Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Beschreibung von Mischa von Perger, 2011, unter Verwendung einer älteren Beschreibung von Christoph Jörg aus dem Jahr 1975.
    (Standardbeschreibung, momentan angezeigt)
  • Lohr Carolus, Aristotelica Helvetica, Scrinium Friburgense (Sonderband 6), Freiburg 1994, S. 205-207.
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Fribourg/Freiburg, Couvent des Cordeliers/Franziskanerkloster, Ms. 26
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Beschreibung von Mischa von Perger, 2011, unter Verwendung einer älteren Beschreibung von Christoph Jörg aus dem Jahr 1975.

Handschriftentitel: Philosophisch-theologische Sammelhandschrift.
Entstehungszeiten:
  • Obituar-Fragmente: Ende des 13. bis Ende des 14. Jhs.
  • Textsammlung: Um 1370-1410.
Beschreibstoff: Papier; 3 Vor- und Nachsatzblätter: Pergament; beigelegte Fragmente: 3x Pergament, 5x Papier (?).
Umfang: 237 (3 + 2 + 226 + 2 + 1 + 3) Blätter; 8 Fragmente in einer Papiertasche.
Format: 289 x 206 mm; f. 160a: 285 x 130 mm; Sextern am Anfang der kodikologischen Einheit V (f. <190 > a-m): 225 x 144 mm; f. 214b: 289 x 60 mm; f. <4* >: 289 x 124 mm.
Seitennummerierung:
  • Moderne, grossziffrige Bleistiftfoliierung oben rechts, zum Teil violett verfärbt: 1–190 (ohne 112; Halbblatt 160a mit jüngerer Bezifferung) und 191–214; dazwischen, jünger und kleiner, Lage 16: a–m (ohne j); zuletzt, aus dem Jahr 1985: 214ab; pergamentene Vorsatzblätter mit Blei bezeichnet: A, B; gesamte Folge: <1*–3*>, A, B, 1–31, 33, 32, 34–111, 113–160, 160a, 161–190, <190>a–m, 191–214, 214a, 214b, <C>, <4*–6*>.
  • Das vom Restaurator in f. 214b eingearbeitete Fragment trägt aus der Zeit, als es noch zum hinteren Spiegelblatt gehörte, die moderne Bleistiftfoliierung 214a.
  • Älteste, rote, schwarz durchgestrichene Teilfoliierung oben mittig aus der Entstehungszeit des Codex, von der Hand Friedrichs von Amberg: 11–46 (heute <190 >a–214), 75–85 (heute 155164), 102–113 (heute 179190).
  • Jüngere, schwarze Foliierung der sieben letzten Lagen oben mittig, ebenfalls von Friedrichs Hand: 120–204 (heute 143214).
Lagenstruktur: Lagen der eigentlichen Textsammlung, f. 1214: 18 (VI, V, 5+6, 4 VI, VII, 8+7, VIII, 8+7, VI, 7+6, 3 VI, VII, V); in Lage 3 ist ein Einzelblatt falsch eingebunden (f. 33 vor 32); in Lage 9 wurde die zweite Hälfte des innersten Doppelblatts entfernt (stehengebliebener Rand nach f. 103), in Lage 11 die zweite Hälfte des äussersten Doppelblatts (Rand nach f. 142); Lage 13 bestand ursprünglich aus 9 Doppelblättern, entfernt wurde jeweils die erste Hälfte der beiden äussersten und die zweite Hälfte der beiden darauf folgenden (Ränder vor f. 155 und nach f. 164) sowie die zweite Hälfte des innersten (Rand nach f. 160a).
Buchschmuck: Einfache Gebrauchsrubrizierung, 1 roter Titel (f. 34r) sowie 2–5-zeilige rote Lombarden bei Quästionenbeginn von der Hand Friedrichs auf f. 146r und 143214.
Spätere Ergänzungen: Marginalien: Randnotate, meist zur Hervorhebung der Textgliederung, von der Hand des jeweiligen Abschreibers; in Text 9 (f. 143-190r) spätere Marginalien von Friedrichs Hand; Reklamant zur Verbindung zweier kodikologischer Einheiten nur bei IV auf V (f. 190v), von Friedrichs Hand; interne Reklamanten zur Verbindung zweier Lagen in den Einheiten I (f. 12v, 22v), III (f. 95v, 110v, 127v), IV (f. 154v) und V (f. <190 >mv, 204v), in V auch bei f. 203 auf 204, stets von Friedrichs Hand, nur in Einheit IV von deren erstem Schreiber (jedoch von Friedrich rot markiert).
Einband: 2 Holzdeckel, Kanten aussen abgeschrägt, mit weissem Leder überzogen; 2 Schliessen – von der Vorderkante des vorderen zur Mitte des hinteren Deckels –, von denen die herzförmigen Messinghaften am Vorderdeckel noch original sind; 4 Bünde; von je zwei neuen, als Vor- und Nachsatzblätter dienenden Doppelblättern ist je eine Hälfte als Spiegelblatt auf die inneren Deckelseiten geklebt; unten am Rücken ein aufgeklebtes, modernes Zettelchen mit der Signatur: Ms / Cod 26; 1985 restauriert (Datierung auf dem hinteren Spiegelblatt).
Provenienz der Handschrift:
  • Besitzervermerk (f. 1r unten): Liber magistri friderici, ordinis minorum.
  • Die fünf kodikologischen Einheiten mit ihren insgesamt 11 Traktaten dürften grösstenteils aus den Studienorten Friedrichs stammen (Strassburg, Paris und Avignon) und wurden zum Teil mehrfach umgruppiert. Rekonstruktion: Die Einheiten V (rot foliiert) und IV (zum Teil rot foliiert) sind Reste einer ersten Sammlung von mindestens 113 Blatt, gehörten dann zusammen mit Einheit I einer umfangreicheren zweiten an (Inhaltsverzeichnis f. 190v), darauf einer dritten von 204 Blatt (zum Teil schwarz foliiert) und wurden schliesslich zusammen mit Einheit I sowie den neuen Einheiten II und III eingebunden, wohl im Franziskanerkloster Fribourg.
  • Letzter Vorgängercodex
    • 1. (f. 1-120) Unbekannte Texte, darunter vermutlich die Texte 1–6 (Einheit I) aus Ms. 26.
    • 2. (f. 121-168) Text 9 (Einheit IV) aus Ms. 26.
    • 3. (f. 169-204) Die Texte 10 und 11 (Einheit V) aus Ms. 26.
  • Mittlerer Vorgängercodex
    • 1. Franciscus de Mayronis (?), Tractatus formalitatum.
    • 2. Ders. (?), Declarationes quorundam terminorum theologicalium, Kapitel 1: De divinis nominibus.
    • 3. Petrus de Candia, Super primum librum Sententiarum, qu. 1, art. 2.
    • 4.–9. Die Texte 1–6 (Einheit I) aus Ms. 26.
    • 10.–11. Die Texte 10 und 11 (Einheit V) aus Ms. 26.
    • 12. Text 9 (Einheit IV) aus Ms. 26.
  • Erster Vorgängercodex
    • 1. (f. 1-10) Unbekannter Text.
    • 2.–3. (f. 11-46) Die Texte 10 und 11 (Einheit V) aus Ms. 26.
    • 4. (f. 47-60) Unbekannter Text (Fortsetzung von Text 11 aus Ms. 26?).
    • 5. (f. 61-113) Text 9 (Einheit IV) aus Ms. 26.
    • ... (?)
Bibliographie:
    (Auswahl)
    • D. Trapp, ‘Moderns’ and ‘Modernists’ in MS Fribourg Cordeliers 26. In: Augustinianum 5 (1965), 241–270;
    • A. Bruckner, Schreibschulen der Diözese Lausanne. Genf 1967 (Scriptoria Medii Aevi Helvetica, Bd. 11), 87f;
    • Ch. Jörg, Untersuchungen zur Büchersammlung Friedrichs von Amberg. Ein Beitrag zur franziskanischen Geistesgeschichte des Spätmittelalters. In: Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte 69 (1975), 1–117, hier 17–34;
    • W. J. Courtenay, Friedrich von Regensburg and Fribourg Cordeliers 26. In: O. Pluta (Hg.), Die Philosophie im 14. und 15. Jahrhundert. In memoriam Konstanty Michalski (1879–1947). Amsterdam 1988, 603–613;
    • Ch. Lohr, Aristotelica Helvetica. Freiburg/Schweiz 1994 (Scrinium Friburgense, Sonderbd. 6), 205–207;
    • R. Imbach, Die philosophische Bedeutung der Büchersammlung Friedrichs von Amberg. In: R. Imbach, E. Tremp (Hgg.), Zur geistigen Welt der Franziskaner im 14. und 15. Jahrhundert. Die Bibliothek des Franziskanerklosters in Freiburg/Schweiz. Freiburg/Schweiz 1995 (Scrinium Friburgense, Bd. 6), 25–44, hier 38–41.
Kodikologische Einheit: I* (vorderes Spiegelblatt und f. <1*3* >)
Beschreibstoff: Papier; Einfügung des Restaurators.
Inhaltsangabe:
  • f. <1* >r oben Bleistiftsignatur: Cord MS 26; sonst leer.
Kodikologische Einheit: II* (f. A, B)
Handschriftentitel: Obituar des Franziskanerklosters Fribourg.
Entstehungszeit: Ende des 13. bis Ende des 14. Jhs.
Beschreibstoff: Pergament
Lagenstruktur: Ursprünglich vorderes Spiegelblatt und Vorsatzblatt des Codex.
Seiteneinrichtung: Pro Seite 7 x 3 oder 8 x 3 Zeilen (3 Zeilen pro Tag); die Sterbe-Einträge reichen allseits über die Tabellenbegrenzungen hinaus.
Schrift und Hände: Verschiedenste Hände.
Buchschmuck: Anlage der Kalenderspalten mit Tinte; Monatsnamen (samt Angabe der Tagesanzahl), Kalendertage, Feste und Heiligennamen in Rot; Monatsbeginn (Kalendae) zudem mit mehrzeiligen roten Lombarden KL markiert; 7-Tage-Markierung links vom Datum durch Grossbuchstaben in Rot (A) und Schwarzbraun (B–G); die Abkürzungen für Nonen, Iden und Kalenden sind als senkrechte Zierleisten gestaltet.
Inhaltsangabe:
  • f. A: 16.–31. Juli;
  • f. B: 1.–15. Dezember.
    Unediert; französische Transkription vieler Namenseinträge in: B. Fleury, Le Couvent des Cordeliers de Fribourg au Moyen Age, Fribourg 1922, 64f.
Kodikologische Einheit: I (f. 1-33, Lage 1–3)
Handschriftentitel: Traktate von Roger Roseth OFM, Facinus de Ast OESA und Walter Burley.
Beschreibstoff: Papier
Lagenstruktur: VI, V, 5+6; Blatt 32 folgt auf 33.
Seiteneinrichtung: Pro Seite 2 Spalten zu je 45–59 Zeilen; Gesamtspiegel 240 x 160–165 mm, Spalten 240 x 75 mm; Spalten allseitig mit Blei oder Tinte begrenzt.
Schrift und Hände: Bastarda aus dem letzten Drittel des 14. Jhs., von der Hand Friedrichs von Amberg; dunkelbraune Tinte.
Buchschmuck: Rubrizierung und rote Initialen.
Inhaltsangabe:
  • 1. (f. 1ra-9va) < Roger Roseth OFM: Tractatus de maximo et minimo (= Lectura super primum librum Sententiarum, qu. 1, art. 1).> >Tractatus de maximo et minimo per Rosetum Anglicum sacre Theologie sollempnem doctorem editum [sic], ordinis minorum.< Quescio: vtrum aliquis in casu ex precepto possit obligari ad aliquod quod est contra conscienciam suam …–… Et hoc pro isto instanti, pro quo primo cessat talis diuisio. Et sic est finis istius primi articuli de maximo etc. Explicit.
    Gedruckt unter den Werken Robert Holkots OP: Determinationes quarundam aliarum quaestionum. In: Super quattuor libros Sententiarum quaestiones <...>. Lyon 1497 u. ö., hier Determinatio quaestionis I, articulus primus.
  • 2. (f. 9vb-13vb) < Facinus de Ast OESA: Tractatus de maximo et minimo. > >Incipit alius tractatus magistri facini de ast ordinis heremitarum de maximo et minimo.< Quescio: vtrum quelibet creatura in sua natura sit certis limitibus circumscripta …–… quia tunc a maximo non-sensibili separaretur aliquod sensibile, quod est falsum, et per consequens non poterit separari in infinitum. >Explicit secunda quescio de maximo et minimo.<
    Edition aus dieser Hs.: I. Bodnár (Hg.), Facinus de Ast: Opera philosophica I. Tractatus de maximo et minimo. In: Archives d’histoire doctrinale et littéraire du moyen age 64 (1997), 405–437.
  • 3. (f. 14ra-28vb) < Facinus de Ast OESA: Quaestiones super libros Physicorum. > >Incipiunt quesciones alique, quas fecit antedictus frater facinus de ast super libros physicorum, et primo queritur de materia primi libri.< Utrum de naturalibus rebus possimus habere aliquam noticiam euidentem …–… et sic, quando vnum lutum alteri luto uel vna aqua alteri aque. Et sic patet quescio etc. >Explicit quescio de Augmentacione.<
    Edition aus dieser Hs.: I. Bodnár (Hg.), Facinus de Ast: Opera philosophica II. Quaestiones super libros Physicorum. In: Archives d’histoire doctrinale et littéraire du moyen age 65 (1998), 331–414.
  • 4. (f. 29ra-30va) < Walter Burley: Quaestio disputata: Utrum contradictio sit maxima oppositio / De contradictoriis. > >Incipit tractatus seu Quescio de contradictoriis edita a reuerendo magistro Galterio Wurley ordinis fratrum minorum [sic] .< In presenti tractatu restat inquirendum, vtrum Contradiccio sit maxima opposicio …–… scilicet quod illa, que in nullo conueniunt, sunt magis opposita quam illa, que in alico conueniunt. Et hec de quescione sufficiant.
    Editionen, ohne Benutzung dieser Hs.:
    • i. R. Palacz (Hg.), Gualterii Burleii quaestio: Utrum contradictio sit maxima oppositio (Ms. Vat. Ottob. 318, f. 141va–145vb), in: Mediaevalia philosophica Polonorum 11 (1963), 128–139.
    • ii. L. M. De Rijk, Burley’s So-called Tractatus Primus, with an Edition of the Additional Quaestio ‘Utrum contradictio sit maxima oppositio’. In: Vivarium 34 (1996), 161–191, hier 176–191. Corrigenda hierzu bei M. v. Perger (Hg.), Walter Burleys letzter Kommentar zu Aristoteles, De interpretatione, Kap. 14 (nebst Corrigenda zu verwandten Texten Burleys). In: Traditio 59 (2004), 317–337, hier 336f.
  • 5. (f. 30va-33ra) < Walter Burley: Quodlibet: Quaestio de primo et ultimo instanti. > >Nota quescionem de instanti, Galterij Burley ordinis minorum [sic] .< Qveritur, vtrum sit dare primum et vltimum instans, in quo res permanens habeat esse …–… et racio ipsius non-cursus est dare vltimum. Et sic patet, quid sit dicendum ad istam quescionem etc.
    Edition, ohne Benutzung dieser Hs.: H. u. Ch. Shapiro (Hgg.), De primo et ultimo instanti des Walter Burley, in: Archiv für Geschichte und Philosophie 47 (1965), 157–173.
  • 6. (f. 33ra -33vb) < Walter Burley (?): Utrum ens sit univocum ad decem praedicamenta. > >Nota de ente, facta per burley.< Vtrum ens sit vniuocum ad decem predicamenta …–… vtrum vero ens in sua maxima communitate receptum uel aliter habeat vnum conceptum vel plures, patet ex dictis et eciam ex alijs. >Explicit Braudie (verbessert: Burley) de ente.<
    Ungedruckt; einzige bekannte Abschrift; Edition durch M. v. Perger in Vorbereitung.
Kodikologische Einheit: II (f. 34-81, Lage 4–7)
Handschriftentitel: Johannes Hiltalingen von Basel OESA, Decem responsiones.
Beschreibstoff: Papier
Lagenstruktur: 4 VI.
Seiteneinrichtung: Pro Seite 2 Spalten; Gesamtspiegel 210–222 x 155 mm, Spalten 210–222 x 70–72 mm innen, 210–222 x 75–77 mm aussen; Spalten seitlich und oben, bei der 2. Hand auch unten mit Tinte begrenzt; 1. Hand: pro Spalte 42–68 Zeilen; dunkelbraune Tinte. 2. Hand: pro Spalte 52–57 Zeilen; braune Tinte. f. 79vb81 leer bis auf ein paar Bleistiftstriche auf f. 80v.
Schrift und Hände: Bastarda von 2 Händen der 2. Hälfte des 14. Jhs. (1. Hand: f. 34ra-69vb; 2. Hand: f. 70ra-79va).
Buchschmuck:
  • f. 34r oben roter Titel von Friedrichs Hand;
  • bis f. 46r Rubrizierung und Initialen.
Inhaltsangabe:
  • 7. > Responsiones magistri Johannis de basilea.< Dilecto socio et amico amore germano, professione necnon et pari honestate et erudicione, Fratri ghysoni de Colonia, Bachalario actu legenti sentencias in vniuersitate Oxoniensi famosa, Frater Johannes de Basilea …–… cum sit omnipotens omnium mencium finis vltimus et rerum cunctarum terminus quietatiuus. Cuius participes nos faciat etc.
    Ungedruckt. Quästionentitel: F. Stegmüller, Repertorium commentariorum in Sententias Petri Lombardi. Bd. 1, Würzburg 1947, Nr. 405. Editionen von Exzerpten aus qu. 1, 4 und 6, Meister Eckhart betreffend, unter Benutzung dieser Hs.:
    • i. K. H. Witte, Die Rezeption der Lehre Meister Eckharts durch Johannes Hiltalingen von Basel. Untersuchung und Textedition. In: Recherches de Théologie et Philosophie médiévales 71, 2 (2004), 305–371, hier 344–356 und 371.
    • ii. L. Sturlese (Hg.), Acta Echardiana. In: Meister Eckhart, Die lateinischen Werke, Bd. 5, Stuttgart 2006, 149–646, hier 560–567.
Kodikologische Einheit: III (f. 82-142, Lage 8–11)
Handschriftentitel: Uthred Boldon / Monachus Niger, Quaestiones seu determinationes super librum Sententiarum.
Beschreibstoff: Papier
Lagenstruktur: VII, 8+7, VIII, 8+7; in Lage 9 wurde die zweite Hälfte des innersten Doppelblatts entfernt (stehengebliebener Rand nach f. 103), in Lage 11 die zweite Hälfte des äussersten Doppelblatts (Rand nach f. 142).
Seiteneinrichtung: f. 140-142 senkrecht liniert, sonst aber leer bis auf drei Worte auf f. 141rb und die Foliierung; pro Seite 2 Spalten zu je 59–76 Zeilen; Gesamtspiegel 240 x 160 mm, Spalten 240 x 70–80 mm; Spalten seitlich mit Tinte begrenzt.
Schrift und Hände: Bastarda von einer Hand der 2. Hälfte des 14. Jhs.; dunkelbraune Tinte.
Buchschmuck: 4-zeilige rote Lombarde am Textbeginn, sonst keine Rubrizierung.
Inhaltsangabe:
  • 8. (f. 82ra-136ra) < Monachus Niger: Quaestiones super librum Sententiarum. > Utrum omnis credens non, sicut ecclesia credit, erret in credendo necessario ad salutem …–… si velit operari perfecte secundum suam virtutem, ideo etc.; et sic patet de quescione et per consequens de toto. Gracia domini nostri ihesu christi cum spiritu vestro fratres amen.
    • 8a. (f. 136ra139ra) Sachregister, unvollständig (Adam – Timor). Adam: Quod a tempore peccati ade vsque ad redempcionemTimor: Quod nullus potest declinare omnia mala solum timore et mali sunt cogendi ad <…> propter conswetudinem in duplicem voluntatem. – Sequitur totum.
    • 8b. (f. 139rb-139vb) Nachtrag (?), unvollständig. In augmentacione communiter dicta est pro principio supponendum, quod velocitas in augmentacione attenditur penes maximum aquisitum …–… igitur ad proporcionalem aquisicionem raritatis sequitur proporcionalis aquisicio quantitatis et e contra <…>.
    Ungedruckt. Quästionentitel: D. Trapp, Augustinian Theology of the 14th Century. Notes on Editions, Marginalia, Opinions and Book-Lore. In: Augustiniana 6 (1956), 146–274, hier 207–210.
Kodikologische Einheit: IV (f. 143-190, Lage 12–15)
Handschriftentitel: Wilhelm Centueri von Cremona OFM, Quaestiones super secundum librum Sententiarum, 3-geteilte Quästion zur 3. Distinktion; Friedrich von Amberg OFM, Tabula in praedictos sexternos.
Beschreibstoff: Papier
Seitennummerierung: Älteste, rote, schwarz durchgestrichene Teilfoliierung oben mittig von der Hand Friedrichs: 75-85 (155-164), 102-113 (179-190); jüngere, schwarze Foliierung, ebenfalls von Friedrichs Hand: 120-168 (143-190); alte Lagenzählung jeweils unten auf der ersten Recto-Seite der 1., 3. und 4. Lage, teilweise radiert (f. 143r, 167r, 179r).
Lagenstruktur:
  • VI, 7+6, 2 VI; Lage 13 bestand ursprünglich aus 9 Doppelblättern, entfernt wurde jeweils die erste Hälfte der beiden äussersten und die zweite Hälfte der beiden darauf folgenden (Ränder vor f. 155 und nach f. 164) sowie die zweite Hälfte des innersten (Rand nach f. 160a).
  • Rekonstruktion: Die Einheit bestand ursprünglich aus vier Lagen zu je 6 Doppelblättern, die bis zur Mitte der dritten Lage von der ersten, ab dort von der zweiten Hand beschrieben waren. Friedrich ersetzte einen Teil dieser Abschrift durch seine eigene: Er stellte eine neue zweite Lage zusammen, indem er in die beiden äussersten Doppelblätter des ursprünglichen Bestands 6½ Doppelblätter von seiner eigenen Hand einlegte. Um die dadurch entstandenen Textüberschneidungen soweit wie möglich zu entfernen, wurden – wohl erst bei der Herstellung des letzten Vorgängercodex von Ms. 26 – die beiden ersten Blätter (von der ersten Hand) und das viert- und drittletzte (von Friedrichs Hand) weggeschnitten; davon zeugen je zwei stehengebliebene Ränder vor f. 155 und nach f. 164. Rechnet man diese heute fehlenden Blätter hinzu, ergibt sich für die Lagen 2–4 eine Blattzahl, zu der Friedrichs rote Foliierung passt: Von den Blättern, die heute als f. <155**>, <155*>, 155–160, 160a, 161–164, <164*>, <164**> und 165–190 zu zählen wären, sind f. 155-164 Friedrichs rot bezeichnete f. 75–85 und f. 179-190 Friedrichs rot bezeichnete f. 102–113. Zählt man Lage 12 hinzu, so ergibt sich für die Einheit IV nach Friedrichs Eingriff, aber noch vor der Entfernung jener 4 Blätter, ein Bestand aus 53 Blättern: f. 61-113 entsprechend der roten Teilfoliierung. Bei Friedrichs späterer, schwarzer Foliierung waren die überflüssigen Blätter bereits weggeschnitten.
Schrift und Hände: Bastarda von 3 Händen der 2. Hälfte des 14. Jhs.
  • 1. Hand (f. 143ra-154va, f. 165ra-172va): grauschwarze Tinte; pro Seite 2 Spalten zu je 40–47 Zeilen; Gesamtspiegel 224 x 155 mm, Spalten 224 x 70–75 mm; Spalten allseitig mit Tinte begrenzt.
  • 2. Hand (f. 172va-190rb): braune Tinte; pro Seite 2 Spalten zu je 53–69 Zeilen; Spiegel und Begrenzung wie bei der 1. Hand; Kolophon von Friedrich zeilenweise rot durchgestrichen (markiert) und korrigiert; auf f. 179-190 hat Friedrich seine erste rote Foliierung (102–113) durchgestrichen und schwarz ersetzt (157–168).
  • 3. Hand (f. 155ra-164vb), Friedrich von Amberg: braune Tinte; pro Seite 2 Spalten zu je 44–54 Zeilen; Gesamtspiegel 238 x 162 mm, Spalten 238 x 75 mm; Spalten allseitig mit Tinte begrenzt; älteste, rote Foliierung (75–85) durchgestrichen und schwarz ersetzt (132–142); die letzte Spalte (164vb) enthält den Anfang des 2. Artikels, die folgende, von der ersten Hand geschriebene Seite beginnt mit dem gleichen Text.
  • 4. = 3. Hand (f. 190v): grauschwarze Tinte; Inhaltsverzeichnis des mittleren Vorgängercodex in 2 Spalten, allseitig mit Tinte begrenzt; die 3 ersten Titel sind durch eine Zickzacklinie gestrichen – diese Traktate finden sich nicht mehr in Codex 26; beide Spalten sind ausserdem komplett jeweils vertikal in der Mitte durchgestrichen.
Buchschmuck: Einfache Gebrauchsrubrizierung und 2-5-zeilige rote Lombarden von der Hand Friedrichs
Inhaltsangabe:
  • 9. (f. 143ra-190rb) > Quesciones magistri Wilhelmi de Cremona ordinis minorum super secundum sentenciarum.< Circa materiam secundi libri sentenciarum et materiam tactam in collacione, quero istam quescionem: Utrum a primo omnium rerum principio increato mundus produci potuit cum inicio …–… Ad tercium argumentum per tercium articulum. Et sic est finis huius sollemnissime conclusionis (von Friedrich verbessert: quescionis), quam fecit et compilauit reuerendus pater frater frater [sic] Guilermus de Carmona (von Friedrich verbessert: Wilhelmus de Cremona) dum erat bacularius bononie Anno domini millesimo trecentesimo lxviijo etc.
    Ungedruckt; einzige bekannte Abschrift; Gliederung und Exzerpte: Trapp, ‘Moderns’, 248–259.
    • 9a. (f. 190v) Tabula in predictos sexternos. De formalitatibus okkam (verbessert: Scoti) …–… Tercius articulus: vtrum ex causalitate primi principij mundus cum inicio potuit produci etc.
Kodikologische Einheit: V (f. 190a214, Lage 16–18)
Handschriftentitel: Anonymi, Quaestiones theologicales.
Beschreibstoff: Papier
Seitennummerierung: Älteste, rote, schwarz durchgestrichene Foliierung von der Hand Friedrichs: 11–46; neuere, schwarze Foliierung Friedrichs: 169–204 (= Fortsetzung von Einheit IV).
Lagenstruktur: VI, VII, V; f. 214v ist bis auf die Spiegelbegrenzung leer; f. 214 war ursprünglich auf das hintere Spiegelblatt geklebt, so dass f. 214r den Abschluss des Codex bildete; auf den vollständigen Text des ersten (von drei angekündigten) Artikels zu einer Quästion folgt auf f. 214r unten der Anfang des zweiten Artikels, für dessen vollständigen Text Friedrich in einer Anmerkung auf eine andere Abschrift verweist.
Seiteneinrichtung: Text im ersten, kleinen Sextern einspaltig zu 37–42 Zeilen, Spiegel 185 x 115 mm, allseitig mit Tinte begrenzt; Text in den übrigen Lagen einspaltig zu 45–51 Zeilen, Spiegel 235 x 160 mm, ebenfalls allseitig mit Tinte begrenzt.
Schrift und Hände: Bastarda der 2. Hälfte des 14. Jhs. von der Hand Friedrichs von Amberg; braune Tinte.
Buchschmuck: Einfache Gebrauchsrubrizierung und 2-5-zeilige rote Lombarden von der Hand Friedrichs.
Inhaltsangabe:
  • 10. (f. 190ar-208r) < Anonymus: Quaestio super quatuor libros Sententiarum. > Vtrum sciencia sacre theologie repungnet principijs naturalis philosophie …–… Septima conclusio: successio corporis christi sub accidentibus panis non sufficit tollere anichilacionem panis. Non plus hic etc.
    Nota: Argumentum, quod deus tantam graciam conferat lucifero uel alicui demoni existenti in inferno sicut beate virgini uel alicui beato, probatur sic […] igitur infinitam graciam sibi confert et non tantam beate virgini nec alicui beato existenti in celo; igitur etc.
    Ungedruckt; einzige bekannte Abschrift; Quästionentitel: Trapp, ‘Moderns’, 259–261.
  • 11. (f. 208r-214r) < Anonymus: Quaestio theologicalis >, unvollständig. Vtrum veritates katolice christiane fidei per euidencias naturales creato intellectui possint ostendi …–… cum credere sit actus habitus fidei et sibi adequatus.
    Iste secundus articulus ponitur in principio cuiusdam libri parui scripti manu magistri Liephardi ministri fratrum minorum superioris alemanie sacre theologie dingni professoris circa principium.
    Ungedruckt; einzige bekannte Abschrift; Exzerpte: Trapp, ‘Moderns’, 261–264.
Kodikologische Einheit: III* (f. 214ab)
Inhaltsangabe:
  • Das erste dieser Blätter, f. 214a, ist restauriert und bis auf die senkrechte Linierung und die Foliierung oben rechts leer; in das zweite, neue, f. 214b, ist ein zweigeteiltes Fragment integriert (ca. 500 x 450 mm), das zum ursprünglichen hinteren Spiegelblatt gehört, durch ein Loch des daraufgeklebten f. 214 sichtbar war und mit Blei foliiert worden ist (214a); der Ortsname mulhüs<en> lässt darauf schliessen, dass das Fragment zum selben Obituar gehört wie f. A, B und <C >.
Kodikologische Einheit: IV* (f. <C >)
Handschriftentitel: Obituar des Franziskanerklosters Fribourg.
Entstehungszeit: Ende des 13. bis Ende des 14. Jhs.
Beschreibstoff: Pergament
Lagenstruktur: Das Einzelblatt ist – nicht ganz vollständig – aus 7 Fragmenten zusammengesetzt, die als Falzverstärkungen in den kodikologischen Einheiten I und II dienten; gehört zu f. A und B (siehe oben, II*).
Seiteneinrichtung: Pro Seite 7 x 3 oder 8 x 3 Zeilen (3 Zeilen pro Tag); die Sterbe-Einträge reichen allseits über die Tabellenbegrenzungen hinaus.
Schrift und Hände: Verschiedenste Hände.
Buchschmuck: Anlage der Kalenderspalten mit Tinte; Monatsnamen (samt Angabe der Tagesanzahl), Kalendertage, Feste und Heiligennamen in Rot; Monatsbeginn (Kalendae) zudem mit mehrzeiligen roten Lombarden KL markiert; 7-Tage-Markierung links vom Datum durch Grossbuchstaben in Rot (A) und Schwarzbraun (B–G); die Abkürzungen für Nonen, Iden und Kalenden sind als senkrechte Zierleisten gestaltet.
Inhaltsangabe:
  • 1.-15. Januar
Kodikologische Einheit: V* (f. <4*6* > und hinteres Spiegelblatt).
Inhaltsangabe:
  • Einfügung des Restaurators; auf f. <4* >r ist eine Papiertasche zur Aufnahme von Fragmenten angebracht; auf f. <5* >r oben Bleistifteintrag: Falzverstärkungen; auf dem Spiegelblatt unten, unter einem Stempel, Eintrag mit schwarzer Tinte: 20. IV. 1985; sonst leer.
Kodikologische Einheit: VI* (Fragmente)
Handschriftentitel: Ehemalige Falzverstärkungen in einer Papiertasche.
Inhaltsangabe:
  • 3 Pergamentstreifen, die in der kodikologischen Einheit III verwendet worden waren, bilden 2 Fragmente aus einer liturgischen Hs. des 13./14. Jhs.; auf dem grösseren davon wird Lk 10,16–18 zitiert.
  • 6 Papierstreifen (?), die für die Einheiten IV und V gebraucht worden waren, bilden 5 Fragmente einer Abschrift von naturphilosophischen und theologischen Traktaten in Universitätsschrift des 14. Jhs.
  • Die Herkunft eines weiteren, kleinbeschriebenen Pergamentstreifens ist unbekannt.