Nebst dem Rosarium Jesu et Mariae des belgischen Kartäusers Jacobus van Gruitrode enthält der kleinformatige Codex aus der Basler Kartause Briefe zweier Vertreter der Devotio Moderna, Florens Radewijns und Geert Groote, ausserdem Exzerpte aus Bibel und Kommentaren sowie verschiedene Gebete und diverse kürzere und längere Fragmente unterschiedlichen Inhalts.
Online seit: 04.10.2018
Das von Prior Jacob Lauber eigenhändig geschriebene Obsequiale regelt den Totendienst in der Kartause Basel. Die eingefügten Gebete (u.a. ein lateinisches und ein deutsches Vaterunser) sowie die mit Noten versehenen Gesänge sind im liturgischen Kontext zu verorten.
Online seit: 22.03.2018
Die einfach ausgestattete Sammelhandschrift stammt aus der Basler Kartause. Sie wurde geschrieben von verschiedenen Händen des 15. Jahrhunderts. Die Handschrift enthält eine Miniatur, von einer zweiten sind auf einer herausgerissenen Seite nur noch Reste zu erkennen. An zwei Stellen sind dem Text Musiknoten beigegeben. Die Texte, die der Band versammelt, sind fast ausschliesslich Gebete. Die meisten sind recht kurz, manchmal nehmen sie nicht mehr als eine halbe Seite in der ohnehin schon kleinformatigen Handschrift ein. Einige Gebete sind in Prosa, andere in Versen.
Online seit: 10.12.2020
Sefer Nizzaḥon Yashan ist der Name einer anonymen Anthologie von Argumenten gegen die christologische Interpretation biblischer Verse, ergänzt mit einer Kritik der Evangelien und der christlichen Moral und Doktrinen. Sie wurde gegen 1300 in Deutschland oder Frankreich zusammengestellt, wie an einem Grossteil der Refutationen gesehen werden kann, die auf polemische, und dem christlichen Glauben gegenüber kritischen Themen basiert sind, die in den jüdischen Kreisen des mittelalterlichen Aschkenas und Nordfrankreichs verbreitet waren. Von diesem Werk sind nur wenige vollständige Editionen oder Handschriften erhalten, wovon eines der Nizzaḥon von Basel ist. Diese Handschrift zeigt zwar gewisse Ähnlichkeiten mit anderen Kopien auf, muss aber dennoch als ein indirekter, für die jüdische Apologetik der franko-deutschen Region wichtiger Textzeuge angesehen werden.
Online seit: 19.03.2020
Der Ende des 14. Jahrhunderts aus dem Judentum zum katholischen Glauben konvertierte Bischof Paulus von Burgos verfasste die Additiones zur Postilla Nicolaus' von Lyra und das Scrutinium scripturarum zum Beweis dafür, dass der Glaube an Christus dem literalen Verständnis des Alten Testamentes entspricht. Die Handschrift entstand 1436/37 und stammt aus dem Basler Dominikanerkloster.
Online seit: 20.12.2016
Das in sauberer karolingischer Buchschrift geschriebene Evangeliar ist möglicherweise im Kloster Marmoutier bei Tours entstanden. Es zeichnet sich durch reichen Initialschmuck und kunstvoll gestaltete Kanonbögen aus. Die Handschrift wurde den Basler Kartäusern im Jahr 1439 vom einstmaligen Rheinfelder Dekan Antonius Rüstmann geschenkt.
Online seit: 14.12.2017
Der Band stammt aus der Bibliothek der Basler Kartause und enthält den ersten Teil der Collationes Patrum des Iohannes Cassianus (360/365-432/435). Ausserdem finden sich darin allerlei Exzerpte zu Leben und Werk Cassians aus verschiedenen Quellen sowie ein Schreiben zur Lebensweise im Kloster Montecassino unter Abt Desiderius (1058-1087). Die Handschrift ist in Lorsch entstanden und bildet mit B V 14 eine Einheit. Sie weist Nachträge und Benutzungsspuren bis ins 15. Jahrhundert auf.
Online seit: 14.12.2017
Die kleinformatige Pergamenthandschrift ist als „Basler Liederhandschrift“ bekannt und überliefert deutsche und lateinische Texte in Vers und Prosa mit einem primär geistlichen Zuschnitt, zum Teil mit musikalischen Notationen ergänzt. Darunter finden sich u.a. Texte von Konrad von Würzburg und Walther von der Vogelweide. Die Handschrift wurde um 1300 geschrieben, befand sich im 15. Jahrhundert in der Kartause Basel und im 17. Jahrhundert im Besitz des Basler Sammlers Remigius Fäsch.
Online seit: 14.12.2017
Der im 13. Jahrhundert von wohl zwei sich abwechselnden Händen französischer Herkunft geschriebene Band enthält verschiedene astrologische Schriften hellenistisch-arabischen Ursprungs in der lateinischen Übersetzung des Johannes von Sevilla: etwa das Centiloquium Ptolemaei, ebenso wie Texte von Māšā'allāh, Alfraganus und Albumasar. Die Handschrift gehörte zur Kettenbibliothek des Basler Dominikanerkonventes.
Online seit: 19.03.2015
Diese Handschrift enthält das Heldengedicht Ami et Amile auf französisch. Die Entstehungszeit der Kopie (vom 16. Mai bis zum 23. Juni 1425) nennt uns der Schreiber im Kolophon. In gotischer Kursive geschrieben wird der Text durch zahlreiche rubrizierte Initialen eingeteilt, die den Anfang jeder Strophe markieren. Der moderne Kartoneinband (19. Jahrhundert) wird von einem Pergamentfragment eingefasst, das aus einem Missale aus dem 15. Jahrhundert stammt. Eine Inschrift auf dem Vorsatzblatt weist darauf hin, dass die Literatin Anne de Graville (1490-1540) diesen Band als Geschenk erhielt. Später war er Teil der Sammlung ihres Schwiegersohnes, des Bücherliebhabers Claude d'Urfé (1501-1558). Im 19. Jahrhundert kam das Werk in den Besitz des Philologen Wilhelm Wackernagel (1806-1869) der es 1843 der Universitätsbibliothek von Basel schenkte.
Online seit: 04.10.2018
Die grossformatige Martianus Capella-Handschrift des 11. Jahrhunderts überliefert die ersten zwei Bücher seines Werks De nuptiis Philologiae et Mercurii, eines der meistgelesenen Bücher des Mittelalters, verbunden mit dem für den Unterricht geschaffenen Kommentar Remigius‘ von Auxerre. Bemerkenswert ist der zeitgenössische Originaleinband, in dem die Lagen mit dünnen Pergamentstreifen auf den Pergamentumschlag geheftet sind (vgl. Szirmai).
Online seit: 19.03.2015
Erhalten sind zwölf Blätter eines grossformatigen, um 1460 im Raum Oberrhein (vermutlich in Basel) entstandenen Graduales mit nach den Erfordernissen des Kirchenjahres wechselnden Messgesängen. Initialschmuck und Miniaturen (beispielsweise Geburt Christi, Einzug in Jerusalem oder Darstellung der Auferstehung) beziehen sich auf den jeweiligen liturgischen Festtag, wobei in der Initiale zu Ecce advenit dominator dominus fälschlich die Darbringung Christi im Tempel dargestellt ist. Der Buchschmuck rückt das Graduale in den späten Umkreis der so genannten „Vullenhoe-Gruppe“.
Online seit: 14.06.2018
Als Pandekt (d.h. in einem Band) konzipierte lateinische Bibel nach der Rezension des Alkuin von York. Von diesen im Skriptorium St. Martin von Tours manufakturmässig hergestellten Alkuin-Bibeln haben sich verschiedene Exemplare erhalten, die mit ihrer fein abgestuften Schrifthierarchie und den harmonischen Proportionen als Monumente der karolingischen Buchherstellung gelten.
Online seit: 07.10.2013
Die Handschrift enthält das vollständige hagiographische Werk Gregors von Tours, bestehend aus acht Büchern an Heiligenbeschreibungen. Sie steht Gregors Autograph sehr nahe (Klasse 1a) und entstand im 9. Jahrhundert im Umkreis der Reimser Schreibschule. Hinzugebunden wurden zwei Blätter eines Johannesevangeliums in merowingischer Schrift sowie eine Vita des Paulus von Theben.
Online seit: 09.04.2014
Guillaume de Machaut gehört zu den bedeutendsten Dichtern und Komponisten des französichen Mittelalters. Sein Werk ist in der Burgerbibliothek Bern durch eine von der Ausstattung her erstklassige Handschrift vertreten: So sind die 13 spaltenbreiten Miniaturen wie auch zahlreiche der Initialen polychrom und mit Blattgold verziert. Für die Musikgeschichte wichtig ist die durch ein Schreiberkolophon datierbare Handschrift ferner wegen der Noten, die einigen der Lieder beigeben sind.
Online seit: 20.12.2012
Die Handschrift enthält den zweiten Teil der Chronik des Eusebius in der lateinischen Übersetzung und Fortsetzung des Hieronymus. Die eigentlich doppelseitig angelegten Tafeln sind meistens auf eine Seite zusammengedrängt. Erstklassig ist der Buchschmuck als Zeugnis vorkarolingischer Handschriftenillustration des Frankenreiches und Oberitaliens. Aus den detaillierten Abgaben des Titelblattes ergibt sich das Abfasungsdatum 699; die Berner Eusebius Chronik ist damit die älteste datierte Handschrift der Schweiz.
Online seit: 23.09.2014
Fragment einer französischen Trouvère-Handschrift des späten 13. oder frühen 14. Jahrhunderts, die wahrscheinlich einst zum selben Codex wie Paris, BN français 765 gehörte. Enthält 20 Chansons, darunter 14 des Thibaut de Champagne; alle Chansons sind in der Parallelüberlieferung bezeugt. 14 Lieder sind mit Quadratnotation versehen.
Online seit: 14.06.2018
Evangeliar aus Fleury, mit den Texten der vier Evangelien sowie am Beginn jeweils zwei Kapitelverzeichnissen. Vorausgeheftet ist eine Quaternio mit Briefen des Hieronymus an Papst Damasus und des Eusebius an Cyprian. Die künstlerische Ausstattung umfasst 15 Kanontafeln sowie ein Bild der Hand Gottes mit den Evangelistensymbolen.
Online seit: 23.09.2014
Das Sefer ha-Yashar ist einer der zwei Bibelkommentare des grossen R. Abraham Ibn Ezra (1089/92-1164/67). Das in Lucca (Italien) gegen 1142-45 geschriebene Werk erlangte im Mittelalter grosse Anerkennung und Popularität und blieb in zahlreichen Handschriften und Drucken erhalten. Diese italienische Kopie aus dem 15. Jahrhundert ist von besonderem Interesse, da sie während dem 16. Jahrhundert einmal dem berühmten calvinistischen Theologen und Genfer Professor Théodore de Bèze (1519-1605) gehörte, der sie anschliessend einem seiner Schüler und Kollegen vermachte, Antoine Chevalier (1507-1572), erster Professor für Hebräisch an der Académie de Genève.
Online seit: 13.06.2019
Die beiden Fragmente stammen aus dem Vorgängereinband von Cod. 125, aus dem sie bei der Restaurierung entfernt wurden; sie enthalten vermutlich Teile eines Plenariums, mit Notenschrift.
Online seit: 23.06.2016