Supersaxo, Georg (ca. 1450-1529)
Der Band S 51 der Bibliothek des Bischofs von Sitten Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und seines Sohnes Georges (ca. 1450-1529) umfasst zwei Sammlungen lateinischer Fabeln in zwei verschiedenen Teilen, der erste gedruckt, der zweite handschriftlich. Der erste Teil, um 1475 bei Michael Wenssler in Basel gedruckt (GW 7890), enthält das Speculum sapientiae, das fälschlicherweise einem heiligen Bischof Kyrill zugeschrieben wurde. Diese Sammlung von 95 lateinischen Fabeln in Prosa wurde wahrscheinlich gegen 1337-1347 durch den italienischen Dominikaner Bongiovanni da Messina zusammengestellt. Der zweite Teil enthält Äsop's Fabeln in einer lateinischen Versversion, genannt „Fabeln des Anonymus Neveleti“ (nach dem Namen ihres ersten Herausgebers, Isaac Nicolas Nevelet, im Jahre 1610), die eventuell Gualterus Anglicus (12. Jahrhundert) zugeschrieben werden kann. Dieser zweite, handschriftliche Teil ist um 1474 durch den anonymen Schreiber von Georges Supersaxo ausgeführt worden. Er ist mit anderen Kopien vergleichbar, die für Georges Supersaxo um 1472-1774 hergestellt wurden, zu der Zeit, als der junge Mann in Basel Jura studierte. Diese Handschriftengruppe umfasst Klassiker (Terenz, Sallust ...), aber auch Texte, die nur Gelehrten bekannt sind (Augustinus Datus, Gasparinus Barzizius ...). Auf die beiden Spiegelblätter von S 51 wurden Pergamentfragmente mit lateinischen Auszügen aus Aristoteles' Physik geklebt (Buch IV, in der Übersetzung von Jakob von Venedig).
Online seit: 22.03.2018
- Aesopus (Autor) | Aristoteles (Autor) | Bonjohannes, von Messina (Autor) | Gualterus, Anglicus (Übersetzer) | Jacobus, de Venetiis (Übersetzer) | Supersaxo, Georg (Auftraggeber)
Der Band S 56 der Bibliothek des Bischofs von Sitten Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und seines Sohnes Georges (ca. 1450-1529) versammelt in fünf Teilen verschiedene lateinische Texte, sowohl Klassische Texte wie Werke von italienischen Humanisten, wobei die beiden ersten gedruckt sind (mit Initialen in Rot und Grün), die drei folgenden handschriftlich. Der erste Teil, gegen 1472 bei Michael Wenssler und Friedrich Biel in Basel gedruckt (GW 3676), enthält die Epistolae des Humanisten und Rhetorikprofessors Gasparino Barzizza aus Bergamo (ca. 1360-1431). Ihnen folgt der Trost der Philosophie von Boethius, aus der Werkstätte desselben Michael Wenssler in Basel, gegen 1473-1474 (GW 4514). Danach erscheint der erste handschriftliche Text (unvollendet; mit Marginal- und Interlinearglossen), Jesuida seu De passione Christi des Humanisten und Mediziners Girolamo della Valle aus Padua († ca. 1458 oder 1494). Als Grundlage für die Kopie des in Hexametern geschriebenen Werk, das dem Bischof von Padua (1428-1447) Pietro Donato gewidmet ist, diente wahrscheinlich die Edition von ca. 1474 bei Michael Wenssler in Basel (GW M49385). Auch die Seiteneinrichtung richtet sich nach dieser Edition. Der vierte Teil enthält die Verschwörung des Catilina von Sallust. Am Ende des Bandes bilden drei Werke von zwei Autoren (mit marginalen und interlinearen Glossen; Initialen in Rot und Grün), infolge eines Fehlers des Buchbinders in der Reihenfolge der Lagen ineinander vermischt, den fünften Teil: es handelt sich um die Elegantiolae (in der Reihenfolge der Lektüre: ff. 1r-10v, 27r-38v, 11r-20r) des Humanisten und Rhetorikprofessors Agostino Dati von Siena (*1420 oder 1428, †1478), sowie um zwei Abhandlungen von Gasparino Barzizza, die bereits im gedruckten Teil vorhanden sind, die Praeceptorum summula (ff. 20r-21v) und das Modus orandi (ff. 21v-26v, 39r-43r). Die drei handschriftlichen Teile des Bandes wurden von verschiedenen Händen angefertigt, darunter diejenige des anonymen Schreibers von Georges Supersaxo. S 56 ist daher mit den anderen Handschriften vergleichbar (S 51, S 101, S 105), die für Georges Supersaxo zu der Zeit hergestellt wurden, als der junge Mann in Basel Jura studierte (um 1472-1474). Unter den Annotationen auf den Vorsatzblättern ist der Besitzervermerk seines Vaters, Bischof Walter Supersaxo, zu erkennen (f. N2r).
Online seit: 22.03.2018
- Augustinus, Dati (Autor) | Boethius, Anicius Manlius Severinus (Autor) | Gasparinus, Barzizius (Autor) | Hieronymus, de Vallibus (Autor) | Sallustius Crispus, Gaius (Autor) | Supersaxo, Georg (Auftraggeber) | Supersaxo, Walter (Vorbesitzer)
Diese Handschrift aus der Bibliothek des Bischofs von Sitten, Walter Supersaxo (ca. 1402–1482), und seines Sohnes Georg (ca. 1450–1529) enthält fünf der sechs Komödien von Terenz, wobei die letzte, Hecyra, mitten im Text abrupt endet. Der Codex gehört zu einer Gruppe von Handschriften (S 51, S 56, S 105), welche Georg Supersaxo während seiner Studienzeit in Basel (ab 1472) selbst anfertigte oder anfertigen liess. In dieser Gruppe enthält neben der vorliegenden Handschrift auch der Codex S 105 die Komödien des Terenz. Beide Handschriften stehen einander, was den Text und seine Formatierung anbelangt, sehr nahe. Im Gegensatz zum Codex S 105, welcher sorgfältig und regelmässig geschrieben und mit aufwändigeren Initialen ausgestattet wurde, handelt es sich bei S 101 eindeutig um eine Gebrauchshandschrift. Die Ausstattung mit Initialen und die Rubrizierung bricht ebenfalls wenig später ab. Der Einband der Handschrift stammt aus derselben Werkstatt wie jener des Codex S 51. Auf beiden finden sich identische Einbandstempel und die Fragmente, welche jeweils als Ansatzfälze verwendet wurden, stammen aus derselben Handschrift. Sie zeigen Ausschnitte aus der Physica des Aristoteles in der Übersetzung des Jakob von Venedig.
Online seit: 22.03.2018
- Supersaxo, Georg (Auftraggeber) Gefunden in: Standardbeschreibung
- Aristoteles (Autor) | Jacobus, de Venetiis (Übersetzer) | Supersaxo, Bartholomäus (Vorbesitzer) | Supersaxo, Georg (Auftraggeber) | Terentius Afer, Publius (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
Diese Handschrift aus der Bibliothek des Bischofs von Sitten Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und seines Sohnes Georges (ca. 1450-1529) enthält die sechs Komödien von Terenz, die alle mit einer verzierten Initiale beginnen: Andria (f. 5r), Eunuchus (f. 19v), Heautontimoroumenos (f. 35v), Adelphoe (f. 52r), Hecyra (f. 66v), Phormio (f. 78r). Die Handschrift gehört zu einem Konvolut von Kopien, die gegen 1472-1474 wenn nicht von Georges Supersaxo selbst, so zumindest von einem Schreiber in seinen Diensten angefertigt wurden. Zu der Zeit studierte der junge Mann in Basel Jura. In dieser Handschriftengruppe gibt es Klassische Stücke (Terenz, Sallust...), aber auch Texte, die nur Gelehrten geläufig sind (Augustinus Datus, Gasparinus, Barzizius,...). Die Komödien von Terenz nehmen in dieser Sammlung einen besonderen Platz ein, da sie in einem weiteren, unvollendeten Manuskript dieser Gruppe abgeschrieben wurden, S 101.
Online seit: 14.12.2017
- Supersaxo, Georg (Auftraggeber) | Supersaxo, Walter (Vorbesitzer) | Terentius Afer, Publius (Autor)