Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Jurot Romain (unter Mitarbeit von Rudolf Gamper), Katalog der Handschriften der Abtei Pfäfers im 
Stiftsarchiv St. Gallen, Dietikon-Zürich 2002 (Studia Fabariensia; 3), S. 80-81.
    Standardbeschreibung anzeigen
  • Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 1, Schreibschulen der Diözese Chur, Genf 1935, S. 85-86.
    (Zusätzliche Beschreibung, momentan angezeigt)
St. Gallen, Stiftsarchiv (Abtei Pfäfers), Cod. Fab. XXX
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Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 1, Schreibschulen der Diözese Chur, Genf 1935, S. 85-86.

Handschriftentitel: Lex Romana Curiensis.
Entstehungszeit: ca. IX. med. S.
Beschreibstoff: Gut geglättetes weisses Pergament.
Umfang: 76 FF.
Format: ca. 15,5 x 24,8 cm
Lagenstruktur: Regelmässig Kustoden (b, c, a, g, i fehlen) - k 15v-61v, später keine mehr). Quaternionen (ausgenommen 1-7, 16-23 unvollständige Quinionen).
Seiteneinrichtung: (ca. 12 x 19 cm). 24 Zeilen. Linierung auf der Haarseite, vor der Faltung (?), mit Griffel. Zirkellöcher. Zwei äussere vertikale Begrenzungslinien.
Schrift und Hände:
  • Braune bis braunschwärzliche Tinte.
  • Der Codex ist geschrieben vom Subdiakon Orsicinus in karolingischer Minuskel mit deutlichem churrätischen Duktus, noch vor 850.
  • Schreiberzeile auf F. 76v:

    Sic est scriptori novissimus versus quomodo
    nauiganti nouissimus portus.
    Qui nescit scribere, nullum putat esse laborem.
    Tres digiti scribunt, totum corpus laborat.
    EGO ORSICINUS SUBDIACONUS HUNC [sic] LEGEM SCRIPS. Oxk lfgks prb prpscrkp / tprf sk dfxm hbfbs rfdfmptprfm
    (= Qui legis ora pro scriptore, si deum habeas redemptorem). Über dem Schreibervers ist eine Zeile radiert, von der noch ...script... zu lesen ist, offenbar handelt es sich um den Anfang der Schreiberzeile. Darüber befindet sich ein Verzierungsstrich in rot. Entgegen Zeumer 293 möchte ich nach eingehendem Vergleich der Schrift des vorliegenden Codex mit derjenigen der rätischen Urkunde des Presbiter Orsicinus von 852 (859?), W.421 (Helbok Regest 60) keineswegs eine gewisse Ähnlichkeit beider Hände ablehnen. Es scheint mir nicht unmöglich, dass der subdiaconus mit dem presbiter identisch ist. Der Schriftvergleich spricht nicht dagegen. Dafür spricht, dass der genannte Urkundenschreiber, in seiner Carta die Lex Romana Curiensis (sicut lex continet) zitiert.
Buchschmuck: Ohne nennenswerte Verzierungen. Zu Beginn der Abschnitte Initialen in Majuskeln, deren Hohlräume mit Minium ausgefüllt sind. Oft auch mit Tinte ausgeführt und rot umtüpfelt, bisweilen in rot und gelb. Grössere Initialen, zT. mit Flechtornamenten D (F. 6v), J (F. 1, 6v).
Einband: In braunem gepressten Ledereinband mit Holzdeckeln, 15. Jh.; 3 Bünde; Schliessen fehlen.
Inhaltsangabe:
  • Lex Romana Curiensis.
Erwerb der Handschrift: Besitzeintrag des Klosters Pfävers (18. Jh.) Monasterii B. V. Mariæ ad Favarias.
Bibliographie: