten Heften, von denen eines in einen Pergamenteinband eingefasst ist. Die jeweiligen Formate sind ungleichmässig und teilweise wurden Seiten beschnitten. Einige Blätter, die von anderer Hand beschrieben sind, wurden in die Paginierung integriert und eingegliedert. Das vierte Heft beinhaltet eine Liste von skizzenhaften Wappen und Emblemen.
Online seit: 17.03.2016
Diese französische Handschrift mit historischem Inhalt enthält auch Texte in lateinischer Sprache, und wurde von der Familie Merveilleux 1822 testamentarisch der Bibliothek hinterlassen. Es besteht aus vier getrennten, jeweils zusammengenähten Heften, von denen eines in einen Pergamenteinband eingefasst ist. Die jeweiligen Formate sind ungleichmässig und teilweise wurden Seiten beschnitten. Einige Blätter, die von anderer Hand beschrieben sind, wurden in die Paginierung integriert und eingegliedert. Das vierte Heft beinhaltet eine Liste von skizzenhaften Wappen und Emblemen.
Online seit: 17.03.2016
Diese französische Handschrift mit historischem Inhalt enthält auch Texte in lateinischer Sprache, und wurde von der Familie Merveilleux 1822 testamentarisch der Bibliothek hinterlassen. Es besteht aus vier getrennten, jeweils zusammengenähten Heften, von denen eines in einen Pergamenteinband eingefasst ist. Die jeweiligen Formate sind ungleichmässig und teilweise wurden Seiten beschnitten. Einige Blätter, die von anderer Hand beschrieben sind, wurden in die Paginierung integriert und eingegliedert. Das vierte Heft beinhaltet eine Liste von skizzenhaften Wappen und Emblemen.
Online seit: 17.03.2016
Diese Handschrift enthält folgende Texte: Abrégé de l'histoire du Comté de Neuchatel et de ses dépendances, Abrégé de l'histoire de la Souveraineté de Neuchatel et Valengin und Sommaire description des Comtés de Neufchatel et Vallangin. Sie gehörte der Familie de Dardel und beschreibt den historischen Zeitraum von 1035 bis 1707. Die Handschrift besteht aus einem Band, begleitet von zwei getrennten Heften, mit Randbemerkungen. Der Autor ist unbekannt. Datierung gibt es keine. Es handelt es sich um eine von zahlreichen Kopien, deren Ursprungstext auf Daniel Droz und D. Quartier-dit-Maire zurückgeführt wird, der 1749 verfasst und 1786 unter dem Titel Abrégé chronologique de l'histoire du Comté de Neuchatel et Valengin depuis l'an 1035 jusqu'en 1787 [sic] publiziert wurde. Auf Seite 661 sind drei gedruckte Blätter des Journal helvétique von Oktober 1750 eingeklebt. Erzählt wird darin von den Überschwemmung der Stadt Neuenburg vom 8. Oktober 1579, die gleichermassen auf Seite 439 der Handschrift erwähnt wird.
Online seit: 17.03.2016
Manuskript der ersten drei Bücher der Confessions und eines Teils des vierten. Im Vergleich zu den anderen beiden verzeichneten Abschriften zahlreiche Korrekturen und Varianten. Halbeinband aus Pergament (Rücken und Ecken) mit der handschriftlichen Signatur 23 auf dem Deckel, welcher mit einer permanenten Schutzhülle aus Papier überzogen ist. Der Einführungstext wurde in der veröffentlichten Version des Textes weggelassen.
Online seit: 17.12.2015
Erste handschriftliche vollendete Fassung, mit einer Anzahl Streichungen und Querverweisen. Jedes Heft setzt sich aus 12 Doppelblättern zusammen. Die Seiten wurden von Rousseau nummeriert. Die Rectoseite der Blätter enthält den Text, die Versoseite Korrekturen und Zusätze. In seinem Dictionnaire de musique greift Rousseau die etwa vierhundert Artikel wieder auf, welche er 1749 für die Encyclopédie geschrieben hat. Ab 1753 beginnt er als Antwort auf die durch die Artikel hervorgerufenen Angriffe und Kritikpunkte eine Überarbeitungs- uns Neubearbeitungsarbeit. Da er eine lexikographische Vollständigkeit im musikalischen Bereich anstrebt, verfasst der Autor immer mehr neue Einträge, so dass er beinahe neunhundert Begriffe erreicht. 1794 wird die Handschrift vom Neuenburger Pierre-Alexandre DuPeyrou (1729-1794), Freund und Herausgeber Jean-Jacques Rousseaus, der Bibliothèque de Neuchâtel überlassen.
Online seit: 09.04.2014
Handschriftliche und sorgfältige Abschrift der ersten sieben Promenades (von den zehn, welche der veröffentlichte Text enthält), mit einigen durchgestrichenen und verbesserten Stellen. Jedes Heft besteht aus 12 Doppelblättern. Die Seiten wurden von Rousseau von 1 bis 83 nummeriert, ab der Seite 84 von Th. Dufour. In den Rêveries vollbringt Rousseau eine letzte Introspektionsarbeit in Form von philosophischen Überlegungen und Gedanken, welche er selbst als Anhang zu seinen Confessions bezeichnet. In der fünften Promenade beschreibt er mit Wehmut jene Augenblicke des einsamen Glücks, die er auf der St. Petersinsel im Bielersee erlebt hat. Die Rêveries sind der letzte Text Rousseaus und wurden nach dem Tode des Philosophen von seinem Freund und Herausgeber, dem Neuenburger Pierre-Alexandre DuPeyrou (1729-1794), aufbewahrt. Dieser vererbt 1794 die Handschrift testamentarisch der Bibliothèque de Neuchâtel.
Online seit: 09.04.2014
Kleines Heft mit einem Kartoneinband des 18. Jahrhunderts, der mit Pergament überzogen wurde. Doppelte Seitenzählung von Théophile Dufour. Tinte und Bleistift. Das stark korrigierte Manuskript enthält den Entwurf der Spaziergänge acht bis zehn der Rêveries du Promeneur solitaire und Teile der Dialogues. Enthält auch Bezüge zur Botanik.
Online seit: 17.12.2015
Bleistiftnotiz am Rande einer gedruckten Seite, die im Einband des Entwurfs der Rêveries gefunden wurde (Promenades 8 -10).
Online seit: 17.12.2015
Stundenbuch nach dem Gebrauch der Diözese von Besançon mit dem Kalender auf Französisch. Es verfügt über eine unvollendete Dekoration, die es erlaubt, die verschiedenen Etappen seiner Herstellung nachzuvollziehen.
Online seit: 09.04.2014
Der Katalog der Bewohner des Kollegiums Bellelay war laut der Etikette auf dem Vorderdeckel der Handschrift 1791 erstellt worden. Dennoch enthält er die Namen der Bewohner, die diese Einrichtung von 1772 bis 1797 besuchten, zu welchem Zeitpunkt 464 Namen aufgenommen worden sind. Auf den letzten fünf beschriebenen Seiten, auf 1835 datiert, hat M. Jean de Montherot (Nr. 305) nach Nummern geordnet Hinweise auf den Werdegang gewisser dieser Personen notiert.
Online seit: 14.12.2018
Auf 1839 datierter Sammelband (p. V2) mit Texten über die Geschichte der Abteien Bellelay und Lützel, zusammengetragen von Joseph Trouillat, als er Bibliothekar im Kollegium von Porrentruy war: De Bellegagiensi monasterio (S. 1-7); Relation de l'invation de l'abbaye de Bellelay par les troupes françaises 15 novembre 1797 par le père Voirol - dieser Name wurde durchgestrichen und durch denjenigen von Marcel Helg ersetzt, ehemaliger Mönch in Bellelay (S. 8-61); Notes diverses sur Bellelay von Pater Voirol (S. 61-102), gefolgt von Siegelabdrücken und aufgeklebten Wappen (S. 105) oder gemalten Wappen (S. 111, 113, 115, 117); Notes sur l'ancienne abbaye de Lucelle, auf Lateinisch mit französischen Notizen und gemalten Wappen verschiedener Äbte (S. 121-220) sowie vorne aufgedrückten Siegeln (S. 192) und einem Wachssiegel (S. 208); verschiedene französische Übersetzungen lateinischer Akten von Abt Gregor Voirol (S. 221-236).
Online seit: 14.06.2018
Der Band enthält den ersten Teil einer Reihe von Aufzeichnungen von Abt Grégoire Voirol (Les Genevez, 1751 – Porrentruy, 1827) – der zweite Teil befindet sich in A2044/2. Unter den zwischen 1770 und 1823 kopierten Texten findet sich ein Journal de 1790 à 1792; zwei Supplementum directorii ecclesiastici ad usum Ecclesiae Bellelagiensis, eines für das Jahr 1777 (S. 363-374), das andere für das Jahr 1787 (S. 375-395); Remarques sur la retraite les 28, 29, 30 et 31 décembre 1770, usw. Ein 1787 in Charleville veröffentlichter Druck, Ordo officii divini juxta rubricas breviari praemonstratensis annus 1789 (S. 401-440), wurde in diese handschriftlichen Aufzeichnungen eingefügt.
Online seit: 14.12.2018
Der Band enthält den zweiten Teil einer Reihe von Aufzeichnungen des Abtes Grégoire Voirol (Les Genevez, 1751 – Porrentruy, 1827) – der erste Teil befindet sich in A2044/1. Die Aufzeichnungen und die Kopien beziehen sich insbesondere auf die Prämonstratenserabtei Bellelay. In die Handschrift wurden einige Seiten aus einem gedruckten Werk eingefügt (S. 117-124), darunter ein Teil eines Kalenders, und 10 ungebundene Blätter wurden am Ende des Bandes eingelegt.
Online seit: 14.12.2018
Die Handschrift enthält zahlreiche Notizen von Abt Grégoire Voirol (Les Genevez, 1751 - Porrentruy, 1827). Die in ihrem Inhalt und der benutzten Sprache (Latein oder Französisch) unterschiedlichen Notizen wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt zusammengebunden. Unter den Notizen finden sich verschiedene Nachrufe der Prämonstratenserabtei Bellelay und der Abtei von Roggenburg in Bayern, wohin sich Voirol nach der französischen Invasion von 1798 flüchtete, der Katalog der Bibliothek von Bellelay, historische Souvenirs, Briefe usw.
Online seit: 04.10.2018
Das Verzeichnis wurde von Jean-Baptiste Etienne (N5-N6) erstellt, dem Direktor des Archivs, um der Abtei einen Überblick über seine Güter und seine Pflichten zu verschaffen. Es beginnt mit einer Zusammenfassung der Gründung der Abtei. Exlibris auf der Titelseite: „J. Baptiste Estienne, profès en l'Abbaye de Lucelle, directeur des archives“.
Online seit: 08.10.2020
Die Handschrift enthält Satzungen sowie die hauptsächlich von J.P. Voirol gesammelten Urkunden, „tirés de l'insigne Chapitre de Moutier-Grandval“. Diese Urkunden betreffen die Rechte und Pflichten der Bürger gegenüber ihrem Herrscher.
Online seit: 08.10.2020
Anklageschrift des geistlichen Organs der Abtei Moutier-Grandval beim Fürstbischof von Basel gegen Personen des öffentlichen Lebens, um die Güter zurückzuerhalten, die der Abtei im Laufe der Zeit gestohlen wurden: „Mémoire pour l'Eglise Collégiale de Moutier Grandval contre Monsieur le Procureur général de la Chambre des finances de Sa Rev. Illustr. Monseigneur le Prince Evêque de Bâle prince du Saint Empire, servant de réponse à son plaidoyer fait le 19 décembre 1785 pardevant le Conseil aulique dudit Prince Evêque“. Die Anklage wurde von Jean-Germain Fidèle Bajol verfasst, Chorherr des Domkapitels von Moutier-Grandval (V5).
Online seit: 08.10.2020
Enthält Kopien von Verordnungen und Abkommen, die zwischen der Probstei Moutier-Grandval und verschiedenen Regionen der französischen Schweiz unterzeichnet wurden.
Online seit: 10.12.2020
In dieser auf französisch geschriebenen Handschrift wird von der Geschichte des Stiftes Moutier-Grandval berichtet: „où sont rapportés les événements les plus remarquables qui sont arrivés dans l'Evêché de Bâle depuis l'origine et fondation du monastère de M.G.V. jusqu'à nos jours”. Es folgt ein lateinischer Druck, „Pièces justificatives” (S. 103-220). Der Band enthält einen Index (S. N1-N4), und am Ende vier Seiten mit dem Titel: „Mémoire des liaisons helvétiques du chapitre de Moutier-Grand-Val” (S. N5-N8). Das Schriftstück wurde sehr wahrscheinlich von Jean Germain Fidèle Bajol geschrieben, der sich weitgehend von der lateinischen Handschrift Historicum insigni ecclesiae collegiatae Monasterii Grandis-Vallis von François Jacques Joseph Chariatte (s. A2445) hatte inspirieren lassen.
Online seit: 10.12.2020
Der erste Teil dieser Handschrift (S. V1-1_0135) enthält die von einem Inhaltsverzeichnis (S. V1-V2) eingeleitete Sammlung von Rechten, Einkommen und Bräuchen des Stiftes Moutier-Grandval. Es folgt ein „Extrait des protocoles du chapitre de Moutier Grand Val depuis l'an 1500 jusqu'en l'an 1788“ (S. 1_0138).
Online seit: 10.12.2020
Die Handschrift enthält eine topographische Beschreibung der Region von Moutier-Grandval, Dekrete, welche die politische Geschichte der Abtei Moutier-Grandval nachzeichnen, und vereinzelte Artikel über die Rolle der Propstei Saint-Ursanne. Der Text wurde auf Lateinisch geschrieben und in der zweiten Spalte auf französisch übersetzt.
Online seit: 10.12.2020
Alphabetisches Inventar aller Regeln, die das Leben des Domkapitels von Moutier-Grandval im Allgemeinen bestimmen, sei es das Leben der Chorherren oder die Beziehungen zu den Dörfern des Kapitels. Man findet zum Beispiel die Kleidervorschriften für die Chorherren zu bestimmten Anlässen, den Lohn des Notars, die Mühlen usw., für die Periode von 1499 bis 1759.
Online seit: 08.10.2020
Dieses Dokument zählt die Regeln auf, die zwischen dem Bistum Basel und dem Domkapitel von Moutier-Grandval herrschen, zum Beispiel was die Wasserläufe, die Jagd, die Wälder, die Abgaben, Grenzen, Mineralien etc. betrifft, so wie auch die Eigenheiten jeder Gemeinde des Domkapitels, für die Periode zwischen 1462 und 1731.
Online seit: 08.10.2020
In drei Teile geteilt schildert diese Handschrift Jahr für Jahr alle das Kloster betreffenden, bemerkenswerten Geschehnisse. Das Dokument enthält die Ordensgelübde, die Todesfälle der Schwestern sowie die Nachrufe, alles bedeutsame Elemente der religiösen Geschichte von Porrentruy zu dieser Zeit.
Online seit: 23.06.2016
Die von 108 bis 286 paginierte Papierhandschrift ist eine der vier erhaltenen Kopien der Schriften von Nicolas Godin (Besançon, 1727 – Porrentruy, 1805), Chirurg der letzten vier Fürstbischofe von Basel. Seine 24 medizinisch-chirurgischen „observations“ werden von einer letzten gefolgt, die aus einer „description abrégée“ (abgekürzte Beschreibung) des Fürstentums Basel besteht, mit einer medizinischen Topographie und meteorologischen Beobachtungen (S. 236-283).
Online seit: 04.10.2018
Antoine Biétrix (1817-1904) hat zahlreiche Texte in Patois verfasst, insbesondere La lettre de Bonfol. Ursprünglich aus Fregiécourt, interessierte er sich für das gesprochene Patois aus seiner Region, der Ajoie, daher werden die Begriffe aus seinem Wörterbuch im Bezirk von Porrentruy benutzt. Es wird in Form eines Wörterbuches in zwei Kolonnen präsentiert, links das Patois und rechts das Französische.
Online seit: 13.10.2016
Von Ferdinand Raspieler, Pfarrer von Courroux (? – 1762) verfasstes Wörterbuch, in zwei Kolonnen dargestellt. Eine Mitteilung zu Beginn des Wörterbuches weist darauf hin, dass es verfasst wurde, um den Dienern der Justiz und des Klerus im Berner Jura eine Hilfe zu sein. Diese waren in ihren Aufgaben beeinträchtigt, da sie das Patois nicht beherrschten.
Online seit: 13.10.2016
Die Handschrift enthält zwei Grimoires (Zauberbücher), den Dragon rouge (S. 4-100) und den Poule noire (S. 101-108), die 1846 nach einer Originalversion von 1521 kopiert wurden. Der Dragon rouge „ou l'art de commander les esprits célestes, aériens, terrestres et infernaux“ (S. 2) ist eine Sammlung von Schriften in Französisch, Italienisch und Lateinisch. Beim Poule noire hingegen handelt es sich um ein Ritual, um die Geister zu befehligen. Einige ungelenke Zeichnungen schmücken das Werk und bilden zum Beispiel den Teufel ab (S. 33, 55), oder kabbalistische Muster (S. 19, 54).
Online seit: 04.10.2018
Volksliederbuch aus der Ajoie, gesammelt von Antoine Biétrix.
Online seit: 23.06.2016
Dieses Autograph von Antoine Biétrix enthält Anekdoten in Patois, die er selbst gesammelt und verschriftlicht hat. Die kurzen Geschichten weisen den Leuten von Bonfol einen miserablen Ruf zu. Auch wenn die Geschichten die Menschen von Bonfol nicht direkt betreffen, werden sie ihnen zugeschrieben, sicherlich auf Grund des sich anbietenden Namens des Dorfes.
Online seit: 23.06.2016
Ein Autograph (?) von François-Joseph Guélat, das von Adrien Kohler herkommt. Das Werk ist eine regelrechte Enzyklopädie des Patois und sein wesentlicher Teil besteht aus den zwei grossen Wörterbüchern Französisch-Patois und Patois-Französisch. F.-J. Guélat, der aus der Ajoie stammt, stützt sich für die Verfassung seines Manuskriptes auf das Patois seiner Region.
Online seit: 23.06.2016
Diese Handschrift von Jean-Georges Quiquerez ist eine Ergänzung des Dictionnaire patois von Ferdinand Raspieler, mit einigen Änderungen. Das Wörterbuch enthält Übersetzungen auf Lateinisch und Deutsch, die zum Ende hin seltener werden. Das Werk wurde für die Edition des Paniers von Xavier Kohler und Ferdinand Feusier im Jahre 1849 benutzt.
Online seit: 23.06.2016
Die Handschrift FiD 7 (Quadratnotation; lateinische und altfranzösische Rubriken) beginnt mit den Kurzlesungen und Kollekten des Sanctorale (das Blatt 1r beginnt abrupt mitten in der Kurzlesung der Terz zur Geburt von Johannes dem Täufer). Es enthält danach verschiedene Riten, darunter das Totenoffizium (mit Musiknotation auf den Seiten 40r-46v), sowie den Ritus für den Ordensprofess und für die Einkleidung einer Nonne (f. 24v-26r). Das Ordensgelübde Ego soror ill. promitto (f. 24v) könnte Fille-Dieu als Bestimmungskloster bezeichnen. An anderer Stelle enthält das Buch jedoch Rubriken und Gebete von erster Hand in maskuliner Form, interlinear von einer der Kopie zeitgenössischen Hand der femininen Form angepasst (f. 20r, 27v, 30v-39v). FiD 7 stammt daher wahrscheinlich aus einer männlichen Schreibstube, vermutlich von den Zisterziensern von Hautcrêt (Oron, VD) oder von Hauterive (FR).
Online seit: 22.03.2018
Als aussergewöhnliches Zeugnis der grossen Hexenverfolgung, die sich im 17. Jahrhundert in Europa ausbreitete, enthält dieser Band ein Konvolut von 67 Hexenprozessen, die auf dem Tessenberg, im Berner Jura, zwischen 1611 und 1667 untersucht und deren Urteil gesprochen wurden. Die Geständnisse der 56 Frauen und 11 Männer, die von den Gerichtsschreibern in die definitive Form übertragen wurden, wurden den Angeklagten bei der Urteilsverkündung vorgelesen, damit diese sie öffentlich gestehen.
Online seit: 17.12.2015
Der Band enthält die Kopien von verschiedenen Dokumenten, die der Pfarrer von Tavannes, Théophile Rémy Frêne (1727-1804) über mehrere Jahrzehnte, insbesondere aber im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, sorgfältig gesammelt hat. Er versammelt so Erinnerungen, Korrespondenzen, zahlreiche Urkunden und auch Listen, die die vielfältigen wissenschaftlichen Aktivitäten des Pfarrers, vor allem in den Bereichen Geschichte, Geographie und Politik, offenbaren. Die Sammlung ermöglicht es, seine persönlicheren Interessen zu erfassen. Die in thematischen Reihen organisierten Schriften konzentrieren sich hauptsächlich auf das Fürstbistum Basel und die Region Neuenburg. Der Band bezeugt daher ein umfangreiches Projekt zur Beschreibung des Fürstbistums, das Frêne schlussendlich nicht veröffentlicht hat – viele der vom Pfarrer gesammelten Informationen wurden jedoch von Charles-Ferdinand Morel in seinen Abrégé de l'histoire et de la statistique du ci-devant Evêché de Bâle (Strassburg, 1813) aufgenommen. Er spiegelt auch die grundlegende Rolle wider, die die Pfarrer in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Förderer des regionalen Wissens spielten.
Online seit: 14.12.2018
Dieses in Leder eingebundene Album beinhaltet rund 35 Widmungen und Zeichnungen von Personen, mit denen der Schaffhauser Kupferschmied und Weinhändler Christoph Fischer (1691-1770) im Lauf seines Lebens Kontakt pflegte. Aus den Einträgen in Latein, Deutsch, Französisch und Englisch lassen sich zwei Reisen Fischers nach London rekonstruieren, während derer die meisten Widmungen entstanden: 1747-1750 via Genf, Lyon, Paris nach London und 1758 via Strassburg, Frankfurt, Amsterdam nach London. Einige Einträge stammen von Mitgliedern der Schaffhauser Familie Schalch, mit der Fischer verwandt war, darunter ein undatiertes Aquarell des Künstlers Johann Jakob Schalch (1723-1789) (S. 122), der 1754-1773 in London und Den Haag lebte. Das Album wurde nach dem Tod von Fischer weitergeführt: Einträge von 1773 (S. 65) und 1820 (S. 215). In die Papierhandschrift sind mehrere Pergamentseiten miteingebunden (S. 1-2, 19-20, 47-48, 115-116, 181-182) und einige Papierblätter nachträglich eingeklebt (S. 39a-b, 55a-b, 147a-b) bzw. die Seiten mit Bildern überklebt (S. 43, S. 125, S. 127). Die Einträge sind nicht chronologisch geordnet und werden von zahlreichen leeren Seiten abgewechselt.
Online seit: 22.06.2017
Bei dieser in Leder gebundenen Papierhandschrift mit Goldprägung (die einzelnen Ziffern des Jahres 1791 in allen vier Buchecken) handelt es sich um das Erinnerungsalbum von Johann Conrad Fischer (1773-1854), Kupferschmied, Metallurge, Unternehmer und Politiker aus Schaffhausen. Aus seiner 1802 gegründeten Gussstahlfabrik entwickelte sich die heutige Georg Fischer AG. Das Album beinhaltet Widmungen und Zeichnungen von rund 70 Personen, mit denen Fischer im Laufe seines Lebens Kontakt pflegte, darunter sein Mathematiklehrer Melchior Hurter (1735-1811) (S. 1), Professor Johann Georg Müller (1759-1819) (S. 49), der Zürcher Arzt Johann Balthasar Zwingli (1764-1817) (S. 164), der Schriftsteller Heinrich Zschokke (1771-1848) (S. 175), Fischers Grossonkel Lorenz Spengler (1720-1807), königlicher Kunstkammerverwalter in Kopenhagen (S. 43), und dessen Sohn Johann Conrad Spengler (1767-1839) (S. 105). Der Grossteil der Einträge in Deutsch, Französisch, Englisch und Dänisch datiert aus seinen Wanderjahren als Kupferschmiedgeselle 1792-1795, als er über Frankfurt, Chemnitz, Dresden nach Kopenhagen und weiter nach London reiste. Danach folgen noch vereinzelte weitere Einträge bis 1841. Die Einträge sind nicht chronologisch geordnet und werden abgewechselt von eingeklebten Blättern (S. 3a-b, 48a, 111a-d) und zahlreichen leeren Seiten. Die Seitennummerierung stammt aus der Entstehungszeit des Albums.
Online seit: 22.06.2017
Das Manuskript dokumentiert mehrere Reisen des späteren Professors für Eisenhüttenkunde, Hermann Wedding (1834-1908), nach Großbritannien in den Jahren 1860 und 1862. Wedding unternahm die Reisen als Referendar der preussischen Bergverwaltung. Auf dem Weg über Belgien nach Grossbritannien schrieb er in täglichen Einträgen seine Beobachtungen zu Betriebsanlagen und Produktionsverfahren auf Hüttenwerken und Bergbaubetrieben nieder. Zu den beschriebenen Werken gehörten die Eisenhütte in Seraing (Belgien), die Hüttenwerke in Südwales, die Mitte des 19. Jahrhunderts als besonders fortschrittlich galten, und die ersten Stahlwerke, die mit dem Bessemerverfahren arbeiteten. In den Tagebucheinträgen spiegelt sich auch die Vernetzung Weddings in der zeitgenössischen Fachcommunity wider.
Online seit: 14.12.2017
Das Chanson de la Reine Sebile oder Macaire ist ein Werk aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, das zu den französischen Epen aus dem Mittelalter gehört, genauer zu den Epen, die sich auf die „poetische Biographie von Karl dem Grossen“ beziehen: Macaire, der in die Königin Sebile, Gattin von Karl dem Grossen, verliebt ist, schmiedet ein Komplott, weswegen diese ungerechtfertigterweise des Ehebruchs angeklagt, verstossen und ins Exil geschickt wird, um schlussendlich rehabilitiert zu werden. Mehr als 200 Alexandriner aus diesem Heldenepos sind bekannt. Sie stammen aus fünf verschiedenen Fragmenten, die nicht Teil derselben Ursprungshandschrift waren und heute in Brüssel, Königliche Bibliothek Belgiens (ms. II 139, ff. 3r-4r: 2 Fragmente des 13. Jahrhunderts), in Sheffield, University Library (ms 137: 2 Fragmente des 13. Jahrhunderts) und in Sitten, Staatsarchiv Wallis aufbewahrt werden. Das Fragment von Sitten wurde 1925 von Leo Meyer, Kantonsbibliothekar und Staatsarchivar, in einem alten Einband entdeckt und herausgelöst. Danach wurde es von Paul Aebischer ediert (1950), der es auf ca. 1300 datierte. Das Fragment, das an einer Stelle ein Loch hat, enthält 168 Verse in zwei Spalten. Es ist nur mit roten Initialen zu Beginn der Strophen geschmückt.
Online seit: 10.12.2020