Pontificale für Johannes Feierabend, 1500 bis 1508 Abt des Klosters Muri. Am 12.7.1507 hatte Papst Julius II Abt Johannes Feierabend und seinen Nachfolgern die Pontificalien verliehen.
Online seit: 03.11.2009
Teil zwei (Neues Testament) einer illuminierten dreibändigen Bibel (erhalten sind MsWettF 1 und MsWettF 2), die wohl Rudolf Schwerz, Chorherr am Zürcher Grossmünster und Leutpriester in Altdorf, testamentarisch dem Kloster Wettingen vermacht hat. Die Herkunft der Biblia sacra ist nicht belegt, vermutet wird eine Entstehung im Zürcher Kunstkreis. Durch das Herausschneiden von Initialen entstanden Textverluste.
Online seit: 19.12.2011
Die Geschichte der frühchristlichen Kirche des griechischen Kirchenvaters Eusebius von Caesarea wurde von Rufinus von Aquileia in die lateinische Sprache übertragen und bis zum Ende des 4. Jahrhunderts fortgesetzt. Die elf Bücher der Kirchengeschichte beginnen in der vorliegenden Handschrift aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts jeweils mit mehrfarbigen, markanten Initialen.
Online seit: 18.06.2020
Erster Band (Temporale) des zweibändigen Graduale mit den Gesängen der Messe, das der Murenser Abt Laurentius von Heidegg im Jahr 1532 dem Kanonissenstift Säckingen abkaufte, nachdem die Kirchenausstattung des Klosters Muri mitsamt den liturgischen Büchern im Zweiten Kappelerkrieg zerstört worden war. Die grosse Fleuronné-Initiale zu Beginn liess der Abt übermalen und mit der Inful, dem Abtstab, seinem Wappen und demjenigen des Klosters versehen.
Online seit: 04.10.2018
Zweiter Band (Sanctorale) des zweibändigen Graduale, das der Murenser Abt Laurentius von Heidegg im Jahr 1532 dem Kanonissenstift Säckingen abkaufte, nachdem die Kirchenausstattung des Klosters Muri mitsamt den liturgischen Büchern im Zweiten Kappelerkrieg zerstört worden war. Die grosse Fleuronné-Initiale zu Beginn liess der Abt übermalen und mit der Inful, dem Abtstab, seinem Wappen und demjenigen des Klosters versehen.
Online seit: 04.10.2018
Teil eins (Genesis bis Esra) einer illuminierten dreibändigen Bibel (erhalten sind MsWettF 1 und MsWettF 2, die wohl Rudolf Schwerz, Chorherr am Zürcher Grossmünster und Leutpriester in Altdorf, testamentarisch dem Kloster Wettingen vermacht hat.
Online seit: 04.11.2010
Sammelhandschrift aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der Hauptteil enthält die Historia scholastica von Petrus Comestor (1r-235v), ergänzt mit verschiedenen Texten über die Genealogie Christi. Die Hs. enthält zahlreiche graphische Darstellungen und illuminierte Initialen, die auf eine Herkunft in Basel schliessen lassen. Die vielen Pergamentlöcher sind kunstvoll mit Stickereien geflickt. Die Hs. stammt aus dem Zisterzienserkloster Maris Stella, Wettingen.
Online seit: 18.12.2014
Die „Evangelia ad Missas“ genannte Handschrift enthält die Evangelienlesungen der Messe im Jahreslauf nach der zisterziensischen Liturgie. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts geschrieben und ist damit älter als das 1227 gegründete Zisterzienserkloster Wettingen. Nicht bekannt ist, in welchem Kloster sie geschrieben und mit mehrfarbig ausgeführten Rankeninitialen ausgestattet wurde.
Online seit: 10.12.2020
Die wahrscheinlich im deutschen Sprachraum entstandene Handschrift enthält neben einer mit zahlreichen historisierten Initialen auf Goldgrund versehenen Biblia sacra den Hugo von St. Viktor oder Konrad von Hirsau zugeschriebenen Kurztraktat De fructibus carnis et spiritus mit zwei Schemazeichnungen. Im 16. Jahrhundert war der reich illuminierte Codex im Besitz des Christoph Silberysen, Abt des Wettinger Zisterzienserklosters.
Online seit: 04.11.2010
Zweiter Band des dreiteiligen sogenannten Wettinger Graduale, entstanden in Köln für ein Kloster der Augustiner-Eremiten und nach der Reformation aus Zürich ins Zisterzienserkloster Wettingen gelangt. Die Bildinitialen des zweiten Bandes stammen vom Jüngeren Gradualmeister.
Online seit: 17.12.2015
Dritter Band des dreiteiligen sogenannten Wettinger Graduale, entstanden in Köln für ein Kloster der Augustiner-Eremiten und nach der Reformation aus Zürich ins Zisterzienserkloster Wettingen gelangt. Die Bildinitialen des dritten Bandes stammen wie jene des zweiten (MsWettFm 2) vom Jüngeren Gradualmeister.
Online seit: 04.11.2010
Der zisterziensische Collectarius stammt aus dem dritten Viertel des 13. Jahrhunderts. Er enthält liturgische Gebete für das ganze Jahr. Der Entstehungsort der Handschrift ist unbekannt; aus mehreren historischen Notizen geht hervor, dass sie früh in Wettingen verwendet wurde. Im Kalendar sind Gedenktage für die Klosterstifter eingetragen und die kurzen Notae dedicationum Wettingenses berichten von der Gründung und der Ausstattung des Klosters.
Online seit: 10.12.2020
Umfassende Sammlung der wichtigsten Urkunden und Dokumente des Klosters Wettingen, angelegt von Peter Numagen um 1490. Auf Register und Prolog folgen Gründungslegende und Abschriften der päpstlichen, kaiserlichen und königlichen Privilegien. Enthält zudem die Ordensprivilegien und Abschriften von Urkunden über verschiedene Rechtsgeschäfte im Zusammenhang mit Grundbesitz. Ausgestattet mit den Wappen der Stifter, Äbte und Wohltäter.
Online seit: 15.04.2010
Das Silberne Landbuch enthält auf 86 Pergamentblättern die Satzungen des gemeinsamen Landes Appenzell. Es ist eine Zusammenfügung älterer Rechtstexte und wurde in späterer Zeit mit neuen Satzungen ergänzt. Im Zuge der Landteilung 1597 ging das Landbuch in das Eigentum des Kantons Appenzell Innerrhoden über und besass bis ins 19. Jahrhundert Geltung. Aufwendig gestaltete Miniaturen und Initialen verweisen auf die hohe Relevanz des Bandes.
Online seit: 17.12.2015
Das Missale ist das älteste bis heute überlieferte Dokument im Kanton Appenzell Innerrhoden und befindet sich im Besitz der Pfarrei St. Mauritius Appenzell. Es entstand wohl für eine im Bistum Konstanz gelegene Kirche, seine genaue Herkunft ist jedoch unbekannt. Von Bedeutung für die Appenzeller Landesgeschichte ist das Missale auch deshalb, weil sich darin die einzige überlieferte Abschrift der Stiftungsurkunde der Pfarrei Appenzell von 1071 befindet. Der Band umfasst getrennte Corpora (Kalendar, Graduale, Sequentiar, Sakramentar, Lektionar). Das Kalendar ist besonders reich mit Heiligenfesten besetzt, wobei keines als Patronatsfest rubriziert ist.
Online seit: 17.12.2015
Das Stammbuch des Basler Apothekers Emmanuel Ryhiner (1592-1635), gewährt Einblicke in das Apothekerwesen des 17. Jahrhunderts und die Verbindungen der Apotheker. Darin finden sich vor allem hebräische, altgriechische, französische und lateinische Sinnsprüche verschiedener Autoren, die sich an Ryhiner richten. Teilweise sind sie prunkvoll illustriert. Das Stammbuchblatt, das ihm sein Kommilitone Matthaeus Colomanus 1612 dedizierte, entstand noch während Ryhiners Studienzeit. Das Bild (242v) eines idealtypischen, auf eine Strasse hin offenen Apothekerladens wurde vom Basler Miniaturenmaler Johann Sixt Ringle angefertigt. Es zeigt einen vor einem reichlich mit bunten Holzbüchsen gefüllten Regal stehenden Apotheker, der einer Dame Arzneien aushändigt.
Online seit: 26.09.2017
Die sorgfältig gearbeitete Handschrift mit dem ersten Teil der Summa theologiae des Thomas von Aquin, eines der Hauptwerke des Scholastikers, stammt aus der Bibliothek des Basler Kartäusers Johannes de Lapide. Die Lagen bestehen in regelmässiger Abfolge aus Papier und Pergament; das Prooemium beginnt mit einer goldgeschmückten Zierseite mit Q-Initiale auf Blattgold, Randranken mit Blumen und Beeren und verziertem Interkolumnium.
Online seit: 14.12.2017
Deutsche Übertragung der Psalmenpostille des Nikolaus von Lyra (gest. 1349), entstanden wohl noch zu dessen Lebzeiten. Der Psalmenkommentar, früher Heinrich von Mügeln zugeschrieben, stammt von einem historisch noch nicht nachgewiesenen Anonymus, dem sog. „Österreichischen Bibelübersetzer“. Er überträgt die Vorlage kürzend und mit Zusätzen versehen. Die Abschrift aus der Bibliothek der Basler Kartause datiert in die Mitte des 15. Jahrhunderts, ihre Miniaturen gehören zu der Vullenhoe-Gruppe.
Online seit: 20.12.2016
Die Handschrift unbekannter Herkunft aus dem beginnenden 13. Jahrhundert enthält monastische und kanonistische Schriften, darunter beispielsweise das Klosterregularium, das Benedikt von Nursia 529 für sein Kloster Monte Cassino erlassen hatte, die Regula pastoralis Gregors des Grossen über das Ideal des (weltgeistlichen) Seelenhirten aus dem späten 6. Jahrhundert oder die Kurzfassung eines Teils des Decretum Gratiani aus dem 12. Jahrhundert.
Online seit: 26.09.2017
Die um 1460 entstandene Handschrift enthält die Paulinischen Briefe in kanonischer Reihenfolge sowie den apokryphen Laodicenerbrief, geschrieben vom Basler Notar und Stadtschreiber Jodocus Seyler (1454-1501). Reich glossiert ist nur der Römerbrief, im 1. Korintherbrief finden sich noch einige Interlinearglossen, dann hört die Kommentierung auf. Von früher wohl mehreren ist nur noch eine figürliche Initiale vorhanden.
Online seit: 26.09.2017
Der Johannes-Libellus aus dem Basler Klarissenkloster Gnadental wurde 1493 fertiggestellt. Die Handschrift enthält Texte von und über Johannes den Evangelisten, darunter Exempla, Predigten, Sequenzen, Lektionen und die Offenbarung in deutscher Sprache. Die Johannes-Vita am Anfang der Handschrift ist mit einem reichen Bilderzyklus mit Szenen aus der Legende des Evangelisten versehen.
Online seit: 14.12.2017
Devotionalienband aus dem 15. Jahrhundert, grossenteils geschrieben von dem Kartäuser Johannes Gipsmüller und im Besitz der Kartause Basel. Ein als Folio 57 in die Papierhandschrift eingefügtes Pergamentblatt enthält auf der Verso-Seite eine ganzseitige Darstellung Christi am Kreuz mit Maria und Johannes. Eine Besonderheit ist ausserdem eine Sammlung von lateinischen Bibelstellen und deutschen Sprüchen von Petrus Wolfer, die in der Kartause um ein Kreuzigungsbild herum an der Wand gestanden haben sollen.
Online seit: 26.09.2017
Die einfach ausgestattete Sammelhandschrift stammt aus der Basler Kartause. Sie wurde geschrieben von verschiedenen Händen des 15. Jahrhunderts. Die Handschrift enthält eine Miniatur, von einer zweiten sind auf einer herausgerissenen Seite nur noch Reste zu erkennen. An zwei Stellen sind dem Text Musiknoten beigegeben. Die Texte, die der Band versammelt, sind fast ausschliesslich Gebete. Die meisten sind recht kurz, manchmal nehmen sie nicht mehr als eine halbe Seite in der ohnehin schon kleinformatigen Handschrift ein. Einige Gebete sind in Prosa, andere in Versen.
Online seit: 10.12.2020
Berühmt für die zwei Porträts von Gregor von Nazianz und Elias von Kreta, sowie für seinen einzigartigen Miniaturenzyklus zu Ehren des Gregor (wovon 5 verloren sind), ist dieser Kodex ebenfalls bemerkenswert für seinen Inhalt (19 Kommentare des Elias von Kreta, nach wie vor unveröffentlicht auf Griechisch) und für die Geschichte seiner Entstehung. Die Kommentare wurden gegen Ende des 12. oder zu Beginn des 13. Jahrhunderts kopiert, ohne dass die Einfügung von Miniaturen im Titelbild vorgesehen war. Trotzdem wurden diese zusammen mit einem Prolog kurze Zeit später hinzugefügt. Der Kodex ist noch immer in den Einband gebunden, der in Konstantinopel zwischen 1435 und 1437 anlässlich einer Restaurierung für den Dominikaner Johannes von Ragusa gemacht worden war. Letzterer nahm ihn als sein neuer Besitzer 1437 nach Basel mit.
Online seit: 22.06.2017
Die Basler Rektoratsmatrikel, in handschriftlicher Form von 1460 bis 2000 geführt, enthält semester- bzw. jahrweise Angaben zum jeweiligen Rektor sowie die Listen der eingeschriebenen Studenten und stellt so eine wichtige Quelle für die Geschichte der Universität Basel dar. In Bd. 1 ist ausserdem die Eröffnung der Universität in Bild und Textfestgehalten. Auffällig ist der reiche Buchschmuck der ersten drei Bände, der sich über 3 Jahrhunderte erstreckt und, dank dem chronologischen Aufbau genau datierbar, auf willkommene Weise die Entwicklung der Miniaturmalerei in Basel dokumentiert.
Online seit: 21.12.2010
Die Basler Rektoratsmatrikel, in handschriftlicher Form von 1460 bis 2000 geführt, enthält jahrweise Angaben zum jeweiligen Rektor sowie die Listen der eingeschriebenen Studenten. Auffällig ist der reiche Buchschmuck der ersten drei Bände, der sich über 3 Jahrhunderte erstreckt und, dank dem chronologischen Aufbau genau datierbar, auf willkommene Weise die Entwicklung der Miniaturmalerei in Basel dokumentiert.
Online seit: 21.12.2010
Die Basler Rektoratsmatrikel, in handschriftlicher Form von 1460 bis 2000 geführt, enthält jahrweise Angaben zum jeweiligen Rektor sowie die Listen der eingeschriebenen Studenten. Auffällig ist der reiche Buchschmuck der ersten drei Bände, der sich über 3 Jahrhunderte erstreckt und, dank dem chronologischen Aufbau genau datierbar, auf willkommene Weise die Entwicklung der Miniaturmalerei in Basel dokumentiert.
Online seit: 21.12.2010
Wer an der 1460 gegründeten Basler Universität studieren wollte, hatte sich in die Rektoratsmatrikel einzutragen, einen Treue- und Gehorsamseid zu leisten, eine Studiengebühr zu entrichten und – erst damit wurde die Immatrikulation rechtsgültig – sich in die Matrikel seiner Fakultät einzuschreiben. Die theologische Matrikel von 1462-1740 enthält neben den von den Dekanen vorgenommenen Einträgen zudem die älteren wie die neuen Statuten der Fakultät.
Online seit: 20.12.2016
Der Matrikelband der Artistenfakultät enthält als ältesten und ursprünglich separaten Teil die Fakultätsstatuten. Diese wurden Ende des 15. Jahrhunderts mit einem akademischen Kalender und den in zwei Registern geführten Namen der seit 1461 inkorporierten Studenten und Baccalauren zusammengebunden. Auf den hierfür vorgesehenen leeren Lagen sind die Magister- und Baccalaureatspromotionen bis 1848 fortgeführt.
Online seit: 25.06.2015
Der zweite Band der medizinischen Fakultätsmatrikel enthält ein Verzeichnis der erfolgreichen Doktorate von 1571-1806 und der eingeschriebenen Studenten von 1570-1814, zudem eine Übersicht über die Prüfungen und Disputationes sowie über die Vorlesungen während der Hundstagsferien. Den Einträgen vorangestellt ist eine ganzseitige Miniatur des Siegels der medizinischen Fakultät der Universität Basel.
Online seit: 20.12.2016
Dieses griechische Manuskript, das hauptsächlich aus dem 10. Jahrhundert stammt, enthält die Paulusbriefe zusammen mit Kommentarreihen. Es weist Ähnlichkeiten mit den Manuskripten des sogenannten "Skriptoriums von Ephrem" in Konstantinopel auf. Im 15. Jahrhundert kaufte der Abgesandte des Basler Konzils, Johannes von Ragusa, den Codex in Konstantinopel und vermachte ihn nach seinem Tod den Dominikanern von Basel. Erasmus verwendete ihn für seinen Text der Paulusbriefe in seiner Erstausgabe des griechischen Neuen Testaments (1516). Erasmus' Drucker, Johannes Froben, hinterliess Annotationen auf den Seiten.
Online seit: 26.09.2024
Dieses prächtig illuminierte Manuskript ist ein griechisches Tetraevangelium aus der italo-byzantinischen Tradition, das im 8. oder 9. Jahrhundert in einer biblischen Unziale geschrieben wurde. Einige Forscher haben eine Verbindung zwischen dem ungewöhnlichen Stil seiner Dekoration und der byzantinischen Kunst aus der Zeit der Ikonoklastenperiode einerseits sowie der Ästhetik von Kirchen und Artefakten aus der Zeit des byzantinischen Exarchats von Ravenna andererseits hergestellt. Im 15. Jahrhundert kaufte der Abgesandte des Basler Konzils, Johannes von Ragusa, den Codex in Konstantinopel und vermachte ihn nach seinem Tod den Dominikanern von Basel.
Online seit: 26.09.2024
Dieses griechische Tetraevangelium aus dem 12. Jahrhundert wurde im 15. Jahrhundert, möglicherweise in Basel, vom Dominikaner-Theologen Johannes von Ragusa erworben, der es nach seinem Tod den Dominikanern von Basel vermachte. Später lieh Erasmus es sich von den Dominikanern aus, um es für seine Erstausgabe des griechischen Neuen Testaments (1516) zu verwenden. Während seiner redaktionellen Arbeit fügte der Humanist zahlreiche Ergänzungen und Korrekturen in den Marginalien des Textes hinzu. Anschliessend übergab er den Codex dem Basler Drucker Johannes Froben, der auf den Seiten zahlreiche Annotationen hinterliess.
Online seit: 26.09.2024
In diesem griechischen Manuskript des 12. Jahrhunderts des Neuen Testaments in zwei Teilen (ohne die Offenbarung) wurden überraschenderweise die Briefe und die Apostelgeschichte vor den Evangelien platziert. Wunderschön illuminiert, enthält dieser Kodex Initialen, die die Briefschreiber des Neuen Testaments darstellen, sowie eine Miniatur, die Johannes den Evangelisten und die Höllenfahrt Christi zeigt (f. 265v). Im 15. Jahrhundert kaufte der Abgesandte des Basler Konzils, Johannes von Ragusa, den Kodex in Konstantinopel und vermachte ihn nach seinem Tod den Dominikanern von Basel. Der Kodex gelangte in die Hände von Johannes Reuchlin sowie von Erasmus für seine Erstausgabe des griechischen Neuen Testaments (1516).
Online seit: 26.09.2024
Ein deutscher Psalter, geschrieben 1485 von Johannes Waltpurger, möglicherweise in Augsburg. Die rankenumfasste Zierseite, mit der die erste Vorrede beginnt, findet sich fast identisch in einer Cambridger Handschrift desselben Schreibers. Das hintere, an den Deckel geklebte Spiegelblatt zeigt eine in einen Blutregen getauchte Landschaft. Wie die Handschrift nach Basel gelangte, ist unklar.
Online seit: 25.06.2015
Die Handschrift aus der Basler Kartause besteht zur Hauptsache aus den zwei bekanntesten Werken des römischen Geschichtsschreibers Sallust – De coniuratione Catilinae und De bello Iugurthino. Daneben enthält sie verschiedene kurze Texte und Fragmente bekannter (Isidor, Publilius Syrus, Ps.-Serviolus) sowie unbekannter Autorschaft (Silbenregeln, arithmetische Rätsel) und eine Labyrinthzeichnung. Sie ist mit zahlreichen Interlinear- und Marginalglossen von verschiedenen Händen versehen.
Online seit: 14.06.2018
Das prunkvoll gestaltete Stundenbuch dürfte im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts in Norditalien entstanden sein. Malerei und Heiligenverehrung weisen in die Region um Modena, Este, Ferrara. Die historisierten Initialen im Kalender zeigen die zwölf Monate, zu Beginn der Offizien stehen Zierseiten mit Darstellungen hauptsächlich aus dem Leben Christi. Die Miniaturen und Initialen sind mit Deckfarbenmalerei und Gold gestaltet. Die Handschrift kam im 20. Jahrhundert aus dem Kunstmuseum Basel in die Universitätsbibliothek.
Online seit: 26.09.2017
Dritter Band einer ursprünglich vierteiligen lateinischen Bibel, die in den Jahren 1435-1445 in Basel entstand. Geschrieben wurden die anonym illustrierten Bände von Heinrich von Vullenhoe, einem der bedeutendsten Kalligrafen der Basler Kartause. Die Ordnung der biblischen Bücher folgt den Vorgaben der Liturgie. Zur Gruppe gehören ausserdem B I 2 und B I 3.
Online seit: 20.12.2016
Vierter Band einer ursprünglich vierteiligen lateinischen Bibel, die in den Jahren 1435-1445 in Basel entstand. Geschrieben wurden die anonym illustrierten Bände von Heinrich von Vullenhoe, einem der bedeutendsten Kalligrafen der Basler Kartause. Die Ordnung der biblischen Bücher folgt den Vorgaben der Liturgie. Zur Gruppe gehören ausserdem B I 1 und B I 3.
Online seit: 20.12.2016
Die im 13. Jahrhundert entstandene Handschrift mit dem Psalmenkommentar des Petrus Lombardus gelangte im 15. Jahrhundert aus dem Besitz eines Petrus Medicus in die Basler Kartause. Der Codex ist dreispaltig angelegt, wobei die äusserste Spalte gegen den Rand hin leer bleibt. Die beiden beschriebenen Spalten sind partiell nochmals halbiert und bieten in der linken Hälfte den Bibeltext, in der rechten in halb so hohen Zeilen den Kommentar. Figürliche Initialen in zierlicher, französischer Arbeit entsprechen der Aufteilung des Psalters in acht liturgische Abschnitte. Unterhalb des beschriebenen Schriftraumes finden sich nahezu unleserliche bleistiftartige Notizen, bei denen es sich möglicherweise um einen weiteren Kommentar handelt.
Online seit: 20.12.2016
Missale für die Diözese Basel, entstanden um 1460. Der reich illustrierte Band war Bestandteil einer Stiftung der Witwe Margaretha Brand († 1474) an die Basler Kartause. Er wurde am Altar der heiligen Jungfrau im kleinen Kreuzgang der Kartause verwendet. Kunsthistorisch kann die Handschrift der sogenannten „Vullenhoe-Gruppe“ zugeordnet werden.
Online seit: 26.09.2017
Zweiter Teil einer zweibändigen Ausgabe von Gregors Moralia in Iob. Der mit reichen Initialen ausgestaltete Band vom Ende des 12. Jahrhunderts wurde auf dem Basler Konzil für die Kartause Basel erworben und in der Kartause durch den Schreiber Heinrich von Vullenhoe ergänzt. Die Herkunft des Bandes ist unklar. Ein ausradierter Besitzeintrags eines Klosters S. Maria in Insula könnte das Praemonstratenserkloster Marienwerd in Goldern oder das Zisterzienserkloster Notre Dame de l'Ile-de-Ré bei La Rochelle bezeichnen. Der erste Band (B I 12) hat wahrscheinlich die gleiche Herkunft.
Online seit: 26.09.2017
Die sparsam mit pflanzlichem und figürlichem Initialschmuck versehene Handschrift entstand Ende des 12. Jh. und gehörte der Bibliothek der Kartause Basel an. Sie enthält neben den glossierten cantica ad laudes et ferialia vor allem den Psalter mit den glossa ordinaria, dem Standardkommentar des Mittelalters zu den biblischen Texten. Die Textanordnung ist in üblicher Katenen-Art gestaltet: In der Blattmitte steht der Psalmentext, an den Rändern rundum und zwischen den Zeilen ist die Auslegung ergänzt.
Online seit: 14.12.2018
Das in sauberer karolingischer Buchschrift geschriebene Evangeliar ist möglicherweise im Kloster Marmoutier bei Tours entstanden. Es zeichnet sich durch reichen Initialschmuck und kunstvoll gestaltete Kanonbögen aus. Die Handschrift wurde den Basler Kartäusern im Jahr 1439 vom einstmaligen Rheinfelder Dekan Antonius Rüstmann geschenkt.
Online seit: 14.12.2017
Die Handschrift enthält das Homiliar von Paulus Diaconus für die Winterzeit und wurde im 9. und 10. Jh. von verschiedenen St. Galler Kopisten geschrieben und illustriert. Sie gehörte der Basler Karthause und wurde dieser, wie B IV 26, von Pierre de la Trilline, Bischof von Lodève in der Nähe von Montpellier (1430-1441), der verschiedene Funktionen am Basler Konzil hatte, geschenkt.
Online seit: 13.12.2013
Die Legenda aurea des Dominikaners Jacobus de Voragine (ca. 1228-1298) ist eine der wohl am weitesten verbreiteten geistlichen Sammlungen des Mittelalters. Die vorliegende Bologneser Handschrift aus dem 14. Jahrhundert überliefert sie zusammen mit weiteren Heiligenlegenden. Der Codex ist in einer regelmässigen italienischen Gotica geschrieben und routinemässig sorgfältig ausgestattet, eine grössere Lücke in Kapitel 145 (Michaels-Legende) wurde von einer Hand des 15. Jahrhunderts ergänzt. Der Band gehörte zur Bibliothek der Basler Kartause.
Online seit: 20.12.2016
Die im Jahr 1479 durch Johannes Gipsmüller vollendete Handschrift enthält die gesammelten und durch Papst Innozenz anerkannten Consuetudines Ordinis Cartusiensis, die „Gebräuche“ der Kartäusermönche, sowie die zusätzlichen durch die Generalkapitel erarbeiteten Beschlüsse und Verordnungen der Statuta antiqua und der Statuta nova. Dem Band vorgebunden ist eine Darstellung des Martyriums der heiligen Barbara.
Online seit: 26.09.2017
Die einem Epiphanius Latinus zugeschriebene Interpretatio evangeliorum ist eine zwischen dem 7. und dem 8. Jh. zusammengestellte Kompilation von Exzerpten aus dem Evangelienkommentar Fortunatians von Aquileia und aus einer Predigtsammlung eines italienischen Autors der Spätantike (der vielleicht den Namen Epihanius getragen hat). Die vorliegende Handschrift aus der Kartause Basel enthält mit den Kapiteln 18-62 lediglich den homiletischen Teil (ohne Einleitung).
Online seit: 14.12.2017
Die an zahlreichen Stellen dekorativ mit Seidenfaden genähte Handschrift gelangte im 15. Jahrhundert als Schenkung des Johannes Obrest, Kaplan zu St. Martin in Basel, in die Basler Kartause. Sie enthält neben einigen kurzen Texten seelsorgerlichen und medizinischen Charakters die Busssumme (Summa poenitentialis) des englischen Theologen und Subdekans von Salisbury Thomas de Chabham (ca. 1160-1233/36).
Online seit: 26.09.2017
Der kleinformatige Pergamentband aus der Basler Kartause ist aus drei ursprünglich separaten Faszikeln zusammengesetzt. Der erste ist mit drei Initialen geschmückt (1r, 53r, 58r) und enthält Eckberts von Schönau Stimulus dilectionis sowie Gebete, Busspsalmen und eine Heiligenlitanei. Darauf folgt ein Fragment eines Gebetbuchs, dem sowohl Anfang als auch Ende fehlen; der dritte Teil enthält eine Kompilation aus Bonaventuras Soliloquium und Hugos von St. Victor De vanitate mundi. Auffällig ist der starke Verschmutzungsgrad von Bl. 24-53 (Agenda defunctorum und Busspsalmen), der auf eine ausserordentlich rege Benutzung dieses Teils hinweist.
Online seit: 04.10.2018
Der Sammelband stammt aus der Bibliothek der Basler Kartause und enthält als ersten Teil die Orationes et meditationes de vita Christi des Mystikers Thomas von Kempen (1379-1471), eines wichtigen Vertreters der Devotio moderna. Schrift und Malerei des Faszikels verweisen auf eine niederländische Schule. Auf einen gedruckten mittleren Teil folgt eine Sammlung von lateinischen Bitten und Gebeten.
Online seit: 14.12.2017
Die kleinformatige, lateinischsprachige Handschrift aus dem Basler Kartäuserkloster thematisiert insbesondere die Passion Christi. Das Devotionsbild im vorderen Spiegel greift das Thema ebenso auf wie die Texte, die beispielsweise von Ludolf von Sachsen, Bonaventura und Eckbert von Schönau stammen. Der erste Text der Handschrift, ein umfangreicher Andachtstext De vita et passione Iesu Christi, wurde möglicherweise vom Basler Kartäuser Heinrich Arnoldi verfasst.
Online seit: 14.12.2017
Die kleinformatige Pergamenthandschrift stammt aus der Kartause Basel, wo sie im Jahr 1478 vom Schreiber Johannes Gipsmüller fertiggestellt wurde. Die zahlreichen Andachtstexte zu verschiedenen weiblichen Heiligen sind weitgehend anonym überliefert, einige – wie die zu Margareta, der Patronin der Basler Kartause – können wahrscheinlich Heinrich Arnoldi zugeschrieben werden. Verziert ist der Codex mit ganzseitigen Abbildungen von im Text behandelten Heiligen sowie zahlreichen Initialen, letztere in ganz unterschiedlichen Stilen.
Online seit: 10.12.2020
Der aus der Basler Kartause stammende Mischband enthält in einem ersten Teil die aristotelische Seelenlehre De anima in der Übersetzung des Wilhelm von Moerbeke, geschrieben von dem Gelehrten Johannes Heynlin im Jahr 1459 in Paris. Der Haupttext, mit kunstvollen Initialen in Blattgold und Fleuronné geschmückt, ist dicht umgeben von kommentierenden Marginal- und Interlinearglossen in kleiner, gedrängter Semigotica. Ob die dem Band als zweiter Teil eingebundene, 1476 in Venedig gedruckte Schrift De animalibus von Aristoteles ebenfalls zur Bibliothek Heynlins gehörte, ist aufgrund des untypischen Fehlens jeder Ausstattung zumindest fraglich.
Online seit: 25.06.2015
Juristische Handschrift aus dem Besitz des Basler Rechtsgelehrten Arnold Zum Luft (1453-1517). Die Handschrift entstand in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts in Bologna und enthält das Digestum vetus, den ersten Teil der spätantiken Überlieferung des geltenden Rechts, mit den von Franciscus Accursius zusammengestellten erläuternden Glossen. Die Handschrift weist neben einer arabischen eine römische, teilweise vigesimale, Zählung auf.
Online seit: 26.09.2017
Wie C I 1 stammt auch diese im 14. Jahrhundert in Bologna entstandene juristische Handschrift aus dem Besitz des Arnold Zum Luft (1453-1517). Sie enthält das Digestum novum mit den Glossen des Accursius, also den vierten und letzten Teil des Digestenkorpus mit der altrömischen Rechtsliteratur. Die Handschrift ist reich geschmückt mit Titelminiaturen und figürlichen Initialen.
Online seit: 26.09.2017
Die von mehreren norditalienischen Händen geschriebene Handschrift überliefert die Lectura super codicem des Rechtsgelehrten Guilelmus de Cugno oder Cuneo, der 1316-1317 in Toulouse Vorlesungen hielt. Die Vorlage muss in Lagen aufgeteilt gewesen sein, jedenfalls finden sich in der Handschrift pecienähnliche Vermerke. 1383 befand sich der Band im Besitz eines konvertierenden Juden in Trier und gelangte später in die Bibliothek der Kartause Basel.
Online seit: 14.06.2018
Die Pergamenthandschrift aus dem 14. Jahrhundert enthält die Kommentare des Rechtsgelehrten und Kanonisten Johannes Andreae (um 1270-1348) zum Liber Sextus Decretalium Bonifacii, dem dritten Teil des Corpus iuris canonici. Der Band gelangte während des Konzils (1431-1449) in die Kartause Basel.
Online seit: 26.09.2017
Kanonistische Handschrift mit der Lectura super librum sextum Decretalium von Dominicus de Sancto Geminiano. Geschrieben wurde der Band 1439 von Johannes Berwenstein für den an der Basler Konzilsuniversität lehrenden Peter Zum Luft, der seine umfangreiche Büchersammlung später seinem Neffen Arnold Zum Luft vermachte.
Online seit: 26.09.2017
Die Handschrift aus dem 2. Viertel des 15. Jahrhunderts enthält die Lectura super Clementinas von Johannes de Imola und stammt aus der umfangreichen Bibliothek des Basler Juristen Arnold Zum Luft (1453-1517). Der Band, ein ehemaliger catenatus, enthält Initialen von derselben Hand, wie sie auch in C I 21 am Werk war.
Online seit: 26.09.2017
Kanonistische und Rechtsschriften wurden aus Effizienzgründen oft im Pecia-Verfahren vervielfältigt, indem eine Vorlage in Lagen getrennt und auf mehrere Abschreiber verteilt wurde. So ist auch der vorliegende Dekretalenkommentar eines erst spät als Bernardus de Montemirato identifizierten „Abbas antiquus“ in drei Teilen entstanden. Die sparsam geschmückte Handschrift ist in einer rasch geschriebenen littera bononiensis geschrieben und gehörte der Bibliothek der Kartause Basel an.
Online seit: 14.12.2017
Die Handschrift, ein Sammelband juristischen Inhaltes, enthält als Haupttext die Summa super rubricis decretalium des italienischen Rechtsgelehrten Godefridus de Trano (gest. 1245). Es handelt sich dabei um ein Lehrbuch zu der von Papst Gregor IX. in Auftrag gegebenen Dekretalensammlung, das weite Verbreitung fand. Der Text wird geschmückt und ergänzt durch fünf kleine figürliche Initialen wohl französischer Herkunft.
Online seit: 22.03.2018
Dieser unvollständige liturgische Psalter entstand in den Jahren 1335-1350 in Neapel. Der aussergewöhnliche Buchschmuck ist das Werk des Malers Christoforo Orimina. Da sich in der Handschrift drei verschiedene Wappen finden, lässt sich der ursprüngliche Auftraggeber (ein Mitglied des angevinischen Hofes in Neapel) nicht eindeutig feststellen. Nachdem die Handschrift während des 19. Und 20. Jahrhunderts häufig den Besitzer wechselte, kam sie als Teil der Sammlung «Comites Latentes» in die Bibliothèque de Genève.
Online seit: 09.12.2008
Dieses elegante Stundenbuch im Taschenformat wurde um 1480 in Tours vom Maître des camaïeux d'or Le Bigot illuminiert, der im Umfeld des Malers Jean Bourdichon tätig war. Die sechzehn winzigen in der Handschrift enthaltenen historisierten Initialen in camaïeu d'or lassen auf das übliche Repertoire einen originellen Zyklus folgen, der den sieben Tagen der Schöpfung gewidmet ist. Der Künstler demonstriert seine herausragende technische Meisterschaft, indem er den Bäuchen der Initialen einen besonders attraktiven, vergänglichen Charakter verleiht. Die raffinierte Anordnung der sie umgebenden Buchstaben sollte ihren anonymen Auftraggeber dazu einzuladen, die sorgfältige Kombination von Gold und Farben im Detail zu würdigen.
Online seit: 14.12.2018
Dieses wertvolle Stundenbuch wurde in Florenz um 1470-1480 geschaffen; sein reicher und eleganter Buchschmuck stammt aus der Werkstatt des bekanntesten Illuminators in Florenz zu der Zeit, Francesco d'Antonio del Chierico, von dessen Hand auch die illuminierten Seiten zu Beginn der Messen sind, ebenso die illuminierten Initialen im Text. Auch die Filigraninitialen sind sehr elegant. Ein Wappen, leider teilweise ausgelöscht, weist darauf hin, dass dieses Manuskript für die Heirat eines Mitglieds der Familie Serristori angefertigt wurde. 1970 wurde das Manuskript von einem Privatsammler erworben und kam später als Teil der Sammlung Comites Latentes in die Bibliothèque de Genève.
Online seit: 23.06.2014
Diese Handschrift ist eine hagiographische Zusammenstellung in französischer Prosa, welche das Leben der Apostel, Märtyrer, Beichtväter und Heiligen erzählt. Einige der Erzählungen werden Wauchier de Denain zugeschrieben. Die Handschrift wird ins erste Viertel des 14. Jahrhunderts datiert, wurde von Maître Papeleu und dem Buchmaler Mahiet ausgeschmückt und enthält insbesondere mehr als achtzig historisierte Initialen.
Online seit: 17.03.2016
Dieses reich dekorierte Stundenbuch wurde in Tours um 1500 für einen Besitzer aus Toulouse illuminiert. Die Stadt Tours und das Gebiet des Val de Loire wurden im 15. Jahrhundert Residenzorte des Hofes der Könige Frankreichs. Diese Handschrift ist eng mit dieser glanzvollen Vergangenheit verbunden. Der Name Jean Bourdichons (gegen 1457 – 1521), Hofmaler, wird nämlich in Bezug auf zwei Miniaturen mit diesem Stundenbuch in Verbindung gebracht. Die übrigen 35 Miniaturen stammen von drei Buchmalern aus dem Atelier von Jean Poyer († vor 1504), das ebenfalls in Tours etabliert war.
Online seit: 04.07.2012
Dieser Briefsammelband, der 1467 und 1468 in Neapel für Roberto da Sanseverino, den Prinzen von Salerno, geschrieben wurde, enthält Briefe von Diogenes von Sinope, Brutus und Hippokrates, die im Mittelalter als die wirklichen Verfasser dieser Briefe angesehen wurden. Sie wurden von Francesco Griffolini Aretino und Ranuccio d'Arezzo ins Lateinische übersetzt. Dieses Buch wurde im 20. Jahrhundert mehrmals zum Verkauf angeboten und von angesehenen Sammlern erworben.
Online seit: 15.04.2010
Die Handschrift, eine französische Arbeit, gelangte aus dem Besitz des Johannes Heynlin in die Basler Kartause. Der wuchtige Band enthält die erst in nacharistotelischer Zeit zum so genannten „Organon“ zusammengestellten sechs Schriften des Aristoteles zur Logik, teils mit Kommentar. Buchkunst und Wissenschaft ergänzen sich: Die Bücher des Haupttextes beginnen je mit einer aufwändigen Zierinitiale, der Kommentar, so vorhanden, gruppiert sich eng und weitgehend schmucklos um den Haupttext herum.
Online seit: 22.03.2018
Die möglicherweise im Pecia-Verfahren hergestellte Handschrift aus dem 14. Jahrhundert enthält Albertus Magnus Super ethica und De causis et processu universitatis. Bei dem Pecia-System handelt es sich um eine Methode zur raschen handschriftlichen Vervielfältigung einer Vorlage: Statt eine Schrift als Ganzes zu kopieren, zerlegte man sie in mehrere Lagen, sodass verschiedene Hände gleichzeitig an einer Abschrift arbeiten konnten. Der Band gehörte dem Dominikaner Johannes Tagstern und gelangte so in die Kettenbibliothek des Basler Predigerklosters.
Online seit: 25.06.2015
Seit dem 9. Jh. lag Aristoteles' Historia animalium, eine ordnende Beschreibung verschiedener Lebewesen, in einer arabischen Übersetzung vor, welche Michael Scotus um 1220 ins Lateinische übertrug. Der Initialschmuck der vorliegenden Handschrift, welche Johannes Heynlin in Paris gekauft und der Basler Kartause vermacht hatte, ist reich an Drôlerien. Im ganzen Band finden sich Anmerkungen von verschiedenen Händen.
Online seit: 14.12.2017
Die von Johannes Heynlin während seiner Pariser Zeit etwa zwischen 1469 und 1471 geschriebene Handschrift enthält mit den (kommentierten) Bucolica, den Georgica und der Aeneis Vergils drei „Bildungsklassiker“ und ausserdem eine ganze Reihe von Pseudo-Vergilia. Der Band ist fein geschmückt mit figürlichen Initialen eines Pariser Ateliers mit Szenen aus den Werken Vergils. Gebunden wurde die Handschrift wohl in Basel, vielleicht auf Veranlassung der Kartause, in deren Besitz sie mit Heynlins Klostereintritt gelangte.
Online seit: 18.06.2020
Die in diesem Band aus der Basler Barfüsserbibliothek vereinten, früher einmal separat gebundenen Teile mit verschiedenen Werken Ciceros und der Poetria novella des Engländers Geoffroy de Vinsauf stammen eindeutig aus Italien. Hinweise auf Vorbesitzer gibt es mehrere, doch ist noch keiner sicher identifiziert: Einer der Teile gehörte Niccolò dei Salimbeni – wohl kaum dem reichen Jüngling in Dantes Inferno, aber vielleicht einem seiner Nachkommen in Siena. Ein anderer Teil hatte einst den Vater eines Nicholaus de Monleone 5 Dukaten und 30 Schillinge gekostet. Der Wert des ganzen Bandes wurde schliesslich von den Zürcher Experten, die nach der Basler Kantonstrennung 1833 eingesetzt wurden, um eine Vermögensaufteilung vorzubereiten, auf 320 Schweizer Franken beziffert.
Online seit: 26.09.2024
Die französische Handschrift aus dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts enthält zwei Werke der Antike. Nonius Marcellus (4./5. Jahrhundert) bietet sprachliche und sachliche Erklärungen zu lateinischen Autoren hauptsächlich aus der Zeit der Republik in teilweise alphabetisch geordneten Lemmata, M. Terentius Varro († 27 v. Chr.) befasst sich mit linguistischen Fragen der lateinischen Sprache.
Online seit: 25.06.2015
Verschiedene aristotelische Schriften in der lateinischen Übersetzung von Boethius und Traktate von Boethius, geschrieben in einer kleinen Schrift des 13. Jahrhunderts, wurden mit zwei Textergänzungen des 15. Jahrhunderts zusammengebunden, vermutlich für den Basler Gelehrten Johannes Heynlin, der den Band nach seinem Tod der Kartause Basel hinterliess. Kodikologisch bemerkenswert sind das hintere Spiegel- und Vorsatzblatt, ein Pergamentblatt, das für ein Gebetbuch vorbereitet worden war. Es sind zwei Doppelblätter mit kopfstehendem Text, die vor dem Einbinden gefaltet werden sollten, wie es bei den Druckbogen üblich war. Die zwei Doppelblätter wurden aber ausgeschieden und nicht für das Gebetbuch verwendet; sie weisen deshalb keine Heftlöcher im Falz auf.
Online seit: 25.06.2015
Die abgegriffene Papierhandschrift aus der Kartause Basel enthält (teils mit Kommentar) mehrere Traktate zur Berechnung des Jahreskalenders und insbesondere zur Bestimmung der beweglichen Feiertage, so den Computus chirometralis des Johannes von Erfurt oder den Computus Nerembergensis. Des Weiteren überliefert der Band u.a. eine Reihe von altfriesischen und niederdeutschen Texten: Hochzeitspredigten, Rezepte, ein lateinisch-deutsches Glossar sowie eine Kurzfassung der „niederdeutschen Apokalypse“.
Online seit: 04.10.2018
Bekannte Sammlung von Weisheitssprüchen, die dem Kalifen ʿAlī Ibn Abī Ṭālib (gest. 661) zugeschrieben wird. Jedem arabischen Spruch folgt eine persische Übersetzung in Maṯnawī-Versen im Metrum Ramal. Die Sentenzen sind auch unter dem Titel Ṣad kalima bzw. Miʾat kalima bekannt und wurden mehrmals ins Persische übersetzt. In dieser Fassung wird der Übersetzer nicht genannt. Die Abschrift wurde durch einen namhaften Kalligraphen aus Schiras, Ḥusayn al-Faḫḫār, erstellt und im Rabīʿ II 952 h. [= Juni-Juli 1545] vollendet. Handschrift aus dem Legat des Islamwissenschaftlers und Turkologen Rudolf Tschudi (1884-1960).
Online seit: 13.06.2019
Die in Herat durch ʿAbdallāh al-Harawī geschriebene und Mitte Šaʿbān 871 h. [= Ende März 1467] vollendete persisch-arabische Handschrift enthält genealogische Angaben zum Propheten Mohammed sowie zu seinen Nachkommen und zu Personen der späteren Geschichte des Ostens der islamischen Welt und Zentralasiens, u.a. dem Khan von Moghulistan, Tughluq Timur († 1363). Als Auftraggeber wird Sayyid Ǧalāladdīn Mazīd Bahādur genannt, der vermutlich der lokalen Oberschicht angehörte. Eingestreut sind Zitate aus dem Koran, Gebete und Gedichte, in einem Anhang sind die genauen Sterbedaten von drei im Jahr 869 h. verstorbenen Personen, die möglicherweise aus dem Umkreis des Auftraggebers stammten, verzeichnet. Der Buchschmuck der Handschrift ist nicht vollständig, wie aus der nur zum Teil ausgeführten Rosette (3r) und dem fehlenden Stammbaum (26v) hervorgeht. Aus dem Besitz von Rudolf Tschudi (1884-1960).
Online seit: 14.12.2017
Sammlung von litaneiartigen Gebeten (awrād), einem Šayḫ Wafāʾ zugeschrieben. Die Handschrift muss vor 1746 vollendet worden sein, da sie in diesem Jahr von Bašīr Āġā, einem Würdenträger des osmanischen Hofes, einer religiösen Stiftung übergeben wurde. Der Verfasser lässt sich nicht eindeutig ermitteln, da mehrere Personen unter dem Namen Šayḫ Wafāʾ bekannt sind. Die Handschrift dürfte in den Kontext der islamischen Mystik (Sufismus) gehören, die in der osmanisch-türkischen Gesellschaft jener Zeit als Institution fest etabliert war. Sie stammt aus dem Besitz des Islamwissenschaftlers und Turkologen Rudolf Tschudi (1884-1960).
Online seit: 14.12.2017
Doppelblatt aus dem 6. Band (November-Dezember) eines ehemals sechsbändigen Fuldaer Legendars, das 1156 Rugger, Mönch des Klosters Frauenberg in Fulda (1176-1177 als Rugger II. Abt von Fulda), in Auftrag gegeben hatte. Das Fragment enthält einen Teil des Vorspanns des Bandes (Kalender des Monats Dezember). Das Legendar wurde noch in der Mitte des 16. Jhs. von Georg Witzel (1501-1573) in Fulda benutzt und für sein Hagiologium seu de sanctis ecclesiae (Mainz 1541) sowie für seinen Chorus sanctorum omnium. Zwelff Bücher Historien Aller Heiligen Gottes (Köln 1554) ausgewertet. Weitere Fragmente des 6. Bandes befinden sich ebenfalls in Basel. Sie zeigen, dass dieser, ebenso wie zumindest auch der 3. Band (Mai-Juni) des Legendars, schon wenig später nach Basel kam, wo beide offenbar um 1580 makuliert wurden.
Online seit: 13.06.2019
Verstümmeltes Doppelblatt aus dem 3. Band (Mai-Juni) eines ehemals sechsbändigen Fuldaer Legendars, das 1156 Rugger, Mönch des Klosters Frauenberg in Fulda (1176-1177 als Rugger II. Abt von Fulda), in Auftrag gegeben hatte. Das Fragment enthält Teile der Bonifatiusvita Otlohs von St. Emmeram und stammt vermutlich von der Hand Eberhards von Fulda. Das Legendar wurde noch in der Mitte des 16. Jhs. von Georg Witzel (1501-1573) in Fulda benutzt und für sein Hagiologium seu de sanctis ecclesiae (Mainz 1541) sowie für seinen Chorus sanctorum omnium. Zwelff Bücher Historien Aller Heiligen Gottes (Köln 1554) ausgewertet. Weitere Fragmente des 3. Bandes befinden sich in Basel, Solothurn und Nürnberg. Sie zeigen, dass dieser, ebenso wie zumindest auch der 6. Band (November-Dezember) des Legendars, schon wenig später nach Basel kam, wo beide offenbar um 1580 makuliert wurden.
Online seit: 13.06.2019
Erhalten sind zwölf Blätter eines grossformatigen, um 1460 im Raum Oberrhein (vermutlich in Basel) entstandenen Graduales mit nach den Erfordernissen des Kirchenjahres wechselnden Messgesängen. Initialschmuck und Miniaturen (beispielsweise Geburt Christi, Einzug in Jerusalem oder Darstellung der Auferstehung) beziehen sich auf den jeweiligen liturgischen Festtag, wobei in der Initiale zu Ecce advenit dominator dominus fälschlich die Darbringung Christi im Tempel dargestellt ist. Der Buchschmuck rückt das Graduale in den späten Umkreis der so genannten „Vullenhoe-Gruppe“.
Online seit: 14.06.2018
Die Handschrift mit Auszügen eines ‘Martinellus' und dem Carmen Paschale des Sedulius, in deutsch-angelsächsischem Gebiet um die Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert entstanden, gelangte offenbar im 16. Jh. aus Fulda in die Druckerstadt Basel. Eine ursprünglich noch enthaltene Vita s. Eulaliae virginis ist verloren. Bemerkenswert sind die Skandierungshilfen zu Beginn des Carmen Paschale.
Online seit: 29.03.2019
Als Pandekt (d.h. in einem Band) konzipierte lateinische Bibel nach der Rezension des Alkuin von York. Von diesen im Skriptorium St. Martin von Tours manufakturmässig hergestellten Alkuin-Bibeln haben sich verschiedene Exemplare erhalten, die mit ihrer fein abgestuften Schrifthierarchie und den harmonischen Proportionen als Monumente der karolingischen Buchherstellung gelten.
Online seit: 07.10.2013
Als Pandekt (d.h. in einem Band) konzipierte lateinische Bibel nach der Rezension des Alkuin von York. Von diesen im Skriptorium St. Martin von Tours manufakturmässig hergestellten Alkuin-Bibeln haben sich verschiedene Exemplare erhalten, die mit ihrer fein abgestuften Schrifthierarchie und den harmonischen Proportionen als Monumente der karolingischen Buchherstellung gelten.
Online seit: 07.10.2013
Das aus Carmina Figurata zusammengesetzte Gedicht zum Lob des Heiligen Kreuzes des Fuldaer Abtes Hrabanus Maurus, dessen vorliegende Fassung vermutlich 831 entstanden ist, füllt jeweils die linke Seite (erhalten sind 23 der 28 Figuren), während rechts die sich anschliessende Prosaübertragung steht; der zweite ebenfalls in Prosa abgefasste Teil fehlt.
Online seit: 20.12.2012
Die altfranzösische Bible du XIIIème siècle wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jh. in Paris zusammengestellt. Die in der Bugerbibliothek Bern aufbewahrten zwei Teile (Cod. 27/28) zählen zu den ältesten erhaltenen Exemplaren; sie sind unabhängig voneinander wohl in Südfrankreich entstanden. Cod. 27 ist teilweise glossiert; er enthielt einmal 31 erstklassige Miniaturen, von denen heute zwanzig verloren sind.
Online seit: 07.10.2013
Die altfranzösische Bible du XIIIème siècle wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jh. in Paris zusammengestellt. Die in der Bugerbibliothek Bern aufbewahrten zwei Teile (Cod. 27/28) zählen zu den ältesten erhaltenen Exemplaren; sie sind unabhängig voneinander wohl in Südfrankreich entstanden. Cod. 28, dessen Spuren im 14. Jh. nach Valencia weisen, enthielt einmal 52 erstklassige Miniaturen, von denen heute sechs verloren sind.
Online seit: 07.10.2013
Die Handschrift ist in Fleury entstanden. Die erste Seite enthält eine prächtige Ausstattung mit zwei grossen Flechtwerkinitialen, die eine besondere Gattung insularer Zierkunst vertreten. Der Sammelband enthält nebst kleineren Stücken das epische Gedicht De bello civili (Parsalia) des Lucanus (Mitte 1. Jh.) sowie eine Version der Orestessage des afrikanischen Dichters Dracontius (5. Jh.). Für letztere stellt der Codex den weitaus ältesten Textzeugen dar. Der Lucantext ist anfangs reich mit Scholien versehen, die aufgrund von Cod. 370, einer reinen Scholienhandschrift, als Commenta Bernensia bekannt sind.
Online seit: 29.03.2019
Die von Germanicus ins Lateinische übertragenen Aratea beschreiben die 48 antiken Sternbilder und ihre Entstehungssagen. Sie zählen zu den beliebtesten Bilderzyklen mittelalterlicher Klosterschulen. Der in St. Bertin entstandene Bernensis ist eine Enkelhandschrift des Leidener Aratus und enthält nur hier überlieferte Scholien.
Online seit: 23.09.2014
In mehreren Etappen entstandene Handschrift: die ersten zwei Drittel aus der ersten Dekade des 14. Jh. umfassen ein Bruchstück der Baudouin d'Avesnes zugeschriebenen Weltchronik, deren Illuminationen sich einem Maler aus dem Kreis um Renaud de Bar in Metz zuordnen lassen; das letzte Drittel besteht aus verschiedenen, bis in die Mitte des 14. Jh. entstandenen devoten Texten eines bislang noch kaum untersuchten Corpus. Zahlreiche dieser Texte finden sich in weiteren, heute in Bern, Paris und Metz befindlichen Handschriften, die sich dem späteren Coelestinerkloster in Metz zuordnen lassen. Der um 1570 noch in Metzer Privatbesitz befindliche Band gelangte über Jacques Bongars 1632 nach Bern.
Online seit: 26.09.2024
Der Sammelband enthält verschiedene, z.T. seltene chronikalische Texte zu weltlichen und kirchlichen Herrschern. Es handelt sich um eine stark redigierte und korrigierte Handschrift aus der Benediktinerabtei von Saint Mesmin de Micy, welche charakteristische Schriften in verschiedenen schwarzen und braunen Tinten aufweist und mit vielen kalligraphischen Initialen in differierenden Stilgruppen reich ausgestattet ist. Aufgrund verschiedener Nachträge lässt sich die Abfassungszeit relativ genau in die Mitte des 11. Jahrhunderts bestimmen.
Online seit: 22.03.2018
Der sogenannte Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo ist eine der berühmtesten und meistgefragten Handschriften der Burgerbibliothek Bern. Die aussergewöhnlich reich bebilderte Handschrift stammt aus einer Werkstatt im Umkreis des kaiserlichen Hofes in Süditalien. Schreiber und Zeichner sind unbekannt; zweifellos wurde der Text jedoch vom Autor selbst korrigiert. Der Text, ein nur in dieser Handschrift überliefertes lateinisches Versepos von rund 1700 Distichen, ist in drei Bücher eingeteilt. Die beiden ersten Bücher beschreiben die Vorgeschichte und Eroberung Siziliens durch die Staufer; das dritte Buch beinhaltet ein Lobgedicht auf die Eltern – Kaiser Heinrich VI. und dessen Gemahlin Konstanze, Tochter und Erbin König Rogers II. von Sizilien – des berühmten Hohenstaufenkaisers Friedrich II., welcher am 26. Dezember 1194 in Jesi bei Ancona zur Welt kam.
Online seit: 22.03.2018
Der mutmasslich in Fleury (St. Benoît-sur-Loire) entstandene Cod. 207 ist einer der wenigen und bei weitem reichste Vertreter einer Stilrichtung, die sich gegen Ende des 8. Jh. in Fleury herausgebildet hat; seine mit 3 Zierseiten und fast 140 Initialen überaus reiche und künstlerisch sehr hochstehende Ausstattung ist ein herausragedes Zeugnis für die schöpferische Weiterentwicklung, die der insularen Formensprache in kulturell hochstehenden Zentren des Kontinents zuteil geworden ist. Die 197 Blätter in Bern sowie 24 Blätter in Paris (BNF, lat. 7520) umfassende Handschrift ist die älteste Grammatikhandschrift aus Fleury; sie enthält ein frühmittelalterliches Corpus römischer Grammatiker des Altertums und des frühen Mittelalters: Beda, Donatus, Maximus Victorinus, Julianus Toletanus, Servius Honoratus, Asper minor, Sergius, Petrus Pisanus, Isidor sowie zahlreiche weitere anonyme Traktate und Exzerpte.
Online seit: 13.10.2016
Die Handschrift enthält den zweiten Teil der Chronik des Eusebius in der lateinischen Übersetzung und Fortsetzung des Hieronymus. Die eigentlich doppelseitig angelegten Tafeln sind meistens auf eine Seite zusammengedrängt. Erstklassig ist der Buchschmuck als Zeugnis vorkarolingischer Handschriftenillustration des Frankenreiches und Oberitaliens. Aus den detaillierten Abgaben des Titelblattes ergibt sich das Abfasungsdatum 699; die Berner Eusebius Chronik ist damit die älteste datierte Handschrift der Schweiz.
Online seit: 23.09.2014
Die um 900 im Bodenseeraum entstandene, reich bebilderte Prudentius-Handschrift zählt zu den Spitzenstücken karolingischer Buchkunst. Sie enthält alle sieben im Jahre 405 von Prudentius herausgegebenen Gedichte sowie ein später hinzugefügtes achtes Werk. Der Codex wurde von Bischof Erchenbald von Strassburg (965-991) der Bischofskirche von Strassburg geschenkt und ging später in den Besitz von Jacques Bongars über.
Online seit: 07.10.2013
Sehr interessante, komplett durchredigierte und korrigierte Handschrift der drei Bücher Sententiae des Isidor von Sevilla. Die Textgestaltung ist gegenüber der Hauptüberlieferung wesentlich verschieden und enthält zahlreiche Umstellungen und Zusätze. Die Handschrift ist in der Abtei von Saint Mesmin de Micy geschrieben worden, wie dem Schriftspiegel entlang geschriebene Eigentumskennzeichen (Verbalexlibris) auf allen Lagen beweisen. In der Mitte findet sich ein später eingefügter Binio aus einer anderen Handschrift (11. Jh.), der u.a. Teile der Sermones des Fulbert von Chartres enthält.
Online seit: 23.06.2016
Der Physiologus ist eine frühchristliche Sammlung naturkundlich-allegorischer Beschreibungen, aus der die mittelalterlichen Bestiarien entstanden sind. Der in der Schule von Reims entstandene Berner Cod. 318 enthält nebst dem Physiologus (fol. 7r-22v) u.a. die vita des Hl. Symeon (fol. 1r-5r), die sog. Chronik des Fredegar (fol. 23r-125r) sowie eine Perikope des Matthäus-Evangeliums mit der lat. Übersetzung des Syrers Ephrem (fol. 125v-130r). Die Handschrift gehörte u.a. den Humanisten Pierre Daniel und Jacques Bongars, mit dessen Bibliothek sie 1632 nach Bern gekommen ist.
Online seit: 04.07.2012
Evangeliar aus Fleury, mit den Texten der vier Evangelien sowie am Beginn jeweils zwei Kapitelverzeichnissen. Vorausgeheftet ist eine Quaternio mit Briefen des Hieronymus an Papst Damasus und des Eusebius an Cyprian. Die künstlerische Ausstattung umfasst 15 Kanontafeln sowie ein Bild der Hand Gottes mit den Evangelistensymbolen.
Online seit: 23.09.2014
Die Handschrift ist in erster Linie berühmt wegen ihres überaus reichen Bestandes an altfranzösischen Fabliaux, von denen eine ansehnliche Zahl nur hier überliefert ist; sie zählt aber auch für das Fragment der Sept sages de Rome und den Perceval zu den wichtigsten Textzeugen. Auf Grund ihres hohen Wertes für die französische Dichtung wurde sie bereits zu Anfang des 19. Jahrhunderts nach Paris ausgeliehen, ging dort vorübergehend verloren und musste 1836 von der Stadtbibliothek Bern für teures Geld zurückgekauft werden.
Online seit: 08.10.2015