Sammelhandschrift, die aus drei datierbaren Teilen besteht, der erste aus dem 10. Jahrhundert, die beiden anderen aus dem 12. Jahrhundert. Der erste Teil (1-222) enthält Glossen zu Priscian, der zweite (223-310) enthält eine Sammlung von medizinischen Traktaten, die von Constantinus Africanus zusammengestellt wurden, der dritte Teil (311-357) enthält den Liber Tegni von Galen (129/131-199/201).
Online seit: 19.12.2011
Der Hauptteil des Inhalts setzt sich aus einem anonym überlieferten Kommentar zum Matthäusevangelium, der Gottfried von Babion zugeschrieben wird, und anderen kurzen Texten zusammen, die nicht alle identifiziert werden konnten. Wahrscheinlich ist die Handschrift in Einsiedeln entstanden, befindet sich aber sicher seit dem 14. Jh. dort, wie verschiedene Anmerkungen und Lesezeichen von Heinrich von Ligerz bezeugen.
Online seit: 23.09.2014
Cod. 83 ist ein Vollbrevier mit folgenden Teilen: Kalendarium, Antiphonarium mit Neumennotation, Lektionar mit den biblischen Lesungen, Homiliar mit den Lesungen der Kirchenväter, Hymnar, Cantica des Alten und Neuen Testamentes, Psalterium, Kurzlesungen, Orarionen sowie Preces und Benedictiones. Besonders hervorzuheben ist die bei uns älteste Fassung des Meinradsoffizums, das noch heute verwendet wird. Die Melodien des Antiphonars gehören dem alemannischen Choraldialekt an, wie er heute noch in Einsiedeln im Stundengebet gesungen wird.
Online seit: 04.11.2010
Die Sammelhandschrift enthält unter anderem De viris illustribus von Hieronymus und De viris illustribus von Gennadius, die Deflorata von Isidor von Sevilla und ganz Schluss den Tractatus de VII sacramentis, der erst im 12./13. Jh. hinzugefügt wurde. Der Einband des 14. Jh. stammt wahrscheinlich Einsiedeln. Sicher aber wa die Handschrift im 17. Jh. in der Klosterbibliothek, wie aus dem Exlibris entnommen werden kann.
Online seit: 09.04.2014
Enthält die Expositio Evangelii secundum Lucam von Ambrosius von Mailand. Diese Handschrift wurde in Engelberg im Auftrag des Abtes Frowin (1143-1178) erstellt, wie es der Widmungsvers auf 1 belegt. Sie enthält ebenfalls drei Zierinitialen mit den für die Frowinzeit üblichen Rankenmotiven.
Online seit: 19.12.2011
Diese Handschrift enthält Werke des Isidor, Hucbaldus und Bernoldus sowie das Evangelium des Nikodemus, abgeschrieben zu verschiedenen Zeiten in Italien und Einsiedeln.
Online seit: 31.07.2009
Handschrift aus dem 12. Jahrhundert (1170-1190), wahrscheinlich in der Schweiz (Einsiedeln?) oder in Österreich kopiert. Sie enthält die Einleitung In prima parte agitur (fol. 1r-7ra) und das Decretum von Gratian [Σ-group, cf. C. Wei, A Discussion and List of Manuscripts Belonging to the Σ-group (S-group)] (fol. 7ra-217va); eine additio (von fol. 167vb bis C.29: Adrianus papa Eberhardo Salzeburgensi archiepiscopo. 'Dignum est et a rationis... [JL 10445: 1154-59]); verschiedene Auszüge von Glossen (abgeschabt auf fol. 21a), und excerpta der Summa von Rufinus (cf. R. Weigand, Die Glossen zum Dekret Gratians. Studien zu den frühen Glossen und Glossenkompositionen, Roma 1991, pp. 737-740); Fragmente der Glossa Ordinaria von Bartholomaeus Brixiensis (Frankreich, Mitte des 13. Jahrhunderts) waren auf die Rasuren auf den fol. 6va-9va kopiert worden.
Online seit: 22.03.2017
Die Panormia enthält eine Sammlung von kanonistischen Texten, die Ivo von Chartres zugeschrieben werden, die von ihm offensichtlich nach 1095 redigiert wurden. Der Codex ist wahrscheinlich in Einsiedeln entstanden und wurde von einem einzigen Schreiber geschrieben, der eine regelmässige und kalligraphische karolingische Minuskel verwendete. Von den insgesamt acht Initialen die in ebenso viele Bücher eingeteilte Schrift einleiten, ist nur eine mit roter Farbe ausgeführt worden (S. 78), während bei den andern vorbereitende Zeichnungen zu erkennen sind.
Online seit: 23.09.2014
Enthält als Haupttext die Explanatio Dominicae Orationis des Engelberger Abtes Frowin (†1178), welcher diese Handschrift vermutlich auch in Auftrag gegeben hat, wie es aus den Versen auf der letzten Seite (468) hervorgeht. Die Handschrift kam vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts nach Einsiedeln.
Online seit: 19.12.2011
Das Manuskript bildet zusammen mit den Cod. 247(379), 248(380) und 249(381) den letzten der vier Bände einer Sammlung von Heiligenleben und Märtyrerpassionen, die gemäss dem liturgischen Jahr aufgeteilt sind. Die vier Bände waren zweifellos in Einsiedeln benutzt worden, wo sie wahrscheinlich auch hergestellt worden waren. Jedes Leben wird durch eine grosse, rubrizierte Initiale eingeleitet, und dem Rand entlang wurden zahlreiche Glossen und maniculae von Heinrich von Ligerz eingefügt. Die ursprünglichen Vorsatzblätter, heute herausgelöst, hinterliessen in der Innenseite des Einbandes Spuren eines liturgischen Textes mit Neumen, und in der hinteren Innenseite die Spuren einer illuminierten Initiale.
Online seit: 22.03.2017
Sammelhandschrift, welche ab der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert werden kann. Sie enthält unter anderem die Annales Einsidlenses, Priscians De grammatica, das Fragment eines Texts über das Schachspiel und ein Kalendar mit Nekrologeinträgen bis zum 16. Jahrhundert.
Online seit: 19.12.2011
Sammelhandschrift, die verschiedene Texte zur Berechnung des Osterfests enthält, zwei datierbare Kalender, der erste zwischen 950 und 975 (4-16), der zweite im 9./10. Jahrhundert (29-40) und die Quaestiones morales, die ins 13. Jahrhundert datierbar sind.
Online seit: 19.12.2011
Enthält Teile der Etymologien (I-III e V-XX) und De natura rerum von Isidor von Sevilla und den Briefwechsel zwischen Isidor und Braulio von Zaragoza. Die Handschrift wurde aus verschiedenen Fragmenten zusammengestellt, die im 19. Jahrhundert aus juristischen Bänden der Bibliothek der Propstei St. Gerold im Vorarlberg herausgelöst wurden. Die Handschrift, wurde auf Wunsch des Abtes Frowin von Engelberg (1143-1178) erstellt, wie es durch die Widmungsverse auf f. 1r belegt wird.
Online seit: 19.12.2011
Die in dieser Fragmentensammlung zusammengestellten Fragmente wurden vor 1858 von P. Gall Morel von Bucheinbänden losgelöst und um 1860 in diesem Band zusammengestellt. Es handelt sich um Fragmente von Sequenzen (zwei Sammlungen), Hymnenmelodien (wie sie heute noch hier in Einsiedeln gesungen werden), drei Gloriamelodien (die dritte wird Papst Leo IX. zugeschrieben), drei liturgische Spiele sowie die Novem modi des Hermannus. Der Codex ist musikgeschichtlich wichtig, weil hier erstmals für Einsiedeln die Neumen auf vier (eingeritzten) Notenlinien verteilt sind; es handelt sich um den alemannischen Choraldialekt.
Online seit: 04.11.2010
Dieser Codex enthält über hundert Heiligenviten und Märtyrerakten, die grösstenteils durch einfache rubrizierte Initialen und Incipit eingeleitet werden. Abgesehen von wenigen ebenfalls roten Zierinitialen gibt es keinerlei Buchschmuck. Der Aufbau der Handschrift und die sorgfältige Verarbeitung des Pergaments mit dem kunstvollen bunten Flickwerk entsprechen der Tradition des Skriptoriums unter Abt Frowin (1143-1178). Das gesetzte Schriftbild in schwarzer Tinte, mehrmals von einer feineren Hand unterbrochen, hebt sich indes von den anderen Bänden der Frowinbibliothek ab; der Codex kann also auch unter Frowins Nachfolger Berchtold (1178-1197) entstanden sein.
Online seit: 09.06.2011
Dieser erste Teil der dreibändigen Engelberger Bibel (neben Cod. 4 und Cod. 5) enthält den Pentateuch und die Bücher der Propheten. Die beschriftete Federzeichnung mit Widmungsvers auf 1v zeigt Abt Frowin (1143-1178), wie er den Codex der Klosterpatronin Maria übergibt. Der grossformatige Band wurde laut Kolophon auf 281v von Richene geschrieben, dem einzigen namentlich bekannten Schreiber der Frowinzeit. Die sorgfältige Verarbeitung des Pergaments mit kunstvollem Flickwerk und der schlichte Stil von Schrift und Initialen in reduzierten Farben sind charakteristisch für die gut erhaltenen Werke der Frowinbibliothek.
Online seit: 09.06.2011
Dieser zweite Band der dreiteiligen Engelberger Bibel enthält nach Cod. 3 die übrigen Bücher des Alten Testaments. Im Vers auf 1v wird der Codex im Namen des Abtes Frowin (1143-1178) der Klosterpatronin Maria gewidmet. Aufbau und Gestaltung sind im einfachen, aber eleganten Stil der Frowinbibliothek gehalten. Das Kolophon auf 213r nennt als Schreiber Richene, von dessen Hand auch die beiden anderen Engelberger Bibelbände (Cod. 3 und Cod. 5) stammen; die Malereien und Überschriften sind das Werk des sog. Engelberger Meisters. 69v zeigt eine ganzseitige farbige Darstellung von Christus und der personifizierten Ecclesia.
Online seit: 09.06.2011
Dieser dritte Band der dreiteiligen Engelberger Bibel enthält das Neue Testament. Der Codex umfasste ursprünglich 204 ff. Auf einem der herausgeschnittenen Blätter, das heute als D 126 im Stiftsarchiv Engelberg aufbewahrt wird, nennt ein fünfzeiliger Vers als Schreiber Richene, der auch die beiden Bände mit dem Alten Testament (Cod. 3 und Cod. 4) geschaffen hat. Abt Frowin (1143-1178) und sein Schreiber Richene sind in einer ganzseitigen Illustration auf 1r wiedergegeben. Ebenfalls ganzseitig dargestellt sind die Evangelisten mit ihren Attributen, die jeweils in einem beschreibenden Vers erläutert werden (108v, 134v, 153v, 181r). Auf 103r bis 105v sind Kanontafeln eingefügt. Die Handschrift weist einige unvollendete Initialen, für Verzierungen ausgesparte Stellen und vollständig leere Seiten auf.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält Augustins Psalmenkommentar, geschrieben in einer kleinen und sehr feinen Schrift. Der Vers auf 1r nennt Abt Frowin (1143-1178) als Urheber des Bandes. Die Handschrift enthält neben einfachen roten auch einzelne äusserst kunstvolle Initialen des Engelberger Meisters in brauner und roter Tinte. Besonders bemerkenswert ist die Darstellung von Christus als Weintreter auf 101r, die wie einige weitere Stellen auf Rasur steht. Neben und unter den Spalten sind bisweilen feine Skizzen zu Initialen, Mustern oder Figuren zu finden.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex mit Augustins Psalmenkommentar wurde zusammen mit einer ganzen Reihe an Werken des Kirchenvaters (Cod. 12-18, 87-88 und 138) im Skriptorium von Engelberg hergestellt. Ein zweizeiliger Vers auf 1r belegt seine Entstehung während der Amtszeit von Abt Frowin (1143-1178). Der Text ist in einer kleinen, gepflegten und sauberen Schrift geschrieben. Der Codex enthält vereinzelt figurative Zierinitialen mit den für die Frowinzeit üblichen Ranken- und Knollenmotiven. Ansonsten ist der Text durch nur leicht ausgeschmückte Initialen in roter Tinte gegliedert.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält die 15 Bücher des heiligen Augustin über die Dreifaltigkeit. Auf 1v steht unter den Capitula eine Federzeichnung des Kirchenvaters mit seinen drei Gegnern. Der Codex wurde durch die Hand des sog. Engelberger Meisters besonders kunstvoll geschmückt. Zu Anfang der Bücher stehen grosse Initialen mit figurativen Motiven in rotbrauner und schwarzer Tinte, dazwischen kleinere, einfarbig rote mit reicher Ornamentik. Die Entstehung des Bandes ist in einem Schreibervers auf 1r detailliert beschrieben: Initiant war der Engelberger Abt Berchtold (1178-1197), der aber bald nach Beginn der Abschrift starb; vollendet wurde das Werk unter dessen Nachfolger Heinrich (1197-1223).
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält Augustins Auslegung des Johannesevangeliums. Laut Verseintrag auf 1r entstand die Handschrift unter dem Engelberger Abt Frowin (1143-1178). Aufbau, Schrift und Illustrationen – vereinzelte Zierinitialen mit Ranken- und Knollenmustern (2v, 5v, 136v) wechseln sich ab mit einfacheren rubrizierten Ziermajuskeln zur Gliederung der Abschnitte – sind eng verwandt mit Cod. 13.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält Predigten des Kirchenvaters Augustin. Im Vers auf 1r widmet Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) den Codex der Klosterpatronin Maria. Die enthaltenen Sermones werden auf 1v bis 3r in einem Index aufgeführt. Die Hälfte des letzten Blattes (221) ist herausgeschnitten, auf dem hinteren Spiegelblatt hat der Schreiber die Feder ausprobiert (probacio penne). Risse und Löcher im Pergament sind gleich der meisten Bände der Frowinbibliothek sorgfältig zugestickt.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält Augustins „Gottesstaat“. Die Handschrift wurde wahrscheinlich unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) begonnen und unter seinem Nachfolger Berchtold (1178-1197) fertiggestellt bzw. ausgeschmückt. Das letzte Blatt, das einen für das Engelberger Skriptorium unter Frowin und Berchtold üblichen Verseintrag enthalten haben könnte, ist herausgeschnitten. Einige der Zierinitialen wurden ausradiert und überarbeitet.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält die "Bekenntnisse" des Heiligen Augustin. Ein zweizeiliger Vers über dem Capitulum auf 1r bezeugt, dass die Abschrift unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) begonnen wurde. Sie ist mit zwei figurativen Initialen (1v und 60v) und Ziermajuskeln in roter Tinte geschmückt. Auf 123v stehen 7 gereimte Zweizeiler von der Hand des sog. Engelberger Meisters, die auf die Apologie von Frowins Nachfolger Berchtold (1178-1197) gegen die falsa et damnanda compilatio abbatis Burchardi in turtal Bezug nehmen.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält 3v-142v die Homilien Gregors des Grossen zum Propheten Ezechiel. Auf 1v-3r stehen von der Texthand tam veteris quam novi testamenti testimonia, auf 143r-144r folgt ein kurzer Grammatiktraktat von anderer, womöglich leicht jüngerer Hand; der untere Teil von 144 ist herausgeschnitten. In einer Zeile über dem Text auf 4r wird der Band Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) zugeordnet. Schadhafte Stellen im Pergament sind mit verschiedenfarbigen Fäden sorgfältig vernäht. Zwei der Zierinitialen stehen nach jüngerer Engelberger Art auf farbigem Hintergrund (24v und 76v). Einige Randnotizen stammen von jüngeren Händen.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält den ersten von vier Bänden der Moralia in Iob von Gregor dem Grossen. Die folgenden drei Bände sind in den Codd. 21, 22 und 23 enthalten. Der erste Band umfasst den ersten (f. 6r-99r) und zweiten Teil (99r-193v), beide gegliedert in je fünf Bücher. Am Anfang des Bandes befand sich eine ganzseitige, kunstvolle Darstellung von Hiob mit den drei Freunden (obere Hälfte) und eine Darstellung Gregors des Grossen und einem schreibenden Mönch (untere Hälfte). Auf der Rückseite, der eigentlichen Rektoseite, stand ein zweizeiliger Leoniner mit einem Widmungsvers auf Frowin. Das Blatt wurde von P. Karl Stadler in seinem handgeschriebenen Katalog von 1787 sorgfältig beschrieben und half so, dieses membrum disiectum, im The Cleveland Museum of Art, 1955.74 (Purchase from the J.H. Wade Fund), eindeutig diesem Band zuzuweisen.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält, zusammen mit drei weiteren Bänden (Cod. 20, 22 und 23), die Auslegung des Buches Hiob von Gregor dem Grossen. In einem zweizeiligen Vers auf 1r wird der Band durch Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) der Klosterpatronin Maria gewidmet. Auf 89r und 89v wechselt die Linierung zu deutlich grösserem Zeilenabstand. Incipit und Explicit sind rubriziert, zu Anfang der Abschnitte stehen Zierinitialen in roter und braunschwarzer Tinte mit den im Frowinskriptorium üblichen Figuren- und Rankenmotiven. Aufbau, Schrift und Buchschmuck der Handschrift sind aufs engste mit Cod. 20 verwandt.
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex enthält die Moralia in Iob Gregors des Grossen. Die Handschrift entstand laut dem Vers auf 1r unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178). Die einzelnen Kapitel werden mit Zierinitialen in roter und braunschwarzer Tinte eingeleitet; die hinteren Initialen wirken im Vergleich zu den beiden ersten (6r und 16v) unfertig. Die Explicit sind in roten Majuskeln geschrieben. Risse und Löcher im Pergament sind teilweise zugestickt, aber weniger kunstvoll als in anderen Handschriften der Frowinbibliothek (z.B. Cod. 16). Zwischen 39 und 40 ist ein Pergamentstreifen als Ergänzung eingefügt.
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift ist nach Cod. 20, 21 und 22 der letzte Band der Engelberger Reihe von Papst Gregors Auslegung des Buches Hiob. An Buchschmuck gibt es rubrizierte Incipit und Explicit und verschiedene Initialen: einfache in roter Tinte (1v, 71r), etwas grössere mit den typischen Knollenmotiven (15r, 49v, 101v) und figurative in roter und brauner Tinte (3r, 32r, 84r, 113r). Risse im Pergament sind mit gelbem und rotem Faden vernäht. Die vereinzelten Randnotizen stammen zumindest teilweise von der Texthand. Eine nachträglich angefügte Zeile am Ende von 123v nennt Abt Frowin (1143-1178) als Urheber der Abschrift.
Online seit: 04.10.2011
Der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux (1090-1153) hat die 86 Sermones zur Interpretation des Hoheliedes zwischen 1135 und 1153 verfasst. Dass das Werk, wie auch Cod. 33, schon wenige Jahrzehnte später im Engelberger Skriptorium kopiert wurde, zeugt von der grossen Autorität, die dem Autor vom Engelberger Abt Frowin (1143-1178) beigemessen wurde. Auf Frowins Amtsjahre als Entstehungszeit des Codex deutet der für die Frowinbände übliche Verseintrag auf 3r. Der Index auf 1v-3r und die zahlreichen Marginalien in roter Tinte stammen von der Hand des Engelberger Abtes Ignatius Betschart (1658-1681).
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift enthält wie Cod. 34 rund 150 Sermones des Zisterzienserabtes Bernard von Clairvaux (1090-1153). Das Schriftbild in dunkelbrauner Tinte ist meist gleichförmig. Die Titel der einzelnen Sermones sind mit roter Tinte geschrieben. 97v wurde leer gelassen. An Buchschmuck gibt es mehrere Zierinitialen mit Ranken- und Knollenmustern auf farbigem Hintergrund und zahlreiche kleinere, meist rot und blau verzierte Initialen, bisweilen mit insularen Elementen (59r, 67v). Die Handschrift entstand vermutlich unter Abt Berchtold (1178-1197).
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift enthält wie Cod. 33 rund 150 Sermones des Zisterzienserabtes Bernhard von Clairvaux (1090-1153), die laut Eingangszeilen auf 1v dieser seinen Schülern vorgetragen hatte und die zwecks Verbreitung von einem gewissen Godefridus aufgeschrieben wurden. Der Text von gleichmässiger Hand in dunkelbrauner Tinte ist durchgehend mit rot ausgemalten Majuskeln und zwischendurch kleinen rotgrün verzierten Initialen geschmückt. Eine andere Hand in hellbrauner Tinte macht, an den obersten Seitenrand gedrängt und teilweise abgeschnitten, kurze Angaben zum Inhalt und Aussagen zum Autor. Der Codex entstand vermutlich unter Abt Berchtold (1178-1197).
Online seit: 04.10.2011
Diese Abschrift von Cassians Collationes enthält auf 1r einen zweizeiligen Besitzeintrag, der den Codex dem Engelberger Abt Berchtold (1178-1197) zuweist, und einen angefangenen Widmungsvers für die Klosterpatronin Maria. Beide Einträge kommen Wort für Wort auch in den Bänden vor, die unter Berchtolds Vorgänger Frowin (1143-1178) geschrieben wurden. Die einzelnen Collationes werden mit Zierinitialen und bisweilen Capitula eingeleitet, dazwischen ist der Text durch rote Ziermajuskeln gegliedert. Risse und Löcher im Pergament sind kunstvoll zugestickt, besonders bemerkenswert etwa auf 48v oder 190v.
Online seit: 04.10.2011
Dünnes, nur 32 Pergamentblätter umfassendes Evangelistar mit 27 Perikopen. Der besonders sorgfältig hergestellte und nur in einen ledernen Umschlag gebundene Codex ist mit kunstvollen rot-schwarzen Federzeichnungsinitialen geschmückt. Obschon nicht datiert, kann die Handschrift aufgrund von Schrift und Buchschmuck den Äbten Frowin (1143-1178) und Berchtold (1178-1197) zugeordnet werden.
Online seit: 17.12.2015
Traktat des Engelberger Abtes Frowin (1143–1178) über den freien Willen, die De laude liberi arbitrii libri septem, aus dem 12. Jahrhundert. Das bislang unedierte Werk gilt als wichtiger Beitrag aus dem Blickwinkel monastischer Theologie in der Zeit der Frühscholastik.
Online seit: 31.07.2007
Diese Handschrift enthält die Evangelienhomilien des Beda Venerabilis, die auf 2r und 2v sowie 65v und 66r in einer Kapitelübersicht aufgeführt sind. Der Autor ist auf 1v ganzseitig, eingerahmt von den Attributen der Evangelisten, in farbiger Tinte beim Verfassen des Werks dargestellt. Der Text in hell- bis dunkelbrauner Tinte ist durch rubrizierte Initialen, Incipit und Explicit gegliedert; zu Anfang wird auch der Name der Engelberger Klosterpatronin Maria im Text mittels Majuskeln oder Rubrikation leicht hervorgehoben. 3r und 11v enthalten grössere Zierinitialen in mehreren Farben. Löcher und Risse im Pergament sind besonders kunstvoll vernäht. Auf 1r nennt ein zweizeiliger Vers als Entstehungszeit der Abschrift die Amtsjahre des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178).
Online seit: 09.06.2011
Dieser Codex mit Hieronymus' Auslegung der Evangelien von Matthäus (1v-103r) und Markus (103v-128v) enthält Weniges an Buchschmuck, darunter aber zwei aufwändige mehrfarbige Initialen (5r, 103v). Der Text in schwarzer und dunkelbrauner Tinte weist mehere Handwechsel auf. Textgliederungen wie Incipit und Explicit, Abschnitte und Kapitelangaben sind in roter Tinte ausgeführt, einmal figurativ verziert (51v). Der zweizeilige Verseintrag auf 1r belegt, dass der Codex unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) entstanden ist.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift ist laut dem zweizeiligen Vers auf 1r unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) entstanden. Sie enthält einfache rote und vereinzelt mehrfarbige, mit Knollenmustern ausgeschmückte kleine Zierinitialen (2r, 25v, 41r, 54r, 62v). Der Codex, charakteristisch für die Bände der Frowinbibliothek, ist durchgehend von gleichmässiger Hand in schwarzbrauner Tinte geschrieben, die Incipit zu den einzelnen Büchern sind jeweils rubriziert. Stellenweise sind die Majuskeln leicht grösser oder rot untermalt. Die unteren zwei Drittel von 119 sind abgeschnitten.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift enthält die Panormia des Ivo von Chartres, eine Sammlung von Texten zum kanonischen Recht in 8 Büchern mit 1038 Kapiteln. Der Reformer und Bischof von Chartres hat dieses Werk erst nach 1095 verfasst, es fand aber dank seiner Beutzerfreundlichkeit schnellste Verbreitung. Der Text in hell- und dunkelbrauner Tinte stammt von mindestens zwei Händen. Gemäss der Tradition des Engelberger Skriptoriums im 12. Jh. werden die Kapitelanfänge und Summarien in roter Tinte hervorgehoben, was im Fall dieses Werks für besonders reiche Rubrizierung sorgt. An den äusseren Seiten des Textblocks stehen zahlreiche Randnotizen.
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält das Hexaemeron des heiligen Ambrosius. Auf 1r wird der mit Titel genannte Band in einem zweizeiligen Vers von Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) der Klosterpatronin Maria gewidmet. Darunter steht von derselben Hand ein Vers in sechs Zeilen, der ebenfalls Bezug auf den Inhalt nimmt. Eine kleine, für die Frowinbibliothek charakteristische Zierinitiale in blauer, grüner und roter Tinte leitet das erste Buch ein. Die übrigen Bücher sind durch einfachere rote Initialen gegliedert. Der Text und die Randnotizen in dunkel-, an wenigen Stellen hellbrauner Tinte stammen von einer einzigen Hand mit auffallend sauberem und ausgewogenem Schriftbild.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift enthält Ambrosius' Traktat De officiis. Den drei Büchern gehen jeweils Capitula (1r bis 3r, 65v bis 67r und 103v bis 104v) voraus. Die beiden ersten Bücher werden zudem mit je einer kunstvollen Rankeninitiale auf dunkelbraunem (3v) bzw. rotem (67r) Hintergrund eingeleitet. Der Rest des Textes ist durch rubrizierte Zeilen und Initialen gegliedert. Der Widmungsvers auf 1r in grossen, zwei Zeilen füllenden Majuskeln nennt den Codex eine Gabe des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178) an die Klosterpatronin Maria.
Online seit: 04.10.2011
Codex 67 enthält De mirabilibus mundi, eine auch unter den Titeln Polyhistor und Collectanea rerum memorabilium überlieferte Kuriositätensammlung des spätantiken Grammatikers Julius Solinus. Der Text in gleichförmiger Schrift ist mit Überschriften und teilweise filigran verzierten Initialen (z.B. 2r und 6r) in roter Tinte geschmückt. Löcher und Risse im Pergament sind mit vielfarbigen Fäden kunstvoll zugestickt (z.B. 23-25, 34, 62). Hergestellt wurde die Abschrift laut Widmungsvers auf 1v unter Abt Heinrich von Buochs (1197-1223).
Online seit: 13.12.2013
Dieser Codex enthält 6r-95v die drei Bücher „Über die Beschaffenheit der Seele“ des französischen Theologen Claudianus Mamertus (ca. 425 bis ca. 474), ein apologetischer Traktat über die Unkörperlichkeit der Seele gegen eine Schrift des Bischofs Faustus von Reji (3r-6r). Zu Anfang der Prologi und der drei Bücher steht jeweils eine Initiale des sog. Engelberger Meisters (3r, 6r, 7v, 48v, 77v). Die Randnotizen sind meist rot umzeichnet, einzelne Majuskeln sind rot verziert. Ein Besitzeintrag auf der Rückseite des Deckblattes ordnet den Band dem Engelberger Abt Berchtold (1178-1197) zu.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift enthält Hieronymus' Auslegung des Zwölfprophetenbuches. Die Propheten sind jeweils als Initialschmuck zu Anfang ihres Buches farbig dargestellt. Jede zweite Doppelseite wiederholt am oberen Seitenrand in roter Tinte den aktuellen Prophetennamen. Neue Abschnitte in den Prologi werden bisweilen mit kleinen farbigen Zierinitialen eingeleitet. Die Seiteneinrichtung ist, bis auf die Prologi, dreispaltig: Die mittlere Spalte enthält den Bibeltext, links und rechts davon steht in kleinerer Schrift die Auslegung. Ein zweizeiliger Verseintrag auf 1r ordnet den Codex der Bibliothek des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178) zu.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift enthält Augustins vier Bücher „Über das Christentum“. Am Anfang des Prooemiums (2r), des ersten (5r) und des vierten (64v) Buches steht jeweils eine kunstvoll verzierte Initiale in roter, schwarzer und grüner Tinte, auf die eine Zeile in Ziermajuskeln folgt. Das zweite und dritte Buch wird mit einer einfacheren roten Zierinitiale und rot untermalter erster Zeile eingeleitet. Das Schriftbild in schwarzbrauner Tinte ist sauber und ausgewogen, Handwechsel gibt es erst in einer (wohl nicht unmittelbar) angefügten Sentenzensammlung der Kirchenväter auf 94r-95r. Auf 1r nennt ein zweizeiliger Verseintrag Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) als Urheber der Abschrift.
Online seit: 04.10.2011
Dieser Band ist eine Abschrift von Augustins Kommentar zur Bergpredigt. Auf die Capitula (1r-1v) folgt zunächst die Retractatio sancti Augustini de sermone domini in monte (1v-5r). Die beiden Bücher des Haupttextes werden mit je einer farbigen Zierinitiale (5r, 55r) eingeleitet. Das Schriftbild in schwarzbrauner Tinte ist ausgewogen und einheitlich. Auf der Rückseite des vorderen Deckblattes wird in einem zweizeiligen Vers Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) als Urheber der Abschrift genannt.
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält zunächst Werke Augustins: 1r-27v den Liber de gratia et libero arbitrio, 28r-63r Briefe von und an Augustin De praedestinatione und 63r-93r den Liber secundus de dono perseverentiae. Danach folgt der erst 1127 verfasste Tractatus de gratia et libero arbitrio des Zisterzienserabtes Bernhard von Clairvaux. Die Seiten 1-80 sind Palimpseste. Der Buchschmuck beschränkt sich auf etwas unbeholfen verzierte rote Initialen und Anfangszeilen zu Anfang der jeweiligen Bücher, rot untermalte Majuskeln und eine Federzeichnung auf 93r. Auf 111r steht wie bei Cod. 138 ein späterer Besitzeintrag, das Schriftbild erinnert an Cod. 90.
Online seit: 04.10.2011
Der Hauptteil dieses Codex enthält Hugo von St. Viktors Schrift De sacramentis fidei christianae (10r-147r). Davor stehen zwei kurze Traktate über den Antichrist (Ps.-Augustinus 1r-6v und Petrus Damianus 6v-10r), danach eine Sentenzensammlung und Auszüge aus Hrabanus Maurus' De universo. 1-44 sind mit wenigen Ausnahmen Palimpseste. Die hinteren Seiten haben vermehrt grosse Löcher und Risse oder sind teilweise abgeschnitten, eine Seite zwischen 10 und 11r fehlt ganz. Das Schriftbild ist von mehreren Tinten- und Handwechseln geprägt, die Linierung ist uneinheitlich. Bis auf einfache rote und schwarze Initialen und rubrizierte Zeilen gibt es keinerlei Buchschmuck; 112v enthält ein paar Randkritzeleien. Der Codex enthält keinen eindeutigen Nachweis für die Entstehung in Engelberg, weist aber einige Ähnlichkeiten mit den unter Abt Frowin (1143-1178) entstandenen Bänden auf.
Online seit: 04.10.2011
Codex 102 ist ein mit Neumen versehenes Choralbuch des 12. Jh. Die Gesänge sind in zwei Spalten notiert und grosszügig rubriziert. Die ff. 3v-11v enthalten einen Heiligenkalender und Tabellen zum Kirchenjahr, die ff. 1r-3r und 141v-151v meist ebenfalls neumierte Gesänge, die von verschiedensten, mehrheitlich späteren Händen stammen. Auf 3r steht ein notizenhaft eingetragener Widmungsvers, der in zahlreichen unter Abt Frowin (1143-1178) hergestellten Handschriften vorkommt.
Online seit: 13.12.2013
Dieser Codex enthält auf V3-7r den Sermo acephalus de iudicio und auf 7r-43r Monita des syrischen Kirchenlehrers Ephraim (ca. 306-373). Die ersten beiden Seiten sind herausgerissen; der innerste Rand der beschriebenen Blätter, auf V5 mit einer kleinen roten Initiale, ist noch zu sehen. Der Haupttext auf 7r beginnt mit einer kleinen, mit roten Farben und Rankenmustern verzierten Initiale. Linierung und Schriftbild der zahlreichen, oft wechselnden Hände weichen stark voneinander ab. Aufbau und Machart der Handschrift entsprechen dem Engelberger Skriptorium unter den Äbten Frowin (1143-1178) und Berchtold (1178-1197).
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält von 1r bis 73r Augustins Retractationes, eingeleitet von einer reich verzierten Initiale, die sich über die gesamte Seitenlänge hinzieht. Zu Anfang des Liber de poenitentia auf 73r steht eine kleinere, aber ebenso kunstvolle Initiale mit Adlermotiv. Der Text der beiden Werke stammt wohl von der gleichen Hand und ist durchgehend mit zahlreichen rubrizierten Zeilen und einfacheren Zierinitialen versehen. Der einzige Besitzeintrag auf 110v stammt aus späterer Zeit, die gesamte Machart der Handschrift ist aber charakteristisch für die Bände der Engelberger Bibliothek unter Abt Frowin (1143-1178).
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält den als De consideratione bekannten Brief des Zisterzienserabts Bernard von Clairvaux (um 1090-1153) an Papst Eugen III. Die Schrift wurde erst 1152 vollendet; der zweizeilige Verseintrag auf 1r, der Abt Frowin (1143-1178) als Urheber der Engelberger Abschrift nennt, belegt die schnelle Verbreitung des Werks. Anfang und Ende der fünf Bücher sind mit roter Tinte gekennzeichnet. Die saubere und ausgewogene, leicht kursive Schrift in brauner Tinte stammt durchgehend von einer Hand.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift enthält die Schrift De sacramentis (auch bekannt als De corpore et sanguine Domini) des fränkischen Benediktiners Paschasius Radbertus. Der Text ist von mehreren Händen mit jeweils eigener Linierung geschrieben. Der Buchschmuck beschränkt sich auf einfache rote, bisweilen etwas unbeholfen verzierte (6v, 12r) Initialen und rot untermalte Majuskeln. Aufbau und Schriftbild des Codex entsprechen den unter den Engelberger Äbten Frowin (1143-1178) und Berchtold (1178-1197) gefertigten Bänden.
Online seit: 04.10.2011
Dieser kleinformatige Codex enthält Ciceros Rhetorikwerk De inventione. Der Text in meist dunkel-, manchmal hellbrauner Tinte stammt von mehreren Händen, die alle ihr eigenes sorgfältiges und gleichförmiges Schriftbild aufweisen. Bis auf einige einfache Zierinitialen, etwas grösser zu Anfang des Prologs und der beiden Bücher, bisweilen untermalte Majuskeln und gekennzeichnete Satzanfänge in roter Tinte gibt es keinerlei Buchschmuck. Ein jüngerer Eintrag auf 1r weist darauf hin, dass es sich wohl um einen Band aus dem Umfeld des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178) handelt.
Online seit: 04.10.2011
Der Hauptteil der Handschrift besteht aus dem Antiphonale. Die vorwiegend neumierten Messgesänge zum Kirchenjahr und zu den Heiligenfesten (fol. 3v-83v) werden ergänzt von Prozessionsgesängen, Litaneien und einem Sequentiar (fol. 83v-109r). Vor- (fol. 1r-2v) und nachgebunden (fol. 109r-122v) sind Nachträge aus dem 13. Jahrhundert, darunter eine neumierte deutschsprachige Mariensequenz (fol. 115r) und ein Klagegedicht auf den Tod des 1208 ermordeten Stauferkönigs Philipp von Schwaben (fol. 117v).
Online seit: 23.09.2014
Dieser Kommentar des Paschasius Radbertus zu den Klageliedern des Jeremias wurde zusammen mit 9 anderen Handschriften 1963 bei Bauarbeiten in einem Zwischenboden der Engelberger Bibliothek gefunden. Anhand des Verseintrags auf 1r kann die Handschrift der Bibliothek von Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) zugeordnet werden. Schriftbild und Buchschmuck entsprechen denn auch der Charakteristik der Frowinbände: Text in schwarzbrauner Tinte mit bisweilen rot untermalten Majuskeln, rubrizierte Incipit und Explicit, einfache Initialen in roter Tinte und Zierinitialen mit Ranken- und Knollenmotiven in farbiger Tinte (2r, 40v, 73v, 126r, 163r).
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex mit den Evangelienhomilien des Heiligen Gregor wurde zusammen mit 9 weiteren Bänden 1963 bei Bauarbeiten im Kloster Engelberg aufgefunden. Auf 1v-2r und 46v sind jeweils 20 Homilien in Capitula aufgeführt. 113r-116v enthält der Band verschiedene Sammlungen und Auflistungen, darunter auf 114r nach einer herausgeschnittenen Seite das sog. Schulbücherverzeichnis. Die verschiedenen Homilien sind jeweils mit einer roten Initiale und roten Incipit und Explicit gekennzeichnet. In der ebenmässigen Schrift ist nur zwischen 40r-44r ein Handwechsel zu erkennen. Risse im Pergament sind kunstvoll zugenäht. Ein Vertragstext auf 1r und ein Widmungsvers auf 1v belegen, dass die Handschrift unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) entstanden ist.
Online seit: 04.10.2011
Über Jahrhunderte hatte man keine Kenntnis von dieser Handschrift, bis sie 1963 bei Bauarbeiten zusammen mit anderen Codices (u.a. 1003, 1005, 1007, 1009) in einem Zwischenboden über der Stiftsbibliothek Engelberg aufgefunden wurde. Die Umstände dieses Verstecks – etwa Schutz vor Diebstahl oder einer anderen Bedrohung – sind unbekannt. Dieser Codex kann anhand seiner Machart und des Verses auf 1r in die Reihe der Augustinusbände der Bibliothek von Abt Frowin (1143-1178) eingeordnet werden (Cod. 12-18, 87-88 und 138).
Online seit: 09.06.2011
Engelberger Abschrift des Geschichtswerks Historiarum adversum paganos libri VII des Kirchenschriftstellers Orosius. Das Engelberger Exemplar wurde unter Abt Frowin (1143–1178) in Auftrag gegeben. Es enthält u. a. bemerkenswerte Initialen der damaligen Engelberger Buchmalerei und eine Vielzahl von Glossierungen. Die Handschrift ist eine sorgfältige Abschrift des Sankt Galler Exemplars Cod. 621 (9. Jahrhundert). Der Engelberger Text diente später als Vorlage für den Cod. 60 aus der Schaffhauser Stadtbibliothek.
Online seit: 31.07.2007
Die Handschrift enthält ein vollständiges, monastisches Brevier. Der Buchschmuck besteht aus roten, blauen und grünen Initialen, denen mit der Feder gezeichnete, florale, anthropomorphe und zoomorphe Motive angefügt wurden. Einige Initialen auf den ersten Seiten (ff. 8-11) wurden, wahrscheinlich später, mit einem Goldgrund eingerahmt. Das Brevier mit französischem Ursprung wurde seit dem 12. Jahrhundert in Payerne benutzt und ging nach der Säkularisierung des Priorats in Privatbesitz über.
Online seit: 14.12.2017
Dieses Zisterzienser Missale wurde vermutlich um 1200 in Hauterive geschrieben und hat jüngst die Aufmerksamkeit der Historiker, die über die Heilige Elisabeth von Thüringen (1207-1231) arbeiten, auf sich gezogen. Sie wurde zusammen mit einer anderen Handschrift aus Hauterive, dem Antiphonar L 301, als Zeugnis der raschen Verbreitung des Kults der Heiligen in einem Zisterzienserkloster angesehen. Tatsächlich entscheidet das Generalkapitel 1236, dass der Name der Heiligen, die im Vorjahr heilig gesprochen wurde, ins Martyrologium und in den Kalender des Ordens eingetragen werden sollte. Der entsprechende Eintrag einer zweiten Hand, der im Kalender unserer Handschrift aufgeführt ist, ist wahrscheinlich eine Folge dieser Entscheidung.
Online seit: 09.04.2014
Aus mittelstarkem, ziemlich verschmutztem Pergament, Bindung 17./18. Jh. mit Holzdeckeln und schwarzem gepressten Ledereinband, vorne und hinten mit 5 Messingbuckeln (1 Buckel fehlt hinten). 2 Fragmente von Schliessen. Paläographische und inhaltliche Indizien weisen darauf hin, dass der Band in Hauterive entstanden ist.
Online seit: 13.06.2019
Auf dem ersten Blatt dieser Handschrift findet sich eine zeitgleich zur Ausführung der Handschrift im Laufe des 12. Jahrhunderts entstandene Aufzählung der sechs in diesem Band enthaltenen Texte. Die Aufzählung identifiziert vier der Texte als Traktate von Augustinus – De doctrina christiana, Contra Felicianum arrianum, Explanatio epistolae ad Galatas, De consensu quatuor evangelistarum – und meldet, nicht zu wissen, „nescitur“, von wem die zwei letzten Texte stammen. Die moderne Kritik erkannte in diesen Texten das De vita christiana, das Fastidius (4.-5. Jahrhundert) zugeschrieben wird, und ein Traktat über die Dreifaltigkeit, das als das Pro fide catholica identifiziert wurde, dem Fulgentius Ruspensis (467-532) zugeschrieben. Diese Kopie wurde sehr sorgfältig ausgeführt, der Text wurde überprüft und korrigiert, und die Haupteinteilungen werden durch elegante Ornament-Initialen in Rot und Blau markiert. Die Herkunft der Handschrift vor ihrem Erscheinen 1620 im Katalog der gedruckten Bücher und Handschriften der Bibliothèque de Genève ist unbekannt.
Online seit: 08.10.2020
Das zu Beginn des 12. Jahrhunderts im Priorat Mont-Saint-Michel in der Tarentaise kopierte Missale folgt einem Modell aus Mont-Saint-Michel in der Normandie. Der Kalender enthält beinahe alle in der Normandie verehrten Heiligen, und das Ordinarium der Messe folgt der Tradition aus Mont-Saint-Michel. Das Missale scheint mindestens bis 1233 in Gebrauch gewesen zu sein, als der letzte nekrologische Vermerk im Kalender hinzugefügt wurde. Es wurde von Abt Claude Vittoz gekauft, Priester in La Giettaz (Savoyen), der es 1750 der Bibliothèque de Genève überliess.
Online seit: 14.06.2018
Dieses im Kloster St. Gallen verfasste Epistolar diente für die Lesung im Gottesdienst. Die Handschrifte ist in karolingischer Minuskel geschrieben und die Initialen sind mit Gold, Silber und Minium verziert. Die Handschrift könnte durch Sintram zu Beginn des 10. Jahrhunderts abgeschrieben und illuminiert worden sein. Der Originaleinband bestand ursprünglich aus Elfenbein; Die Handschrift dürfte St. Gallen am Ende des 18. Jahrhunderts verlassen haben, nachdem sie zum Verkauf angeboten wurde. Erst in den 1860er Jahren tauchte der Codex wieder auf, als die Erben des Genfer Arztes Jean-Jacques de Roches-Lombard ihn der Bibliothèque de Genève übergaben.
Online seit: 09.12.2008
Hugo Ambianensis, Erzbischof von Rouen (1130-1164), ist der Autor der zwei in dieser Handschrift kopierten theologischen Traktate Sur la foi catholique und Sur l'oraison dominicale. Gemäss der Inschrift auf dem vorderen Vorsatzblatt wurde die Handschrift vom Erzbischof Rotrou von Warwick, unmittelbarer Nachfolger von Hugo Ambianensis an der Spitze des Erzbistums (1165-1183), an die Kathedrale von Rouen geschenkt. Bevor sie die Sammlung der Bibliothèque de Genève bereicherte, war sie im Besitz von Alexandre Petau, wie es ein Eintrag auf dem ersten Blatt der Handschrift bezeugt (f. 1r).
Online seit: 04.10.2018
Diese Handschrift, welche in die Jahre 1170-1180 datiert wird, enthält den Text der Alexandreis, einem lateinischen Epos, das von Walter von Châtillon geschrieben wurde, um die Geschichte Alexander des Grossen zu erzählen. Dieses Werk wurde dem Erzbischof von Reims gewidmet und kannte rasch einen grossen Erfolg, so dass es noch heute als „bestes Epos der mittelalterlichen Literatur“ bekannt ist. Des Weiteren soll die in dieser Handschrift erhaltene Fassung eine der ältesten sein.
Online seit: 09.04.2014
Diese auf ca. 1200 datierte Handschrift enthält mehrere Texte, darunter das Martyrologium von Usuard (Benediktinermönch, gestorben um 875), ein unvollständiges Homiliar, die Augustinus-Regel und den Nekrolog der Abtei von Sixt (Frankreich, Hochsavoyen), der bis ins 17. Jahrhundert mit nachträglichen Ergänzungen erweitert wurde. Gemäss François Huot könnten die verschiedenen Teile erst einzeln vorhanden gewesen sein, doch scheinen sie seit Anfang des 13. Jahrhunderts vereint worden zu sein. Auf den vorerst unbeschriebenen Blättern wurden hauptsächlich im 13. und 14. Jahrhundert diverse Texte eingefügt, unter anderem Listen von der Abtei geschuldeten Abgaben, die auf den Seiten f. 75v und 99r notiert wurden. Eigentum der Augustiner-Chorherren der Abtei von Sixt, die sie während des Officium capituli benutzten, muss diese Handschrift bis zur Französischen Revolution in ihrem Besitz gewesen sein. Im 19. Jahrhundert wurde sie vom Genfer Auguste Turrettini (1818-1881) erworben.
Online seit: 08.10.2015
Diese Handschrift wurde im Jahre 2007 von den Patres der Kongregation des Heiligen Franziskus von Sales (Genf, Institut Florimont) in der Bibliothèque de Genève hinterlegt. Es handelt sich um eine zusammengesetzte Handschrift, die zwei Texte vereint, welche früher getrennt waren: Priscians Institutiones Grammaticae, die im 11. oder 12. Jahrhundert in Italien abgeschrieben wurden, und den Kommentar der Apokalypse von Beatus von Liébana. Dieser wurde mit 65 Miniaturen illustriert und im 11. Jahrhundert, vermutlich im Süden Italiens von Schreibern, die die Beneventana und die Karolingische Minuskel verwendeten, kopiert. Dieser bis anhin noch unbekannte, in Genf entdeckte Beatus kommt nun zu den bereits erfassten 26 illuminierten Exemplaren hinzu.
Online seit: 03.11.2009
Lektionar aus der zweiten Hälfte des 12. / Anfang des 13. Jahrhunderts aus einem Benediktiner Kloster im südwestdeutschen Raum, was sich aus der Nennung verschiedener Heiliger aus diesem Gebiet ergibt. Gehört wohl zu den Handschriften, die von den Nonnen aus dem Doppelkloster Muri nach Hermetschwil gebracht wurden. Mit vielen figurierten und historisierten Initialen geschmückt.
Online seit: 22.06.2010
Die Handschrift enthält die Gebete und Anweisungen für das Stundengebet. Es wurde für die Nonnen des Doppelklosters Muri geschaffen und kam bei der Übersiedlung des Frauenklosters nach Hermetschwil dorthin.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift wurde für den weiblichen Teil des Doppelklosters Muri geschaffen, da in den Gebeten weibliche Formen vorkommen. Das Werk enthält die Lesungen, Responsorien und Gebete für das Stundengebet, die Busspsalmen, die Segnungen, die im klösterlichen Alltag vorkommen und das Totenoffizium.
Online seit: 10.11.2016
Der Psalter aus dem 12. Jahrhundert gehört zum alten Bestand der Bibliothek des Doppelklosters Muri. Er gelangte von dort an das Kloster Hermetschwil. Der Miniaturenzyklus ist unvollständig, das Kalendar enthält eine Reihe von nekrologischen Einträgen.
Online seit: 22.06.2010
Der Psalter ist im 12. Jahrhundert im Kloster Muri geschrieben worden. Die nekrologischen Einträge im Kalendar verzeichnen sowohl Nonnen als auch Mönche der Murenser Klostergemeinschaft und sind somit ein wichtiges Zeugnis für die Existenz des Doppelklosters.
Online seit: 22.06.2010
Der Psalter ist ein Werk des Engelberger Meisters. Zu Psalm 1, 51 und 101 sind grössere Initialen gestaltet. Besonders bemerkenswert ist ein Ritter auf 41r.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift, in einer frühgotischen Schrift geschrieben und auf das Ende des 12. Jahrhunderts datiert, enthält eine unvollständige Kopie der Metamorphosen von Ovid (2,52 – 3,466; 3, 651 – 14,43; 14,414 – 15,668). Man findet darin Marginal- und Interlinearglossen, sowie Varianten von verschiedenen Händen.
Online seit: 22.06.2017
Es handelt sich bei dieser Handschrift um ein Kartular, das zu Gunsten des Kluniazenserpriorats von Romainmôtier (Kanton Waadt) erstellt und wahrscheinlich im Kloster kopiert wurde. Es setzt sich aus zwei verschiedenen Einheiten mit unterschiedlicher Datierung zusammen, die zu einem unbekannten Zeitpunkt vereint wurden. Der erste Teil stammt aus dem 12. Jahrhundert und besteht aus 77 Dokumenten, eingeleitet durch ein Vorwort, das die wichtigsten Ereignisse der Institutionsgeschichte erzählt. Der zweite Teil wurde Ende des 13. Jahrhunderts kopiert und enthält 80 Dokumente, wovon die meisten auf die Jahre 1270-1286 zurückgehen.
Online seit: 29.03.2019
Die Handschrift enthält die Sententiae sowie einen Auszug aus den Etymologie Isidors von Sevilla, ausserdem als Nachträge Beschwörungen, eine Notiz zur frühen Wirtschaftsgeschichte des Klosters St. Urban und den Drei-Engel-Segen.
Online seit: 18.12.2014
Diese Handschrift enthält die Adhortaciones sanctorum patrum (ff. 13-96v) und das De miraculis (ff. 97r-158r), eine Sammlung von Wundern, die von Petrus Venerabilis, Reformator und letztem der grossen Äbte von Cluny, zusammengestellt wurde. Die vorderen Vorsatzblätter bestehen aus einer Notariatsurkunde aus dem 14. Jahrhundert, während die hinteren Vorsatzblätter verschiedene Notizen, vermutlich Besitznotizen, enthalten, die vermutlich ausradiert wurden.
Online seit: 22.03.2012
Teil von einem Blatt aus dem 3. Band (Mai-Juni) eines ehemals sechsbändigen Fuldaer Legendars, das 1156 Rugger, Mönch des Klosters Frauenberg in Fulda (1176-1177 als Rugger II. Abt von Fulda), in Auftrag gegeben hatte. Das Fragment enthält Teile der Passio sanctorum Marci et Marcelliani sowie der Vita s. Bodardi und stammt vermutlich von der Hand Eberhards von Fulda. Das Legendar wurde noch in der Mitte des 16. Jhs. von Georg Witzel (1501-1573) in Fulda benutzt und für sein Hagiologium seu de sanctis ecclesiae (Mainz 1541) sowie für seinen Chorus sanctorum omnium. Zwelff Bücher Historien Aller Heiligen Gottes (Köln 1554) ausgewertet. Weitere Fragmente des 3. Bandes befinden sich in Basel und Solothurn. Sie zeigen, dass dieser, ebenso wie zumindest auch der 6. Band (November-Dezember) des Legendars, schon wenig später nach Basel kam, wo beide offenbar um 1580 makuliert wurden.
Online seit: 13.06.2019
Annotiertes Graduale aus der Mitte des XII. Jahrhunderts, in Gebrauch bei den Prämonstratensern von Bellelay
Online seit: 26.04.2007
Die erste liturgische Bibliothek der Nonnen von Fille-Dieu, die heute teilweise über ganz Europa verstreut ist, ist für die Geschichte des Zisterzienserordens von entscheidender Bedeutung. Das Büchlein FiD 1 (französische Musiknotation) enthält die ältesten Offizien des heiligen Bernhards und der Dreifaltigkeit, die 1175 oder kurz danach in den Orden eingeführt wurden. Auch die Vorsatzblätter sind bemerkenswert. Zusammen mit FiD 2 repräsentieren sie die Relikte von Antiphonaren, die um 1136/1140 kopiert wurden und die ursprüngliche Zisterzienserliturgie enthalten, die in Metz etwas nach 1108 durch von Abt Etienne Harding abgesandte Mönche kopiert worden waren. Diese Liturgie wurde im Rahmen der Reformen von Bernhard von Clairvaux korrigiert. Die Existenz von bernhardinischen Entwürfen war bisher durch das Antiphonar 12A-B der Abtei Westmalle (Belgien) und dasjenige der Abtei von Tamié 6 (Savoyen) bekannt. Die kodikologischen Analysen der Vorsätze von FiD 1 und der Fragmente von FiD 2 zeigen, das alle Stücke aus dem Schweizer Kloster Fille-Dieu stammen; sie weisen einen identischen Status und gemeinsame Charakteristika auf, unabhängig von den aktuellen Aufbewahrungsorten. Sie lassen dieselben Hände und Korrekturhände erkennen, die gleichen Ornamente und die gleichen späten Nachbesserungen, die spätestens im 16. Jahrhundert und wahrscheinlich von den Nonnen oder Mönchen der Abtei Hautcrêt (Oron, VD) gemacht wurden. Diese Abtei war bis 1536 die Vaterabtei von Fille-Dieu.
Online seit: 22.03.2018
Diese Antiphonarfragmente, die um 1136/1140 kopiert und gegen 1140/1143 abgeschabt und korrigiert wurden, bilden einen leeren Einband. Die verschieden grossen Pergamentstücke wurden zweifellos von den Nonnen von Fille-Dieu aneinandergeklebt, um ein heute verschwundenes liturgisches Formular zu schützen. FiD 2 stellt zusammen mit FiD 1 die Relikte von Antiphonaren dar, welche die ursprüngliche zisterziensische Liturgie enthielten. Diese ist von Fr. Kovacs („Fragments du chant cistercien primitif“, ASOC 6 [1950], p. 140–150) und Chr. Waddell (The Primitive Cistercian Breviary, Fribourg, 2007 [Spicilegium Friburgense 44]) als die durch Etienne Harding kurz nach 1108 reformierte Liturgie definiert worden. Im Zuge dieser Reform zwang der Abt von Cîteaux den Orden, das Metzer Antiphonar zu benutzen, das im Orden bis zur Zeit der zweiten Reform unter Bernhard von Clairvaux in Gebrauch war. Zu Beginn der Jahre 1140 war auch diese zweite Reform abgeschlossen. Die Existenz von bernhardinischen Entwürfen war bisher durch das Antiphonar 12A-B der Abtei Westmalle (Belgien) und dasjenige der Abtei von Tamié 6 (Savoyen) bekannt. Die kodikologischen Analysen der Vorsätze von FiD 1 und der Fragmente von FiD 2 zeigen, das alle Stücke aus dem Schweizer Kloster Fille-Dieu stammt; sie weisen einen identischen Status und gemeinsame Charakteristika auf, unabhängig von den aktuellen Aufbewahrungsorten. Sie lassen dieselben Hände und Korrekturhände erkennen, die gleichen Ornamente und die gleichen späten Nachbesserungen, die frühestens im 16. Jahrhundert und wahrscheinlich von den Nonnen oder Mönchen der Abtei Hautcrêt (Oron, VD) gemacht wurden. Diese Abtei war bis 1536 die Vaterabtei von Fille-Dieu.
Online seit: 22.03.2018
Diese Handschrift wurde vermutlich um 1175 im Kloster Engelberg erstellt, wie es die Schriftart und eine Notiz im Inhalt der Handschrift (8va) zu bestätigen scheinen. Sie enthält Ergänzungen und Annotationen, die um 1400 entstanden sind. Der Haupttext der Handschrift enthält eine Abschrift der sogenannten Reichenauer Kaiserchronik von Hermannus Augiensis (oder Hermannus Contractus) und der Excerpta der Fortsetzung der Chronik von Bertholdus Augiensis. Zwischen den Notizen, die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hinzugefügt wurden, befindet sich jene, welche die Überführung des Bischoffsitzes von Windisch nach Konstanz zur Zeit König Dagoberts bezeugt (29v). Auf der letzten Seite befanden sich Notizen über die Geschichte des Klosters Muri im 14. und 15. Jahrhundert, welche vermutlich im 19. Jahrhundert entfernt wurden. Die Handschrift wird in der Liste der Handschriften von Muri von 1744 erwähnt, doch vermutlich war sie bereits um 1500 im Besitz des Klosters.
Online seit: 23.04.2013
Das kleine Gebetbuch aus dem 12. Jahrhundert, das älteste in deutscher Sprache, ist für eine Frau geschrieben worden. Es enthält verschiedene deutsche und lateinische Gebete, darunter die berühmte „Mariensequenz aus Muri“, die älteste bekannte Nachbildung der lateinischen Sequenzform in deutscher Sprache des Ave praeclara maris stella. Es wurde im 19. Jh. mit der Königin Agnes (ca. 1281-1364), die im Kloster Königsfelden gelebt hatte, in Verbindung gebracht. Im Handschriftenverzeichnis des Klosters Muri von 1790 aufgeführt.
Online seit: 22.06.2010
Der Miniaturenzyklus aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ist das Werk zweier Künstler. Nach den Einschnitten für die Heftung war der Zyklus einst in einen Codex eingebunden, möglicherweise war er einem Psalter vorangestellt.
Online seit: 22.06.2010
Abschrift auf Pergament von Teil 1 des Kommentars zu den kleinen Propheten von Hieronymus. An der nach 1100 im Skriptorium des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen entstandenen Handschrift wirkte auch ein sonst nicht nachweisbarer Künstler mit. Sein Werk sind die Initiale I in Gold und Deckfarben auf Incipitseite (1v): In mit Trauben behangenen Ranken tummeln sich ein Bär, zwei Greifvögel und zwei Hunde; ein Löwe reisst ein Kaninchen, ein Hahn und ein Fuchs tun sich an den Trauben gütlich und ein Jäger sticht einen Eber. Den Textbeginn (4r) hat derselbe Künstler mit einer Initiale V geschmückt, in deren Goldranken vier Tiere (Drache, Hund, Greifvogel, Reh) kunstvoll verschlungen sind.
Online seit: 19.12.2011
Die im Skriptorium des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen entstandene Abschrift von 59 Hieronymus-Briefen ist erwähnt in den Nachträgen des Schaffhauser Bücherverzeichnisses (Min. 17, f. 306v). Für die Datierung um 1100 sprechen auch der romanische Einband und der Stil der Rankeninitialen. Ein Besitzvermerk des Klosters von 1356 und ein Ausleihvermerk des Frater Jacobus Winkelshan aus demselben Jahr zeugen für die Benutzung des Kodex im Spätmittelalter.
Online seit: 13.12.2013
In den Nachträgen zum Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführte zweispaltige Abschrift von Augustins Enarrationes in psalmos 1–50, die, zusammen mit Min. 16, die ältere Min. 17 komplettiert. Schönes Pergament, gleiche breitrandige Anlage wie Min. 16, mehrere Hände. Die Rankeninitialen sind eher klein und häufig nicht fertig ausgeführt. Die verschnörkelte Ziercapitalis der Incipitseite (f. 1v) bestätigt die spätere Entstehung. Der, nach der Form zu schliessen, romanische Ledereinband wurde im 14./15. Jahrhundert mit je fünf Hutbuckeln und Schliessen versehen. Aus derselben Zeit stammen wohl der handschriftliche Besitzeintrag im vorderen Spiegel und das Titelschild auf dem Rückdeckel.
Online seit: 26.09.2017
In den Nachträgen zum Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführte zweispaltige Abschrift von Augustins Enarrationes in psalmos 51–100, die, zusammen mit Min. 15, die ältere Min. 17 komplettiert. Schönes Pergament, gleiche breitrandige Anlage wie Min. 15, mehrere Hände. Das I der Incipitseite (f. 1r) und das Q der Initialzierseite (f. 3v) sind in Gold und Deckfarben ausgeführt und werden durch angenähte Tücher geschützt. Der aus dem 12. Jh. stammende Einband wurde im 19. Jh. historisierend überarbeitet.
Online seit: 26.09.2017
Zweispaltige Abschrift von Augustins Enarrationes in psalmos 101–150, an der mehrere Hände mitwirkten. Obwohl dritter von drei Bänden, ist Min. 17 älter als die sie ergänzenden Min. 15 und Min. 16. Das I der Incipitseite (f. 1r), das E der Initialzierseite (f. 2v) und die Rankeninitiale E von f. 1v sind rot gezeichnet und weisen blassblaue und –grüne Binnengründe auf. Vor den Psalmen 12-15zeilige Rankeninitialen in roter Federzeichnung. Der Einband stammt wohl aus dem 19. Jh. Verfärbungen und Verstärkungen von f. 1r und f. 307v lassen vermuten, dass die Handschrift längere Zeit ungebunden geblieben war, was möglicherweise den Verlust einer Lage nach f. 199 erklärt. Herausragende Bedeutung kommt Min. 17 durch das Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 zu (f. 306v), das die unter Abt Siegfried (gest. 1094) und in den ersten Jahren nach seinem Tod angeschafften oder im eigenen Skriptorium abgeschriebenen Bücher erwähnt, inkl. das vorliegende.
Online seit: 26.09.2017
In den Nachträgen zum Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführte zweispaltige Abschrift von Augustins De civitate Dei, ausgeführt von mehreren Händen, mit zahlreichen Korrekturen, Varianten und Notamonogramme am Rand. Den Band eröffnen eine Incipit- und eine verschnörkelte Zierseite mit Initiale E in roter Federzeichnung auf blassgrünem Grund. Den Beginn der einzelnen Bücher markieren 10-12zeilige rote Rankeninitialen. Zwischen f. 137/138 und f. 193/194 ging je eine Lage verloren, bevor der Kodex, wie zahlreiche andere, im 15. Jahrhundert einen neuen Ledereinband mit Metallbuckeln, zwei Schliessen und Titelbeschriftung auf dem Vorderdeckel erhielt; als hinteres Vorsatz- bzw. Spiegelblatt (f. 292, 293) dienten, wie bei Min. 20, Min. 24, Min. 40, Min. 53, Min. 55 und Min. 104, Fragmente eines Jahrzeitbuchs des Allerheiligenklosters aus dem 14. Jahrhundert.
Online seit: 26.09.2017
Die in den Nachträgen des Bücherverzeichnisses des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführte Handschrift besteht aus zwei Teilen. Der erste enthält eine einspaltige, sorgfältige Abschrift von Gregors Dialogi, die auch in Min. 47 überliefert sind, mit Initialzierseite (f 1r) und Autorenporträt (f 1v). Besonders hervorgehoben sind die Benediktsvita in Buch 2 (f 23r) und mit grossen Rankeninitialen die Anfänge von Buch 3 (f 38r) und 4 (f 69r). Der Einband ist romanisch; ob Lage V zwischen f 32v und f 33r von Anfang an fehlte oder bei einer Restaurierung in neuerer Zeit verloren ging, ist unklar. Der zweite Teil (ab f 104r, Lagen XV bis XVIII) enthält eine weitgehend schmucklose Abschrift der Vita Johannis Eleemosynarii von Leontius Neapolitanus.
Online seit: 13.10.2016
Zweiter Band der in den Nachträgen zum Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführten libri II omeliarum et sermonum per totum annum, mit Sermones de tempore (f. 1v), Sermones de sanctis (f. 136v) und Sermones de communi sanctorum (f. 237v) für die Zeit von Pfingsten bis zum Ende des Kirchenjahres. Die zweispaltige Handschrift, die bis auf die letzte, unvollendete Seite von ein- und derselben geübten Hand ausgeführt wurde, gehört mit ihren zahlreichen bis zu 20 Zeilen hohen Rankeninitialen in roter Federzeichnung und ihren Auszeichnungsschriften zu den schönsten, die im Allerheiligenkloster entstanden sind. Im 15. Jahrhundert erhielt der Kodex, wie zahlreiche andere, einen neuen Ledereinband mit Metallbuckeln und zwei Schliessen; f. 1 diente als (seither abgelöstes) Spiegelblatt, das hintere Spiegelblatt (nach f. 287) fehlt.
Online seit: 26.09.2017
Grössere, teilweise neumierte Teile dieses Missales sind um 1100 entstanden. Nach 1300 wurden sie mit einem jüngeren Einschub zusammengebunden. Die charakteristischen Rankeninitialen, die Erwähnung von lokalen Heiligenfesten im Kalendar, der Einschub und weitere Nachträge lassen darauf schliessen, dass das Missale im Kloster Allerheiligen in Schaffhausen entstanden ist und dort während mehreren Jahrhunderten im Gebrauch war. Es handelt sich um eine der wenigen liturgischen Handschriften aus diesem Kloster, welche die Reformation überlebt haben.
Online seit: 19.12.2011
Diese Handschrift, der die zwei ersten Blätter fehlen, enthält auf der Versoseite des letzten Blattes (299v) ein Kolophon. Dieses Kolophon aus dem 13. Jahrhundert teilt uns mit, dass die dreibändige Bibel von Valère um 1195 anlässlich der Epiphaniefeier von Willencus von Venthône, Dekan der unteren Kirche Unserer Lieben Frau von Glarier, an die Sittener Kanoniker Gemeinde verschenkt wurde. Das Werk kann mit gewissen Kartäuser-Bibeln in Verbindung gebracht werden, besonders mit einer vierbändigen Bibel, die einer Tochter der Grande Chartreuse gehört hatte (Grenoble, B.M., Mss 14, 13, 25, 15 rés. (19-21 und 25)). Tatsächlich stimmt die Anordnung der alttestamentlichen Bücher der Bibel von Valère in allen Punkten mit derjenigen der "Bibel in vier Bänden überein". Des Weiteren ist die Initiale des Buches Genesis in der Bibel aus Sitten praktisch identisch mit dem "I" der Genesis dieser Kartäuser-Bibel.
Online seit: 13.10.2016
Das Silberne Evangeliar ist im 12. Jahrhundert, vermutlich im oberrheinischen Raum, entstanden. Es wird erstmals erwähnt 1646 im Inventarium Custodiae S. Ursi, s. 48: “Ein altes Evangelij Buoch, dessen Deckhel von Silber“. In Karls des Grossen politischer Konzeption lag die Vereinheitlichung des kirchlichen Lebens nach dem Vorbild der stadtrömischen Liturgie unter Papst Gregor dem Grossen. So entstand als Buch bei der Niederschrift der Evangelien das „Evangeliar“.
Online seit: 22.06.2010
Doppelblatt aus dem 3. Band (Mai-Juni) eines ehemals sechsbändigen Fuldaer Legendars, das 1156 Rugger, Probst des Klosters Frauenberg in Fulda, in Auftrag gegeben hatte. Das Fragment enthält Teile der Bonifatiusvita Otlohs von St. Emmeram und stammt von der Hand Eberhards von Fulda. Das Legendar wurde noch in der Mitte des 16. Jhs. von Georg Witzel (1501-1573) in Fulda benutzt und für sein Hagiologium seu de sanctis ecclesiae (Mainz 1541) sowie für seinen Chorus sanctorum omnium. Zwelff Bücher Historien Aller Heiligen Gottes (Köln 1554) ausgewertet. Weitere Fragmente des 3. Bandes befinden sich Basel und Nürnberg. Sie zeigen, dass dieser, ebenso wie zumindest auch der 6. Band (November-Dezember) des Legendars, schon wenig später nach Basel kam, wo beide offenbar um 1580 makuliert wurden. Die P-Initiale 1r stellt im Kopf des Buchstabens Bonifatius und unter ihm den Auftraggeber des Legendars Rugger dar.
Online seit: 14.12.2017
Das Urbar von Salerno stammt vom Ende des 12. Jahrhunderts und verzeichnet den Landbesitz und die Abgaben und Verpflichtungen, die der Kirche von Salerno geschuldet waren. Heute sind nur 31 nicht geheftete Blätter des ursprünglich umfangreicheren, in beneventanischer Minuskel geschriebenen Codex erhalten. Das Urbar ist zum grössten Teil ein Palimpsest: ein Codex der Etymologiae des Isidor von Seville aus dem 10. Jahrhundert in beneventanischer Minuskel.
Online seit: 20.12.2023