Angehrn, Beda (1725-1796)
Der im 13. Jahrhundert geschriebene Psalter weist starke Benutzungsspuren auf. Gemäss einer „Gebrauchsanweisung“ auf dem hinteren Spiegelblatt, die dazu auffordert, den Psalter im Chor liegenzulassen, damit jede Schwester darin lesen kann, stammt er aus einem Frauenkloster. Da im Kalender die hl. Katharina besonders hervorgehoben ist, könnte er dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen gehört haben. Er weist als Buchschmuck rote und blaue Fleuronné-Initialen auf. Darüber hinaus sind sowohl die liturgische Achtteilung als auch die Dreiteilung des Psalters durch grössere Deckfarbeninitialen hervorgehoben, die teils mit Silber- und Goldtinte gezeichnet sind. Auf die Psalmen folgen ab p. 240 die biblischen Cantica, Credo, Te Deum, Symbolum Athanasianum und eine Litanei. Einige Blätter sind im 15. und 14./15. Jahrhundert ersetzt worden (p. 95–98, 257–264). Zwei Lagen eines Breviers von derselben Hand wie p. 257–264 sind im Anschluss an die Litanei angebunden (p. 269–288). Dem Psalter vorgebunden ist ein ebenfalls von derselben Hand unvollständiger Kalender (Juli bis Dezember) mit deutschen Monatsnamen (p. 1–12). Ursprünglich bestand der Kalender wohl auch aus zwei Lagen, von denen sich nur das äusserste Blatt der ersten Lage und die vollständige zweite Lage erhalten haben. Auf dem vorderen Spiegelblatt ist das Exlibris von Fürstabt Beda Angehrn (Abt 1767–1796) eingeklebt.
Online seit: 14.12.2022
- Angehrn, Beda (Vorbesitzer) Gefunden in: Standardbeschreibung
Die Handschrift wurde 1775 von Fr. Romano (Romanus) Fromenwiller für den Fürstabt Beda Angehrn aus St. Gallen kopiert, höchstwahrscheinlich im Kloster St. Gallen. Es handelt sich um eine gekürzte Abschrift der zwei Teile des Buches Thesaurus linguæ Armenicæ (Արամեան լեզուին գանձ), das 1711 in Amsterdam von Joachim Schröder publiziert wurde. Hauptinhalt der Handschrift ist die Ecclesiæ armenicæ confessio (Teil 3 des Thesaurus linguæ Armenicæ), gefolgt von einer alphabetischen Übersicht. Diese ist begleitet von einer Transkription der armenischen Buchstaben in lateinische Zeichen, kopiert aus Teil 2 des Theasaurus linguæ Armenicæ.
Online seit: 26.09.2017
- Angehrn, Beda (Auftraggeber) Gefunden in: Standardbeschreibung
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- Angehrn, Beda (Auftraggeber) Gefunden in: Standardbeschreibung
- Angehrn, Beda (Auftraggeber) Gefunden in: Zusatzbeschreibung
Das in einen repräsentativen Einband gebundene Vesperale wurde im Auftrag von Fürstabt Beda Angehrn (1767−1796) im Jahr 1774 von Joseph Adam Bürke (Chronogramm mit Schreibername auf p. 92), einem ehemaligen Absolventen des von St. Galler Mönchen geführten Gymnasiums von Neu St. Johann, geschrieben und von Pater Notker Grögle (1740−1816) mit reichem Buchschmuck versehen. Der Band enthält die Incipits der in Hufnagelnotation auf fünf Notenlinien notierten Vespergesänge (Antiphonen und Hymnen) für die Herren- und Heiligenfeste des Kirchenjahres. Er gliedert sich in die Teile Proprium de tempore (p. 1−36), Proprium sanctorum (p. 37−80) und Commune sanctorum (p. 81−92). Bis 1989 befand sich das Manuskript in der Chorbibliothek der Kathedrale St. Gallen. Anschliessend wurde es ins Archiv der Dompfarrei St. Gallen übergeführt; im Jahr 2014 gelangte das Buch in die Stiftsbibliothek St. Gallen. Der Band, dessen Grundbestand aus dem Jahr 1774 96 Seiten umfasste, war mit Sicherheit bis in die Dreissigerjahre des 20. Jahrhunderts in der Kathedrale St. Gallen in liturgischem Gebrauch. Die meisten handschriftlichen Ergänzungen und Nachträge (nach p. 97) datieren aus dem 19. Jahrhundert. Eingeklebt und eingebunden sind ebenfalls Texte aus nicht näher genannten gedruckten Liturgica des 19. und eingehenden 20. Jahrhunderts. Unter den Illustrationen bemerkenswert ist die bislang älteste bekannte bildliche Darstellung des neugebauten Gallusmünsters, der heutigen Kathedrale St. Gallen (p. 72). Auf dem Vorsatzblatt findet sich das fein gezeichnete Abtwappen von Fürstabt Beda Angehrn.
Online seit: 26.09.2017
- Angehrn, Beda (Auftraggeber)