Um 1460 entstandene Pergamenthandschrift in Kleinoktav bestehend aus 14 beschriebenen Blättern. Zentraler Teil der Handschrift ist die Geschichte des heiligen Blutes, die um 1460 von Hans Rabustan, dem Kaplan von Santa Maria, in lateinischer Sprache verfasst wurde. Sie soll sich in der Zeit der Äbtissin Adelheid I. (1211-1233) zugetragen haben. Nach den für die Frömmigkeitsgeschichte bedeutenden Aufzeichnungen hat die Klosterfrau Agnes, Tochter des Ritters aus Sent im Unterengadin, an einem Gründonnerstag mit zweifelhaftem Gewissen die heilige Hostie empfangen, aber nicht zu sich genommen, sondern in ihrem Schleier verborgen und in ihrer Truhe verwahrt. Darauf habe sich die Hostie in Fleisch und Blut verwandelt. In der Folge entstand die Wallfahrt zum heiligen Blut in Müstair. Dem Erzähltext sind Regesten von Urkunden angefügt, die den Kult des heiligen Blutes betreffen.
Online seit: 22.06.2017
Kleine Schrift mit Anregungen zum andächtigen Empfang der heiligen Kommunion. Diese sind durchdrungen vom Geist der deutschen Mystik und dementsprechend auf die Vereinigung mit Gott als Zielpunkt ausgerichtet.
Online seit: 22.06.2017
Papierhandschrift von 1509 in spätgotischer Minuskel mit rot ausgeführten Initialen. Das Professrituale wurde von einem anderen Benediktinerinnenkloster übernommen. Es enthält alle Elemente der Zeremonie wie die Professformel, die Heiligenlitanei und die Orationen. Die Rubriken (Anweisungen) sind in deutscher, die Gebete in lateinischer Sprache abgefasst.
Online seit: 22.06.2017
27 Blätter umfassendes Andachtsbüchlein des 15. Jahrhunderts. Es enthält Texte für das Stundengebet. Diesen schließt sich die als „Letania in der Vasten“ überschriebene Allerheiligenlitanei an, in der beinahe hundert Heilige angerufen werden. Danach finden sich Fürbitten für Arme, Gefangene, Kranke, Pilger, Verstorbene u. a. Abschließend folgen Lob und Bittgebete sowie ein Gebet zur Verehrung des heiligen Kreuzes.
Online seit: 22.06.2017
1394 auf Veranlassung der Äbtissin Luzia I. vom Notar Jakob von Schluderns konzipiertes und von dessen Sohn Peter in Reinschrift auf Pergament vorgelegtes Urbar. Im Verzeichnis sind 517 Zinsgüter in 36 Ortschaften erfasst. Die Ornamentierung ist einfach, aber sehr schön ausgeführt. Bedeutend sind zwei große farbige Figuren, die Johannes den Täufer als Patron und Karl den Grossen als Gründer des Klosters darstellen. Sprachgeschichtlich sehr wertvoll ist ein volkssprachlicher Passus einer im Urbar kopierten lateinischen Urkunde von 1389. Dabei handelt es sich um das älteste Zeugnis der rätoromanischen Sprache des Engadins bzw. Val Müstair.
Online seit: 26.09.2017
1418 vom Notar Jakob von Schluderns konzipiertes und von dessen Sohn Peter niedergeschriebenes Urbar. Es ist eines von drei Güterverzeichnissen, die während der Amtszeit der Äbtissin Agnes II. Kytz (1418-1436) angelegt wurden, was nicht nur Aufschluss über den Besitzstand des Klosters gibt, sondern auch verdeutlicht, wie sehr die Äbtissin bemüht war, diesen zu bewahren.
Online seit: 26.09.2017
1460 von Hans Rabustan, dem Kaplan von Sta. Maria, für die Küsterin Anna Planta (Äbtissin 1464-1477) erstelltes Urbar des heiligen Blutes. Darin sind alle Vergabungen an die Heilig-Blut-Reliquie zusammengetragen. Insgesamt sind 33 Feldstücke genau umschrieben sowie die Namen der damaligen Pächter aufgezeichnet.
Online seit: 26.09.2017
Fragment eines um 800 geschriebenen Evangelistars. Dieses enthielt die für das ganze Kirchenjahr notwendigen Perikopen. Die erhaltenen Teile setzten mit der Perikope für den Sonntag Septuagesima ein und machen es wahrscheinlich, dass neben den Sonn- und Festtagen des Jahres auch Evangelien für jeden Mittwoch und Freitag, in der Fastenzeit - wie im Missale Romanum - sogar für jeden Tag der Woche ausgewählt worden sind. Im Schlussteil sind die Evangelien für die Votivmessen zusammengestellt, von denen allerdings nur noch vier Perikopen erhalten geblieben sind. Die Schrift verweist auf ein churrätisches Skriptorium als Entstehungsort.
Online seit: 26.09.2017
Fragment einer um 800 entstandenen Abschrift der Evangelienhomilien Gregors des Grossen. Erhalten sind zwei Ausschnitte: Der erste, Teile des Kapitels 17 (17.16-17.18) umfassende Textabschnitt kommentiert Luk. 10, 1-9, also die Verse, welche die Aussendung der zweiundsiebzig Jünger zum Thema haben. Die zweite, Teile des Kapitels 18 (18.2-18.3) beinhaltende Passage nimmt Bezug auf Joh. 8.46-59. Diese Verse kommentieren einen Disput zwischen Jesus und „den" Juden sowie den Hohepriestern, in dem es um die Identität bzw. den Identitätsanspruch Jesu, dessen Botschaft und deren Ablehnung geht.
Online seit: 26.09.2017
Fragment einer Handschrift des 13. Jahrhunderts. Erhalten sind Teile des Hymnus Gloria in excelsis Deo und das Agnus Dei. Diesem folgen fünf Zeilen des Täufertropus, der mit Quoniam Dominus beginnt und mit coaeternum Patri endet. Die Aufschrift Tropi macht deutlich, dass weitere Tropen zum Textbestand gehörten.
Online seit: 26.09.2017
Handschriftenfragment des Hymnus Gloria in excelsis Deo aus dem 15. Jahrhundert. Erhalten ist der Schlussteil mit [mise]rere nobis. Quoniam tu solus Sanctus, tu solus Dominus, tu solus Altissimus, Iesu Christe, cum Sancto Spiritu: in gloria Dei Patris. Amen.
Online seit: 26.09.2017
Fragment einer Pergamenthandschrift des 9. bzw. 10. Jahrhunderts mit einem Ausschnitt eines Antiphonars. Der Text ist in sehr feiner und zierlicher karolingischer Minuskel gehalten. Ausgeworfene Buchstaben, Titel und Sätze sind in leuchtendem Minium ausgeführt.
Online seit: 26.09.2017
Fragment eines um 800 aufgezeichneten Chartulars. Erhalten sind die teilweise vollständig erhaltenen Abschriften von sechs Schenkungsurkunden. Mit diesen vergaben mehrere Personen - zumeist für ihr Seelenheil oder dasjenige verwandter Personen - den Kirchen St. Hilarius in Chur und St. Carpophorus in Trimmis Grundstücke. Die Tatsache, dass die beiden Kirchen St. Hilarius in Chur und St. Carpophorus in Trimmis als Adressaten der Schenkungen genannt werden, macht es wahrscheinlich, dass das Fragment Teil eines bischöflichen Kopialbuches bildete.
Online seit: 26.09.2017
Fragment eines um 800 kopierten Ausschnittes aus dem Buch Leviticus. Dieser umfasst die Verse 4.27-6.10, die einen Teil der Opfergesetze (Kap. 4-6) beinhalten. Bei der weitgehend mit der Vulgata übereinstimmenden Abschrift handelt es sich um ein Schriftzeugnis des rätischen Raumes.
Online seit: 26.09.2017
Fragment eines um 800 kopierten Ausschnittes aus dem Buch Leviticus mit den Versen 15.20-18.6. Diese beinhalten Reinheitsgesetze (Kap. 15), Vorschriften für die rituelle Begehung des Versöhnungstages (Kap. 16), Gesetze zum Fleischverzehr und den damit zusammenhängenden kultischen Handlungen (Kap. 17) sowie Forderungen Gottes, seine Gebote einzuhalten, und eine Ehe- bzw. Keuschheitsvorschrift (Kap. 18). Bei der weitgehend mit der Vulgata übereinstimmenden Abschrift handelt es sich um ein Schriftzeugnis des rätischen Raumes.
Online seit: 26.09.2017
Pergamentfragment (1 Blatt) mit einem Ausschnitt eines Evangelistars aus der Zeit um 800. Der Text ist in zierlicher rätischer Minuskelschrift aufgezeichnet. Die Titel sind rubriziert und einzelne Majuskeln in Rot ausgeführt. Erhalten ist der Abschnitt für die Sonntage Septuagesima bis Quinquagesima sowie die Sonntage und die Wochentage vom 1. Fastensonntag bis zum 1. Passionssonntag.
Online seit: 26.09.2017