Teilprojekt: Schätze aus kleinen Sammlungen
Januar 2013 - Dezember 2020
Status: Abgeschlossen
Finanziert durch: swissuniversities
Beschreibung des Teilprojekts: Der grösste Teil der Handschriften der Schweiz befinden sich in grösseren Sammlungen, vor allem in öffentlichen und kirchlichen Institutionen. Leicht wird dabei vergessen, dass einige der wichtigsten Quellen, die die Identität der Schweiz bestimmen, in Sammlungen liegen, die nur wenige Handschriften aufbewahren. e-codices hat sich zum Auftrag gemacht, diese bedeutenden Schätze aus kleinen Sammlungen, die im Original häufig der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, digital zu erschliessen.
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Dieses Büchlein enthält eine Rezeptsammlung zur Herstellung von Arznei-, Haus und Lebensmitteln. Die Darstellungen der Rezepte reichen von Listen der Zutaten bis zu ausführlichen Texten, in denen die Verarbeitung der Zutaten angegeben wird. In der Handschrift findet sich kein Index. Für den Buchumschlag wurde ein Blatt einer Handschrift - wahrscheinlich aus dem 14. Jhd. - verwendet. Der sichtbare Text handelt von der Geometrie des Dreiecks (De triangulo). In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Büchlein von Theo Baeschlin bei der Buchhandlung Helbing & Lichtenhahn erworben und der Pharmazeutischen Anstalt Basel geschenkt.
Online seit: 22.06.2017
Es handelt sich bei dieser Sammlung um eine Papierhandschrift schweizerischer Herkunft. Sie wurde nachträglich in blindgeprägtem schweinsledernem Einband zwischen Holzdeckeln gebunden. Die Sammlung enthält Traktate und Rezepte unter Benutzung der Practica des Meisters Bartholomäus. Die Kräuterkunde steht in der Tradition von Macer. Des Weiteren umfasst die Sammlung Aderlassregeln, ein Pesttraktat, Monatsregeln u. ä. Ebenfalls werden diverse Krankheiten behandelt wie jene des Hauptes, der Ohren u. ä. Allgemeiner versammelt der Text Abhandlungen über die Natur der Frauen, über die 4 Elemente und Naturen und gibt tierärztliche Ratschläge unter anderem aus Meister Albrechts Rossarzneibuch. Ferner finden sich darin verschiedene Segen (Pfeil-, Blut- und Wurmsegen), Beschwörungsformeln sowie Formeln für Gebärende und andere.
Online seit: 22.06.2017
Die Handschrift wurde 1449 von Johannes von Fulda geschrieben oder zusammengetragen. Dr. S. Merian schenkte sie 1953 dem Museum. Sie stammt aus dem Besitz von Jakob Burckhardt. Der Text behandelt die medizinische Alchemie.
Online seit: 22.06.2017
Carolus von Wattenwyl sammelt in seiner Thier-Heilkunde Rezepte von Arzneimittel gegen Beschwerden bei Pferden (Ross). Diese reichen von Appetitlosigkeit bis hin zu einem unausgeglichenen Mass an Galle. Die Bl. 95r-99v sind in einer abweichenden Französischen Handschrift verfasst. Der Exkurs erklärt wie verschiedene Fettflecken aus Reiterkleidern zu waschen sind (Titel: „pour oster toutes sortes de tasches de graisse des habits.“) Im Verlauf des Buchs wechselt die Hand des Schreibers weitere zwei Mal.
Online seit: 22.06.2017
Die Kopie des Arzneibuches von Burkart von Hallwyl (1535-1598) ist eine Sammlung von Arzneimitteln und Rezepten zur Behebung von alltäglichen Problemen. Die Länge der Rezepte reichen von einem einzelnen Satz bis zu ausführlichen Fliesstexten. Darin finden sich Arbeitsanweisungen und Zutatenlisten. Die Handschrift ist über ein alphabetisches Register organisiert. Nach dem Register finden sich weitere Einträge.
Online seit: 26.09.2017
Bei der Handschrift handelt es sich um ein Arznei- und Rezeptbuch. Darin finden sich viele Rezepte gegen die „pistilienz“ u. a. Krankheiten. Sätze und Teile ganzer Arzneimittelanleitungen sind durchgestrichen. Das Buch ist nicht paginiert und besitzt am Ende keinen Index.
Online seit: 26.09.2017
Im „Mägte Büchlin“ sammelt Maria Iselin (Koch)-Rezepte. Das erste erhaltene Rezept der Basler Läckerli findet sich darin. Lebkuchengebäck hatte Langezeit auch einen Arzneicharakter.
Online seit: 26.09.2017
Die Pergamenthandschrift stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Auf 72 Blatt sind rund 300 Arzneirezepte samt Hinweisen zur Herstellung, Anwendung und Wirkung der Arzneien beschrieben. Der Text orientiert sich am Antidotarium des Nicolò Perposito aus der medizinischen Schule von Salerno. Grundsätzlich verfügt die Handschrift über eine schlichte Textgestaltung. Einige kleine Initialen in roter und blauer Tinte, teils mit Verzierungen, schmücken das Textbild. Aus Beilagen lässt sich vermuten, dass Herr Ludwig Bertalot (1884-1960) wahrscheinlich als Vorbesitzer der Handschrift in Frage kommt. Das Pharmaziemuseum konnte die Handschrift 2017 in Daniel Thiersteins Buchantiquariat in Biel kaufen. 2019/2020 restaurierte Friederike Hennig die Handschrift in Basel.
Online seit: 10.12.2020
Das Stammbuch des Basler Apothekers Hans Friedrich Eglinger (1608-1675) gewährt Einblicke in das Apothekerwesen des 17. Jahrhunderts und seiner Netzwerke. Es finden sich darin vor allem deutsche, französische und lateinische Sinnsprüche verschiedener Autoren, die sich an Eglinger richten. Teilweise sind sie prunkvoll illustriert. Ein illustrierter Eintrag von Jacobus Mozes auf Bl. 53r zeigt in der Mitte einen sehr grossen Mörser. Das Titelblatt ziert eine barocke Temperamalerei.
Online seit: 26.09.2017
Das Stammbuch des Basler Apothekers Emmanuel Ryhiner (1592-1635), gewährt Einblicke in das Apothekerwesen des 17. Jahrhunderts und die Verbindungen der Apotheker. Darin finden sich vor allem hebräische, altgriechische, französische und lateinische Sinnsprüche verschiedener Autoren, die sich an Ryhiner richten. Teilweise sind sie prunkvoll illustriert. Das Stammbuchblatt, das ihm sein Kommilitone Matthaeus Colomanus 1612 dedizierte, entstand noch während Ryhiners Studienzeit. Das Bild (242v) eines idealtypischen, auf eine Strasse hin offenen Apothekerladens wurde vom Basler Miniaturenmaler Johann Sixt Ringle angefertigt. Es zeigt einen vor einem reichlich mit bunten Holzbüchsen gefüllten Regal stehenden Apotheker, der einer Dame Arzneien aushändigt.
Online seit: 26.09.2017
Die Handschrift enthält die Satzungen der Gemeinde Bever von 1558 (ff. 1r-5v). Diese wurden nach 1560 als Grundlage für die Erarbeitung neuer Statuten verwendet, wobei die Artikel zum Teil ergänzt und nach der Abschrift durchgestrichen wurden, jedoch ohne Textverlust. Der Entwurf der neuen Satzungen wurde auf den leeren Blättern fortgesetzt; eine Reinschrift dieses Textes ist aber nicht erhalten.
Online seit: 14.12.2017
Enthält die Satzungen und die jeweiligen Schätzungslisten von 1584 (ff. 1-30), 1589 (ff. 33-58), 1593 (ff. 60-85), 1597 (ff. 88-115) und 1601 (ff. 117-146), vereinzelt mit zusätzlichen Beschlüssen der Gemeinde. Es folgen die Schätzungslisten der Jahre 1613, 1617, 1625, 1629, 1637, 1641, 1645, 1649, 1653, 1657 und 1661 (ff.155-186), die einen Überblick über die Entwicklung der Vermögensverhältisse in dieser Gemeinde über 70 Jahre ermöglichen.
Online seit: 14.12.2017
Liturgischer Sammelband, der die Gebete des Breviers des Kartäuserordens enthält (1r Capitula, 18r Temporale, 35v Sanctorale, 49v Commune Sanctorum und 51v Usus communis). Dieses kleine Gebetbuch wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert in einer Kartause im Burgund hergestellt. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert wurde das Werk mit Sicherheit in einer der Kartausen der heutigen Westschweiz benutzt, etwa in La Valsainte, in La Part-Dieu oder in La Lance. Der Text ist auf Pergament geschrieben und mit blauen und roten Initialmajuskeln verziert. In den Rändern befinden sich Notizen und Zeichnungen.
Online seit: 22.06.2017
Kleines liturgisches Buch, das während des 15. Jahrhunderts im Kloster San Michele di Campagna bei Verona benutzt wurde. Das Werk enthält den Ritus des Glaubensbekenntnisses und des Weihesakramentes, die bei der Einkleidung einer benediktinischen Nonne praktiziert wurden. Es ist damit ein wertvolles Zeugnis eines Rituals für Frauen, die ihre Gelübde ablegen.
Online seit: 22.06.2017
Das Ordo iudiciarius ist ein kirchenrechtliches Werk, das zu Beginn des 13. Jahrhunderts von Tankred von Bologna (ca. 1185- ca. 1236) verfasst wurde: f. 60r Explicit ordo iudiciaris magistri Tancreti. Tankred war Erzdiakon und Professor an der Universität von Bologna.
Online seit: 22.06.2017
Die ersten 14 Seiten dieses Urbars bestehen aus verschiedenen Notizen zu Eiden oder Verträgen. Die Seite 15 stellt die Titelseite des Verzeichnisses dar: ‟Ici commence mon rentier domestique, cet assavoir de moÿ Joannes Castella, bourgeois de Frÿbourg et chastellain de la ville de Gruÿere, le 3me janvier 1681„. Das Heft führt alle Ausgaben von Jean Castella auf (gewöhnliche Ausgaben wie Sattelgurte, Lohnzahlung für die Hebamme, Holzkauf usw., sowie weniger gewöhnliche Ausgaben), dazu die Belege und besonders auch die Details zu seiner Bodenrente. Auch die Urteile, an denen er als Geschworener oder als Bürge für die Obrigkeit teilnimmt, werden vom Autor notiert. Er erwähnt ausserdem Geschenke, die er erhielt oder die er machte. Das Register führt sowohl die Kosten und Erträge seiner offiziellen Funktion auf wie die Ausgaben und Einnahmen seiner privaten Tätigkeiten. Es handelt sich geradezu um eine historische Zusammenfassung des Alltags eines Freiburger Würdenträgers in Greyerz am Ende des 17. Jahrhunderts.
Online seit: 22.06.2017
Güterverzeichnis, verfasst durch den Notar Michel d'Enney im Auftrag von Peter von Greyerz, Prior von Broc. Es wurde zwischen dem 17. November 1565 und dem 20. November 1566 geschrieben. Das Verzeichnis besteht aus den Aufzeichnungen der Güter des Priorats von Broc, nach Ortschaften geordnet. Das Priorat von Broc war ursprünglich demjenigen von Lutry unterstellt und wurde 1577 dem Domkapitel Sankt Nikolaus von Fribourg angegliedert.
Online seit: 22.06.2017
Das martirologio-inventario (Jahrzeitbuch) wurde 1554 auf Wunsch der vicini (Mitglied der Körperschaft) von Castro und Marolta im Bleniotal (Tessin) als Ersatz für einen älteres, bei einem Brand zerstörtes Exemplar, verfasst. Es enthält die Liste der Pflichten bei Legaten und Jahrzeiten (Anniversare) gegenüber der Pfarrei und der Gemeinschaft. Am unteren Rand der von einer illuminierten Initiale geschmückten ersten Seite wurde das Wappen des Kantons Uri aufgemalt. Das Bleniotal war zu dieser Zeit gemeine Herrschaft von Uri, Schwyz und Nidwalden.
Online seit: 25.06.2015
Jahrzeitbuch mit Kalender der Pfarrei S. Ambrogio von Chironico (Tessin), geschrieben durch den Priester Ambrogio Rossi von Chironico, der ein älteres, wahrscheinlich beschädigtes oder vollgeschriebenes Jahrzeitbuch kopierte. Im Kalender, von ambrosianischem Typus, sind die Stiftungen für die Messen der Jahrzeiten oder Jahrestage und die Hochfeste, die Ablässe und die Vermerke der Gelübde für die Pfarrei und für das gesamte Tal aufgeführt. Für den 28. Dezember, Tag der Unschuldigen Heiligen, wurde die Gedenkfeier der Schlacht bei Giornico (Battaglia dei Sassi Grossi, 1479) eingetragen.
Online seit: 23.06.2016
Enthält die oberengadinische Übersetzung des Dramas „Die zehn Alter dieser Welt“. Es ist die älteste bisher bekannte Handschrift eines bündnerromanischen Dramas. Am Schluss enthält sie eine Übersetzung des Lieds Nr. 85 von Durich Chiampel[l], wobei das Original erst 1562 erschien, doch steht das Lied nach der Jahresangabe am Schluss des Stücks (43r-46r). Am Schluss der Handschrift steht, kaum lesbar, ein Dekalog (46v). Als Schreiber signiert bartolomeus ulderici zauarit (42v).
Online seit: 22.03.2018