Diese Handschrift enthält Augustins vier Bücher „Über das Christentum“. Am Anfang des Prooemiums (2r), des ersten (5r) und des vierten (64v) Buches steht jeweils eine kunstvoll verzierte Initiale in roter, schwarzer und grüner Tinte, auf die eine Zeile in Ziermajuskeln folgt. Das zweite und dritte Buch wird mit einer einfacheren roten Zierinitiale und rot untermalter erster Zeile eingeleitet. Das Schriftbild in schwarzbrauner Tinte ist sauber und ausgewogen, Handwechsel gibt es erst in einer (wohl nicht unmittelbar) angefügten Sentenzensammlung der Kirchenväter auf 94r-95r. Auf 1r nennt ein zweizeiliger Verseintrag Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) als Urheber der Abschrift.
Online seit: 04.10.2011
Dieser Codex enthält zunächst Werke Augustins: 1r-27v den Liber de gratia et libero arbitrio, 28r-63r Briefe von und an Augustin De praedestinatione und 63r-93r den Liber secundus de dono perseverentiae. Danach folgt der erst 1127 verfasste Tractatus de gratia et libero arbitrio des Zisterzienserabtes Bernhard von Clairvaux. Die Seiten 1-80 sind Palimpseste. Der Buchschmuck beschränkt sich auf etwas unbeholfen verzierte rote Initialen und Anfangszeilen zu Anfang der jeweiligen Bücher, rot untermalte Majuskeln und eine Federzeichnung auf 93r. Auf 111r steht wie bei Cod. 138 ein späterer Besitzeintrag, das Schriftbild erinnert an Cod. 90.
Online seit: 04.10.2011
Papierhandschrift mit kolorierten Federzeichnungen von 1396. Passionstraktat nach der Vita Christi Ludolfs von Sachsen (erste deutsche Bearbeitung), Eucharistietraktat nach Marquard von Lindau. Verfasst von Nikolaus Schulmeister, Stadtschreiber in Luzern zwischen 1378-1402, für die Luzerner Patrizierwitwe Margaretha von Waltersberg. Nach ihrem Ableben soll der Codex an die Nonnen übergehen. Bleibt in deren Besitz bis 1887, seither in der Stiftsbibliothek Engelberg.
Online seit: 04.11.2010
Über Jahrhunderte hatte man keine Kenntnis von dieser Handschrift, bis sie 1963 bei Bauarbeiten zusammen mit anderen Codices (u.a. 1003, 1005, 1007, 1009) in einem Zwischenboden über der Stiftsbibliothek Engelberg aufgefunden wurde. Die Umstände dieses Verstecks – etwa Schutz vor Diebstahl oder einer anderen Bedrohung – sind unbekannt. Dieser Codex kann anhand seiner Machart und des Verses auf 1r in die Reihe der Augustinusbände der Bibliothek von Abt Frowin (1143-1178) eingeordnet werden (Cod. 12-18, 87-88 und 138).
Online seit: 09.06.2011
Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie des Kollegiatstifts von St. Vinzenz der Stadt Bern, kurz nach seiner Gründung im Jahre 1484/85 erstellt wurde. Er enthält den ganzen Winterteil des Temporale und des Sanctorale und des Commune Sanctorum nach der Liturgie der Diözese Lausanne. Der Buchschmuck mit Miniaturen zu zahlreichen Initialen wird dem Meister des Breviers des Jost von Silenen, einem Wanderkünstler, der in Freiburg, Bern, Sitten und später in Ivrea und Aosta tätig war, zugeschrieben. Seinen Namen verdankt er einem Brevier, das in zwei Bänden um 1493 für den Sittener Bischof Jost von Silenen (1482-1496) erstellt wurde. Nach der Einführung der Reformation in Bern im Jahre 1528 und der darauf folgenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von Antiphonaren veräussert: vier davon wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und wurden dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die andern beiden – darunter ein Doppel dieser Handschrift – kamen unter Umständen, die noch nicht geklärt sind, nach Vevey und werden heute dort im historischen Museum aufbewahrt.
Online seit: 18.12.2014
Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie des Kollegiatstifts St. Vinzenz der Stadt Bern (gegründet im Jahre 1484/85) erstellt wurden. Er enthält das Proprium de sanctis und das Commune Sanctorum des Sommerteils (25. März bis 25. November) nach dem Ritus der Diözese Lausanne. Die Dekoration entspricht weitgehend derjenigen des ersten Bandes und kann einem anderen anonymen Buchmaler von geringerer Qualität zugeschrieben werden. In der Folge der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der daran anschliessenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von sechs Handschriften veräussert. Vier wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die zwei anderen – davon ein Doppel dieses Bandes – gelangten unter noch nicht geklärten Umständen nach Vevey, wo sie heute im historischen Museum aufbewahrt werden.
Online seit: 18.12.2014
Dieser dritte Band ist der letzte Teil eines Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Vinzenz der Stadt Bern (gegründet im Jahre 1484/85) erstellt wurde. Er enthält den Sommerteil des De Tempore nach der Liturgie der Diözese Lausanne. Das Doppel ist im Band IV enthalten. Der Buchschmuck enthält fünf illuminierte Initialen, Fleuronnée-Initialen und Cadellen des Künstlers, der auch Band I verziert hat. In der Folge der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der daran anschliessenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von sechs Handschriften veräussert. Vier wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die zwei anderen gelangten unter noch nicht geklärten Umständen nach Vevey, wo sie heute im historischen Museum aufbewahrt werden.
Online seit: 18.12.2014
Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie des Kollegiatstifts St. Vinzenz der Stadt Bern, das in den Jahren 1484/85 gegründet wurde, erstellt wurde. Er enthält den Sommerteil des De Tempore nach der Liturgie der Diözese von Lausanne. Das Doppel befindet sich in Band III. Der Buchschmuck eines anonymen Künstler enthält Cadellen, Fleuronnée-Initialen und eine illuminierte Initiale mit Bordure auf f. 1r. Im Zuge der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der daran anschliessenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von sechs Handschriften veräussert. Vier wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die zwei anderen gelangten unter noch nicht geklärten Umständen nach Vevey, wo sie heute im historischen Museum aufbewahrt werden.
Online seit: 18.12.2014
Die Handschrift, die aus nur 28 Blättern besteht und einen Teil eines Missale mit ambrosianischem Ritus enthält, stammt aus dem Oratorium des Hl. Bernardino in Faido (Kanton Tessin), das im 15. Jahrhundert (wahrscheinlich 1459) unter der Schirmherrschaft der Familie Varesi neu gesegnet worden war. Die Handschrift wurde möglicherweise zu dieser Gelegenheit von der Familie Varesi dem Oratorium geschenkt, um die Feier der heiligen Messe zu ermöglichen. Sie fügte wahrscheinlich den ersten Lagen (1-12, 16-19) diejenige mit der Messe für den Schutzheiligen S. Bernardino hinzu (20-25), sowie auch das lose Blatt mit zwei Miniaturen, welche die Maiestas domini und die Kreuzigung darstellen. Die Schrift, eine gotische rotunda von italienischem Typus, kontrastiert mit den Miniaturen, die eine gewisse Verwandtschaft mit zeitgleichen, kolorierten Gravuren deutscher Herkunft aufzeigen.
Online seit: 13.06.2019
Die Burgauer Offnung von 1469 ist ein mittelalterliches Rechtsbuch. Es regelt das Verhältnis zwischen den Gerichts-, Hof- oder Markgenossen eines Gerichtskreises (hier das Niedergericht Burgau bei Flawil) und dessen Gerichtsherrn, dem Vogt. Dies war zu jener Zeit Rudolf IX. Giel von Glattburg, ein Ministerialer des Abtes des Klosters St. Gallen. Ursprünglich waren die Offnungen von Flawil, Gebhartschwil, Uffhoven und Rudlen sowie von Burgau in einem einzigen Band vereinigt. Die Flawiler Offnung (bis Seite 17) ist herausgetrennt und separat gebunden worden. Vorangehend zur Burgauer Offnung auf Seiten 18-28 ist die Offnung zu „gebhartschwil, uffhoven und rudeln“ niedergeschrieben. Das Buch war dem jeweiligen Burgauer Ammann (Gerichtsvorsitzenden) anvertraut. Nach 1798 ging sie infolge der Aufhebung des Niedergerichts in den Besitz der Dorfkorporation Burgau über. Nach deren Verschmelzung mit Flawil kam sie in die Obhut der Politischen Gemeinde Flawil.
Online seit: 23.06.2014
Ausgeschnittene Miniatur in feiner Malerei in leuchtenden und bunten Deckfarben. Dargestellt ist die Darbringung von Jesus im Tempel, von der im Lukasevangelium berichtet wird. Maria und Josef bringen den Knaben dem greisen Propheten Simeon, um ihn segnen zu lassen. Eine der zwei Frauen hinter Maria hält in ihrer rechten Hand zwei Tauben, die gemäss Vorschrift geopfert werden sollen. In der Linken trägt sie brennende Kerzen, die auf das Fest hinweisen, dem das Ereignis gewidmet ist, nämlich Maria Lichtmess. Unterhalb von Jesus beten drei kniende Figürchen: eine Dominikanerin und das vornehme Stifterpaar. Die Szene ist in eine rankenverzierte N-Initiale eingefügt, die am Anfang des Lobgesangs von Simeon zum Marienfest steht: Nunc dimittis, domine, servum tuum in pace (Nun lässt du, Herr, wie du gesagt hast, deinen Knecht in Frieden scheiden). Die oben sichtbaren Worte Intercede pro nobis (Bitte für uns [Heilige Mutter Gottes]) schliessen sich am Ende des Liedes an. Auf der Rückseite ist ein Ausschnitt aus dem liturgischen Wechselgesang mit dem Text Postquam impleti sunt dies purgationis (Als vollendet waren die Tage der Reinigung) erhalten geblieben. Das Fragment wurde 1978 vom Kanton Thurgau bei Sotheby's in London ersteigert. Es stammt aus der Sammlung von Robert von Hirsch in Basel (1883–1977).
Online seit: 12.12.2019
Ausgeschnittene Miniatur aus einer Prachthandschrift. Die dargestellte Verkündigung des Herrn in der M-Initiale zum Text Missus est Gabriel (Gabriel wurde gesandt) wird am 25. März gefeiert. In hochrechteckiger, geometrisch gestalteter Einfassung stehen sich der Erzengel Gabriel und Maria gegenüber, jeder von einem Bogen des Ms eingefasst. Gabriel hält ein Schriftband mit seinem Gruss an die lauschende Maria AVE GRACIA PLENA (Gegrüsst seist du, voller Gnade). Die Seitenpfeiler des Buchstabens M münden unten in Palmettenblätter, die sorgfältig ausgeschnitten wurden und so in den Umraum der Miniatur vortreten. Über den Palmblättern rechts sind rote Notenlinien und eine einzige Note zu erkennen. Es handelt sich um eine besonders grossformatige Buchillustration von hoher malerischer Qualität mit hellen Deckfarben in Rosa-, Grün- und Blautönen, die fein abgestuft sind. Der Notentext auf der Rückseite kann den Versen 2.2, 4.11 und 4.13 aus dem Hohenlied zugewiesen werden. Das Blatt stammt aus dem gleichen Choralmanuskript wie die Miniatur mit der Darstellung des „Marientods“. Beide Blätter zeigen Stationen aus dem Marienzyklus, wobei T 9393 die erste, T 9394 die letzte Etappe veranschaulicht. Stilistisch gehören sie zu drei Blättern aus der Sammlung de Bastard d'Estang in der Bibliothèque nationale de France in Paris (AD 152G, PL 842-3, AD 150H, PL 51). 1994 erwarb der Kanton Thurgau beide Fragmente im Handel in Paris. Zuvor waren sie in schweizerischem Privatbesitz.
Online seit: 12.12.2019
Ausgeschnittene, besonders grossformatige Buchillustrationaus einer Prachthandschrift. In der V-Initiale zum Text Vidi speciosam (Ich sah die Kostbare) anlässlich des Festes Mariae Himmelfahrt am 15. August liegt die Gottesmutter auf dem Sterbebett, umgeben von drei Aposteln und Jesus, der ihre Seele in Gestalt einer kleinen Frauenfigur in Empfang nimmt. Ein hochrechteckiger Rahmen mit geometrischem Rapport umschliesst die Szene. Links wachsen aus der V-Initiale drei Zweige mit Blättchen und Rosetten, die beschnitten sind. Die Malerei mit leuchtenden Blau- und Rottönen ist von hoher malerischer Qualität. Der Liedtext auf der Rückseite entstammt den Bibelversen 26 bis 32 der Lectio prima aus dem Lukasevangelium. Das Blatt stammt aus dem gleichen Choralmanuskript wie die Miniatur mit der Darstellung der „Verkündigung Mariae“. Beide Blätter zeigen Stationen aus dem Marienzyklus, wobei T 9393 die erste, T 9394 die letzte Etappe veranschaulicht.Stilistisch gehören sie zu drei Blättern aus der Sammlung de Bastard d'Estang in der Bibliothèque nationale de France in Paris (AD 152G, PL 842-3, AD 150H, PL 51). 1994 erwarb der Kanton Thurgau beide Fragmente im Handel in Paris. Zuvor waren sie in schweizerischem Privatbesitz.
Online seit: 12.12.2019
Blattfragment aus einem Choralmanuskript. Zwei übereinander angeordnete hochrechteckige Illustrationen am linken Bildrand zeigen zwei Stationen der Vita von Katharina: Im oberen Bild verweigert sie dem Kaiser Gehorsam und wendet ihre Aufmerksam einzig Jesus zu. Das untere Bild stellt die spirituelle, im Sinne der Minne vollzogene Liebesbeziehung zwischen Katharina und Christus dar. Der Rest des Pergamentblatts sowie die Rückseite sind mit liturgischem Text versehen, der sich aus Notation und Liedtext zusammensetzt. Unter den roten Notenlinien mit schwarzen Noten befindet sich jeweils die zugehörige Textzeile. Die Illustrationen entstanden in einer Buchmalerwerkstatt, in der auch das Graduale aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinental angefertigt wurde (Schweizerisches Nationalmuseum Inv. LM 26117 / Historisches Museum Thurgau Inv. T 41401). Die beiden Miniaturen sind der gleichen Hand zuzuordnen wie wie die Figurengruppe unterhalb der Initialminiatur von fol. 179v im Graduale. Fragile Figuren mit lebhaften Gesten, eine feine Binnenzeichnung der Gesichter, gedämpfte Farben sowie Freude am bildnerischen Erzählen mit originären Bildelementen zeichnen diesen Buchmaler aus. Das Blatt wurde 2011 vom Historischen Museum Thurgau im Auktionshandel in Zürich erworben.
Online seit: 12.12.2019
Das Prozessionale (lat. processio = voranschreiten, Umzug in- und ausserhalb der Kirche) mit der Prozessionsordnung und den Gesängen und Texten, welche während den Prozessionen vorgetragen wurden, enthält zwei kodikologische Teile. Der erste Teil aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts mit Gesängen und Gebeten durch das Kirchenjahr weist sieben illuminierte, mehrfarbige Initialen mit Szenen aus dem Evangelium auf. Die gesungenen Abschnitte sind mit Quadratnotation in schwarz gesetzt. Während der erste Teil vermutlich nicht im und für das Kloster St. Katharinental (TG) entstand, benennt der zweite Teil Stationen und mitgeführte Reliquien und ist damit auf die Prozessionen des Dominikanerinnenklosters ausgelegt.
Online seit: 19.03.2020
Die Frauenfelder Historienbibel ist um 1450 in der Werkstatt Diebold Laubers in Hagenau (Elsass) entstanden und etwas später überarbeitet worden. Sie enthält 80 Abbildungen, an denen drei verschiedene Hände beteiligt waren. Wohl im 16. Jahrhundert ist sie in den Besitz des Augustiner Chorherrenstifts Kreuzlingen gelangt.
Online seit: 22.03.2012
Brevier, rot und blau rubriziert, mit zahlreichen Initialen auf Goldgrund sowie Drolerien am unteren Blattrand. Kalendar mit den Tierkreiszeichen und den in jedem Monat fälligen bäuerlichen Arbeiten. Besonders hervorzuheben sind die blattgrossen Darstellungen des heiligen Christophorus (S. 176), der Anbetung der drei Könige (S. 178) und von Christus am Kreuz (S. 179). Aufgrund der Erwähnung von Heiligen im Kalendar und im Rest der Handschrift ist diese vermutlich in Besançon entstanden. Von dort ist sie auf ungeklärten Wegen in den Besitz der Solothurner Patrizierfamilie Wallier gelangt: Besitzvermerke von Guillaume Wallier (16. Jh.) und Henri Wallier (1605) auf S. 4 und 731, von letzterem auch im vorderen Spiegel. Im Katalog der Thurgauischen Kantonsbibliothek von 1858 wird auf S. 90 die Provenienz Fischingen angegeben. Möglicherweise ist die Handschrift durch einen der zwei Fischinger Äbte aus Solothurn, Augustin Bloch aus Oberbuchsitten (1776-1815) oder den letzten Fischinger Abt Franz Fröhlicher von Bellach (1836-1848), nach Fischingen gelangt.
Online seit: 23.04.2013
Diese Chronik des Klosters Hauterive (FR) entstammt im Gegensatz zu den anderen Murer Chroniken gänzlich nicht der Hand Heinrich Murers (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen), sondern entstand vermutlich nur in Auftrag des Ittinger Mönchs im Kloster Hautrive selbst. Die Handschrift baut sich inhaltlich aus zwei Teilen auf: die Klostergeschichte und eine Auflistung kirchlicher Ereignisse. Erstere beginnt mit Abt Girard (1138-1157) und endet mit Abt Petrus (Ende 16. Jh.), letztere betrifft die Jahre zwischen 1500 und 1510.
Online seit: 22.06.2017
Chronik des Bistums Chur von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Murer berichtet über die Entstehung des Bistums Chur und nennt Asinio (451) als ersten Bischof, dem 75 weitere Bischöfe bis Johannes IV. (1418-1440) folgen. Der Chronik wurden vier neuzeitliche Abschriften von Schenkungsurkunden Kaiser Ottos I. und König Ludwigs des Deutschen, sowie annalistische Notizen beigefügt.
Online seit: 22.06.2017
Chronik des Klosters Einsiedeln von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Der Beschreibung der Äbte Eberhard (934-958) bis Plazidus (1629-1670) geht eine Federzeichnung der Kirchenpatrone und ein Faltplan der Einsiedler Klosteranlage voran. Innerhalb der Chronik finden sich von Murer abgeschriebene Schenkungs- und Bestätigungsurkunden mit Bezug zum Kloster Einsiedeln.
Online seit: 22.06.2017
Chronik des Klosters Engelberg und des Frauenklosters St. Andreas von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Die Chronik beginnt mit einer Beschreibung der geographischen Lage und der Stiftung des Klosters (1119). Darauf folgt die Geschichte des Klosters Engelberg von Abt Adelhelm (1124/26-1131) bis Abt Plazidus Knüttel (1630-1658). In einem zweiten, kurzen Teil geht Murer auf die Gründung (1199) und die Geschichte des Klosters St. Andreas von 1254-1455 ein.
Online seit: 22.06.2017
Chronik des Klosters Fischingen von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen), der sich vermutlich auf die Chronik von Jakob Bucher stützt, ebenfalls einem Ittinger Konventualen, dessen Chronik des Klosters Fischingen zwischen dem 15. September 1627 und dem 14. September 1628 vollendet wurde.
Online seit: 15.10.2007
Chronik des Klosters St. Gallen von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Murer stützt sich nach eigenen Angaben unter anderem auf die Schriften des St. Galler Konventualen, Rechtsgelehrten und Stiftsbibliothekars Jodocus Metzler (1574-1639). Die Chronik reicht von der Gründung des Klosters durch den heiligen Gallus bis ins Jahr 1630.
Online seit: 22.06.2010
Chronik des Klosters St. Johann im Thurtal von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Murer stützt sich nach eigenen Angaben unter anderem auf die Schriften des St. Galler Konventualen, Rechtsgelehrten und Stiftsbibliothekars Jodocus Metzler.
Online seit: 22.06.2010
Chronik der Klöster St. Katharinental, Töss und Berenberg von der Hand Heinrich Murers (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Darin eingebettet "St. Katharinentaler Schwesternbuch" von einer Hand des ausgehenden 17. Jahrhunderts, das eine sehr textgetreue Bearbeitung des berühmten Schwesternbuches aus dem 15. Jahrhundert darstellt, sowie "Tösser Schwesternbuch", ebenfalls eine sehr textgetreue Bearbeitung der selben Hand des Tösser Schwesternbuches von Elisabeth Stagel. Die zwölf Viten aus dem "St. Katharinentaler Schwesternbuch", die ebenfalls in den oben genannten Chroniken enthalten sind, stammen von Heinrich Murer, wie ein Vergleich mit der "Helvetia Sancta" von Heinrich Murer zeigt.
Online seit: 14.04.2008
Chronik des Bistums Konstanz von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Heinrich Murer stützt sich in seiner Chronik unter anderem auf das „Chronicon“ von Hermannus Contractus (1013-1054), das von seinem Schüler Berthold von Reichenau bis ins Jahr 1080 fortgeführt wurde, die „Chronik der Alten Eidgenossenschaft“ von Johannes Stumpf (1500-1577/78), die 1547/48 erschienen ist, die „Chronologia monasteriorum Germaniae praecipuorum“ von Caspar Bruschius (1518-1557), die „Chronik von dem Erzstifte Mainz und dessen Suffraganbistümern“ von Wilhelm Werner, Graf von Zimmern (1485-1575) und das historische Werk von Christoph Hartmann (1568-1637) aus Frauenfeld, der in seinen späteren Lebensjahren Stiftsbibliothekar von Einsiedeln war und zusammen mit Franz Guillimann die „Annales Heremi Deiparae Matris in Helvetia“ verfasste. Murers Chronik reicht von den Anfängen des späteren Bistums Konstanz in Windisch im Jahre 411 unter Bischof Paternus bis ins Jahr 1629 unter Bischof Johannes VII.
Online seit: 19.12.2011
Chronik des Klosters Kreuzlingen von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Murer stützt sich für die Beschreibung der Geschichte des Klosters Kreuzlingen auf ältere Urkunden sowie eine Äbteliste, die bis 1626 reicht.
Online seit: 14.04.2008
Diese Chronik des Klosters Eschenbach von Heinrich Murer (1538-1638, seit 1614 Konventuale der Kartause Ittingen) besitzt gleich zwei Veduten des Klosters von 1625 und 1629, beide vermutlich von der Hand Heinrich Murers.
Online seit: 19.12.2011
Chronologisch geordnetes Verzeichnis der Schweizer Heiligen vom heiligen Beat bis zu Nicolaus Rusca und dem Kapuzinerbruder Fidelis. Ausgeschmückt mit blaulavierten Federzeichnungen von der Hand des Konstanzer Malers Hans Asper. Als Vorbild für die Helvetia Sancta diente Murer höchstwahrscheinlich die Bavaria Sancta von Matthäus Rader, die 1615 in München erschienen ist.
Online seit: 13.12.2013
Chronik des Klosters Reichenau von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen), der sich auf die Chronik von Gallus Oeheim, Priester und Kaplan des Klosters Reichenau (gest. 1511), stützt.
Online seit: 25.07.2006
Chronik des Klosters zu Selnau von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Diese unvollendete Handschrift hätte sich in einem ersten Teil den Zisterzienserklöstern der Schweiz und in einem zweiten ausführlicher dem Frauenkloster zu Selnau zuwenden sollen. Die Handschrift blieb fragmentarisch.
Online seit: 22.06.2017
Chronik des Klosters Wettingen von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen).
Online seit: 19.12.2011
Chronik des Grossmünsters Zürich von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Heinrich Murer befasst sich in dieser Chronik zuerst ausführlich mit der Geschichte der Stadt Zürich und des Grossmünsters, bevor er mit der Auflistung und Beschreibung der einzelnen Pröpste beginnt.
Online seit: 22.06.2017
Chronik des Fraumünsters, der Peterskirche und der Wasserkirche in Zürich von Heinrich Murer (1588-1638). Murer gibt als Quelle für die Chronik der Peterskirche die Tigurinerchronik von Heinrich Bullinger und für die Chronik der Kapelle „auf dem Hof“ ebenfalls die Tigurinerchronik und die Schweizer Chronik von Johannes Stumpf an.
Online seit: 19.12.2011
Chronik der kleineren Zürcher Klöster und Stifte von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Dieser Band ist eine Sammlung von kurzen, unvollendeten Beschreibungen der Geschichte der Zürcher Klöster und Stifte, eingeführt durch Titelblätter mit blaulavierten Federzeichnungen. Behandelt werden das Augustinerkloster der minderen Stadt Zürich, das Barfüsserkloster der grossen Stadt Zürich, das Predigerkloster, die Beginengemeinschaft der Heiligen Verena und das Frauenkloster der Heiligen Maria Magdalena in Oetenbach.
Online seit: 22.06.2017
Die einspaltige Papierhandschrift ist auf den 20. Dezember 1453 datiert (f. 163r). Geschrieben wurde das Liber officiorum von einer Haupthand, die in der gesamten Handschrift ebenfalls rote Marginalien angebracht hat. Für die Interlinearglossen, weitere Marginalien und rote Handweiser ist eine zweite Hand verantwortlich. Kapitelüberschriften und Lombarden wurden durchgängig in Rot gehalten. Die drei Teile des Werkes werden jeweils durch eine Initiale mit figürlichem Inhalt eingeleitet (f. 1r, 69r, 112v). Fol. 1r wurde zusätzlich noch mit einem Rahmen aus Pflanzenornamenten geschmückt. Das Exlibris im vorderen Spiegel stellt uns den aus Frauenfeld stammenden Georg Alfred Kappeler (1839-1916, Theologe und Pfarrer) als Besitzer der Papierhandschrift vor. Die Familie Kappeler ist nachweislich seit 1443 in Frauenfeld ansässig. Durch ihre einflussreichen Tätigkeiten wie Statthalter, Lehrer oder Pfarrer gehörte die Familie Kappeler im 19. Jahrhundert zum Bildungsbürgertum, dem auch Georg Alfred Kappeler angehörte. Das Erbe von Georg Alfred Kappeler lebt durch einige wertvolle Handschriften und Drucke noch heute in der Kantonsbibliothek Thurgau weiter.
Online seit: 10.12.2020
Die Schwabenspiegelhandschrift wurde 1410 in Auftrag gegeben. Sie enthält eine Land- und Lehensrechtssammlung, welche im Spätmittelalter in Süddeutschland und der heute deutschsprachigen Schweiz in Gebrauch war. Des Weiteren gehören die damit verbundenen biblischen Bücher der Könige und Makkabäer sowie eine erste deutsche Übersetzung der Handfeste, des Freiburger Stadtrechts von 1249, zum Inhalt. Als Besonderheit findet sich in der Handschrift eine Miniatur mit dem Freiburger Stadtbanner, welches sich hier zum ersten Mal in den heutigen Farben Schwarz und Weiss zeigt.
Online seit: 21.12.2009
1646 beauftragte der Kleine Rat von Freiburg Pierre Crolot, einen Künstler aus der Freigrafschaft Burgund, mit der Aufgabe, die Fahnen und Banner abzubilden, welche von den Freiburger Truppen beim Feldzug im Sundgau, im Burgund und in Italien (Ende des 15. und anfangs des 16. Jahrhunderts) mitgenommen und dann in der Kirche Sankt Nikolaus ausgestellt wurden. Die Spur dieser Objekte geht 1822 verloren, mit Ausnahme von drei Mänteln des Ordens vom Goldenen Vlies (welche heute im Schloss Greyerz ausgestellt werden). Das Buch enthält zweiundvierzig Tafeln: drei Frontispizes zeigen die Wappen der Stadt, ihrer Vogteien und die Wappen der Mitglieder des Kleinen Rates, dreissig Tafeln stellen die Banner und neun Tafeln die Kleidungsstücke und Bildteppiche Burgunds dar. Das Fahnenbuch ist sowohl ein Kunstobjekt, ein kostbares Dokument über verschollene Objekte als auch ein Zeugnis des Ruhms der Freiburger Truppen am Ende des Mittelalters.
Online seit: 04.07.2012
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Winterteil des Proprium de tempore. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1511 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck/Miniaturen von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg. Einband aus der Franziskanerwerkstatt von Freiburg, um 1517.
Online seit: 20.12.2012
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Winterteil des Proprium de tempore. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1511 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck/Miniaturen von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg. Einband aus der Franziskanerwerkstatt von Freiburg, 1528-1559.
Online seit: 09.04.2014
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Sommerteil des Proprium de tempore sowie das Commune sanctorum. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1509/1510 und 1517 in der Schreibwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg.
Online seit: 20.12.2012
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Sommerteil des Proprium de tempore sowie das Commune sanctorum. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1509/1510 und 1517 in der Schreibwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg.
Online seit: 09.04.2014
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Winterteil des de Sanctis, das Officium B.M.V. und das Commune Sanctorum. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1510 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg von 2 Händen (A und B). Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg, und einem Gehilfen.
Online seit: 20.12.2012
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Winterteil des de Sanctis, das Officium B.M.V. und das Commune Sanctorum. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1510 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg von 2 Händen (A und B). Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg, und einem Gehilfen.
Online seit: 09.04.2014
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Sommerteil des de Sanctis und das Officium B.M.V. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1510 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Ruprecht (Fabri) in Freiburg vollständig von Hand B (vgl. Kapitelsarchiv St. Niklaus, ms. 5). Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg.
Online seit: 20.12.2012
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Sommerteil des de Sanctis und das Officium B.M.V. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1511 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg.
Online seit: 09.04.2014
Das Katharinenbuch enthält die Ordnung für eine höhere Schule, wie sie in Freiburg in der Zeit der katholischen Reform nach dem Vorbild der reformierten Schulen gegründet werden sollte. Als Autor kann Peter Schneuwly (1540-1597) betrachtet werden, der wohl selber die Schule in Freiburg durchlaufen hat. Seit 1557 studierte er in Freiburg i. Br., wo er einen Magister artium erwarb. Seit 1564 gehörte er dem Klerus des Chorherrenstifts St. Nikolaus in Freiburg an, 1565 wurde er Chorherr und 1566 Prediger in der Stadt. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Vorarbeiten zum Katharinenbuch. In den Jahren 1577-1597 war Schneuwly Generalvikar der Diözese Lausanne, in den Jahren 1578-1587 ausserdem Propst von St. Nikolaus. Das Katharinenbuch ist zugleich die Gründungsurkunde der Scholarchenkammer der Stadt Freiburg, deren Eigentum es bis ins 19. Jh. war. Die von Schneuwly angestrengte Schulreform trat nie in Kraft, weil 1580, auch auf Schneuwlys eigene Initiative hin, die Jesuiten nach Freiburg berufen und ihnen das höhere Schulwesen anvertraut wurde.
Online seit: 13.12.2013
Breviarum, bestimmt für den Gebrauch der Diözese von Lausanne, dem das Psalterium vorangeht. Die verschiedenen Teile des Textes beginnen mit Miniaturen, die etwas altertümlich wirken. Nach einer Notiz am Ende des Textes ist die Handschrift gegen 1400 im Auftrag von Pierre Frenscher de Montagny, Pfarrer an St. Niklaus in Freiburg, von Magister Gilles angefertigt worden. Eine andere Notiz erinnert an eine Stiftung für den St. Silvesteraltar in der St. Nikolauskirche in Freiburg.
Online seit: 04.10.2011
Diese umfangreiche Papierhandschrift enthält die Sermone de tempore und de sanctis für den Sommerteil, einige hagiographische Texte und exempla. Die Handschrift stammt möglicherweise ursprünglich aus Zürich und gehörte zur Bibliothek der Augustiner Eremiten in Fribourg, bevor sie 1848 in die Kantonsbibliothek Fribourg gelangte.
Online seit: 14.12.2018
Psalterium-Hymnarium, bestimmt für den Gebrauch der Dominikaner. Die Heiligen, die im Kalender eingetragen sind, lassen auf einen möglichen süddeutschen oder böhmischen Ursprung schliessen. Vor allem die Art der Verzierung der illuminierten Initialen und Fleuronnés deuten auf einen böhmischen Ursprung und eine Datierung auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts hin (Mitteilung Martin Roland, Wien).
Online seit: 04.10.2011
Dieses kleine, aber umfangreiche (198 ff.) Gebetbuch in einer Variante des Norddeutschen (Mittelniederdeutsch) ist, gemäss der weiblichen Form in zahlreichen Gebeten, für eine Frau bestimmt. Mit Ausnahme einer ganzseitigen Miniatur, die Christus als Gärtner vor Maria Magdalena darstellt (Noli me tangere), wurden alle Illuminationen entfernt. Ein Exlibris auf der vorderen Spiegelseite informiert uns darüber, dass diese kleine Handschrift 1891 ein Geschenk von Franz Xaver Karker, Domherr des Breslauer Doms, an die Bibliothek Fribourg war.
Online seit: 08.10.2020
Unvollständiges Graduale, bestimmt für den Gebrauch der Augustiner-Eremiten. Es wurde im Jahre 1539 von Jacobus Frank geschrieben, der am unteren Rand der Seite 51r dargestellt ist. Die Handschrift enthält zahlreiche Miniaturen mit Wappen, Spruchbändern und Monogrammen von verschiedenen Händen von 1538 bis 1594. Die Miniaturen sind stellenweise herausgeschnitten und wurden teilweise wieder eingeklebt.
Online seit: 04.10.2011
Antiphonar aus dem Franziskanerkloster Freiburg, datiert 1488 nach dem Kolophon f. 214v. Am Rand oder bei den Initialen gezeichnete Drôlerien. Mit einer Miniatur (f. 14v, Geburt Christi) und schönen Initialen (Blumen, Früchte, Zucchini), die dem Meister des Breviers des Jost von Silenen zugeschrieben werden.
Online seit: 09.04.2014
Graduale aus dem Franziskanerkloster Freiburg, nach dem Besitzeintrag auf dem Spiegel noch im 16./17. Jahrhundert im Gebrauch. Einband des 16. Jahrhunderts. Geschrieben in einer gotischen Minuskel um 1300. Der Beginn wichtiger Feste wird mit grösseren Initialen angezeigt, teilweise mit Miniaturen (z.B. f. 128v Himmelfahrt, f. 132v Pfingstwunder).
Online seit: 09.04.2014
Dieser unvollständige liturgische Psalter entstand in den Jahren 1335-1350 in Neapel. Der aussergewöhnliche Buchschmuck ist das Werk des Malers Christoforo Orimina. Da sich in der Handschrift drei verschiedene Wappen finden, lässt sich der ursprüngliche Auftraggeber (ein Mitglied des angevinischen Hofes in Neapel) nicht eindeutig feststellen. Nachdem die Handschrift während des 19. Und 20. Jahrhunderts häufig den Besitzer wechselte, kam sie als Teil der Sammlung «Comites Latentes» in die Bibliothèque de Genève.
Online seit: 09.12.2008
Dieses elegante Stundenbuch im Taschenformat wurde um 1480 in Tours vom Maître des camaïeux d'or Le Bigot illuminiert, der im Umfeld des Malers Jean Bourdichon tätig war. Die sechzehn winzigen in der Handschrift enthaltenen historisierten Initialen in camaïeu d'or lassen auf das übliche Repertoire einen originellen Zyklus folgen, der den sieben Tagen der Schöpfung gewidmet ist. Der Künstler demonstriert seine herausragende technische Meisterschaft, indem er den Bäuchen der Initialen einen besonders attraktiven, vergänglichen Charakter verleiht. Die raffinierte Anordnung der sie umgebenden Buchstaben sollte ihren anonymen Auftraggeber dazu einzuladen, die sorgfältige Kombination von Gold und Farben im Detail zu würdigen.
Online seit: 14.12.2018
Dieses wertvolle Stundenbuch wurde in Florenz um 1470-1480 geschaffen; sein reicher und eleganter Buchschmuck stammt aus der Werkstatt des bekanntesten Illuminators in Florenz zu der Zeit, Francesco d'Antonio del Chierico, von dessen Hand auch die illuminierten Seiten zu Beginn der Messen sind, ebenso die illuminierten Initialen im Text. Auch die Filigraninitialen sind sehr elegant. Ein Wappen, leider teilweise ausgelöscht, weist darauf hin, dass dieses Manuskript für die Heirat eines Mitglieds der Familie Serristori angefertigt wurde. 1970 wurde das Manuskript von einem Privatsammler erworben und kam später als Teil der Sammlung Comites Latentes in die Bibliothèque de Genève.
Online seit: 23.06.2014
Die handgeschriebene Haggada Comites Latentes 69 wurde 1756 in Wien geschaffen. Sie ist mit schwarzer Tinte verziert und imitiert meisterhaft den Kupferstich. Autor ist der berühmte Schreiber und Illustrator Simmel ben Moses aus Polna (aktiv zwischen 1714 und 1756), der gegen dreissig datierte und heute erhaltene Handschriften produzierte, wovon jedoch nur 17, inklusive CL 69, Autographe sind. Seine Kunstwerke gehören zu den bemerkenswertesten Beispielen der Dekoration hebräischer Handschriften im Zentraleuropa des 18. Jahrhunderts. Das Hohelied Salomons, von späteren Händen kopiert, bildet den Abschluss dieser grossartigen Handschrift.
Online seit: 22.06.2017
Diese Handschrift ist eine hagiographische Zusammenstellung in französischer Prosa, welche das Leben der Apostel, Märtyrer, Beichtväter und Heiligen erzählt. Einige der Erzählungen werden Wauchier de Denain zugeschrieben. Die Handschrift wird ins erste Viertel des 14. Jahrhunderts datiert, wurde von Maître Papeleu und dem Buchmaler Mahiet ausgeschmückt und enthält insbesondere mehr als achtzig historisierte Initialen.
Online seit: 17.03.2016
Dieses reich dekorierte Stundenbuch wurde in Tours um 1500 für einen Besitzer aus Toulouse illuminiert. Die Stadt Tours und das Gebiet des Val de Loire wurden im 15. Jahrhundert Residenzorte des Hofes der Könige Frankreichs. Diese Handschrift ist eng mit dieser glanzvollen Vergangenheit verbunden. Der Name Jean Bourdichons (gegen 1457 – 1521), Hofmaler, wird nämlich in Bezug auf zwei Miniaturen mit diesem Stundenbuch in Verbindung gebracht. Die übrigen 35 Miniaturen stammen von drei Buchmalern aus dem Atelier von Jean Poyer († vor 1504), das ebenfalls in Tours etabliert war.
Online seit: 04.07.2012
Die Bible Historiale ist die von Guyart des Moulins Ende des 13. Jahrhunderts ins Französische und in Prosa übersetzte Bibel. Sie ist als biblische Geschichte dargestellt und vereint die Vulgata von Hieronymus mit der Historia Scholastica von Petrus Comestor. Sie wurde rasch durch den zweiten Band der Bible du XIIIe siècle (Bibel des 13. Jahrhunderts) ergänzt. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung im 14. und 15. Jahrhundert sind heute 144 Exemplare bekannt, sowohl vollständige Exemplare als auch Fragmente.
Online seit: 22.03.2012
Die Bible Historiale ist die von Guyart des Moulins Ende des 13. Jahrhunderts ins Französische und in Prosa übersetzte Bibel. Sie ist als biblische Geschichte dargestellt und vereint die Vulgata von Hieronymus mit der Historia Scholastica von Petrus Comestor. Sie wurde rasch durch den zweiten Band der Bible du XIIIe siècle (Bibel des 13. Jahrhunderts) ergänzt. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung im 14. und 15. Jahrhundert sind heute 144 Exemplare bekannt, sowohl vollständige Exemplare als auch Fragmente.
Online seit: 22.03.2012
Die Bible Historiale ist die von Guyart des Moulins gegen Ende des 13. Jahrhunderts auf Französisch und in Prosa übersetzte Bibel. In der Form einer heiligen Geschichte präsentiert, vereint sie die Vulgata des Hieronymus und die Historia Scholastica von Petrus Comestor. Sie wurde umgehend durch den zweiten Band der Bible du XIIIe siècle ergänzt. Weit verbreitet im 14. und 15. Jahrhundert zählt man heute 144 vollständige und fragmentarische Exemplare.
Online seit: 26.09.2017
Die Bibliothèque de Genève bewahrt ein drittes Exemplar in zwei Bänden der Bible Historiale von Guyart des Moulins (neben Ms. fr. 1/1-2 und Ms. fr. 2). Trotz der groben Ausführung seiner Zeichungen ist diese Kopie aufgrund ihrer Herkunft bemerkenswert. Sie wurde von Jean Bagnel im Auftrag von Hugonin Dupont kopiert, Händler und Bürger der Stadt Genf, und kam im Jahr 1603 in den Besitz der Bibliothèque de Genève.
Online seit: 18.06.2020
Die Bibliothèque de Genève bewahrt ein drittes Exemplar in zwei Bänden der Bible Historiale von Guyart des Moulins (neben Ms. fr. 1/1-2 und Ms. fr. 2). Trotz der groben Ausführung seiner Zeichungen ist diese Kopie aufgrund ihrer Herkunft bemerkenswert. Sie wurde von Jean Bagnel im Auftrag von Hugonin Dupont kopiert, Händler und Bürger der Stadt Genf, und kam im Jahr 1603 in den Besitz der Bibliothèque de Genève.
Online seit: 18.06.2020
In diesem Werk, das am Ende des 14. Jahrhunderts in Valenzia verfasst wurde, beschreibt der Autor das Universum der Engel, inspiriert von Dionysios Areopagitas De triplici gerarchia. Der Text, der im 15. Jahrhundert weit verbreitet war, wurde auf Französisch übersetzt und in einer ersten gedruckten Edition in Genf im Jahr 1478 herausgegeben. Illuminiert durch den Meister des Boccaccio in Genf, enhält das Ms. fr. 5 die Wappen der Jeanne de Laval, zweite Frau des Königs René d'Anjou.
Online seit: 18.12.2014
Die Legenda aurea ist eines der meist kopierten Werke des gesamten mittelalterlichen Abendlandes. In Form von kurzen Texten präsentiert vermischt sie die Feiern des Temporale und des Sanktorale, die während des Jahres begangen werden, gemäss der Abfolge des liturgischen Kalenders. Sowohl in Latein wie auch in den Volkssprachen weit verbreitet, wurde sie zu verschiedenen Zwecken benutzt, sei es als Hilfsmittel für die Predigt, oder sowohl für den Laien wie für den Kleriker als Quelle der moralischen Erbauung durch die private Lektüre.
Online seit: 25.06.2015
Diese Universalhistorie enthält biblische und weltliche Geschichte und gilt für das Mittelalter als eine der ausführlichsten ihrer Art. Datierbar ins dritte Viertel des 15. Jahrhunderts wurde die Handschrift durch den bekannten flämischen Illuminator Wilhelm Vrelant verziert, dessen Minaturen von höchster Qualität zeugen.
Online seit: 09.12.2008
Jean de Courcy schrieb zwischen 1416 und 1422 eine Chronik mit dem Titel La Bouquechardière, nach dem Namen seines Lehensgutes. Die Chronik umfasst 6 Bücher und ist eine Zusammenstellung von mythologischen, biblischen und sagenhaften Erzählungen. Der erste Band enthält die 3 ersten Bücher, d.h. die Geschichte Griechenlands, Trojas und der Trojaner, welche der Zerstörung ihrer Stadt entkommen konnten. Die Genfer Handschrift entstammt dem Lyoner Atelier, das „de Guillaume Lambert“ genannt wird. Sie enthält wunderschöne Frontispiz-Buchmalereien zu Beginn jedes Buches.
Online seit: 09.04.2014
Jean de Courcy schrieb zwischen 1416 und 1422 eine Chronik mit dem Titel La Bouquechardière, nach dem Namen seines Lehensgutes. Die Chronik umfasst 6 Bücher und ist eine Zusammenstellung von mythologischen, biblischen und sagenhaften Erzählungen. Der zweite Band enthält die drei letzten Bücher, d.h. die Geschichte der Assyrer, der Makedonier und Alexanders und der Makkabäer. Die Genfer Handschrift entstammt dem Lyoner Atelier, das „de Guillaume Lambert“ genannt wird. Sie enthält wunderschöne Frontispiz-Buchmalereien zu Beginn jedes Buches.
Online seit: 09.04.2014
Diese historische Sammlung, deren Erzählungen sich von der Genesis bis zu Julius Cäsar erstrecken, war im Mittelalter sehr erfolgreich. Die erste Ausarbeitung geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Diese unvollständige Kopie endet mit der triumphalen Rückkehr von Pompeius nach Rom. Die Handschrift wurde in Paris hergestellt und enthält 34 Miniaturen in Grisaille.
Online seit: 18.06.2020
Auf die Anfrage Karls des Kühnen hin übersetzte Vasco de Lucena 1470 unter dem Namen „Traitté des faiz et haultes prouesses de Cyrus“ die Kyropädie von Xenophon, nach der lateinischen Übersetzung von Poggio Bracciolini (Institutio Cyri, 1445). Illuminiert durch den „Maitre des prières de 1500“ weist die Handschrift sieben Miniaturen auf, welche die Geschichte von Kyrus erzählen. Diese inspirierte den Herzog von Burgund in seinen politischen und militärischen Handlungen.
Online seit: 04.10.2018
Vasco de Lucena übersetzte die Alexandergeschichte des Quintus Curtius auf Wunsch von Isabella von Portugal, Gattin von Philipp III., Herzog von Burgund. Er ergänzte den lückenhaften Text des römischen Schreibers, indem er sich hauptsächlich auf die Texte von Plutarch und Justinus stützte. Im Jahr 1468 vollendet, ist die Übersetzung Karl dem Kühnen, dem Sohn Isabellas gewidmet. Sie stellt Alexander als Eroberer dar, bar aller vererbten Legenden der höfischen Literatur. Dieses Exemplar, in der Bibliothèque de Genève aufbewahrt, wurde durch einen flämischen Künstler illuminiert, den Maître d'Edouard IV, der gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Brügge aktiv war, und durch eine zweite Hand, deren Identität nicht sicher festgelegt ist.
Online seit: 23.09.2014
Auf die Anfrage von Johann II. von Frankreich unternimmt der Dominikaner Pierre Bersuire (Petrus Berchorius) zwischen 1354 und 1356 die Übersetzung der drei damals bekannten Dekaden (I, III und IV) des Werkes Ab Urbe condita von Titus Livius. Diese Geschichte Roms erstreckt sich von der Gründung der Stadt bis zum Kampf der Römer gegen die Keltiberen. Die Ausgabe der Bibliothèque de Genève stammt vom Beginn des 15. Jahrhunderts und trägt das Exlibris des Herzog von Berry. Es wurde vom „Maître des Cleres femmes“ von Jean de Berry gezeichnet und von Künstlern, welche wie der „Maître du duc de Bedford“ arbeiteten.
Online seit: 21.12.2010
Le Mignon ist eine Sammlung von verschiedenen historischen Erzählungen und moralischen oder philosophischen Texten. Henri Romain ist der Autor der Zusammenfassung der drei Dekaden von Titus Livius und des Compendium historial, einer Zusammenstellung antiker Geschichten. Laurent de Premierfait ist der Übersetzer des De la vieillesse von Cicero, und Jean Courtecuisse übersetzte das Des Quatre vertus cardinales von Seneca. Diese Handschrift aus dem Atelier des Maître François präsentiert sieben wunderschöne Frontispiz-Illuminationen.
Online seit: 08.10.2020
Dieses Werk, das auch unter dem Titel „Livre de Jules César“ bekannt ist, enthält eine Sammlung von Texten von Julius Caesar, Sallust, Sueton und Lukan, welche in den Jahren 1211-1214 verfasst wurde. Der noch immer unbekannte Autor hatte die Absicht, die Geschichte der ersten zwölf römischen Kaiser zu erzählen, doch er beendete sein Unterfangen am Ende der Erzählung des Lebens von Julius Caesar. Der Buchschmuck der Genfer Handschrift stammt von verschiedenen Händen, darunter der Haupthand, die dem „Maître de l'échevinage de Rouen“ zugeschrieben wird, der das Titelblatt gemalt hat. Es trägt das Wappen von Louis de Bourbon, dem unehelichen Sohn von Karl I., Herzog von Bourbon.
Online seit: 08.10.2015
Noël de Fribois, Notar, Sekretär und Berater des Königs Karl VII., verfasste das Abrégé des chroniques de France, das er im Juni 1459 dem König vorlegte. Er beginnt seine Chronik mit der Belagerung von Troja und beendet sie im Jahr 1383. Das Genfer Exemplar weist zwei anonyme Fortsetzungen auf, die über die Herrschaft von Karl VII. und von Ludwig XI. berichten. Dieser erste Teil der Handschrift wird durch 27 illuminierte Szenen geschmückt. Der Text wird mit der Mémoire sur les rois de Sicile von Jean de Candida, die von Charles Guillart auf Französisch übersetzt wurde, und mit verschiedenen Chroniken, Geschichte und anderen, im 16. Jahrhundert angefügten Schriften fortgesetzt.
Online seit: 18.06.2020
Die Kreuzzugsgeschichte ist eine Übersetzung im Dialekt von Französisch-Flandern der Historia rerum in partibus transmarinis gestarum von Guillaume de Tyr. Die Handschrift wurde durch Simon Marmion, einen der bedeutendsten Illuminatoren des 15. Jahrhunderts, ausgeschmückt.
Online seit: 09.12.2008
Der florentinische Schreiber und Notar Brunetto Latini ging 1260 ins Exil, nach der Niederlage der Guelfen in der Schlacht von Montaperti. Er liess sich bis 1266 in Frankreich nieder, wo er den Trésor verfasste, eine Enzyklopädie auf Französisch, die bis zum Ende des 15. Jahrhunderts weit verbreitet war. Der Buchmaler, der das in der Bibliothèque de Genève erhaltene Exemplar illuminierte, ist unter dem Notnamen "Meister der Genfer Latini" bekannt, oder auch als der "Meister der Schöffen von Rouen". Ursprünglich durch vier Frontispizien verziert, weist das Manuskript heute nur noch zwei davon auf, wovon eines eine berühmte Darstellung eines mittelalterlichen, städtischen Marktes ist.
Online seit: 23.09.2014
Im Auftrag des Königs Philipp III. der Kühne verfasste der Dominikaner Laurent d'Orléans ein Buch über die Tugenden und Laster für Laien. Er liess sich im 3. und 4. Traktat (f. 6r-33r) vom Miroir du monde inspirieren, indem er zwei Abhandlungen dieses im 13. Jahrhundert geschriebene und im Königreich weit verbreitete Werk kompilierte. Der fünfte Traktat über die Tugenden (f. 33r-99r) ist der einzige, selbständig von Bruder Laurent verfasste Teil. Der Buchmaler, der die 8 Miniaturen malte, ist unbekannt, war aber wahrscheinlich in Nordfrankreich tätig.
Online seit: 10.10.2019
Das Livre de bonnes meurs, das dem Herzog Jean de Berry gewidmet ist, inspiriert sich am Sophilogium desselben Autors. Es handelt sich im Wesentlichen um ein moralisches und religiöses Werk. Als Teil des „Prinzenspiegels“ bringt es die Tugenden und moralischen Qualitäten zur Sprache, die ein idealer Prinz besitzen sollte. Die Genfer Handschrift repräsentiert die erste, auf 1404 datierte Fassung. Illuminiert durch den Meister des Froissart de Philippe de Commynes, weist sie eine einzelne und schöne Illumination auf der Titelseite auf.
Online seit: 10.10.2019
Pierre le Fruitier, genannt Salmon, Sekretär von Karl VI. und Einflussnehmer bei Johann Ohnefurcht, dem Herzog von Burgund, schrieb 1409 einen bunt zusammengewürfelten Text, der etwas von einem Fürstenspiegel, einem Briefsammelband und einer Autobiographie hat. Salmon stellt die für seinen Herrscher nötigen Qualitäten dar, um gut zu regieren (siehe Paris, BnF, fr. 23279). Nach seinem Rückzug vom Hofe im Jahre 1411 und nach der Änderung der königlichen Politik gegenüber Johann Ohnefurcht legte er einige Jahre später, um 1412-1415, eine zweite Fassung des Textes vor, welche heute in Genf aufbewahrt wird. Diese Handschrift gehört zu den Glanzstücken der Bibliothèque de Genève, insbesondere wegen der Darstellung von Karl VI., in welcher er auf einem mit Lilien verzierten Bett in einem tiefen Blauton mit seinem Sekretär diskutiert.
Online seit: 23.06.2014
Dieser Sammelband, der aus der Sammlung von Alexandre Petau stammt, vereint vier Texte, die zu einem unbekannten Zeitpunkt zusammengefügt wurden. Der erste und längste Text (f. 2r-81r), das Enseignement de vraie noblesse von 1464, wird Hugues de Lannoy zugeschrieben, einem Mitglied des Ordens vom goldenen Vlies, der mit diesem Text einen Prinzenspiegel vorlegt, der das Interesse des Umfelds des burgundischen Herzoghofes wecken sollte. In diesem Teil befindet sich die einzige Dekoration der Handschrift, eine grosse Illumination (f. 3r), die durch den Hauptassistenten des Brüggerischer Illuminators Guillaume Vrelant ausgeführt wurde, der unter dem Namen Maître de la Vraie Cronicque descoce bekannt ist. Nach diesem Text folgen die Chronique d'Ecosse (f. 82r-90v) mit der Geschichte Schottlands von seinen Ursprüngen bis ins Jahr 1463, ein Text über „Le droit que le roy Charles VIIIme pretend ou royaulme de Naples“ (f. 91r) und zum Schluss das Leben der Hl. Helena auf Lateinisch (f. 91v-93r).
Online seit: 18.06.2020
Diese Pergamenthandschrift enthält den mystischen Text der Kabbala in Kursiva und ist mit unzähligen Zeichnungen allegorischen, kosmologischen oder liturgischen Inhalts in lebendigen Farben illustriert.
Online seit: 09.12.2008
Dieses Werk enthält zwei Traktate: den Livre des deduis, ein Handbuch zur Jagd, und den Songe de Pestilence, eine allegorische Erzählung, die über den Kampf der Tugenden und der Laster berichtet. Das Genfer Exemplar wird dem unter dem Namen Meister des Robert Gaguin bekannten Illuminator zugeschrieben.
Online seit: 26.09.2017
Friedrich II. von Hohenstaufen schrieb während der 1240er Jahre eine Abhandlung über die Falknerei auf Lateinisch (De arte venandi cum avibus), um seinen Sohn Manfred in die Vogeljagd einzuführen. Diese Abhandlung, welche aus 6 Büchern zusammengesetzt ist, war Gegenstand einer zweiten Überarbeitung durch Manfred, der jedoch nur die ersten beiden Bücher bearbeitete. Die Abhandlung wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts auf Französisch übersetzt, nach einer Handschrift, welche sich heute im Vatikan befindet und welche die Ergänzungen Manfreds der ersten zwei Bücher enthält. Die französische Version ist in 4 Handschriften erhalten, darunter jene von Genf, welche vom Brügger Meister von 1482 („Maître brugeois de 1482“) und seiner Gesellen ausgeschmückt wurde.
Online seit: 09.04.2014
Philippe Prevost, Herr von Plessis-Sohier-lez-Tours, Berater und Grossmeister des Königs Heinrich IV., ist der Autor und Schreiber dieses Textes über die Kriegskunst, der von einer Widmung an den König Heinrich IV. (1591) und einem Brief an denselben Monarchen eingeleitet wird. Der Text wird ausserdem von mehreren Sonetten und einem kurzen Traktat über Festungsanlagen begleitet. Die autographe Handschrift enthält zusätzlich einen kurzen, gedruckten Text von Philippe Prevost, Himne de la guerre et de la paix, der 1590 in Tours publiziert wurde. Eine Reihe von Zeichnungen, die wahrscheinlich von Stichen herkommen, und mehrere Schlachtpläne illustrieren den Text des Mars. Dieser Text wurde nie veröffentlicht, obwohl er zu diesem Zweck vorbereitet worden zu sein scheint, wie es die zahlreichen Rasuren, Ergänzungen und Anmerkungen zeigen.
Online seit: 08.10.2020
Der Ovide moralisé ist ein Gedicht, das aus 72'000 Oktosyllaben besteht. Der anonyme Autor übersetzte ca. zwischen dem Ende des 13. und dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts die 15 Bücher der Metamorphosen des Ovid, indem er die antiken Mythen für die christliche Erbauung umfunktionierte. Das Exemplar von Genf, datiert auf das Ende des 14. Jahrhunderts, wurde von zwei Künstlern illuminiert, vom Maître du Rational des divins offices und vom Maître du Roman de la Rose.
Online seit: 23.06.2014
Der Roman de la Rose ist ein poetisches Werk von beinahe 22'000 achtsilbigen Versen. Der erste Teil dieses allegorischen Romans (mehr als 4'000 Verse) wurde von Guillaume de Lorris gegen 1230 geschrieben und von Jean de Meun etwa vierzig Jahre später vollendet. Obwohl das Werk ursprünglich als höfische Erzählung entworfen wurde, verliert sich der zweite Teil in Ausschweifungen zu verschiedensten Themen und kritisiert namentlich auch den Mythos der Rose von Guillaume de Lorris. Das Testament ist ein Gedicht aus 544 vierzeiligen Alexandrinern in Monoreim, welche die spirituelle Entwicklung von Jean de Meun verdeutlichen.
Online seit: 22.06.2010
Der Benediktiner Jean d'Auton (um 1466-1528), Chronist am Hofe Ludwigs XII., war 1511 Initiator eines Wettbewerbs um fiktive Briefe an den König, für den er den Epistre d'Hector au roy schrieb. Darauf antwortete unter anderen Jean Lemaire de Belges mit einem Epistre du roy Loys à Hector. Die Genfer Handschrift beginnt mit einer ganzseitigen Illumination, ausgeführt von einem in Lyon tätigen Künstler, genannt Maître des Entrées. Darauf überreicht Hektor, vor einer Armee Soldaten in Rüstung, von denen einige mit dem Dichterlorbeer gekrönt sind, einem Satyr ein Buch. Die zahlreichen Referenzen auf die Antike, sowohl textlich wie auch visuell, sind typisch für das humanistische Milieu in Lyon, zu dem auch der Besitzer dieser Handschrift gehörte, Jean Sala, Halbbruder des berühmten Autors und Antiquitätenliebhabers Pierre Sala.
Online seit: 10.10.2019
Als Schriftstellerin und Poetin von grossem Renomée hat Christine von Pisan zahlreiche Werke hervorgebracht und selbst die Ausgestaltung des Bildprogramm ihrer Handschriften bestimmt. So auch in diesem Codex, dessen Inhalt die Erstellung einer utopischen Stadt durch und für die Frauen schildert.
Online seit: 09.12.2008
Im Auftrag von Jeanne de Laval, Ehefrau des Königs René von Anjou, stellte 1465 ein Geistlicher aus Angers seine Prosabearbeitung der ersten Fassung des Pèlerinage de vie humaine von Guillaume de Deguileville fertig. Sein anonymes Werk respektiert den Originaltext und seine Aufteilung in vier Bücher. Die gänzlich und reich illustrierte Handschrift wird auf das dritte Viertel des 15. Jahrhunderts datiert.
Online seit: 13.10.2016
Im Auftrag von Jeanne de Laval, Ehefrau des Königs René I. von Anjou, stellte 1465 ein Geistlicher aus Angers seine Prosabearbeitung der ersten Fassung des Pèlerinage de vie humaine von Guillaume de Deguileville fertig. Sein anonymes Werk respektiert den Originaltext und seine Aufteilung in vier Bücher. Ihm folgt der Danse aux aveugles (vor 1465) von Pierre Michault. Der Meister des Antoine Rolin versah die beiden Texte mit einer äusserst reich verzierten Ausstattung, die jedoch nicht ganz vervollständigt wurde.
Online seit: 13.10.2016
Philippe de Mézières (1327-1405) verfasste 1389 den Songe du viel pelerin, einen allegorischen Reisebericht und aussergewöhnlichen Prinzenspiegel, der für König Karl VI. bestimmt war. Nur neun Exemplare dieses Textes existieren noch, eines davon ist die vorliegende Kopie in zwei Bänden. Die Papierhandschrift wurde vermutlich in Lille hergestellt, wo ihr auch eine Serie von Aquarellzeichnungen hinzugefügt wurden, die dem Maître du Livre d'Eracles zugeschrieben werden, einem Buchmaler aus dem Umfeld des Maître de Wavrin. Bevor die Handschrift Teil der Sammlung Petau wurde, an Ami Lullin und schliesslich an die Bibliothèque de Genève gelangte, befand sie sich gemäss den Wappen, die in die Initiale des ersten Buches gemalt wurden (f. 36r), im Besitz von Jean V de Créquy.
Online seit: 18.06.2020
Philippe de Mézières (1327-1405) verfasste 1389 den Songe du viel pelerin, einen allegorischen Reisebericht und aussergewöhnlichen Prinzenspiegel, der für König Karl VI. bestimmt war. Nur neun Exemplare dieses Textes existieren noch, eines davon ist die vorliegende Kopie in zwei Bänden. Die Papierhandschrift wurde vermutlich in Lille hergestellt, wo ihr auch eine Serie von Aquarellzeichnungen hinzugefügt wurden, die dem Maître du Livre d'Eracles zugeschrieben werden, einem Buchmaler aus dem Umfeld des Maître de Wavrin. Bevor die Handschrift Teil der Sammlung Petau wurde, an Ami Lullin und schliesslich an die Bibliothèque de Genève gelangte, befand sie sich gemäss den Wappen, die in die Initiale des ersten Buches gemalt wurden (Ms. fr. 183/1, f. 36r), im Besitz von Jean V de Créquy.
Online seit: 18.06.2020
Dieses Traktat in Form eines Dialoges zwischen einem Kleriker und einem Ritter, wurde von König Karl V. beim Requetenmeister Evrard de Tremaugon bestellt. Die zwei Protagonisten debattieren über die kirchliche und die weltliche Macht am Ende des 14. Jahrhunderts, über die Beziehungen zwischen dem König und dem Papst. Der unparteiische Autor verteidigt schlussendlich die Unabhängigkeit der zeitlichen Macht des Königs, obschon er der „vicaire de Dieu en la temporalité“ bleibt. Der Text, der 1376 zuerst unter dem Titel Somnium Viridarii auf Lateinisch geschrieben wurde, wurde bereits 1378 auf Französisch übersetzt.
Online seit: 08.10.2020
Im Le Jouvencel wird von den Taten eines jungen Adeligen berichtet, der dank seiner Tapferkeit und seiner militärischen Erfolge die Tochter des Königs Amydas heiratet. Der Text wurde von der militärischen Karriere von Jean de Bueil inspiriert, der lange Zeit Karl VII. diente. Die Handschrift wird von drei Malereien verziert, die dem Meister des Wiener Mamerot (aus dem Umfeld von Jean Fouquet) zugeschrieben werden.
Online seit: 18.06.2020
Tristan in Prosa ist ein Prosaroman des 13. Jahrhhunderts, der im Laufe des Mittelalters immer wieder umgeschrieben wurde. Von ritterlicher Natur ist das Werk stark durch den Lancelot en prose beeinflusst, geschrieben am Ende des ersten Viertels des 13. Jahrhunderts. In dieser Sammlung, in der sich Tristan- und Arthurmythen berühren, wird Tristan zum perfekten Liebhaber, zum perfekten Ritter, der sich, als Ritter der Tafelrunde, an der Suche nach dem heiligen Gral beteiligt. Das Genfer Manuskript ist unvollständig. Es endet mit dem Turnier zwischen König Arthur und Tristan, wobei letzterer den König und Yvain aus dem Sattel hebt. Diese beiden kehren nach Roche Dure zurück (Band 3 der Edition von Philippe Ménard, 1991). Bis heute sind 82 Manuskripte oder Manuskriptfragmente bekannt.
Online seit: 22.03.2012
Laurent de Premierfait übersetzte um 1400 De casibus virorum illustrium von Giovanni Boccaccio ins Französische. Dieses Werk beschreibt das tragische Schicksal von erlauchten Persönlichkeiten vor allem aus der Antike. Der Übersetzer legt 1409 dem Herzog von Berry eine zweite Version vor, nachdem er sie mit Vermerken und Auszügen aus Texten von lateinischen Geschichtsschreibern vervollständigt hatte. Das Exemplar von Genf, welches das Exlibris des bibliophilen Herzogs trägt, stellt die zweite Version dar. Es ist mit vielen historisierten Vignetten reich dekoriert, welche hauptsächlich Maître de Luçon zugeschrieben werden.
Online seit: 21.12.2010
Laurent de Premierfait übersetzte um 1400 De casibus virorum illustrium von Giovanni Boccaccio ins Französische. Dieses Werk beschreibt das tragische Schicksal von erlauchten Persönlichkeiten vor allem aus der Antike. Der Übersetzer legt 1409 dem Herzog von Berry eine zweite Version vor, nachdem er sie mit Vermerken und Auszügen aus Texten von lateinischen Geschichtsschreibern vervollständigt hatte. Das Exemplar von Genf, welches das Exlibris des bibliophilen Herzogs trägt, stellt die zweite Version dar. Es ist mit vielen historisierten Vignetten reich dekoriert, welche hauptsächlich Maître de Luçon zugeschrieben werden.
Online seit: 21.12.2010