Wolfram, von Eschenbach (1170-1220)
Reste einer Handschrift des Willehalm Wolframs von Eschenbach. Durch Hans Bloesch im August 1928 aus Mss.h.h.XIV.144 abgelöst.
Online seit: 14.06.2018
- Bloesch, Hans (Bibliothekar) | Wolfram, von Eschenbach (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
Beim sogenannten „Berner Parzival“ handelt es sich um den letzten datierten handschriftlichen Textzeugen des zwischen 1200 und 1210 entstandenen Gralromans Wolframs von Eschenbach, der überdies mit Illustrationen versehen ist. Die Handschrift wurde vermutlich 1467 vom Berner Kaufmann Jörg Friburger beim Schreiber Johann Stemhein von Konstanz in Auftrag gegeben. Dieser hat den Text seiner Vorlage stilistisch und redaktionell für den Geschmack eines spätmittelalterlichen Stadtpublikums modernisiert. Zudem liefert er Anweisungen für Illustrationen, die ein Maler mit 28 kolorierten Federzeichnungen in einem wenig späteren Arbeitsgang ausgeführt hat. Die weitere Geschichte der heute 180 Blätter umfassenden Handschrift ist unbekannt; sie muss jedoch in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts in die Berner Stadtbibliothek gelangt sein, in deren Besitz sie spätestens 1816 nachgewiesen ist.
Online seit: 26.09.2017
- Guilelmus, Arvernus (Autor) | Lindt, Johann (Restaurator) | Stos, Rolet (Buchbinder) | Wolfram, von Eschenbach (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
Die Verserzählung Willehalm von Wolfram von Eschenbach – einem der wichtigsten deutschen Autoren des Mittelalters – ist ein historisch-legendärer Roman nach dem Vorbild der französischen Heldengedichte („chansons de geste“). Sie erzählt die Liebesabenteuer des Willehalm, Grafen von Toulouse, und der Arabel, Tochter eines muslimischen Königs, und spiegelt die Geschichte des Konflikts zwischen diesen beiden mittelalterlichen Kulturen wider. Seit den 1360er Jahren ist sie in einem einzigartigen Zyklus integriert, zusammen mit dem Arabel von Ulrich von dem Türlin, der die Vorgeschichte berichtet, und dem Rennewart, in dem die Fortsetzung erzählt wird. Von diesem Zyklus sind etwas mehr als zehn Handschriften und zahlreiche Fragmente erhalten.
Online seit: 18.06.2020
- Bodmer, Martin (Vorbesitzer) | Eszterházy, Károly (Vorbesitzer) | Ulrich, von dem Türlin (Autor) | Ulrich, von Türheim (Autor) | Wolfram, von Eschenbach (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
Die von drei anonymen Haupt- und vier Nebenschreibern durchwegs zweispaltig und sehr einheitlich geschriebene Handschrift (auch St. Galler Epenhandschrift genannt) bietet in bester Überlieferung eine einzigartige Sammlung von mittelhochdeutschen Helden- und Ritterdichtungen. Sie enthält „Parzival“ (p. 5−288; Fassung D) von Wolfram von Eschenbach, das Nibelungenlied (p. 291−416; Fassung B) mit der sich anschliessenden „Klage“ (p. 416−451; Fassung B), die Dichtung „Karl der Grosse“ (p. 452−558; Fassung C) vom Stricker, die Verserzählung „Willehalm“ (p. 561−691; Fassung G) von Wolfram von Eschenbach sowie fünf Sangspruchstrophen des Friedrich von Sonnenburg (p. 693; Fassung G). Sicherlich bis 1768, dem Datum des Erwerbs der Handschrift durch das Kloster St. Gallen, befanden sich in diesem Band hinten auch Fragmente der Versepen „Die Kindheit Jesu“ des Konrad von Fussesbrunnen und Unser vrouwen hinvart von Konrad von Heimesfurt. Diese beiden letztgenannten Werke wurden vor 1820 aus der Epenhandschrift herausgelöst und befinden sich nun in der Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz in Berlin (mgf 1021) bzw. in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe (Cod. K 2037). Die Handschrift, illustriert mit 78 einheitlich gemalten Initialen von unbekannten Künstlern aus der Paduaner Malschule, dürfte von einer wohlhabenden, an mittelhochdeutschen Epen interessierten Person in Auftrag gegeben worden sein. Erster namentlich bekannter Besitzer war der Schweizer Polyhistor und Universalgelehrte Aegidius Tschudi (1505−1572) aus Glarus, dessen Nachlass an Handschriften 1768 vom Kloster St. Gallen erworben werden konnte.
Online seit: 08.10.2015
- Friedrich, von Sonnenburg (Autor) | Stricker, Der (Autor) | Tschudi, Aegidius (Vorbesitzer) | Wolfram, von Eschenbach (Autor)