Die drei Teile der Hs. haben verschiedene Aspekte: I bildet den nur mit Titel- u. Initialzierseite geplanten Anfang, II steht für die Planänderung und erweiterte künstlerische Ausführung mit Initialen für jede Homilie, III bietet eine wohl noch im 9. Jh. angehängte, wieder schmucklose Ergänzung. Damit bildet Sang. 432 ein bedeutendes Beispiel für die Arbeit an den liturgischen Büchern im Kloster. Der I. Teil mit der Initialzierseite gehört noch der Wolfcozzeit (830-840) an u. variiert das Repertoire der Psalterien [Sang. 20] u. [Vadiana 292] (Nr. 33-34). Im II. Teil setzt mit der Initiale D(ico enim) p. 207 ein zweiter Miniator aus der Wolfcozzeit ein u. zeichnet die Initialen im Stil der Initialzierseite bis p. 322. Er wird von einem dritten Verzierer, der danach die meisten Initialen zeichnet, abgelöst. Initialen wie das a(ccesserunt quidam) p. 266, das A(d sci.) p. 366 oder das P(salmus) p. 388 lassen erkennen, dass er mit dem Buchkünstler von [Sang. 117] (Nr. 54) identisch ist. Da auch die alte liturgische Ordnung der Predigten im Kalender mit jener des [Sang. 367] (Nr. 35) übereinstimmt, wird es zur Gewissheit, dass die Hs. im 2. Viertel d. 9. Jh. entstand, die Nachträge in Teil III mögen dieses bestätigen. Vgl. [Nr. 75]-[76] u. [78]-[79].