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St. Gallen, Stiftsbibliothek

Die Stiftsbibliothek St. Gallen ist eine der ältesten Klosterbibliotheken der Welt und der wichtigste Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Stiftsbezirk St. Gallen. Ihr wertvoller Bestand zeigt die Entwicklung der europäischen Kultur und dokumentiert die kulturelle Leistung des Klosters St. Gallen vom 7. Jahrhundert bis zur Aufhebung der Abtei im Jahr 1805. Das Herzstück der Bibliothek bilden die Handschriftensammlung mit ihrem herausragenden Korpus karolingisch-ottonischer Manuskripte (8. bis 11. Jahrhundert), eine bedeutende Sammlung von Inkunabeln und ein gewachsener Bestand an Druckwerken vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Das Projekt e-codices wurde von der Stiftsbibliothek St. Gallen mtbegründet. Mit dem berühmten Barocksaal, in dem Wechselausstellungen gezeigt werden, gehört die Stiftsbibliothek St. Gallen zu den bestbesuchten Museen der Schweiz.

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 973
Papier · 730 pp. · 17 x 11.8 cm · Schwesterngemeinschaft Wonnenstein, Teufen · 1498
Sammelhandschrift aus dem Frauenkloster Wonnenstein mit erbaulicher Literatur und dem ältesten Bücherverzeichnis des Klosters

Die um 1500 von den Drittordensschwestern des heiligen Franziskus zu Wonnenstein bei Teufen, unweit von St. Gallen gelegen, geschriebene Handschrift enthält einleitend ein um 1500 angelegtes Verzeichnis von Handschriften und Druckwerken in der klösterlichen Bibliothek (p. 19) mit insgesamt 110 Eintragungen. Den Hauptteil machen aszetisch-erbauliche Traktate aus. Es finden sich darin die von Bruder Conrad Nater vorgenommene deutschsprachige Übersetzung der Regula novitiorum des Bonaventura (p. 15107), die deutsche Fassung des Werks De exterioris et interioris hominis compositione des David von Augsburg (p. 109188), die Ermahnung zu einem wahren klösterlichen Leben des Franziskanermönchs Heinrich Vigilis von Weissenburg (p. 190223), der Traktat Die besessene Nonne Agnes (p. 225404), ein dem Bernhardinus von Siena zugeschriebener Passionstraktat (Lernung das lyden unsers lieben heren zu betrachten; p. 406475), Offenbarungen der Mystikerinnen Gertrud von Helfta und Christine Ebner (p. 476486), das Werk Soliloquium des Bonaventura in kürzender Übertragung in die deutsche Sprache (p. 496713) sowie der Traktat Vom Reuer, Wirker und Schauer des sogenannten Kuttenmanns (p. 717727). Am 11. Februar 1782 erwarb der St. Galler Klosterbibliothekar Johann Nepomuk Hauntinger (1756−1823) die Handschrift zusammen mit vier anderen Manuskripten (heute Cod. Sang. 972a, Cod. Sang. 976, Cod. Sang. 977 und Cod. Sang. 991) von der Kapuzinerinnengemeinschaft Wonnenstein. (smu)

Online seit: 25.06.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 976
Papier · 522 pp. · 15 x 10.5 cm · Schwesterngemeinschaft Wonnenstein bei Teufen · 1499
Aszetisch-mystische Handschrift

Die Handschrift wurde 1499 (vgl. Datierungen p. 174 und 519) von einer Drittordensschwester des heiligen Franziskus zu Wonnenstein bei Teufen, unweit von St. Gallen gelegen, geschrieben. Sie enthält eine Abschrift des Schürebrand, eines geistlichen Traktats des 14. Jahrhunderts aus dem Kreis der Strassburger Gottesfreunde (p. 2174), den ersten und dritten Teil des dem heiligen Bonaventura zugeschriebenen Traktats Von dreierlei Abgründen (p. 176313) und den Passionstraktat Extendit manum des Heinrich von St. Gallen (p. 315519). Die Schreiberin bittet auf p. 519 um ein Ave Maria. Im Jahr 1782 erwarb der St. Galler Klosterbibliothekar P. Johann Nepomuk Hauntinger (1756−1823) die Handschrift zusammen mit vier anderen Manuskripten (heute Cod. Sang. 972a, Cod. Sang. 973, Cod. Sang. 977 und Cod. Sang. 991) von der Kapuzinerinnengemeinschaft Wonnenstein. (sno)

Online seit: 08.10.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 977
Pergament und Papier · 396 pp. · 15 x 10.5 cm · alemannisches Sprachgebiet · 15. Jahrhundert
Andachts- und Gebetbuch

Die beiden umfangreichen Haupttexte dieses wohl von einer Hand fortlaufend ergänzten Gebetbuches sind ein Tagzeitentraktat (p. 34224) sowie ein daran anschliessendes Marienoffizium (deutsche Fassung des Officium parvum Beatae Mariae Virginis, p. 225343). Begleitet werden sie von Predigten und kürzeren Traktaten: zu Beginn Betrachtungen der Leiden Christi, gegliedert nach den sieben Bitten des Vaterunser (p. 133, erstes Blatt fehlt); am Ende der Handschrift der mystische Kurztraktat Von der seligen Dorfmagd (p. 344346), ein fragmentarischer Traktat zu den zwölf Tugenden des Sakraments (p. 347352), eine Predigt von Johannes Nider (p. 352362), eine weitere Predigt (In unser Capel die erst bredig von gehorsami, p. 363384) sowie kürzere Texte und Textfragmente (p. 385396). Ein spätmittelalterlicher Eintrag p. 390 nennt einen Namen (das buch hadt hanns petris auch ze len). Einband des 15. Jahrhunderts mit rotem Leder überzogen, abgelöste Buckel und fehlende Schliesse; die handmarmorierten Spiegelblätter zeugen von einer neuzeitlichen Restaurierung. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 983
Papier · 367 pp. · 32 x 22.7 cm · St. Gallen, St. Leonhard (?) · 1464
Otto von Passau, Die 24 Alten

Zur Zeit der Niederschrift des Werks Die 24 Alten, das um 1386 vollendet wurde, war der Franziskaner Otto von Passau Mitglied des Basler Minoritenklosters. Die Schrift, eine Art christliche Lebenslehre, fand als Text für die Tischlesung grosse Verbreitung in Frauenklöstern. Diese Handschrift wurde im Jahr 1464 von einer swester Endlin, wahrscheinlich im Franziskanerinnenkloster zu St. Leonhard in St. Gallen geschrieben. (ber)

Online seit: 04.11.2010

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 985
Papier · 507 pp. · 27.8 x 20.2 cm · wahrscheinlich Freiburg i. Br. · 1467
Spiegelbuch und andere erbauliche Traktate in deutscher Übersetzung.

Die Handschrift von 1467, die einst dem Klarissenkloster in Freiburg i. Br. gehörte und im Jahr 1699 vom Kloster St. Gallen erworben wurde, enthält neben wenigen lateinischen Texten mehrere erbauliche geistliche Traktate in deutscher Übersetzung, unter anderem eine Ars moriendi, das Cordiale de quattuor novissimis des Gerard van Vliederhoven, die sog. Hieronymus-Briefe, übersetzt durch Johann von Neumarkt (ca. 1315-1356), das Spiegelbuch – einen dialogischen Text in Reimzeilen über rechte Lebensführung, Versuchungen eines weltlichen Lebens und Jenseitsstrafen mit rund zwanzig kolorierten Federzeichnungen – sowie die Legende der Heiligen Drei Könige in der Fassung von Johannes von Hildesheim (1310/1320-1375). In der Handschrift finden sich einige weitere Federzeichnungen: ein Einhorn (p. 87), zwei Apostelfiguren (p. 107; Paulus und Johannes?), ein Mann und eine Frau in weltlicher Kleidung sowie ein Hirsch und ein Wildschwein (p. 513). Auf dem vorderen und hinteren Spiegel lassen sich Abklatsche in karolingischer Minuskel erkennen (hinterer Spiegel: Hrabanus Maurus, De computo). (sno)

Online seit: 04.10.2011

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 987
Papier · 602 pp. · 28.5 x 21 cm · Bodenseeraum, Brüderhaus des Klosters St. Gallen · 1454
Illustrierte erbauliche Sammelhandschrift aus dem Brüderhaus des Klosters St. Gallen mit drei erbaulichen Traktaten in deutscher Sprache

Die Handschrift enthält drei umfangreiche Traktate in deutscher Sprache. Am Anfang steht das Leben des Erzbischofs Johannes von Alexandrien (p. 583), verfasst von Anastasius Bibliothecarius. Es folgen der erbauliche Traktat Die vierundzwanzig Alten oder der goldene Thron der minnenden Seele von Otto von Passau (p. 87544) und die Dreikönigslegende (Historia trium regum) des Johannes von Hildesheim (p. 546602). Der Traktat von Otto von Passau ist mit 25 spaltenbreiten kolorierten und rot umrandeten Federzeichnungen illustriert. Die Dreikönigslegende setzt (p. 546) mit einer ganzseitigen Miniatur ein, die die heiligen drei Könige auf Besuch beim Jesuskind zeigt. Der Schreiber und die Illustratoren dieser möglicherweise im Umfeld des St. Galler Bruderhauses entstandenen Handschrift sind nicht bekannt; stilistische Merkmale erinnern an die Konstanzer Buchmalerei von Rudolf Stahel. Die Handschrift ist an drei Stellen auf das Jahr 1454 datiert (p. 93 als Bildinschrift; p. 544; p. 602). Sie befand sich im 15. Jahrhundert im Besitz der (der lateinischen Sprache nicht mächtigen) Laienbrüder im Brüderhaus des Klosters St. Gallen; auch im Jahr 1618 stand die Handschrift noch in der Bibliothek des Brüderhauses. Spätestens 1755 ist sie in der Hauptbibliothek des Klosters St. Gallen nachweisbar. (smu)

Online seit: 25.06.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 990
Papier · 589 pp. · 30.5 × 21/21.5 cm · Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen (Regina Sattler, Dorothea Hertenstein, Elisabeth Schaigenwiler) · 1521/22
Sammelband aszetischen Inhalts mit geistlichen Traktaten des Dominikanermönchs Wendelin Fabri aus Pforzheim

Die im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen in den Jahren 1521 und 1522 von den dortigen Schreiberinnen Regina Sattler, Dorothea von Hertenstein und Elisabeth Schaigenwiler geschriebene Handschrift überliefert als einzige die geistlichen Werke des aus Pforzheim gebürtigen Dominikanermönchs Wendelin Fabri (um 1465 – nach 1533). In seiner Funktion als Spiritual im Dominikanerinnenkloster Zoffingen in Konstanz entstanden zwischen 1510 und 1518 geistliche Traktate für die klösterlichen Tischlesungen, nämlich zum Altarssakrament, zu den fünf Gerstenbroten der Ordensleute und zu den Früchten der heiligen Messe, die Kollationen über die sieben O-Antiphonen sowie die Traktate Villicatorius und Prudentia simplex religiosorum. Die Handschrift gelangte zwischen 1780 und 1782 in die Klosterbibliothek von St. Gallen; Ende des 16. Jahrhunderts war sie noch im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in Wil gelegen. (smu)

Online seit: 13.12.2013

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 991
Papier · 847 pp. · 29 x 19 cm · Katharinenkloster St. Gallen · 1484
Gemahelschaft Christi mit der gläubigen Seele

Die Foliohandschrift enthält als einzigen Text die Gemahelschaft Christi mit der gläubigen Seele (Fassung Es spricht ain haidischer maister es sy besser und nützer), ein umfangreiches und bislang unediertes Erbauungsbuch für Klosterleute. Der anonyme Verfasser mag ein Augustiner-Eremit gewesen sein, seine Leserschaft fand das Werk zur Hauptsache in geistlichen Frauengemeinschaften. Auch die vorliegende Handschrift entstammt einer solchen, sie wurde gemäss Schriftvergleich von Angela Varnbühler, der Chronistin und langjährigen Priorin des Katharinenklosters St. Gallen, geschrieben und datiert (Kolophon auf p. 842/843). Im Vorfeld der Reformation schickte die Buchmeisterin Regula Keller die Handschrift zusammen mit einer weiteren, heute verlorenen ins Schwesternhaus nach Appenzell, wovon der auf p. 2 eingeklebter Begleitbrief der Büchersendung berichtet. Von dort kam der Codex ins Kloster Wonnenstein und 1782 in die Stiftsbibliothek (Besitzeintrag von P. Pius Kolb auf p. 4). Zwei Einträge von 1584 berichten, dass ein Hans Bart das Buoch gelernet habe (p. 1 und p. 845). Die Handschrift ist zweispaltig eingerichtet und durchgehend rubriziert. Ein Lesezeichen und ein Einzelblatt aus einer Brevier-Postinkunabel aus der Offizin Erhard Ratdolts in Augsburg sind eingelegt. Zwischen p. 839 und p. 840 sind mehrere Seiten entfernt worden (Textverlust). Zeitgenössischer, schmuckloser Ledereinband mit zwei Schliessen (eine verloren). Auf den Holzdeckeln sind die Abklatsche von zwei deutschsprachigen Urkunden sichtbar. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 994
Papier · 512 pp. · 22.5 x 14-15.5 cm · St. Gallen: Friedrich Kölner · 1430/1436
Otto von Passau, Die 24 Alten

Die Handschrift enthält das Werk Die 24 Alten oder der goldene Thron der minnenden Seele (vollendet um 1386) des Franziskaners Otto von Passau. Dieses Werk, eine Art christliche Lebenslehre in Sentenzen, richtet sich an Laien, Laienbrüder in Klöstern und Nonnen. Der aus dem Kloster Hersfeld in Hessen stammende und zwischen 1430 und 1436 im Kloster St. Gallen tätige Reform-Mönch Friedrich Kölner (oder Colner) schrieb gemäss Kolophon auf p. 512 die Handschrift für die klosterähnliche Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen, deren Beichtvater er war. (sno)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 997
Papier · 128 pp. · 15.5 x 11 cm · St. Gallen: P. Joachim Cuontz · um 1504
Benediktsregel, deutsch; Der himmlische Rosenkranz; Reimgebet des Nikolaus von Flüe

Der Haupttext der Handschrift, die starke Benutzungsspuren aufweist, ist die Benediktsregel in deutscher Übersetzung (p. 3107). Gemäss Schriftvergleich mit Cod. Sang. 546 wurde dieser Text vom St. Galler Mönch P. Joachim Cuontz († 1515) geschrieben. Laut Besitzeintrag von 1504 auf p. 1 gehörte die Handschrift der klosterähnlichen Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen. Auf p. 120121 steht eine Ermahnung an die Schwestern, die Regel einzuhalten, geschrieben ebenfalls von P. Joachim Cuontz. Dazwischen und danach stehen kurze Texte von anderen Händen: p. 108112 eine Anweisung, wie der auf p. 112117 folgende „Himmlische Rosenkranz“ zu beten ist, ein geistliches Lied zur Rosenkranz-Meditation in 13 Strophen mit Ablasszusage (Inc. gott vater in dem höchsten tron), p. 118 eine Ermahnung an die Schwestern zu Wachsamkeit (nach 1 Pt 5,8–9) und Segensbitten, p. 123125 ein Diktum und das Reimgebet von Nikolaus von Flüe (ain guotti hailsamy lerr von bruoder clausen in schwitz, Inc. bruoder klaus von underwalden, und bruoder klausen gewonliches gebett, Inc. O min gott und min schöpfer nim mich und gib mich gantz zuo aigen). Auf p. 126 stehen Besitzeinträge (?), auf p. 128 (gemäss Paul Staerkle, Die Handschriften des ehemaligen Klosters Wiborada zu St. Georgen, in: Die hl. Wiborada, Bd. 2: Die Verehrung der Heiligen, St. Gallen 1926, S. 84) ein Sandfuhrrodel von 1477–1487, „der einige Dienstleistungen aus dem der Kirche geschenkten Steinbruch zum neuen Kirchenbau festsetzt“. (sno)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 998
Papier · 342 pp. · 15.8 x 11.5 cm · Friedrich Kölner (Colner) für die Benediktinerinnengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen · 1430/1436
Sammelhandschrift mit aszetisch-mystischen Texten für die klosterähnliche Schwesterngemeinschaft von St. Georgen

Der aus dem Kloster Hersfeld im nördlichen Hessen stammende Mönch Friedrich Kölner (auch Colner) wirkte zwischen 1430 und 1436 im Kloster St. Gallen, um hier mit einigen Mitbrüdern innere Reformen durchzuführen. Friedrich Kölner wirkte in dieser Zeit auch als Beichtvater für die klosterähnliche Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb St. Gallen. Für diese übersetzte er zahlreiche Texte aus dem Latein ins Deutsche. Die Texte in Cod. Sang. 998 handeln vorwiegend von Jungfräulichkeit und Keuschheit. In alemannischer Sprache mit mitteldeutschen Reflexen enthält der Band zahlreiche Dicta von Kirchenvätern; gehäuft treten Texte von Bernhard von Clairvaux auf. Im Band finden sich ausserdem Übersetzungen der Bücher I und II (p. 67139; p. 141187) der Imitatio Christi des Thomas a Kempis, verschiedene Predigten und ins Deutsche übersetzte Auszüge aus dem Novizentraktat des David von Augsburg De exterioris et interioris hominis compositione secundum triplicem (p. 291299 und p. 319338). (smu)

Online seit: 08.10.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1001
Papier · 246 pp. · 14.5 x 10.5 cm · 15. Jahrhundert
Der Mönch von Heilsbronn, Das Buch von den sechs Namen des Fronleichnams

Die Handschrift enthält den deutschen Fronleichnamstraktat des „Mönchs von Heilsbronn“, eines Mönchs des zwischen Nürnberg und Ansbach gelegenen Zisterzienserklosters Heilsbronn, der wohl im 14. Jahrhundert lebte. Die kleinformatige Handschrift mit Koperteinband stammt aus dem Schwesternhaus St. Leonhard bei St. Gallen und war später im Besitz der Frauengemeinschaft in St. Georgen oberhalb von St. Gallen. (sno)

Online seit: 08.10.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1002
Papier · 483 pp. · 15 x 11 cm · 15. Jahrhundert
Humbertus de Romanis, De tribus votis substantialibus religionis in deutscher Sprache – Jan van Ruusbroec, Brulocht in oberdeutscher Überlieferung

Die Handschrift, die auf p. 3 zwei Besitzvermerke der Schwesterngemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen aufweist (wohl aus der Zeit um 1500), enthält zwei spirituelle Texte des 13. bzw. 14. Jahrhunderts. Es sind eine Übertragung der Anleitung des dominikanischen Generalmeisters Humbert von Romans († 1277) zur Regel seines Ordens ins Deutsche (p. 5295) und das Werk Die geistliche Hochzeit (Brulocht) des flämischen Theologen Jan von Ruusbroec († 1381) in einer oberdeutschen Fassung (p. 296482). (smu)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1003
Papier · 545 pp. · 15.2 x 10−10.5 cm · St. Gallen, Beginengemeinschaft der Unteren Klause von St. Leonhard · 1498
Aszetisch-mystische Handschrift für die Schwesterngemeinschaft von St. Leonhard St. Gallen

Die im Jahr 1498 geschriebene Handschrift stammt aus der Bibliothek der regulierten Schwesterngemeinschaft der Franziskaner-Tertiarinnen in der Unteren Klause von St. Leonhard vor den Toren der Stadt St. Gallen. Die unbekannte Hauptschreiberin – sie schrieb bis p. 536 – bittet künftige Leserinnen an zwei Stellen um ein Ave Maria (p. 201; p. 536). Die Handschrift enthält vorne eine textgeschichtlich bedeutende Abschrift des Schürebrand (p. 10201), in der Mitte (p. 206339) die Teile 1 und 3 des dem heiligen Bonaventura zugeschriebenen Traktats Von dreierlei Abgründen und im hinteren Teil (p. 344535) den Passionstraktat Extendit manum des Heinrich von St. Gallen. Von einer anderen Hand geschrieben ist der beigefügte Mariengruss am Ende des Manuskripts (p. 537539). Die Handschrift gelangte nach der Reformation und der Aufhebung der Schwesterngemeinschaft von St. Leonhard in die Bibliothek der Benediktinerinnen von St. Georgen und schliesslich 1780/82 in die Klosterbibliothek von St. Gallen. (smu)

Online seit: 25.06.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1004
Papier · 360 pp. · 15 x 11 cm · St. Gallen, Benediktinerkloster / St. Georgenklause · 1432-1436
›Engelberger Predigten‹, Johannes von Indersdorf, Marquard von Lindau

Diese u. a. vom Benediktiner Friedrich Kölner geschriebene und für die St. Georgenklause bestimmte Handschrift enthält neben einer Übersetzung des Lebens des Hl. Benedikts (nach Gregors des Großen Dialogi, Liber 2) und einem Auszug aus dem Eucharistie-Traktat des Marquard von Lindau eine besonders frühe Überlieferung von Gebeten aus dem „Wilhelm-“ und dem „Ebran-Gebetbuch“ von Johannes von Indersdorf. Darüber hinaus überliefert sie einige der „Engelberger Predigten“, womit sie den Bestand von Wil, Archiv des Dominikanerinnenklosters St. Katharina, Cod. M 47 komplettiert. Bemerkenswerterweise gehen beide Handschriften auf eine Vorlage zurück, der auch die etwa 50 Jahre später entstandenen Handschriften Cod. Sang. 1919 und Wil M 42 ihre (wieder einmal komplementär angelegte) Auswahl der „Engelberger Predigten“ verdanken. (nem)

Online seit: 09.04.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1006
Papier · 762 pp. · 13 x 9.5–10 cm · 1516–1526
Passionsgebete, geistliche Spiele, Gebete und Gedichte

Die fünf Teile der Handschrift wurden von mehreren Schreibern geschrieben, unter ihnen der St. Galler Konventuale Hans Conrad Haller (1486–1525), der Kalligraph, Priester und von 1523 bis 1525 Bibliothekar des Klosters St. Gallen war und verschiedene Schriften wie ein Missale und andere geistliche Literatur sowie eine Vita des Notker Balbulus verfasste. Haller hat im Cod. Sang. 1006 öfters Subskriptionen hinterlassen, z. B. auf p. 531 und p. 540. Die fünf Teile der Handschrift enthalten die folgenden Texte: Teil I (p. 1345) Passionsgebete und – teilweise fragmentarisch – geistliche Spiele, darunter p. 3344 den Ludus ascensionis. Teil II (p. 4665) ein Gebet an St. Dorothea, laut Schreiber aus dem Lateinischen übersetzt und 1430 aufgeschrieben (p. 6162). Teil III (p. 6680) Heinrich der Teichner, Der Seele Klage. Teil IV (p. 8195) Tagzeiten vom Leiden Christi. Teil V (p. 96762) eine Vielzahl an erbaulichen Texten wie Gebeten und Betrachtungen, darunter auf p. 188190 Ein babst lag uurmals an dem tod, p. 406486 St. Anselmi Fragen an Maria und p. 508524 ein gereimtes deutsches Salve Regina. (nie)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1014
Papier · 370 pp. · 14.5 x 11 cm · Nordbayern (?) · gegen 1500
Sammlung von theologisch-mystischen Traktaten und Predigten im Geiste des dominikanischen Mystikers und Predigers Johannes Tauler

Die vielleicht aus Nordbayern stammende und im Bodenseeraum ergänzte Sammelhandschrift theologisch-mystischen Inhalts gehörte um 1500 der geistlichen Gemeinschaft von Franziskanerinnen in der unteren Klause zu St. Leonhard westlich der Stadt St. Gallen, die im Gefolge der Reformation aufgehoben wurde. Der Band enthält über dreissig meist anonym überlieferte Predigten, Traktate und Traktat-Auszüge dominikanischer Prägung. Darunter finden sich der Sendbrief Von wahrer Andacht des Eberhard Mardach (p. 83116), eine Predigt des Johannes Tauler (p. 129156), der Traktat Liebhabung Gottes an den Feiertagen von Thomas Peuntner aus dem Jahr 1434 (p. 232237), Auszüge aus der Auslegung der zehn Gebote des Marquard von Lindau (p. 238245), der Anfang des Prologs und drei Kapitel der anonym überlieferten, von Martin Luther 1518 erstmals vollständig im Druck herausgegebenen Theologia deutsch (auch Der Frankfurter genannt; p. 287297) sowie Auszüge aus einer von anderen Handschriften stark abweichenden deutschsprachigen Fassung von Der Minnebaum (Arbor amoris; p. 323331). (smu)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1015
Papier · 558 + I pp. · 15.5 x 11 cm · St. Gallen · 1430–1436
Predigten von Rulmann Merswin und Johannes Tauler

Die Handschrift ist durchgängig vom Hersfelder Reformmönch Friedrich Kölner geschrieben, der von 1430 bis 1436 im Kloster St. Gallen tätig war. Er übernahm unter anderem die geistliche Betreuung der Frauengemeinschaft St. Georgen. Die von ihm geschriebenen Handschriften, von denen sich zwölf erhalten haben, schrieb er wohl hauptsächlich für diesen Rezipientenkreis. Auch für die vorliegende Handschrift im handlichen Oktavformat darf man das annehmen. Sie enthält einen umfangreichen Predigtzyklus, eingeleitet von einer Predigt vermutlich Rulmann Merswins (p. 222: Leben Jesu / Von der geistlichen Spur), die Kölner Johannes Tauler zuschreibt (dieselbe Textkombination in Cod. Sang. 1067). Die nachfolgenden vierzig Predigten sind tatsächlich von Tauler (p. 22557). Unter der Rubrik Von der drivaltikait ist p. 134147 der pseudoeckhartsche Komposittraktat Von dem anefluzze des vaters enthalten. Taulers Fastenreden fehlen, stattdessen verweist Kölner auf zwei Briefe des Johannes von Schoonhoven. Diese sind zwar im vorliegenden Band nicht enthalten, liegen aber als eigenständige Übersetzungen Kölners im Cod. M 47 des Klosterarchivs St. Katharina in Wil vor, einer Handschrift, die Kölner wohl für die Frauen in St. Georgen geschrieben hat. Die einspaltig eingerichtete Handschrift ist eng beschrieben und durchgängig rubriziert. Der schmucklose Einband ist 1992 restauriert worden, der Buchblock weist aber schon zahlreiche mittelalterliche Reparaturen auf. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1016
Pergament · 426 pp. · 17.5 x 12 cm · 13. Jahrhundert
Predigten

Die Handschrift überliefert Predigten durch das Kirchenjahr und wurde von einer regelmässigen Hand in einer gotischen Minuskel des 13. Jahrhunderts geschrieben. Am Anfang und am Schluss ist sie unvollständig. Die am oberen Seitenrand durchgezählten Predigten reichen von VII (Dominica iiii. in quadragesima) bis LXXXVIII (In vigilia epiphanie domini). Zu Predigtbeginn stehen jeweils eine schlichte zweizeilige rote Initiale und eine rote Überschrift zur Angabe des Tags, an dem die Predigt zu lesen war. Gemäss dem Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 410) war die Handschrift spätestens seit der Mitte des 16. Jahrhundert in der Bibliothek des Klosters St. Gallen vorhanden. Der Pappeinband, mit weissem Pergament bezogen und mit grünen Seidenbändern als Verschlüssen, stammt aus dem 18./19. Jahrhundert. (rou)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1020
Pergament · 216 pp. · 19.5 x 14.5 cm · zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts oder erste Hälfte des 14. Jahrhunderts
Lateinische Predigten von Berthold von Regensburg

Die Pergamenthandschrift überliefert lateinische Predigten von Berthold von Regensburg († 1272) in einer Abschrift aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie beginnt mit dem Fest des Protomärtyrers Stephanus (26. Dezember; p. 1a) und reicht bis zum Festtag der Enthauptung Johannes des Täufers (29. August; p. 181b). Es folgen weitere Predigten und andere Texte, von denen zwei mit De passione (p. 197a) und De resurrectione (p. 199b) betitelt sind. Auf p. 209 bricht der Text am Ende der rechten Spalte ab. Danach folgen auf p. 210a215a in grösserer Schrift offenbar Predigten zur Conversio sancti Pauli (p. 210a) und zur Purificatio beatae Mariae (p. 213a), obschon diese beiden Feste bereits im ursprünglichen Teil (p. 23b und 31b) vorkommen. Eine andere Hand schrieb im 14. Jahrhundert in der rechten Spalte von p. 215 einen deutschen Text (Wilt du wizzen wie …). Laut einem Eintrag auf p. 216 schenkte der Kaplan Jodocus Maiger dem Nicolaus Jeuchin oder Jenchin, Pfarrer von St. Mangen (Kirche ausserhalb der Stadt St. Gallen) dieses Buch im Jahr 1433. Zu vermerken sind die dekorative, vierfarbige Naht mit gezackter Kontur auf p. 111/112, die Federzeichnung auf p. 150a sowie der Bibliotheksstempel von Abt Diethelm Blarer aus der Zeit 1553–1564 auf p. 216. Der Holzdeckeleinband stammt wohl aus dem 15. Jahrhundert. (len)

Online seit: 25.04.2023

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