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  • Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 3, Schreibschulen der Diözese Konstanz, St. Gallen II, Genf 1938, S. 119.
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  • Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 295-297.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 861
Public Domain Mark

Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 295-297.

Date of origin: s. X
Support: Pgm.
Extent: 374 und 369 Seiten [Cod. 862] mit gleichzeitiger Korrektur.
Format: 4° (23 ½ u. 17 ½ C.)
Foliation: Die gleichzeitige Signatur hebt in Cod. 861 mit 1 an (also ob kein erster Band vorhanden gewesen wäre) und reicht, je für 8 Blätter, von 1-23 und in Cod. 862 von 24-45; beide Bände haben also zusammen nur Eine durchlaufende Signatur, was selten vorkommt. Die letzte Zahl 45 ist am untern Rand weggefallen, weil der alte Buchbinder etwas zu stark beschnitten hat.
Condition: Der Codex erscheint vortrefflich erhalten und rein von fremdartigen Beischriften; das feste, weisse Pergament ist von seltner Reinheit und Glätte
Writing and hands: Der Buchstabe gross, stark und deutlich mit dunkelbrauner Dinte geschrieben, alle erklärten Stellen in schwarzer Uncial.
Binding: im Originaleinband.
Contents:
  • 1) Cod. 861
    • (S. 2:) >Incipit expositio Servii de sexto libro Aeneidos.< Totus quidem Virgilius scientia plenus est
    • (S. 165:) Siebentes Buch.
    • (S. 266:) Achtes Buch;
    • (S. 373:) letzte Worte nepotum posteriorum dabei mit anderer Dinte und Schrift der Name: Werinbert; und auf der leeren Rückseite p. 374: uTo.
  • 2) Cod. 862
    • S. 1 contraria. Victor ab aurore populis (Aen. VIII v. 686. Die Seiten S. 1-5 enthalten Dasselbe noch einmal, was schon im vorigen Band S. 369-373 gegeben ist; es müssen also zwei Schreiber gleichzeitig kopirt haben.)
    • S. 6 Buch IX.
    • S. 83 Buch X
    • S. 182 Buch XI
    • S. 278 Buch XII
      (Bei den drei letzten Büchern fehlt die rothe Initiale zu Anfang.)
    • S. 351 >Explicit liber XII feliciter.<
    • Sodann S. 351-366 Tib. Cl. Donati vita Virgilii von den Worten: [P]ublius Virgilius Maro Mantuanus parentibus modicis fuit …–… multis versibus admirari. >Explicit vita Virgilii poetae.< (Es fehlen also die letzten Sätze der Vita.) Am Ende noch drei Hexameter zu Ehren des Commentar' s.
Origin of the manuscript:
  • In einem S. Galler Codex, den P. Burmann erwähnt (‘quod olim fuit abbatiae S. Galli’) war auch des Servius Commentar zu den Eklogen und Georgica enthalten; es könnte also noch ein vierter Band vorhanden gewesen sein; cf. H. A. Lion Commentarii in Virg. Serviani Göttingen 1826 II. 8° Einleitung, und Orelli Epist. ad Madvigium p. XLIX, wo eine Collation von lib. VII v. 647 ff. aus Cod. 861 mit Lion's Text gegeben ist. Die St. Galler Handschrift ist nicht ohne Schreibfehler und ausgelassene Worte und Zeilen; die aber von einem gleichzeitigen Korrektor verbessert und ergänzt sind.
  • Die Vita Virgilii gibt aus dieser und andern minder authentischen Handschriften H. Hagen in: Fleckeisen Jahrbücher 4ter Supplementband (1861-67) p. 734-754; siehe dazu die Einleitung p. 676-689 und K. L. Roth Ueber den Zauberer Virgilius [Wien 1859] p. 29-30. Hagen setzt den St. Galler Codex in das X. Jh., womit allerdings der Schriftzug und auch die Qualität des Pergaments besser stimmt als mit dem bisher in den St. Galler Verzeichnissen angegebenen IX. Jh. Der älteste Katalog No 728 p. 21 hindert nichts; denn die dortige Angabe ‘Expositio Servii in Virgilium volum. 1’ ist nicht von der ursprünglichen Hand saec. IX, sondern von der zweiten jüngern; überdies hat der Bibliothekar des X. Jh. hinzugefügt: ‘Perditum est’, was keineswegs (mit Weidmann Gesch. p. 396) blos auf den ersten fehlenden Band sich bezieht; denn ‘volum. 1’ (d.h. Ein Exemplar) gehört nicht zur Randnote Perditum est, sondern zum ganzen Titel. Die Namen Werinbert und Uto, welche die Schreiber (oder Korrektoren ?) bezeichnen, kommen in St. Gallen mehrfach vor; Werinbert kann also auch ein anderer sein als der Schreiber der Urkunden von a° 837 und 838 (Urk. B. I, p. 341) und Uto ist nicht nothwendig der Zeuge ‘Uto bibliothecarius’ des Urk. B. I, p. 175 aus Grimalt's Zeitalter.